Kette ersetzen

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Liebe Gemeinde,

ich benötige mal einen helfenden Hinweis...

Mir ist gestern zum zweiten Mal innerhalb des bisherigen 4 1/2 monatigen Lebens meines Rades (Univega Terreno 5.0 XXL) die Kette gerissen (d.h. ca. alle 600 km).

Beim ersten Mal war es in einem mittleren Gang beim anfahren in der Stadt und gestern im 2. Gang an einer Steigung mitten im Wald. Beide Male ist erfreulicherweise nix passiert, aber gestern kam ich dadurch verspätet zu einem Termin und bin auf der Rückfahrt nur von Pirna bis Coswig gekommen und nicht bis Riesa...

Beim ersten Mal hat es das Kettenschloss zerlegt und der Werkstattmann meinte, dass das Schloss evtl. nicht richtig eingerastet war, aber gestern hat es wirklich ein Kettenglied zerlegt. Laut Internetseite des Herstellers handelt es sich bei der Kette um eine KMC X9.

Für mich gibt es nun zwei mögliche Lösungsansätze:
1. Ich besorge mir eine neue stabilere Kette (falls es sowas gibt, denn leider habe ich bisher keine Angaben zur Brucklast der Ketten gefunden), oder
2. Ich besorge mir einen Kettennieter und einen 10erPack Kettenschlösser.

(oder 3. ich besorge mir eine stabilere Kette und einen Kettennieter)

Also, was tun? Und wenn, dann welche Produkte?

Gruß
Henning

P.S.: Noch zur Info: Wenn ich auf dem Pedal stehe, dann wirken dort ca. 1,45 kN, d.h. an der Kette zerren bis zu 6 kN (ganz grob geschätzt).
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von DR_Z

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Warum komischer Schade? Ich hätte gedacht, dass genau die Stelle der Schwächste Punkt ist, denn der Niet wird ja nur "durchgeschoben" und die Laschen haben dort nur eine kleine Auflagefläche und wenn man dann doch mal unter Last schalten muss, dann wirken dort auch Querkräfte und wenn sich der Niet dann ein bisschen verschiebt und die Lasche ein bisschen...
Das es die Lasche zerreißt würde ich für unwahrscheinlicher halten, aber ich habe eigentlich auch keinen Ahnung davon und mir so eine Kette noch nicht genauer angesehen.
 
Kettenrisse kommen vor, sind jedoch selten. Reißt eine Kette am Niet, handelt es sich 99,99% um einen Montagefehler. Reißt ein Kettenschloss, kann man ebenfalls davon ausgehen. Kettenschlösser sind sehr stabil und hier im Forum habe ich darüber noch nichts gelesen, was nicht heißt, dass es vorkommen kann.
Ketten zu nieten ist keine Option. Die Fehlerquote ist relativ hoch und die Verbindung nicht stabiler.
Bruchlasten kann die SuFu finden, habe ich kürzlich erst gelesen.
Wippermann Connex Ketten wären für mich keine Option. Auch wenn ich von Kettentests nicht allzuviel halte, die Wippermann war immer unter den miesesten. Fährt ja auch kaum einer.
 
Das wären dann zwei Montagefehler an einer Kette...
Zu den Bruchlasten habe ich auf die schnelle über die SuFu nur diesen Testbericht gefunden: https://www.connexchain.com/fileadm..._News/zinn-lab-pulling-your-chain-article.pdf
So groß sind die Unterschiede nicht, wobei ich auch nicht weiß, was das alles für Ketten sind.
Fakt ist, ich bekomme eine neue Kette, die Frage ist nur welche. Oder ist meine Kette nach zwei Rissen rein statistisch gesehen unzerstörbar? Und wenn ja, weiß das die Kette auch?
 
@bastl-axel : Wie kommt man denn sonst den Berg hoch wenn man unterwegs merkt, das man runterschalten muss? (Die Frage ist ehrlich gemeint, ich bin erst seit 4 1/2 Monaten wieder mit dem Rad unterwegs und hatte vorher immer nur Narbenschaltung.)

Ganz konkret ging es gestern morgen im Wald ganz anständig hoch und ich hatte ganz am Anfang der Steigung vorne aufs kleinste Blatt gewechselt und wollte/musste dann unterwegs von einem der mittleren Ritzel noch weiter runterschalten...
 
Wenn man merkt das man herunterschalten muss nochmal kurz etwas mehr Energie investieren direkt im Anschluss mit weniger Kraft weiterkurbeln und schalten. Kennt man die Strecke, dann bietet sich auch vorausschauendes Schalten an, mag am Anfang bei geringerer Steigung zwar erst mal blöd sein, schont dann aber später die Schaltung. Ich bin bisher aber immer sehr gut mit Variante 1 bzw. einer Kombination aus beidem gefahren. Wenn es wirklich mal unter voller Last sein muss, dann die Gänge einzeln schalten und warten bis die Kette vollständig auf dem nächst höheren Ritzel ist und erst dann den nächsten Schaltvorgang beginnen.
 
@bastl-axel : Wie kommt man denn sonst den Berg hoch wenn man unterwegs merkt, das man runterschalten muss?
Da ein Berg ja nicht aus dem Nichts erscheint, kann man ja auch schon vorm Berg schalten und wenn doch mal unter Last, dann nicht mehrere Gänge auf einmal. Generell sollte man aber beim Schalten den Druck aufs Pedal immer etwas reduzieren.
 
Doch, der Berg war ganz plötzlich da. Gerade noch gemütlich durch den Wald und dann hinter der alten Eiche, quasi ein Knick im Raum... :-)

Ok, Fehler erkannt. Wenn man sich im mittleren (bis unteren) einstelligen km/h Bereich die Steigung hochkämpft, dann kann man quasi nicht mehr schalten und sollte vielleicht doch (kontrolliert) absteigen...


Was wiegst du wenn ich fragen darf? Diese Werte sind utopisch.
Eine Kraft von 1,45 kN auf dem Pedal entsprechen einem ungefähren Körpergewicht von 145 kg, wenn dieses nur auf ein Bein verlagert wird.

Ja, bei meiner überschlägigen Annahme habe ich unterstellt komplett auf dem einen Pedal zu stehen, dies ist sicherlich "etwas überschätzend", denn mit der Nummer könnte ich dann wohl im Zirkus auftreten...

In der Realität wird es vermutlich deutlich weniger sein.

Anhang anzeigen 952781

Gewichtskraft Pedal Fg = Fp = m*g = 145kg * 10 m/s² = 1450 N

Drehmoment Mp (0°) = Fp * sin alpha * rp = 1450 N * 0 * 0,17 m = 0 Nm rp... Kurbelarmlänge (170mm)
Drehmoment Mp (90°) = Fp * sin alpha * rp = 1450 N * 1 * 0,17 m = 246,5 Nm

Drehmoment Mp wirkt auch an der Kette >> Mp = Mk
Mk = Fk * rk >> Fk = 246,5Nm / 0,08m = ca. 3100 N rk… Radius Kettenblatt (80mm)

Also zieht ca. die Hälfte der Kraft an der Kette die du vermutest und auch das hält ne Kette locker aus. Ich bleibe dabei Montage oder Produktionsfehler. (Oder auch Bedienungsfehler >> Schalten mehrerer Gänge unter Vollast)

Soweit alles richtig, aber ich schätze, dass das kleinste Kettenblatt eher einen Durchmesser von 80 mm ( --> Radius 40 mm) hat und somit würde sich, unter der Annahme, dass ich meine gesamten 145 kg auf die eine Pedale stelle, eine "Kettenkraft" von ca. 6,2 kN ergeben...
 
Ja, zumindest der zweite Riss ist wohl auf einen Bedienungsfehler zurückzuführen, aber wie gesagt, bin ich ja auch noch "(Wieder)Anfänger" und übe ja noch... :-)

Beim ersten Mal, als es beim anfahren in der Stadt das Kettenschloss zerlegt hat, kann ich jedoch keinen Fehler meinerseits erkennen.
 
Ok, ich fasse das jetzt mal für mich zusammen:

1. Die Kettenrisse lassen sich (vermutlich) mit einem Montagefehler des Kettenschlosses (1. Ereignis) und einem Bedienfehler (2. Ereignis) erklären, d.h. die Kette an sich hat nicht versagt.

2. Somit besteht eigentlich kein Grund die Kette zu tauschen. Oder doch und wenn ja, welche nehmen?

3. Ein Tool und ein Kettenschloss kann man immer mal dabei haben.

@ Dr_Ink:
1. Wenn der untrainierte Mensch mindestens 145 kg wiegt und auf dem einen Pedal steht, dann bringt er sehr wohl 1,45 kN auf das Pedal. Utopisch ist der Wert nur während der Fahrt...
2. Du kennst mein altes Rad ja garnicht. Das hatte nämlich sehr wohl einen Standart-Narbenschaltung ;-)
 
Die "Standart-Narbenschaltung" bezog sich lediglich auf den Hinweis sowie die Signatur des Herr Dr. und war garnicht ;-) ernst gemeint, das "garnicht" war, genauso wie das schalten am Berg, ein Fehler meinerseits. Ein Punkt für das Entdecken an den Herrn (oder die Frau) Bastel Alex.

Über die Frage ob und wann man 1,45 kN aufs Pedal bringen kann können wir auch gern noch stundenlang diskutieren und philosophieren, aber das bringt (zumindest mir) auch nur einen ganz begrenzten Erkenntnisgewinn.

Was bleibt ist die Frage, ob es in meinem konkreten Fall einen guten Grund gibt die Kette zu tauschen und wenn ja, welche sinnvoll wäre.

Die grundsätzliche Frage, ob mit oder ohne Kette kann ich für mich, nach der zweimaligen Erfahrung des unfreiwilligen "Rollerfahrens", mit einem ganz klaren "Ja zur Kette" beantworten. :-)
 
Schleift die Kette?
Im leichtesten Gang am Reifen/Stollen oder sonst an einem Metallteil?
Wie sahen die Nachbarglieder aus?

Ich hatte am Motorrad einige Kettenabrisse durch abgescheuerte Nieten wegen verschlissenem Kettenspannerlager.
 
Nein, es schleift nichts und die Kette sieht ansonsten auch noch "jungfräulich" aus. Das Rad war auch 2 Tage vorher zur Durchsicht. Die Ursachen haben wir ja auch schon identifiziert.

Was bleibt ist nur noch die Frage, ob es in meinem konkreten Fall einen guten Grund gibt die Kette zu tauschen und wenn ja, welche sinnvoll wäre.
 
Alter, Alter, in der Zeit, in der ihr hier sinnfrei Zeit verplempert, hätte ich schon dreimal die Kette gewechselt und wäre schon seit Stunden auf meinem Hometrail. Ich fasse es nicht.

Hab' ich alles richtig geschrieben? Keine Fehler drin?
 
Was bleibt ist nur noch die Frage, ob es in meinem konkreten Fall einen guten Grund gibt die Kette zu tauschen und wenn ja, welche sinnvoll wäre.
Was fragst du noch? Warum die Kette gerissen ist, kann dir auch hundert Seiten später niemand exakt sagen. Also wechsle sie. Und die Frage nach der besten Kette, kann dir genauso wenig jemand beantworten. Das hatten wir doch alles schon und wenn wir das hier noch zig mal durchkauen, es ändert sich nichts. Ok?
 
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