Krämpfe: Leidiges Thema mit möglichem Lösungsansatz?

Auch wenn der Thread schon ein paar Tage alt ist....
Er könnte von mir sein.
Bei meinen 3 Marathonläufen ging das Gezicke meist nach 2 - 2,5 Stunden los bei MTB Marathons ist es ähnlich. Zuletzt am Sonntag in Großalmerode.

Ich will nicht alles wieder neu aufrollen, wollte aber mal fragen wer mit Salzsticks oder Schweden Tabletten Erfahrungen gemacht hat.
Laut Netz ist die positive Wirkung von der u.a. Trailrunner berichten wissenschaftlich nicht belegbar.

PS: Lange harte Einheiten stehen künftig auf dem Plan.
 
wirklich schräg, aber eigentlich liegt solcherlei entwicklung auf der hand... :p

Es gibt sogar schon intelligente Getränkeflaschen, die sich mit vita-apps verbinden und den Gesunden daran erinnern, dass er trinken muss und nachmisst, wieviel und oft er es auch gemacht hat. Halte ich für übertrieben. Ich habe schon seit ewigen Zeiten daheim und am Arbeitsplatz eine Flasche, die ich über die Zeit komplett leer trinke. Mach 2x1l + alles, was sonst noach in der Kantine getrunken wird. Fahrradflaschenhalter extra.
 
im neuen Roadbike steht was drin über Gurkenwasser (kein Witz, also der quasi der Rest vom Essiggurken-Glas), das dazu beitragen soll, Krämpfe schon im Vorfeld zu vermeiden. Muss allerdings sagen, das ich den Artikel erst überflogen habe. Ich habe durchaus gute Erfahrungen gemacht mit der üblichen Prise Salz in der Getränkeflasche, Schwedentabletten und Salzsticks waren auch gut. Und natürlich permanent auf dem Rad Trinken, Trinken, Trinken.... mit dem Gurkenwasser probier ich sicher mal aus. Für längere Touren habe ich immer Studentenfutter oder Trailmix von Seeberger in der Trikottasche. Gibt Energie, enthält Salz und dadurch trinke ich auch immer wieder mal, da mich das salzige Futter natürlich durstig macht. Früher permanent Krämpfe (während und auch nach der Belastung), aktuell nur noch extrem selten.
 
Das Gurkenwasser bzw. die eingelegten Gurken haben mir 2013 bei einem 24-h Rennen gute Dienste geleistet.
Aktuell liegt mein Problem wohl eher an den mangelnden langen Einheiten mit ein paar intensiven Intervallen.
Zu wenig essen und trinken vor dem Start kamen am Sonntag noch dazu.
 
Weil ja immer die Gabe von Magnesium empfohlen wird: Kennt ihr wissenschaftliche Nachweise, dass dies tatsächlich bei Muskelkrämpfen wirksam ist?

Insbesondere merkwürdig erscheint mir, wenn ich in diversen Radsportforen lese, die Einnahme von Magnesium habe "sofort und innerhalb von Minuten" geholfen, und das entsprechende Rennen sei dann noch erfolgreich zu Ende geführt worden... (?)

Was meint ihr ?
Eine plausible Erklärung WIE Magnesium Muskelkrämpfen vorbeugt oder sie lindert habe ich auch noch nicht gefunden...
 
Weil ja immer die Gabe von Magnesium empfohlen wird: Kennt ihr wissenschaftliche Nachweise, dass dies tatsächlich bei Muskelkrämpfen wirksam ist?
Nö. Ganz einfach, weil es nicht stimmt. Es haben ja schon einige geschrieben, dass beim Ausdauersport das Problem Natriummangel sein kann (Verlust durchs Schwitzen). Da hilft Mg gar nix.
Wenn Du nachts (also im Schlaf) Muskelkrämpfe bekommst, dann könnte das an Mg-Mangel liegen. Beim MTB-Marathon ist das aber ziemlich sicher nicht Dein Problem.
D.h. Vorm Marathon (egal ob zu Fuß oder MTB) muss man schon genau hinsehen, was man so isst oder trinkt. Es kommt schon vor, dass man sich vor dem Wettkampf mit Wasser vollpumpt aber dabei übersieht, dass da wenig Natrium drin ist.

mehr info z.B. hier https://www.runnersworld.de/ernaehrung/natrium-salz.263367.htm
oder google einfach nach Natrium und Ausdauersport.
 
Wenn Du nachts (also im Schlaf) Muskelkrämpfe bekommst, dann könnte das an Mg-Mangel liegen. Beim MTB-Marathon ist das aber ziemlich sicher nicht Dein Problem.

Diese Differenzierung verstehe ich jetzt nicht. Krämpfe beim Schlaf könnte Mg-Mangel sein, aber dann beim Marathon nicht?

Wenn ich auf längere Tour fahre, dann ist es bei mir so, daß ich ohne Mg im Trinkwasser vielleicht keinen Wadenkrampf bei zeitweiser Überbelastung bekomme. Mit Mg im Trinkwasser hatte ich aber ganz sicher noch keinen Wadenkrampf.
 
Diese Differenzierung verstehe ich jetzt nicht. Krämpfe beim Schlaf könnte Mg-Mangel sein, aber dann beim Marathon nicht?
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ganz einfach: Bei Mg-Mangel bekommst Du Krämpfe, die die durch Mg-Aufnahme wegbekommst. Bei Na-Mangel bekommst Du Krämpfe, die Du durch die Aufnahme von Na wegbekommst.
D.h. die Frage ist, was verursacht den Mangel:
Mg: Darmerkrankungen, diverse andere Erkrankungen, Essstörungen, einseitige Ernährung, erhöhter Bedarf durch Sport, Schwangerschaft etc.
Na: Salzverlust (z.B. durch Schwitzen), Verdünnung der Salzkonzentration (übermäßiges Trinken).

=> Mg-Mangel durch Sport ist etwas, was sich über Tage aufbaut. Na-Mangel durch Sport kannst Du innerhalb weniger Stunden erreichen.
=> Krämpfe beim Ausdauersport sind wahrscheinlich durch Na-Mangel verursacht (Schwitzen), Wadenkrämpfe in der Nacht wahrscheinlich durch Mg-Mangel (soviel schwitzt man nachts nicht)
https://www.netdoktor.de/laborwerte/natrium/natriummangel/
https://www.netdoktor.de/laborwerte/magnesium/magnesiummangel/

Wenn Du natürlich mit nächtlichen Wadenkrämpfen und Mg-Mangel in den Marathon gehst ...

Übrigens: Dass die Mg-Tabletten bei einigen Sportlern angeblich geholfen haben kann daran liegen, dass da noch andere Salze (z.B. Natriumcyclamat als Na-Lieferant) dabei sind. D.h. hier hilft das Na und nicht das Mg, wie viele meinen.

Ergänzung: Deshalb wäre mir eine Suppenparty am Abend vor dem Wettkampf (gerne auch Nudel- oder Kartoffelsuppe) zehnmal lieber als die sinnlose Pastaparty...
 
Zuletzt bearbeitet:
Weil ja immer die Gabe von Magnesium empfohlen wird: Kennt ihr wissenschaftliche Nachweise, dass dies tatsächlich bei Muskelkrämpfen wirksam ist?

Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass mir eine moderate Magnesiumgabe hilft. Das sind aber keine 2-3 Tabletten, wie die Verzehrempfehlung lautet. Geht nur ungenutzt durch den Körper. Ich nehme bei einer langen Fahrt z.B. eine Tablette in die 2. Flasche. Bei Rennen war das mehr. Aktuell habe ich es reduziert, weil ich nicht mehr so viel intensiv fahre und auch nicht mehr so oft sehr lange. Generell habe ich Krämpfe vor allem durch die Kälte und bei schlechtem Trainingszustand.

Aber auch von etlichen anderen Fahrern weiß ich, dass sie gar nicht ohne Magnesium rennen konnten und sehr rasch Krämpfe bekamen. Das ist auch untersucht und betrifft hauptsichlich Personen mit chronischem Magnesiumdefizit. Einige scheinen das nicht genügend abzubekommen oder aufnehmen zu können oder in hohem Maß auszuscheiden. Magnesium ist aber auch bei diesen Sportlern nicht unbedingt der Hauptgrund für Krämpfe: Bei Vielen stellen sich die erst nach längeren Belastungen und viel Schwitzen ein und nicht schon (Magnesiummangel) nach 20 ... 30min) bzw. nach einer kurven harten Belastung mit viel Laktat, sondern erst z.B. nach einer Stunde oder später. In den Fällen ist es oft ein Natrummangel oder beides.

Einseitig Magnesium reinzuhauen hilft also nicht jedem und nicht zu jeder Zeit.

Daher sollte man nicht auf solche Kampfberichte und Werbeeinwürfe vertrauen, sondern seinen Mineralstoffhaushalt checken und messen lassen. Dann weiß man auch, was man die Flaschen reinzugeben hat. Beim Laufen verwenden die gut kontrollierten Athleten bekanntlich ein passend angestimmtes Getränk. Was das drin ist, hängt davon ab, was einer vorher essen kann und verträgt, oder auch unterwegs verzehren kann. Was die magische Zahl der Konzentration angeht, kann man grob sagen, dass der Mineralienanteil nach hinten raus von Flasche zu Flasche meist ansteigt. Ab etwa 30min, spätestens 60min sind auch die ersten Kohlenhydrate drin. Dabei muss man dann aufpassen, dass die Konzentration nicht zu hoch wird, was zum Problem wird, will man KH und Minealien steigern. Zu Beginn sind die Getränke eher hyptonisch, später hypertonisch. Wie sehr das jemand verträgt, hängt nach Traineraussage auch sehr von der Bauchspeicheldrüse und der Magensäure ab. Was man reintrinkt, ist nicht von der Konzentration, wie sie später im Magen und dann im Dünndarm ist.

Dann muss man auch aufpassen, wenn es zu warm wird: Manche brauchen dann seltsamerweise mehr Wasser, andere mehr Mineralien. Hängt auch von der Niere und der Blase ab, wie sehr jemand Wasser verträgt, ohne Toilette machen zu müssen. Die Nieren älterer Athleten filtern schlechter, daher sollte man IMHO mehr Flüssigkeit zu sich nehmen, bei insgesamt geringerer Konzentration von Nähr- und Mineralstoffen. Z.B. 10% mehr Mineralstoffe und 20% mehr Wasser, also dünner und mehr. Gibt halt dann früher ein Problem mit der Blase.

Man muss das ausprobieren. Es kann auch sein, dass eine schlagartig zu hohe Zufuhr von Mineralien die Krämpfe erst auslöst.
 
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