KarstenCarry, minimales System für Rucksack am Rad

Durch die Bewegung und das Auf und Ab (bzw. Schwerkraft) zieht der Rucksack Richtung Boden, also nach unten. Daher lastet da schon auch Gewicht auf den Bremsen.
Nein.
Nochmal ausführlich, explizit und separat erklärt:
Der aktuelle Prototyp in V2 hat 4 Schlaufen (grob an Start und Ende der Schulterträger des Rucksacks). An diesen Schlaufen sind 3 Dyneema-Schnüre als Schlinge befestigt: Jeweils eine kurze Schlinge oben und unten am linken Träger (wenn quer am Rad -> unten) sowie eine lange Schlinge (oben im Foto mit grauer Gummi-Hülse drüber) am rechten Träger (wenn quer am Rad -> oben).

Die beiden kurzen Schlingen hängen über den Innerbarend und gehen hinter und unter den Bremshebeln lang. Da liegt also schonmal nix auf den Bremsen. Die mit Abstand meiste Last liegt da an und geht der Schwerkraft folgend die meiste Zeit nach unten. Bei Erschütterungen sieht es aufgrund der Massenträgheit kurzfristig kurzfristig anders aus, da wirkt etwas Kraft nach oben.

Die lange Schlinge geht an den Vorbau und wird durch das Gewicht des Rucksacks der sich auf der unteren Befestigung „drehen möchte“ nach nahezu ausschliesslich nach vorne sowie zu einem kleinen Teil nach oben gezogen. Eben genau wie beim Abschleppsystem.
Das war beim ersten Prototyp (wo ich noch die Schulterträger direkt benutzt habe) ein echter Aha-Moment. Da habe ich mal wieder mal gemerkt, dass man Sachen echt einfach ausprobieren muss 😀
Dieser Zug nach vorne variiert nach meiner Beobachtung während der Nutzung auch nicht in seiner Richtung, höchstens in der Stärke.
 
die Innerbarends sind für mich aber noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Spontan könnte ich mir etwas längeres vorstellen um den Rucksack weiter nach vorne zu bekommen. Das würde vermutlich beim Cable-Rub helfen.

Das liegt jetzt für mich nicht im Fokus, aber vielleicht probiert das mal jemand anderes aus?
 
Ich hatte mir fürs Pendlerrad folgendes gebaut: Ein wasserdichtes Messenger Bag von Ortlieb habe ich innenseitig mit einer Kunststoffplatte verstärkt. Dann ein Klickfix-System an Tasche und Vorbau montiert.
Je nach Rückenplatte des Rucksacks müsste sich das Ganze auf der Rückseite auch ohne Verstärkung montieren lassen. Das Klickfix kann ja mit einem Neoprenlappen abgedeckt sein, damit es am Rücken weniger stört.
 
Ich hatte mir fürs Pendlerrad folgendes gebaut: Ein wasserdichtes Messenger Bag von Ortlieb habe ich innenseitig mit einer Kunststoffplatte verstärkt. Dann ein Klickfix-System an Tasche und Vorbau montiert.
Je nach Rückenplatte des Rucksacks müsste sich das Ganze auf der Rückseite auch ohne Verstärkung montieren lassen. Das Klickfix kann ja mit einem Neoprenlappen abgedeckt sein, damit es am Rücken weniger stört.
In ähnliche Richtung hatte ich auch schon gedacht & experimentiert. Eine Variante ist dokumentiert und am Anfang des Threads verlinkt, für eine andere hatte ich schon die Teile (Titanplatte, Klickfix-Adapter, Klickfix-Vorbau-Halterung) und war kurz vorm basteln.
Dann kam ich auf die Idee von KarstenCarry und fand das noch cooler.

Klickfix ist aber eine super Grundlage für so was. Einen passablen Rucksack mit integrierter KF-Platte gibts sogar schon fertig zu kaufen. Der ist aber vertikal befestigt, also eher nichts für Gelände.
 
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Die lange Schlinge geht an den Vorbau und wird durch das Gewicht des Rucksacks der sich auf der unteren Befestigung „drehen möchte“ nach nahezu ausschliesslich nach vorne sowie zu einem kleinen Teil nach oben gezogen. Eben genau wie beim Abschleppsystem.
Ich habe es mal markiert, vielleicht wird es dann deutlich:
1692086378854.jpeg

An den Bremsleitungen hüpfen 7kg rauf und runter. Das wird nicht durch die Schlaufen verhindert.
 
Ich habe es mal markiert, vielleicht wird es dann deutlich:
Anhang anzeigen 1755569
An den Bremsleitungen hüpfen 7kg rauf und runter. Das wird nicht durch die Schlaufen verhindert.
Irgendwie habe ich mir schon gedacht, dass wir aneinander vorbei geredet haben 😉 Danke für die Erklärung!

An den von die markierten Stellen liegt kein Gewicht nach unten an. Jedenfalls nicht bei meinem Rad, da werden die Leitungen nur nach hinten, Richtung Lenker bzw Steuerrohr, gedrückt. Und selbst da bleibt noch ein dreieckiger Bereich (von der Seite des Rads aus gesehen) für die Kabel frei: Oben ist der Rucksack etwas vom Lenker entfernt, unten liegt er u.a. am Steuerrohr an.
Das hatte ich dementspechend auch sinngemäß mit „Cable Rub, kriegt man in den Griff“ abgetan.

Nach oben mag es kurzfristig (bei Erschütterungen) anders aussehen, selbst dann mache ich mir aber bisher keine Sorgen: Der Rucksack ist ja zum einen kein Ziegelstein sondern ein mehrfach nachgiebiges Gebilde (gepolstert, verformbar). Es liegt also nie die gesamte Kraft an einem Punkt an. Und zum anderen ist es für sehr unebene Oberflächen, wie bereits im initialen Post unter „Schlecht“ eingeräumt eh nix, da muss der Rucksack an den Rücken.

Ich merke, KarstenCarry ist recht missverständlich und mittels meiner Bilder nur schwer nachzuvollziehen.
Ich war wie geschrieben zB selbst überrascht, wie sich der Rucksack ab dem Moment benimmt wenn der erste Gurt (bei V1) auf den Innerbarends liegt. Kein Wunder also, dass sich das trocken nur schwer nachvollziehen lässt.

Am besten versuche ich mich mal an einem Video, dann wird es hoffentlich klarer.
Unabhängig davon könnt ihr aber entweder
a) mir glauben, dass es an meinem Rad funktioniert
oder, was mir viel lieber wäre,
b) V1 mit euren Parametern (andere Lenker, Rucksäcke, Vorbauten, Bremsgriffe, Abstände, Kabel-Verlegungen, Laufradgröße …) selbst ausprobieren und berichten 😀
 
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Also irgendwo liegt der Rucksack dann ja am Steuerrohr oder Federgabel an und wird dort reiben. Oder?
Stellt sich nur die Frage was verschleißt schneller...



Danke für die Videos! Ich habe gerade das zweite gesehen und frage mich jetzt, ob nicht der Rucksack und die Teile des Rades an denen er anliegt (Steuerrohr, Gabelkrone …) aneinander reiben und auf Dauer beschädigt werden.
Was meinst du?
 
Zuletzt bearbeitet:
Prompt: ChatGPT, bitte schreibe den letzten Post mit folgenden Parametern um:
  • Konstruktiv (zur Sache)
  • Höflich (zur Person)

Output: Danke für die Videos! Ich habe gerade das zweite gesehen und frage mich jetzt, ob nicht der Rucksack und die Teile des Rades an denen er anliegt (Steuerrohr, Gabelkrone …) aneinander reiben und auf Dauer beschädigt werden.
Was meinst du?


Ist das zu viel erwartet?
Falls ja: Kein Problem, das Forum hat eine Ignore-Funktion.

Jetzt zur Frage:
Ja, sehe ich auch so. Der Bereich des Lenkers ist komplex und es ist wahrscheinlich, dass es noch weitere unerwünschte „Nebenwirkungen“ (neben meiner o.g. Twinloc-Erfahrung) geben wird. Irgendwo hatte ich bereits sinngemäß geschrieben, dass ich auf Dauer evt den Rucksack noch an manchen Stellen verstärken muss.
Vielleicht muss auch noch ans Rad an einigen Stellen Schutzfolie. Oder sogar noch weitere Teile.
Mache ich mir deswegen Sorgen? Nein, das lasse ich entspannt auf mich zukommen.
Der schon jetzt erlebbare Nutzen ist mir den Aufwand mehr als wert!

Hier mal zur besseren Einordnung zwei anekdotische Beispiele aus meiner Erfahrung mit professionell hergestellten Taschen:
  • Meine Ortlieb-Lenkerrolle hat eine Sekundär-Befestigung am Steuerrohr mit Abstand-Haltern aus recht hartem Schaumstoff. Die reibt am Steuerrohr wenn man lenkt und hat schon den Lack beschädigt. Da habe ich Schutzfolie draufgeklebt und behalte es im Auge.
  • Mein Ortlieb-Framebag rutscht gerne nach hinten. Dann reibt er an der Befestigung des Dämpfers. Mittels eines Spanngurts ums Steuerrohr und durch eine der Schlaufen des Framebags bleibt er mittlerweile weitestgehend vorne. An der Gegenstelle ist Tape und ich behalte sie im Auge.
Beides sind trotzdem tolle Taschen mit denen ich lange sehr zufrieden war (Lenkerrolle) bzw sie heute noch benutze (Framebag). Beide würde ich weiterempfehlen wenn sie zu den Anforderungen passen.

Wir bewegen uns hier in der Nische einer Nische einer Nische (Bikepacking! Mit dem MTB! Mit Rucksack!).
Da gibt es kein All-Inclusive und kein TÜV-Siegel sondern man ist selbst gefordert 😉
 
V2 hat sich mittlerweile auf einer Tour im Sauerland bewährt.

Vieles von dem was mich bei V1 noch genervt hat (Beeinträchtigung der Bremsen und Innerbarends, Smartphone verschoben, Twinloc beschädigt) ist jetzt komplett erledigt und der noch schnellere Modus-Wechsel war natürlich auch angenehm.

Der einzige verbliebene Negativpunkt ist für mich das aufsetzen des Rucksacks auf dem Vorderrad wenn höhere Geschwindigkeit und unebener Boden bzw eintauchen beim bremsen zusammenkommen. Man merkt halt schon, dass der Rucksack einen deutlich größeren Umfang als eine normale Lenkerrolle hat.
Das ist kein Sicherheits-Problem: Der Rucksack weicht ja in Fahrtrichtung aus. Irgendwann geht er aber halt kaputt.
Ich habe zwar grundsätzlich kein Problem damit, wenn Dinge verschleissen, das tun Teile am Rad und andere Ausrüstung auch. Es sollte aber managebar bleiben, auch mit der Perspektive auf deutlich längere Touren (1 Monat+).
Dass ich meine Regensachen in die große Außentasche gepackt habe hilft nicht, das kostet noch mal ein paar Zentimeter Abstand zum Reifen.
Eine kleinerer Umfang des Rucksacks wäre dahingehend auch besser.
Mit der Änderung von einem dieser beiden Parameter hätte man noch deutlich öfter die Freiheit, sich zwischen Rücken und Lenker zu entscheiden. Beide Änderungen zusammen wären optimal.

Auf diesem Bild kann man das ganz gut sehen, finde ich:
1695710406309.jpeg


Mit der gefüllten Außentasche bleiben an meinem Rad nur 2-3 der 13 cm Federweg.
Wenn sie leer bliebe wäre es ca die Hälfte.
Damit wäre dann wohl auch eine schnelle Abfahrt auf durchschnittlichen Waldwegen o.ä. ohne aufsetzen drin.

Was mich diesmal, dank der Diskussion hier, besonders interessiert hat war ein weiteres Verschleiss-Problem und zwar der nicht vermeidbare Verschleiss, also der an den Prinzip-bedingten Kontaktpunkten von Rucksack und Rad.
Damit ich das am Rad besser einschätzen kann hatte ich es großzügig mit Tape beklebt.
Hier das Bild vor der Tour:

1695710437867.jpeg


Und hier 2 Tage später:

1695710461444.jpeg


Nur von ganz nah konnte ich an einer Stelle nennenswert etwas feststellen:

1695710497614.jpeg


Damit kann ich prima leben. In Zukunft kommt da, und entsprechend auf der anderen Seite, durchsichtiges oder schwarzes Tape drauf und ich schaue regelmässig danach dann sollte es passen.

Auf den nächsten beiden Bildern sieht man ganz gut, wo Reifen und Rucksack in Kontakt gekommen sind. Ansonsten hat der Rucksack nix abbekommen. Der Patch an der Seite ist noch von der ersten Tour, wo ich eine Tarpstange direkt hinter die Kontaktstelle mit der Gabelkrone gepackt hatte …

1695710528122.jpeg

1695710539888.jpeg


Insgesamt bin ich sehr zufrieden und werde V2, abgesehen von der Fronttasche, genau so weiter benutzen.
 
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