Interview: Shaped by Joscha Forstreuter - 130 Kurven ins Tal auf der Teäre Line in Sölden

Sölden gibt Gas und eröffnet am 20. Juni einen wirklich sehr, sehr surfigen neuen 6 Kilometer-Trail an der Gaislachkogelbahn. Teäre Line der Name, Gusto-Flow die Ausrichtung – und hart die Entstehungsgeschichte. Wir haben uns am finalen Bautag mit Chef-Trailbauer Joscha Forstreuter unterhalten – Trail fertig, Joscha fertig!


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Ach, noch ein "Fastfood-Trail". Geht runter ohne zu kauen, schmeckt gefällig, macht aber dick und sättigt nicht dauerhaft.
Sorry, aber ich mag's lieber mit Kruste, Gräten und Knochen!

Genau meine Gedanken...
Bei uns wurde auch ein richtig schöner Trail mit Wurzeln und Stufen jetzt plattgemacht, kannst fast mit den RR runterfahren...
 
ich verstehe nicht, was gegen glatte Flow-Trails spricht. Sind hier alle wirklich so ultra hardcore unterwegs, dass immer alles mega-rumpeln muss? Ist das sonst kein MTB-Spirit? Auf der einen Seite beschweren sich die User über Bremswellen und Löcher in Strecken, dann sind die Strecken auf einmal zu glatt.

Rumpelei hab ich auf meinen Hometrails und das finde ich auch gut, aber es soll Zeiten geben, da habe ich auch einfach Bock auf Flow. Und die Teäre Line sieht richtig gut aus...
 
ich verstehe nicht, was gegen glatte Flow-Trails spricht. Sind hier alle wirklich so ultra hardcore unterwegs, dass immer alles mega-rumpeln muss? Auf der einen Seite beschweren sich die User über Bremswellen und Löcher in Strecken, dann sind die Strecken auf einmal zu glatt.

Muss ja nicht always hardcore sein. Ein weitestgehend natürlicher, gepflegter S1 Singletrail macht doch aber jedem Anfänger bis Profi mehr Spaß. Wie in diesem Trailcenter in CZ (war noch nicht dort, sieht aber ganz gut aus)

Bremswellen erhöhen auf keiner Strecke den Fahrspaß. Daher hoffe ich das die Streckenpflege in Sölden ernst genommen wird.
Sonst sehen die Trails nächstes Jahr aus wie die BlueLine oder Hangman II.
 
Muss ja nicht always hardcore sein. Ein weitestgehend natürlicher, gepflegter S1 Singletrail macht doch aber jedem Anfänger bis Profi mehr Spaß. Wie in diesem Trailcenter in CZ (war noch nicht dort, sieht aber ganz gut aus)
Das Trailcenter in CZ ist weitgehend künstlich angelegt und quasi vollständig glatt, gemessen an der Singletrail-Skala ist der Untergrund eher gegen S0. Und dennoch (oder gerade deswegen?) einer der besten Spots die ich je befahren habe.

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Macht halt mal eine Story über Flowlines;

Über Sinn und Unsinn kann man sicher lange diskutieren. Aber was ich in letzter Zeit gesehen habe, sind es vor allem die Trail-Bauer, die das geil finden. Einfach ein paar LKWs voll Deckenschotter oder besser noch Trockenbeton kommen lassen, verteilen und fertig ist der Trail.

Wenn das so weiter geht, gehen uns die schwieriger Trails aus.

Man glaubt halt, den Kunden bedienen zu müssen, der vielleicht ein Enduro hat, im Flachland wohnt und dann halt nicht von seinen schlechten Skills enttäuscht werden soll. Auf der Flow Line ist jeder der King. Die meisten fahren dort eh mit dem DH Bike, gefolgt vom Enduro. Es sind halt die Park Dudes und jene, die zwar vom Gelände träumen, aber in einer Gegend leben, wo es kein passendes Gelände gibt. Passend wär' ein 4X Bike.
Letztlich umgeht man damit die lustigen Probleme, die's in Latsch gibt. Simple Trails, die sich keiner erarbeiten will und dadurch nur frusten. Das will niemand. Darum baut man ultrasimpel. Ob man damit Lernerfolge erzielen kann? Ich weiß es nicht. In Sölden kann ich mir diesen Trail zum Einrollen gut vorstellen. Für den Rest des Tages gibt es sinnvolleres.

Für einen Familienausflug ist die Line vielleicht auch schon zu lang...
 
Macht halt mal eine Story über Flowlines;

Über Sinn und Unsinn kann man sicher lange diskutieren. Aber was ich in letzter Zeit gesehen habe, sind es vor allem die Trail-Bauer, die das geil finden. Einfach ein paar LKWs voll Deckenschotter oder besser noch Trockenbeton kommen lassen, verteilen und fertig ist der Trail.

Wenn das so weiter geht, gehen uns die schwieriger Trails aus.

Man glaubt halt, den Kunden bedienen zu müssen, der vielleicht ein Enduro hat, im Flachland wohnt und dann halt nicht von seinen schlechten Skills enttäuscht werden soll. Auf der Flow Line ist jeder der King.
Ich kenne bisher keinen, der die Flowtrails beispielsweise in CZ befahren hat, der nicht mit einem Mega-Strahlen zurückgekommen ist. Geht Tradition und Rumpelei vor Spaß? Wie definiert man schwierige Trails? Selbst im beschaulichen Winterberg gibt es mit dem Singletrail einen superspaßigen Trail, der zwar flowig ist, aber gerade im Nassen durchaus ein paar anspruchsvolle Wurzelpassagen und Spitzkehren mit Wurzeldrops hat.

Viele illegale Hometrails sind fahrtechnisch sehr anspruchsvoll, und das ist doch dann in Ordnung, wenn man die befährt. Und in Frankreich oder Italien gibt es in den bekannten Bike-Destinationen ebenfalls ziemlich heftige Geschichten. Find ich auch nett, aber mir persönlich ist auf Dauer einfach meine Gesundheit (auch als Vater...) wichtiger, ich brauch keine krassen Steinfelder, rutschigen Wurzelpassagen und blinden Drops mehr.

Anspruchsvolle Trails und Gerumpel gern mal, haben wir auch zuhause, aber in meiner gesamten bisherigen MTB-Karriere bin ich doch immer auf der Suche nach Flow und nochmal Flow gewesen und freue mich, dass das so langsam in den Parks ankommt. Und dennoch würde ich als halbwegs versierten Fahrer bezeichnen, auch wenn ich hier nur das Mittelgebirge vor der Haustür habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die spinnen, die Ösis: Auf Wald- und Wanderwegen darf man nicht fahren weil man da angeblich die Natur (zer-)stört und dann sprengen und baggern sie einen Trail in den Berg.

Das will ich jetzt bitte noch einmal dick und fett herausstreichen!

Und ich bitte alle hier zu unterschreiben! DANKE!
http://www.naturfreunde.at/freie-fahrt

zum Thema Flowtrails:
99% der Zeit fahre ich auf Trails S1-S4 herum. Überall rumpelt und poltert es. Erst gestern bin ich wieder 700hm schnellen, aber Bachbett-ähnlichen-Hometrail runter gedüst. Ja, es war geil und ja es macht Spaß, aber hätte ich so einen Flowtrail vor der Türe, würde ich den sicher die halbe Zeit fahren. Die Dinger machen absolut Sinn! Nicht immer muss es rumpeln und poltern - aber das tut's in meinem Fall wirklich in 99% der Fälle (eher mehr, wenn ich bedenke, dass ich etwa 150x im jahr am Bike sitze, und vielleicht 2x pro jahr auf so einer Trail Autobahn zum Fahren komme - leider!)
 
Das Trailcenter in CZ ist weitgehend künstlich angelegt und quasi vollständig glatt, gemessen an der Singletrail-Skala ist der Untergrund eher gegen S0. Und dennoch (oder gerade deswegen?) einer der besten Spots die ich je befahren habe.
Ja, Pod smrkem ist bezogen auf meine Fastfood-Metapher eine Currywurst mit Roggenbrötchen! :cooking: (und das Gulasch im Singltrek Centrum war nach der 50km-Runde extrem lecker!).
Aber eine fahrtechnische Herausforderung waren selbst die schwarzen Strecken nicht. Da kommt jeder alles runter.
Ist ja auch nicht schlecht, jeder hat einen anderen Anspruch. Blöd wird es nur dann, wenn solche 100%-fail-free-pedal-free-Retortenstrecken im Zusammenhang mit "Kanalisierung der Naturbenutzer" die einzige Alternative bleiben. "Wieso fahrt Ihr denn immer noch auf den Waldwegen, Ihr habt doch jetzt eine eigene Strecke!?!".
Ich will zumindest immer noch das Recht und die Möglichkeit haben, mich mit Wurzeln, Steinen und Gegenanstiegen rumzuschlagen, sprich mal ein T-Bone Steak mit Holzofenbrot und knackigem Salat zu verputzen, auch wenn ich mich danach erstmal waschen muss. Prost!
:bier:
 
@trailjo
Klar! Bike-Ghettos (=Bikeparks) haben nix mit normalem Biken zu tun. Das ist wie Skifahren und Tourengehen... Reine Flowstrecken wären natürlich nix. Aber als Zusatzangebot finde ich es nicht schlecht, denn Naturtrails gibt's sowieso genügend.
 
Ja, Pod smrkem ist bezogen auf meine Fastfood-Metapher eine Currywurst mit Roggenbrötchen! :cooking: (und das Gulasch im Singltrek Centrum war nach der 50km-Runde extrem lecker!).
Aber eine fahrtechnische Herausforderung waren selbst die schwarzen Strecken nicht. Da kommt jeder alles runter.
Ist ja auch nicht schlecht, jeder hat einen anderen Anspruch. Blöd wird es nur dann, wenn solche 100%-fail-free-pedal-free-Retortenstrecken im Zusammenhang mit "Kanalisierung der Naturbenutzer" die einzige Alternative bleiben. "Wieso fahrt Ihr denn immer noch auf den Waldwegen, Ihr habt doch jetzt eine eigene Strecke!?!".
Ich will zumindest immer noch das Recht und die Möglichkeit haben, mich mit Wurzeln, Steinen und Gegenanstiegen rumzuschlagen, sprich mal ein T-Bone Steak mit Holzofenbrot und knackigem Salat zu verputzen, auch wenn ich mich danach erstmal waschen muss. Prost!
:bier:
Klar, da hast du vollkommen recht. Wenn so eine Flowstrecke die absolute einzige MTB-Strecke im Umkreis ist, muss man sich auch mal woanders umschauen, damit die Zunge auch andere Aromen gewöhnt bleibt, um bei deiner Methapher zu bleiben. Wie gesagt, ich würde "flow only" auch gar nicht wollen. Aber als Hauptstrecke, auf der sowohl Anfänger wie auch Profis einen Megaspaß haben und die zudem die Akzeptanz in der Bevölkerung eher fördert als harte Strecken in Falllinie, finde ich es perfekt.
 
Ich will zumindest immer noch das Recht und die Möglichkeit haben, mich mit Wurzeln, Steinen und Gegenanstiegen rumzuschlagen, sprich mal ein T-Bone Steak mit Holzofenbrot und knackigem Salat zu verputzen, auch wenn ich mich danach erstmal waschen muss. Prost!
:bier:

dann rate ich dir, auf dem weg nach sölden am eingang zum ötztal in haiming halt zu machen, da gibts eine ausgewiesene cc strecke wo die österr. meisterschaften halt machen. da hast dann alles, angefangen von wurzelteppichen, steilabfahrten, etc :lol:

übrigens hast du dir das trailnetz in sölden man angeschaut? von "einzige Alternative" is da keine spur, sebst für erfahrene fahrer scheint mit der trail gut zu sein, wenn auch nur zum ein/ ausfahren.
 
Ja, @Freesoul, das mag schon sein, dass du gerne Flowlines fährst. das ist auch gar nicht der Punkt. Die Frage ist mehr, was das noch mit dem Mountainbikesport zu tun hat. Das ist dasselbe wie vor 20 Jahren, wo sich Menschen Mountainbikes gekauft haben, um damit am Radweg zu fahren, später dann mit XC Fullies die Forststraßen unsicher machten und heute halt mit Enduros immer noch auf Forstwegen rauf und runter fahren. Was hat all das mit dem Mountainbike Sport zu tun?
Aus einer historischen Betrachtung wurden Mountainbikes entwickelt, um damit dort zu fahren, wo man mit normalen Fahrrädern nicht oder nicht gut fahren konnte. Auf Forstwegen konnte man seid eh und je mit einem CX Bike fahren, am Radweg mit dem Rennrad und für die Flowline wird sich auch noch irgend ein Spezialbike finden. Vielleicht etwas in Richtung BMX oder eben doch 4X?

Es ist so bisschen wie beim Dirt Fahren oder wenn ich da an diese ganzen Urban Geschichten denke.
Alles sehr interessant, aber mit Mountainbiken hat das in meinen Augen nicht soooo viel zu tun.

Ein anderer Punkt, bei dem ich mir aber nicht so sicher bin, ob das nicht eine sehr einseitige Sichtweise ist: Aber stehen dann alle nur mehr auf billigen Konsum? Skipisten werden heute komplett eben abgezogen, jede Welle muss raus, am besten auch jede Kurve, damit sich der typische "ichmacheeinmalimjahrskiurlaub" Noob ja nicht überfordert fühlt. Ja macht ihr das im Job auch so? Schnell und billig durch wuseln, nichts erarbeiten, weil es anstrengend werden könnte? Mit Verlaub, aber das ist schon ein ziemlich deutsches Phänomen. Du hast selbst Frankreich und Italien erwähnt. Die haben keine Angst vor schwierigen Trails und in beiden Ländern wirst du, wenn du eine kniffelige Stelle packst, wie der größte Held gefeiert. Für mich gehört das nicht nur zum Sport, sondern zum ganzen Leben. 100 mal auf's Maul gefallen? Völlig egal, denn beim 101. mal hast du's gepackt und dieses Gefühl ist unersetzbar.

Die Frage ist ja nun auch, wie man den Sport am besten voran bringt. Flowlines ziehen sicher massenhaft Menschen an. Was macht der Betreiber? Der merkt's und baut noch eine Flowline und noch eine und noch eine. Und wir Idioten werden weiterhin illegal die Wanderwege rocken (müssen). :D

Als Vater wirst du deinen Kids hoffentlich nicht den Helikoptervater spielen. bekanntlich weiß man, dass über behütete Kinder besonders oft schwer verunglücken. Das Risiko, dem man auf normal schwierigen Trails ausgesetzt ist, ist mehr als überschaubar. Selbst im DH Sport kommt es eher selten zu ernsthaften Verletzungen. Definitiv ist die Fahrt zum Trail gefährlicher.
 
Ich verstehe die Diskussion nicht.

In erster Linie seh ich da einen spaßigen, gut gebauten Trail, wo man mit Gas durchfahren und auch springen kann.

Ich fahr selber meist schwierige, rumpelige Wege und hab aber mindestens genauso viel Spaß an gut gebauten Flowtrails! Abwechslung!
Wer solche Flowtrails nicht will, soll hier nicht herumsudern, sondern sich bewusst die anderen Strecken suchen und stattdessen Feuerkogel, Champery, Nordkette, Schöckl usw. fahren.
 
Was hat all das mit dem Mountainbike Sport zu tun?

aber wer entscheidet das denn? du? ich? chuck norris?

ich versuch mich immer in die lage eines solchen betreibers zu versetzen.

wir halten fest, dass das gros der leute fahrtechnisch nicht das drauf hat, was das material hergibt und da nehme ich mich selbst nicht aus. Wenn ich mir angucke was Specialized team fahrer mit dem Enduro anstellen wird mir Angst und Bange und ich seh schon den Fixateur aus meinem Körper ragen.
Ich habe zb panische angst vor mega steilen steinstufen bzw fetten absätzen wos so richtig knallt. Ich würde das gerne können, aber der kopf macht dicht. Soll ich deswegen jetzt Epic fahren?Den FW nutz ich bei Sprüngen oder Wurzelteppichen und kleineren Sachen trotzdem aus.

Es wird aber immer eine kleine Gruppe von gestörten geben, die lieber Hinkelsteingroße Hindernisse im Trail liegen haben. Das ist aber ein verschwindend geringer Prozentsatz der Leute und als Betreiber muss ich für die Masse der Leute kompatibel bauen damit der Rubel rollt und die Masse der Leute wollen halt flowig. Ich baller auch gern kilometerlang über flowige Trails, nur mit der Planierraupe muss es nicht begradigt sein. Ich nehme gerne Kicker mit, oder hüpf aus einer Kompression raus. Nur ich maße mir jetzt nicht an das was ich fahre auf alle Anderen umzumünzen.

Ich denke eine Art Multitrail wäre doch schön, flowig mit gelegentlichen Möglichkeiten fahrtechnisch extrem gefordert zu werden. Dann kann jeder selber wählen.Das zu bauen ist nur nicht einfach.

Nur ich kann nich für eine handvoll freaks einen trail bauen, den die gerade so fahren können und der rest der leute fährt das ding einmal, legt sich kollossal aufs fressbrett, lädt sein boost-enduro wieder ein und fährt nach hause.
 
Ja, @Freesoul, das mag schon sein, dass du gerne Flowlines fährst. das ist auch gar nicht der Punkt. Die Frage ist mehr, was das noch mit dem Mountainbikesport zu tun hat. Das ist dasselbe wie vor 20 Jahren, wo sich Menschen Mountainbikes gekauft haben, um damit am Radweg zu fahren, später dann mit XC Fullies die Forststraßen unsicher machten und heute halt mit Enduros immer noch auf Forstwegen rauf und runter fahren. Was hat all das mit dem Mountainbike Sport zu tun?
Aus einer historischen Betrachtung wurden Mountainbikes entwickelt, um damit dort zu fahren, wo man mit normalen Fahrrädern nicht oder nicht gut fahren konnte. Auf Forstwegen konnte man seid eh und je mit einem CX Bike fahren, am Radweg mit dem Rennrad und für die Flowline wird sich auch noch irgend ein Spezialbike finden. Vielleicht etwas in Richtung BMX oder eben doch 4X?
Da wären wir wieder bei dem Punkt Tradition vs. Spaß. Ein Mountainbike ermöglicht es mir, Rumpelstrecken wie Flowtrails zu fahren und auf beiden Strecken viel Spaß zu haben. Nur weil es nicht dem Ursprungsgedanken MTB entspricht, sind Flowstrecken doof? Wo steht das geschrieben, wie man MTB zu fahren hat?

Wie geschrieben will gar keine Flow-only Parks haben, habe aber festgestellt, dass Flow (und besonders Flow mit Doubles und Tables) einfach extrem viel Spaß macht. Mit einem CX-Rad geht sowas nicht. Und das für mich perfekte Spezialbike für solche Strecken ist mein 29er Fully - macht damit weitaus mehr Spaß als mit meinem kleinen Dirt- bzw 4X-Bike.
Ja macht ihr das im Job auch so? Schnell und billig durch wuseln, nichts erarbeiten, weil es anstrengend werden könnte? Mit Verlaub, aber das ist schon ein ziemlich deutsches Phänomen.
Was das mit spaßigen Flowtrails zu tun hat, verstehe ich nun wirklich nicht - das ist definitiv eine mir unverständliche Denkweise bzgl. solcher Trails. Übrigens bauen wir fast so oft es geht an unserem Pumptrack, um diesen schön flowig und glatt zu bekommen. Andere Leute können sich sicher was entspannteres vorstellen als 10 Stunden mit der Schaufel in der Hand die Wochenend-Freizeit zu verbringen, aber wir findens super.
Du hast selbst Frankreich und Italien erwähnt. Die haben keine Angst vor schwierigen Trails und in beiden Ländern wirst du, wenn du eine kniffelige Stelle packst, wie der größte Held gefeiert. Für mich gehört das nicht nur zum Sport, sondern zum ganzen Leben. 100 mal auf's Maul gefallen? Völlig egal, denn beim 101. mal hast du's gepackt und dieses Gefühl ist unersetzbar.

Das Risiko, dem man auf normal schwierigen Trails ausgesetzt ist, ist mehr als überschaubar. Selbst im DH Sport kommt es eher selten zu ernsthaften Verletzungen.
So unterschiedlich sind Denkweisen. Ich muss nicht als Held gefeiert werden, ich will einfach nur Spaß am Sport haben - und Verletzungen gehören beim Mountainbiken leider dazu, aber forcieren muss ich das nicht. Ich bin dieses Jahr dreimal richtig hart gecrasht und habe es satt, teilweise wochenlang out of order zu sein. Und ja, das waren Stürze auf völlig normalen Trails :)

Was das Zeug von Helikoptereltern angeht: Es geht mir darum, dass ich keine Lust auf Stürze habe, deren Folgen es mir irgendwann gesundheitlich verbieten, mit meinen Kindern herumzutoben und viel Sport zu machen. Mach dir da mal keine Sorgen, das Kind hat entspannte Sportlereltern...

Ich verstehe die Diskussion nicht.

In erster Linie seh ich da einen spaßigen, gut gebauten Trail, wo man mit Gas durchfahren und auch springen kann.

Ich fahr selber meist schwierige, rumpelige Wege und hab aber mindestens genauso viel Spaß an gut gebauten Flowtrails! Abwechslung!
Wer solche Flowtrails nicht will, soll hier nicht herumsudern, sondern sich bewusst die anderen Strecken suchen und stattdessen Feuerkogel, Champery, Nordkette, Schöckl usw. fahren.
:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tyrolens
Wir fahren doch eh alle fast nur solche Strecken, die du als "echte" Bikestrecken ansiehst. Es gibt von denen genug! Ein paar solcher Flowtrails zusätlich können nicht schaden.

Wichtiger wäre, dass man die Naturstrecken auch legal befahren darf. Bauen braucht so etwas bitte niemand, denn das gibt's auf JEDEM Berg sowieso schon! Flowtrails nicht ;) Und die in ein Skigebiet zu graben....tja, auch schon wurscht, und es macht Spaß. ;)
 
Ja, die Hard Line.:)

Der Grund meiner Kritik: Pietermaritzburg wurde kritisiert, weil zu einfach, Leogang wurde heuer gelobt, weil's schwieriger wurde. Und jetzt kommen die Flow Lines daher und nicht, dass das sogar noch auf Downhill abfärbt. Es gibt ohnehin kaum Downhill Strecken, dafür massenhaft A-Lines. :D
Und es hat sicher Gründe, warum ihr hier exklusiv von der Söldener Flow Line berichtet und ausschließlich von ihr, nicht aber von den anderen Projekten in Sölden. Das lenkt doch die Aufmerksamkeit in ganz bestimmte, gewollte Bahnen.

Klar kann ich wo anders fahren, mache ich ja auch, aber Sölden ist für alle Skigebiete in den Alpen, wenn nicht weltweit, die Referenz und was die bauen, das wird meistens imitiert. Es kann somit passieren, dass es in 10 Jahren massenhaft Bikeparks gibt, aber alle in einem ganz bestimmten Stil.

Keine Ökologen hier? In der Ökologie spricht man von ausgeräumter Landschaft. Das sind halt ausgeräumte Trails.

Ich glaube nicht, dass es die Amis bewusst so geplant haben, alles raus zu räumen. Die haben halt oftmals mächtige Lössböden, wo es keinen einzigen Felsen gibt und mangels Bewaldung auch keine Wurzeln. Wir haben's vielleicht nicht richtig verstanden und gemeint, dass das genau so gebaut wurde? Vielleicht beneiden die uns ja um unser Gelände. :)

@GrazerTourer: Das wurde schon gesagt, dass in den Tourismusregionen dann alles, was nicht per Mountainbikemodell frei gekauft wurde, rigide verboten wird. Somit auch die Naturtrails. Was du dann befahren darfst, das ist dieses ausgebaggerte Zeug.
 
Ich glaube nicht, dass es die Amis bewusst so geplant haben, alles raus zu räumen. Die haben halt oftmals mächtige Lössböden, wo es keinen einzigen Felsen gibt und mangels Bewaldung auch keine Wurzeln. Wir haben's vielleicht nicht richtig verstanden und gemeint, dass das genau so gebaut wurde? Vielleicht beneiden die uns ja um unser Gelände. :)
Ich würde unsere Hometrails sofort für die glatten Trails rund um Santa Cruz eintauschen ;)
 
ich verstehe nicht, was gegen glatte Flow-Trails spricht. Sind hier alle wirklich so ultra hardcore unterwegs, dass immer alles mega-rumpeln muss? Ist das sonst kein MTB-Spirit? Auf der einen Seite beschweren sich die User über Bremswellen und Löcher in Strecken, dann sind die Strecken auf einmal zu glatt.

Rumpelei hab ich auf meinen Hometrails und das finde ich auch gut, aber es soll Zeiten geben, da habe ich auch einfach Bock auf Flow. Und die Teäre Line sieht richtig gut aus...

Danke. Die Erbrech-Welle hier über ne glatte Strecke ist ja kaum auszuhalten
 
Ja, die Hard Line.:)

Der Grund meiner Kritik: Pietermaritzburg wurde kritisiert, weil zu einfach, Leogang wurde heuer gelobt, weil's schwieriger wurde. Und jetzt kommen die Flow Lines daher und nicht, dass das sogar noch auf Downhill abfärbt. Es gibt ohnehin kaum Downhill Strecken, dafür massenhaft A-Lines. :D
Und es hat sicher Gründe, warum ihr hier exklusiv von der Söldener Flow Line berichtet und ausschließlich von ihr, nicht aber von den anderen Projekten in Sölden. Das lenkt doch die Aufmerksamkeit in ganz bestimmte, gewollte Bahnen.

Klar kann ich wo anders fahren, mache ich ja auch, aber Sölden ist für alle Skigebiete in den Alpen, wenn nicht weltweit, die Referenz und was die bauen, das wird meistens imitiert. Es kann somit passieren, dass es in 10 Jahren massenhaft Bikeparks gibt, aber alle in einem ganz bestimmten Stil.

Keine Ökologen hier? In der Ökologie spricht man von ausgeräumter Landschaft. Das sind halt ausgeräumte Trails.

Ich glaube nicht, dass es die Amis bewusst so geplant haben, alles raus zu räumen. Die haben halt oftmals mächtige Lössböden, wo es keinen einzigen Felsen gibt und mangels Bewaldung auch keine Wurzeln. Wir haben's vielleicht nicht richtig verstanden und gemeint, dass das genau so gebaut wurde? Vielleicht beneiden die uns ja um unser Gelände. :)

@GrazerTourer: Das wurde schon gesagt, dass in den Tourismusregionen dann alles, was nicht per Mountainbikemodell frei gekauft wurde, rigide verboten wird. Somit auch die Naturtrails. Was du dann befahren darfst, das ist dieses ausgebaggerte Zeug.

Wenigstens darf ich das befahren. Musst Du denn das so dermaßen zerreden hier? Was interessiert Ökologen so ne Strecke wenn man den Flurschaden von Skipisten dagegen betrachtet? Auch wenn die mehr Euros generieren... Angebot und Nachfrage. Der Schnee ist bald weg dank Klimawandel durch Geiz-ist-geil, da sollte man sich doch als touristisch geprägte Region allmählich anpassen?!? Oder back to the roots und Kartoffel und Rindfleisch anbauen...
 
Wenigstens darf ich das befahren.


Von mir aus darfst auch eine Autobahn da runter bauen, also eine mit 6 Spuren und Asphalt.
Das ist mir egal, aber nicht gut finden darf ich das, oder etwa nicht? Ich würde dir auch erklären wollen, dass du auf deiner Autobahn sehr schöne Dinge nicht erleben könntest.

Das ist alles.

Schon komisch, unser Sport, wie er sich jetzt, wo er groß wird, entwickelt.
Und es hat schon seine Gründe, warum es sehr wenige gute DH-Fahrer aus Österreich und gar keine aus Deutschland gibt, bzw. nur eine gute Endurofahrerin aus Deutschland und überhaupt keine aus Österreich.
 
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