Kettenblätter verschlissen?

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Hallo zusammen!
Ich habe gestern die Kette an einem meiner Räder die Kette gewechselt und frage mich, ob es auch Zeit für neue Kettenblätter wäre.
Hintergrund ist der folgende: Auf dem kleinsten KB klemmt die neue Kette (= Kettenblatt lässt Kette nicht los), sodass das Schaltwerk nach vorne oben geschoben wird. Dies passiert nur, wenn ich mit dem Rad fahre, das heißt unter Last. Aufgrund meiner Recherchen bin ich darauf gekommen, dass es wohl an den Graten liegt, die sich auf dem KB gebildet haben - siehe Bilder.
Wie schätzt ihr das ein?

Meine zweite Frage betrifft das mittlere und das große KB. Sollten die auch ausgetauscht werden? Gibt es Möglichkeiten, den Verschleiß eines KB zu prüfen (außer der Sichtkontrolle)? Oder können die KB so lange gefahren werden, bis die Kette durchrutscht? Hätte mir jetzt mal neue besorgt, bin mir allerdings und sicher und als Schwabe möchte man natürlich auch nicht zu früh wechseln ;-)

Vielen Dank im Voraus und beste Grüße
Julian
 

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Du kannst die alte Kette weiterfahren, bis die Zähne spitz zulaufen oder die neue Kette vorzeitig verschleißen, da nur ein paar Zähne die Kette tragen werden.
Es könnte günstiger sein, eine komplette Kurbel mit Vierkantaufnahme zu kaufen statt einzelner Kettenblätter.
 
alle Blätter entsorgen, haben ihr Soll erfüllt

Du kannst die alte Kette weiterfahren, bis die Zähne spitz zulaufen oder die neue Kette vorzeitig verschleißen, da nur ein paar Zähne die Kette tragen werden.
Es könnte günstiger sein, eine komplette Kurbel mit Vierkantaufnahme zu kaufen statt einzelner Kettenblätter.

Besten Dank für eure Einschätzungen!
Dann werde ich jetzt erst noch einmal die alte Kette montieren und fahren bis wirklich nichts mehr geht.

Bezüglich der neuen Kettenblätter: Es handelt sich um ein Tandem (Hase Pino) und somit auch um eine spezielle Kurbel - die linke Seite ist mit einem Freilauf für den Vordermann versehen. Einfach die Kurbel tauschen kommt daher wohl nicht in Frage. Ich habe mal die folgenden Kettenblätter herausgesucht - ich denke mit diesen Herstellern macht man nichts falsch?
Gesamtkosten wären rund 61 Euro (ohne Versandkosten).
Kann ich auf dem größten Kettenblatt wieder den Kettenschutzring montieren, der auf dem alten Kettenblatt montiert ist? Es handelt sich um einen Kunststoffring, der mit vier Schrauben fixiert ist.

An kompletten Kurbelgarnituren "zum auschlachten" finde ich gerade nur die Kurbel 9-/10-fach STRONGLIGHT IMPACT Dreifach 28/38/48 Schwarz für rund 87 Euro. Das lohnt sich wohl nicht, denn hier bräuchte ich noch ein kleineres Kettenblatt (24er), das wir bei an steilen Bergen auch brauchen.
Gibt es weitere Alternativen?

Ich frage mich mich, ob ich z. B. einfach auf der rechten Seite einen solchen Kurbelarm samt Blättern montieren könnte:
SHIMANO Acera FC-M361 Kurbel 48-38-28Zähne? Die linke Seite (samt Tandem-Freilauf) würde ich dann so lassen, wie sie ist. (Auch bei dieser Kurbel bräuchte ich ein kleineres 24er...).

Vielen Dank nochmal und Grüße
Julian
 
Mit der Acera Kurbel hast du jedenfalls dick was gespart und passen tut die auch.
Wie sieht eigentlich das Freilaufritzel und der Rest des Antriebs aus?
 
Mit der Acera Kurbel hast du jedenfalls dick was gespart und passen tut die auch.
Wie sieht eigentlich das Freilaufritzel und der Rest des Antriebs aus?

Vielen Dank für deine hilfreiche Antwort!
Muss ich bei der Acera-Kurbel (bzw. allgemein bei der Auswahl eines passenden rechten Kurbelarms) außer der Länge und dem Befestigungsstandard (Vierkant) noch irgendwas beachten? Kettenlinie z. B.? Damit kenne ich mich noch nicht wirklich aus, müsste ich mich noch reinfuchsen...

Die Kassette sieht meiner Einschätzung nach noch gut aus - siehe Bild (habe jedoch auch da wenig Erfahrung).

Auch von den Kettenblättern vom Vordermann des Tandems habe ich ein Bild angehängt - auch hier bitte ich um eine kurze Einschätzung. Das hintere Kettenblatt ("Freilaufritzel") habe ich mehrfach gedreht. Für mich sieht das so aus, als ob es noch keine "Haifischzähne" wären.

Vielen Dank und beste Grüße
Julian
 

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Wenn Du die Kettenblätter und die Kette tauschst, dann auch das Ritzel.
Ich würde aber erstmal alles weiterfahren bis es wirklich nicht mehr geht und dann alles tauschen. Mit Stückwerk machst Du die neuen Teile wieder schnell kaputt.
 
Besten Dank!
Alte Kette ist wieder drauf - fährt sich deutlich besser als mit der neuen.
Jetzt muss ich nur noch herausfinden, ob das Verwenden von zwei versch. Kurbelarmen möglich ist (den linken kann ich ja nicht wechseln, da da der Freilauf dran ist - siehe Bild). Da werd ich mal noch die Suchmaschinem anwerfen.
Viele Grüße
Julian
 

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Hi Julian,
Kettenlinie siehe link:
https://www.fahrrad-workshop-sprockhoevel.de/kettenlinie.htmDie 50 mm sind Standard, ob das bei Deinem Tandem auch so ist, kannst Du laut Anleitung messen. Ein paar mm Differenz wären aber nicht schlimm, solange die Endanschläge des Umwerfers das packen.
Kasette würde ich auch neu machen, die kleinen Ritzel sehen nicht mehr gut aus, und sie würden die neue Kette ruinieren ...
;)
Edit: Vorne würde ich das lassen, solange es rund läuft ...
 
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Guten Abend - ist zwar schon a bissl her, aber ich wollt das Thema Kettenblattverschleiß noch mal aufgreifen, weil der Julian so schöne Fotos gepostet hat! (Danke @Don_Juan !!)

Kann jemand direkt an einem seiner Bilder erklären, was dort an einem der Zähne nicht (mehr) stimmt?
Warum ich da nicht woanders recherchiere im Netz? Nun das Profil eines Kettenblattzahns ist mathematisch schon recht kompliziert, die Form ist nicht mal so eben mit einem Wort erklärt. Zudem gibt es anscheinend auch unterschiedliche Formen von Zähnen - auch innerhalb eines Kettenblattes sind nicht alle Zähne gleich, weil sie unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind - je nach Position in Abhängigkeit von der Kurbel. Daher kann zumindest ich mit so groben Anhaltspunkten "die Zähne dürfen nicht zu spitz sein" oder "die Zähne dürfen nicht zu flach sein" nicht so richtig was anfangen.
Hingegen ganz konkret an obigem Beispiel erklärt stelle ich mir lerneffizienter vor.
 
Kann jemand direkt an einem seiner Bilder erklären, was dort an einem der Zähne nicht (mehr) stimmt?
Warum ich da nicht woanders recherchiere im Netz? Nun das Profil eines Kettenblattzahns ist mathematisch schon recht kompliziert, die Form ist nicht mal so eben mit einem Wort erklärt. Zudem gibt es anscheinend auch unterschiedliche Formen von Zähnen - auch innerhalb eines Kettenblattes sind nicht alle Zähne gleich, weil sie unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt sind - je nach Position in Abhängigkeit von der Kurbel. Daher kann zumindest ich mit so groben Anhaltspunkten "die Zähne dürfen nicht zu spitz sein" oder "die Zähne dürfen nicht zu flach sein" nicht so richtig was anfangen.

https://fahrradzukunft.de/10/ist-stahl-haltbarer-als-alu

Deutlicher Verschleiß in Bild 5 und 6, die Zähne sind nicht mehr symetrisch und ähneln Haifischflossen.
 
@Basti138
Danke für die Markierungen! OK, wenn ich es richtig verstehe, ist dort gar nicht eine "globale" Formänderung das Problem, sondern die vielen Grate, an denen sich die Kette wahrscheinlich verkantet und so für Kraftverlust sorgt.
Zusätzlich stelle ich es mir krafteinbüßend vor, wenn die Zähne zu flach sind und die Kettenglieder abrutschen beim Ziehen. Oder andersherum - sie sitzen zu fest und lösen sich nur beim ziehen erst spät - auch das wird Kraft kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@bike-schrauber
Danke für den Artikel - das ist ja schon mal deutlich tiefergehend. Habe es nur mal zwo Minuten langsam durchgescrollt, aber sehe schon, dass mir das weiterhilft, die Physik der Fahrradkette besser zu verstehen und auch entsprechend beim Kettenblatt eine Verknüpfung zwischen Verschleiß und Fahrstil herzustellen.
 
Also der Grat ist meiner Erfahrung nach weniger das Problem, ich habe schon oft versucht das mit der Feile zu reparieren.
Die Kette bleibt unter Last aufgrund des fehlenden Materials am nächsten Zahn hängen und wird mit hoch gezogen => Chainsuck

Und auch habe ich einmal versucht ein vermeintlich symmetrisches 22er Kettenblatt umzudrehen, das lief auch nicht.
 
...wenn die Zähne zu flach sind und die Kettenglieder abrutschen beim Ziehen...
Diese Verschleißerscheinung hast du hinten bei den Ritzeln der Kassette.

Oder andersherum - sie sitzen zu fest und lösen sich nur beim ziehen erst spät - auch das wird Kraft kosten.
Dies ist die Verschleißerscheinung durch die Hakenbildung vorne am Kurbelblatt, siehe obigen Beitrag von Basti138.
 
Also der Grat ist meiner Erfahrung nach weniger das Problem, ich habe schon oft versucht das mit der Feile zu reparieren.
Die Kette bleibt unter Last aufgrund des fehlenden Materials am nächsten Zahn hängen und wird mit hoch gezogen => Chainsuck

Und auch habe ich einmal versucht ein vermeintlich symmetrisches 22er Kettenblatt umzudrehen, das lief auch nicht.
Ich habe schon einige Male das kleinste Kettenblatt mit einem Dremel bearbeitet und den "Haken" weg geschliffen, so dass sich wieder einer normale Zahnform ergibt. Läuft dann wieder ein ganze Weile prima.
 
Hier mal ein 8500km gefahrenes 40er KB Easton. Rennbetrieb und 1
2 Kette leider zu spät getauscht.
Jeweils oben.
Unten KB mit 200km.
Kette rutscht noch nicht durch, aber Knarrgeräusche.
9

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20240218_115321.jpg
 
Screenshot_20240130_205543_Photos.jpg

Und ein Garbaruk KB nach nur 3.5tkm auch zerfressen.
Links neu, rechts abgefahren. Nur Winter / Renneinsatz oder im Sommer für Bergtouren. Hat nur 36 Zähne.
 
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