Weil ja immer die Gabe von Magnesium empfohlen wird: Kennt ihr wissenschaftliche Nachweise, dass dies tatsächlich bei Muskelkrämpfen wirksam ist?
Ich selber habe die Erfahrung gemacht, dass mir eine moderate Magnesiumgabe hilft. Das sind aber keine 2-3 Tabletten, wie die Verzehrempfehlung lautet. Geht nur ungenutzt durch den Körper. Ich nehme bei einer langen Fahrt z.B. eine Tablette in die 2. Flasche. Bei Rennen war das mehr. Aktuell habe ich es reduziert, weil ich nicht mehr so viel intensiv fahre und auch nicht mehr so oft sehr lange. Generell habe ich Krämpfe vor allem durch die Kälte und bei schlechtem Trainingszustand.
Aber auch von etlichen anderen Fahrern weiß ich, dass sie gar nicht ohne Magnesium rennen konnten und sehr rasch Krämpfe bekamen. Das ist auch untersucht und betrifft hauptsichlich Personen mit chronischem Magnesiumdefizit. Einige scheinen das nicht genügend abzubekommen oder aufnehmen zu können oder in hohem Maß auszuscheiden. Magnesium ist aber auch bei diesen Sportlern nicht unbedingt der Hauptgrund für Krämpfe: Bei Vielen stellen sich die erst nach längeren Belastungen und viel Schwitzen ein und nicht schon (Magnesiummangel) nach 20 ... 30min) bzw. nach einer kurven harten Belastung mit viel Laktat, sondern erst z.B. nach einer Stunde oder später. In den Fällen ist es oft ein Natrummangel oder beides.
Einseitig Magnesium reinzuhauen hilft also nicht jedem und nicht zu jeder Zeit.
Daher sollte man nicht auf solche Kampfberichte und Werbeeinwürfe vertrauen, sondern seinen Mineralstoffhaushalt checken und messen lassen. Dann weiß man auch, was man die Flaschen reinzugeben hat. Beim Laufen verwenden die gut kontrollierten Athleten bekanntlich ein passend angestimmtes Getränk. Was das drin ist, hängt davon ab, was einer vorher essen kann und verträgt, oder auch unterwegs verzehren kann. Was die magische Zahl der Konzentration angeht, kann man grob sagen, dass der Mineralienanteil nach hinten raus von Flasche zu Flasche meist ansteigt. Ab etwa 30min, spätestens 60min sind auch die ersten Kohlenhydrate drin. Dabei muss man dann aufpassen, dass die Konzentration nicht zu hoch wird, was zum Problem wird, will man KH und Minealien steigern. Zu Beginn sind die Getränke eher hyptonisch, später hypertonisch. Wie sehr das jemand verträgt, hängt nach Traineraussage auch sehr von der Bauchspeicheldrüse und der Magensäure ab. Was man reintrinkt, ist nicht von der Konzentration, wie sie später im Magen und dann im Dünndarm ist.
Dann muss man auch aufpassen, wenn es zu warm wird: Manche brauchen dann seltsamerweise mehr Wasser, andere mehr Mineralien. Hängt auch von der Niere und der Blase ab, wie sehr jemand Wasser verträgt, ohne Toilette machen zu müssen. Die Nieren älterer Athleten filtern schlechter, daher sollte man IMHO mehr Flüssigkeit zu sich nehmen, bei insgesamt geringerer Konzentration von Nähr- und Mineralstoffen. Z.B. 10% mehr Mineralstoffe und 20% mehr Wasser, also dünner und mehr. Gibt halt dann früher ein Problem mit der Blase.
Man muss das ausprobieren. Es kann auch sein, dass eine schlagartig zu hohe Zufuhr von Mineralien die Krämpfe erst auslöst.