Frage an die Profis: kann man die kleineren Übersetzungen ohne großes Gebastel oder Adapter in eine neue 105er-Gruppe integrieren? Also lässt
Shimano bzw. die Toleranz der entsprechenden Komponenten das zu?
Problem ist die ungleichmäßige Verteilung der Löcher des KB über den Lochkreis bei der aktuellen 105er Kurbel. Das kleinste KB von
Shimano hat 50 Zähne. Auf die Schnelle finde ich da auch keinen Drittanbieter. Zu Hause habe ich aber noch eine nagelneue 105er Kurbel der 5700er Baureihe liegen, die einen standard Lochkreis von 130 mm mit 5 Löchern, symmetrisch verteilt. Dafür gibt es viele Kettenblätter, auch von Drittanbietern. Wenn ich mich nicht täusche, ist es sogar eine 48/34er, muss ich mal nachsehen, falls Du Interesse hast. 46/30 oder 48/32 sind eigentlich Abstufungen für die Trecking/touring-Varianten, also eher der Deore-Gruppen oder darunter.
Andererseits: Warum 2x11? Wenn Du die feinere Abstufung nicht zwingend brauchst, ist 1x11 am CX und Gravel einfach passender.
Bei 48/32er Kurbel und 11-32er Kassette hast Du bei 90er Kadenz (ich ziele auf der Strasse eine Kadenz zwischen 100 und 110 an) eine Spreizung von 13,7 bis 52,3 km/h, bei 46/30er Kurbel von 12,9 bis 50,1 km/h. Mit einer 1x1 mit 42er Kurbel und 11-42er Kassette kommst Du auf 12 bis 45,8 km/h. Jetzt gibt es sicher abschüssige Strecken, auf denen man schneller sein kann und dabei noch tritt (bei mir nur Strasse). Hier kann man kurzzeitig auch deutlich über 120er Kadenz treten. Bei 120er Kadenz kommt man auf vmax von bereits 61,1 km/h. Alles was darüber kommt, sollte man durch reine Hangabtriebskraft erreichen (als Hobbyfahrer).
Fazit, mit einer standard 1x11 kommt man Berge etwas leichter hoch, ist auch bergab ausreichend schnell, hat eine gröbere Abstufung, eine verschleißärmere Schaltung, kann leichter die KB umrüsten (5 Minuten), es gibt keine verbotenen oder unnützen Gänge, man verschaltet sich nicht mehr...
Zu Pressfit
Vorteil: Breitere Tretlagergehäuse bei gleichem Q-Fakor wie bei BSA, dadurch höhere Steifigkeit im Tretlagerbereich. Gerade bei Rennrädern und deren Derivaten (CX, Gravel) zu spüren.
Nachteil: Neue Lagerschalen müssen eingepresst werden. Hier ist aber der größere Nachteil, dass es nicht so leicht geht, wie ein BSA-Lager zu tauschen. Man kann beim ersten Wechsel aber auch auf Lager umsteigen, die austauschbare Industrielager haben, so dass nicht immer gleich die komplette Lagerschale gewechselt werden muss. Dann ist es wieder easy. Am Ende wird um die Sache mehr Wind gemacht, als nötig.
Zum Vergleich: An meinem 6 Jahre alten Enduro habe ich alle Lager jährlich gewechselt und die Lagersitze sind noch passgenau, wie am ersten Tag. Wenn man es richtig (sorgfältig) macht, passiert da nix.