Künstliche Intelligenz am Fahrrad: Shimano patentiert System zur Verschleiß-Erkennung

Künstliche Intelligenz am Fahrrad: Shimano patentiert System zur Verschleiß-Erkennung

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Shimano hat ein Patent erteilt bekommen, in dem es darum geht, über künstliche Intelligenz den Verschleiß von Bike-Komponenten zu bestimmen. Wie das funktioniert und was es für den Nutzer bedeuten könnte, erfahrt ihr hier.

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Künstliche Intelligenz am Fahrrad: Shimano patentiert System zur Verschleiß-Erkennung
 
Wenn der Kunde den Scheisss direkt bezahlt, also geschröpft werden muss => predictive maintenance

Wenn das Unternehmen selbst bezahlen muss (weil es wie die DB damals “fit”gemacht werden muss für den Börsengang) => lass uns auf Verschleiß fahren, bis das kaputte Teil den Geist aufgibt.


Beides nennt sich komischerweise “Wertschöpfungskette” und ist Teil einer beliebten “Religion”, die an Universitäten gelehrt wird ?
 
besonders im pedelec bereich ist zu erleben dass das rad für den endverbraucher einen hohen stellenwert erlangt hat
viele sind dazu bereit regelmässige kundendienste ausführen zu lassen
und pflegen ihr gefährt auch
da es ein stück lebensqualität erzeugt.


aus diesem grund halte ich das für nachvollziehbar wenn dem technisch weder versierten noch ambitionierten radler eine unterstützung geboten wird um sein geliebtes velo in schuss zu halten.
sicherheit und im umkehrschluss ängste sind hervorragende verkaufsargumente

aktuell is so n ebike für viele verbraucher noch ein mysteriöses wunderwerk
das zu komplex erscheint um selbst was dran zu machen.

wenn sich allerdings so ein system selbst abschafft in dem es den benutzer
zum mündigen verschleissteilprüfer macht kann mans auch grad bleiben lassen.

so viele sensoren wie nötig wird doch keiner an ne karre basteln damit dann rund ums bike jeder verschleiss angezeigt wird.

wenns also zb drum geht wie bei bosch antrieben einfach nur anhand von laufleistung ein serviceintervall in die karre einzupflegen und dieses zu erweitern mit intervallen für fahrwerksservicegepiepse und ähnlichem dann is das schon n bischen schwach.

aber für den händler is das schon mal nicht schlecht
denn wenn die karre sagt es stimmt was nicht und der händler genauso
is der kunde dann evtl eher einsichtig
 
Die Tatsache, dass es das in der Industrie gibt, heißt noch lange nicht, dass es zuverlässig ist. Da gibt es viel Quatsch und auch viel Marketing, das einfach Service und Ersatzteile verkaufen will. Das ganze ist so komplex, dass man es nicht aufgrund von ein paar alberner Daten vorhersagen kann und schon die Erfassung grundlegender Daten ist eine extreme Herausforderung. Es kann sein, dass die Temperatur von einem Lager bei einer Maschine gleichmäßig hoch ist und dann "denkt" die künstliche "Intelligenz", dass das Lager sich schnell abnutzt. In einer anderen Halle hat das Lager am Sensor die gleiche Temperatur aber, weil es in der Halle eiskalt ist, ist nahe dran die Temperatur niedrig, was Spannungen verursacht und das Lager verreckt schneller.
Man kann vielleicht schätzen und dann einen guten Instandhalter rufen. Aber dessen Meinung ist viel wichtiger, als der Datenfirlefanz. Und, am besten keinen von Shimano rufen. Denn der will dann die Großmutter verkaufen.

Da kennt sich aber einer aus...
 
Ich glaube es mangelt ein wenig an realer Praxiserfahrung und dem was selbst mit wenigen Daten präzise möglich ist? Dagegen sieht der zitierte "gute Instandhalter" bei einer gut gemachten Lösung nämlich ziemlich schwach aus. In der Praxis sind diese bei der Erkennung von Verschleiß verdammt schlecht und tauschen wenn A) etwas bereits kaputt ist, oder B) der Wartungsplan es vorsieht. KI Systeme sind in vielen Use Cases noch sehr reduzierte "Fachidioten", aber selbst nach kurzer Lern / Trainingsphase dem Menschen stark überlegen.

Wer diese Entwicklung ablehnt, muss im Gegenzug auch mit nem 40 Jahre alten Auto durch die Gegend fahren. Sehe ich nur selten!
Du glaubst gern an elektronische Wunder, habe ich den Eindruck. Ein erfahrener Mechaniker steckt jedes System, das Verschleiß mit irgendwelchen Sensoren berechnen will, in die Tasche. Das Thema ist einfach zu komplex. Verschleiß hängt von zu vielen Faktoren ab. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Nutzer, Zustand der Schmiermittel.
In der Industrie sind die Systeme ein Hilfsmittel, die den Mechanikern sagen, wo sie hinschauen sollten. Aber ersetzen können sie deren Erfahrung nie.
Beim Bike stiften sie eher Verwirrung, weil ich mit Daumen und Hand besser Weiss, ob mein Reifen platt ist oder nicht. Auch ohne albernen Drucksensor, der mir dann aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit alle 200 Meter die Ohren vollpiepst weil er denkt, mein Vorderreifen sei platt.
Und Bremsbeläge sehe ich auch schnell mit den Augen, ob sie runter sind oder nicht. Schneller als irgendein halblebiger Sensor, der von Feuchtigkeit beeinträchtigt ist, über eine elektronische Zentraleingeit berechnen kann.
 
Der nächste Schritt: wenn die Verschleisswarnung (sagen wir bei Bremsbelägen) ignoriert wird, wird die Kurbel gesperrt, bis der entsprechende Teil getauscht ist! :lol:
Besser noch ein Ventil in den Bremsen aufmachen, so dass das Öl auf die Beläge läuft. Dann hat man einerseits doppelten Grund die Beläge zu wechseln, andererseits geht man früher zum wechseln weil Lebensgefahr besteht...
 
Da hilft dir dieses System aber auch nichts.


Wer sonst wenn nicht der passionierte Radfahrer sollte sich für teuer Geld ein solches System leisten wollen? Okay, Zahn- und Augenärzte vielleicht noch.

Warum soll das System da nicht taugen,
Parameter wie laufleistung in Verbindung mit Höhenprofilen, Temperaturen, Systemgewicht und verwendete Unterstützungsmodis können durchaus repräsentative Ergebnisse liefern.
Natürlich wird es letzten Endes nie 1 zu 1 genaue vverschleisswerte geben dafür spielen noch viele andere Variablen mit hinein. Aber für den Otto normal Verbraucher der nicht schredden geht mit seinem E-Bike durchaus zuverlässige Werte.
Auch Kostentechnisch eine durchaus durchsetzbare Möglichkeit, laufleistung etc spuckt eh jedes E-bike aus und GPS Daten sind mit kiox Modellen ohne weiteres möglich. Das Rad mit zig Sensoren ausstatten halte auch ich für quatsch dafür muss doch auch ein E-bike noch zusehr im Gewichtskampf mithalten können.

Aber allem anderem seh ich da nichts im weg stehen, wer 4000€ für ein ebike ausgibt kriegt die Technik geschenkt und Shimano den Erlös aus Ersatzteilen..
 
Das so etwas Patentfähig ist liegt wohl daran, dass man das Schlagwort "künstliche Intelligenz" verwendet hat.
Dabei hat das was beschrieben wurde nichts mit KI zu tun. Nur weil eine wie auch immer geartete SW aus mehreren Parametern berechnet wann eventuell die Beläge verschlissen sind ist das keine KI.

Was ist denn KI? Am Ende nur ein Pattern Matching, dass durch eine möglichst große Menge an Trainingsdaten perfektioniert wurde. Das kann Software sein aber auch ein ASIC, am Ende ist es doch egal wie sie Umsetzung gemacht wird. Der Trick ist, dass auch Unsicherheiten möglich sind.
Mein Auto erkennt z.B. Fußgänger und kann sie von Mülltonnen oder Bäumen unterscheiden und das trotz unterschiedlicher Kleidung, Größe usw.

Bei den Bremsbelägen wäre ein Szenario, dass die Nutzungsdauer, typische Verzögerung, Geodaten (in den Bergen? im Park? Flachland?), Geschwindigkeit, Temperatur, Systemgewicht, Belagsdicke usw. zusammen eine Prognose ergeben wann ein Wechsel fällig ist und so frühzeitig warnen können.
Für den Alltagsradler bestimmt top, beim MTB ... danke, nein :D
 
Habe jetzt nicht alles hier gelesen, aber:

Das ist ein Patent. Nix Marktreife. 89.75% davon ist sowieso nur für die Schublade.

Und: dem Durchschnittsebiker auf dem Display nach gewisser Betriebsdauer den Hinweis einzublenden Mal in ne Werkstatt zu rollen, halte ich für durchaus sinnvoll. Gestern erst wieder einen mit negativem Vorlauf an der Gabel rumfahren sehen ...
 
Kann doch nicht sein, dass man so ne Standardanwendung von künstlicher Intelligenz patentieren kann...
Predictive Maintenance wird bald überall gemacht und das läuft immer gleich ab. Ob das jetzt am Fahrrad oder an einer Produktionsanlage oder im Auto ist.

Trivialpatente gibt es leider viel mehr als man denkt :crash:

So eine Zustandsüberwachung hat schon Vorteile, für Kunden die sich nicht kümmern wollen oder keinen Plan haben.
Für mich wär es nix :D
 
Das gibt es in anderen Industrien schon eine Weile unter dem Stichwort predictive maintenance (z.B. aus kontinuierlicher Druckmessung erkennen wann eine Pumpe versagen könnte). Kann durchaus sinnvoll sein.

claas bietet das für erntemaschinen an und die kunden wollen das auch haben.

Da sitzt der Servicetechniker samt fertig verzolltem Ersatzteil schon im Flieger bevor der Bauer weiß, dass seine Maishäckslernummer in 10h das zeitliche segnet.

bei immer kleineren Zeitfenstern für die Ernte und wachsendem Erfolgsdruck zur Nahrungsversorgung ist das gar nicht dumm. Man muss nicht alles doof finden
 
claas bietet das für erntemaschinen an und die kunden wollen das auch haben.

Da sitzt der Servicetechniker samt fertig verzolltem Ersatzteil schon im Flieger bevor der Bauer weiß, dass seine Maishäckslernummer in 10h das zeitliche segnet.

bei immer kleineren Zeitfenstern für die Ernte und wachsendem Erfolgsdruck zur Nahrungsversorgung ist das gar nicht dumm. Man muss nicht alles doof finden
Es ist nicht alles doof aber bei MTB ist sowas schon doof, weil überflüssig und eine zusätzliche potentielle Fehlerquelle.
Man sollte nicht weltweit getaktete Industrie und individuelles Sportgerät über einen Kamm scheren. Das führt zu viel unsinnigem Aufwand.
 

naja ewig gestrige gibt es überall. Gibt genügend "Farmer" die auf Schrauben gar keinen Bock haben. Das gute alte Farming stirbt eh aus. Das ist knallhartes Business geworden. Die Serviceverträge gibts oft einfach als Rabatt oben drauf

die strategie von john deere ist aber auch sehr dämlich. Claas macht das imho besser. Aber es stellen sich dann schon interessante Fragestellungen. Wem gehören die Daten, die die Maschine produziert? Wem gehören die Erkenntnisse, die daraus gewonnen werden? Wem ist der Entwicklungsbenefit zuzuschreiben usw. usf.
 
[...]Das gute alte Farming stirbt eh aus. [...]

Exakt den Eindruck haben die ganzen kleinen und mittleren Bauern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch. Großflächige industrialisierte Landwirtschaft ist das, was politisch gewollt und in großem Stil subventioniert wird.

Und da fragen sich manche, warum sich bei gar nicht so wenigen kleineren Bauern die Faust in der Tasche ballt? Zumal, wenn man sie als "Ewiggestrige" tituliert?

Naja, ich wundere mich nicht.
 
Exakt den Eindruck haben die ganzen kleinen und mittleren Bauern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch. Großflächige industrialisierte Landwirtschaft ist das, was politisch gewollt und in großem Stil subventioniert wird.

Und da fragen sich manche, warum sich bei gar nicht so wenigen kleineren Bauern die Faust in der Tasche ballt? Zumal, wenn man sie als "Ewiggestrige" tituliert?

Naja, ich wundere mich nicht.

das ewig gestrige war auf die technische neuerung bzgl. neue technologien bezogen. Man kann halt nicht mehr mit nem Lanz Bulldog seine 2 Hektar Land bestellen. Die Zeiten sind vorbei.

man kann den schuh ja auch umdrehen. Wenn ich ein System habe, welches mir genau sagt wann welches bauteil kaputt geht kann ich mir sinnlose Serviceintervalle weitestgehend sparen und muss nur reparieren, wenn wirklich was kaputt ist.

Das john deere die ganze kiste halt für alle nicht john deerer schließt ist halt imho der falsche weg aus betriebswirtschaftlicher sicht aber nachvollziehbar. Ist halt nur vielen Bauern nicht vermittelbar
 
das ewig gestrige war auf die technische neuerung bzgl. neue technologien bezogen. Man kann halt nicht mehr mit nem Lanz Bulldog seine 2 Hektar Land bestellen. Die Zeiten sind vorbei.

... wobei es aber auch viele Gegenden gibt, wo großes Gerät nicht immer Sinn macht oder sogar hinderlich ist. Da sterben dann die kleinen Bauern aus und dann gammelt die Gegend halt vor sich hin...
Ich weiß, die Technologie an sich mag unabhängig davon sein. Meine Kritik geht jetzt mehr in Richtung Wirtschaft.
 
da klink ich mich dann mal wieder aus.

das thema ist mir zu aufgeladen :D

Was man aber nicht von der Hand weisen kann: Die Ackerflächen werden kleiner, nicht größer. Die Erntezeitrahmen werden kürzer, nicht länger und essen wollen tendenziell mehr, statt weniger. Das kann man imho nur mit technologischem Fortschritt in den Griff kriegen
 
Falls Du das ironisch meinst muss ich Dich leider enttäuschen. Ein wenig habe ich im Service Bereich gearbeitet und Ziel der Kundenbindung ist, ihn etwas zu verkaufen und ihn glauben zu lassen, dass er es braucht...

Das mag sein. Von dem was ML kann hast du aber offensichtlich wenig Ahnung.
 
naja ewig gestrige gibt es überall. Gibt genügend "Farmer" die auf Schrauben gar keinen Bock haben. Das gute alte Farming stirbt eh aus. Das ist knallhartes Business geworden. Die Serviceverträge gibts oft einfach als Rabatt oben drauf

die strategie von john deere ist aber auch sehr dämlich. Claas macht das imho besser. Aber es stellen sich dann schon interessante Fragestellungen. Wem gehören die Daten, die die Maschine produziert? Wem gehören die Erkenntnisse, die daraus gewonnen werden? Wem ist der Entwicklungsbenefit zuzuschreiben usw. usf.
Es geht auch um die Resilienz von Betrieben, die einer immer höher werdenden Komplexität ausgesetzt sind.
CNC von Halle 1 in Halle 2 verlegen? Da muß erst der Servicetechniker kommen, denn das Teil erkennt, daß es bewegt wird und geht in den "Exportbeschränkungs"-Modus.
Mähdrescher muß wegen Baustelle kurz aus dem Geofence raus? Bitte erst in dieses eine schlecht programmierte Portal da einloggen und kafkaeske Klickstrecken abarbeiten..

So lange das Kartenhaus der globalen Infrastruktur halbwegs funktioniert, kommt man mit dieser Form von Neofeudalismus ganz gut durch.
Die letzten Wochen haben gezeigt, daß das keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Es wird daher schon vermehrt auch der Wunsch nach Unabhängikeit und der Möglichkeit zu improvisieren zurückkommen.
 
[...]
Was man aber nicht von der Hand weisen kann: Die Ackerflächen werden kleiner, nicht größer. Die Erntezeitrahmen werden kürzer, nicht länger und essen wollen tendenziell mehr, statt weniger. Das kann man imho nur mit technologischem Fortschritt in den Griff kriegen

Es gibt Experten u. a. bei der UNO, die genau das Gegenteil behaupten und die davon ausgehen, dass die Hektarerträge mit weniger industrialisierten Anbaumethoden langfristig eher größer als kleiner würden und zudem die Abhängigkeiten der Bauern (gerade im globalen Süden, aber nicht nur dort) von einigen wenigen Großkonzernen (die meist in Europa oder Nordamerika sitzen), die nicht nur die Technik, sondern auch das Saatgut und praktischerweise auch die passenden Spritz- und Düngemittel anbieten, deutlich reduzieren würden.

Ob das wirklich stimmt, kann ich nicht beurteilen. Es scheint mir aber paradox, technikinduzierte Probleme mit immer mehr und immer teurerer Technik, die uns immer abhängiger macht, "in den Griff" bekommen zu wollen.

Das gilt für mich beim Fahrrad genauso wie beim Traktor.
 
Das mag sein. Von dem was ML kann hast du aber offensichtlich wenig Ahnung.
Was ML kann? Ist arg überbewertet. Wobei ich nicht weiss, ob Du wirklich praktische Erfahrungen hast in dem Gebiet oder in Deinem Büro sitzt und irgendwo "Strategien" ausarbeitest, die andere dann "umsetzen" müssen. Eins ist jedenfalls sicher: Du kannst die Dinge noch so mit Sensorik und was weiss ich was alles vollpropfen, den erfahrenen und geschulten Techniker kannst Du nie ersetzen, ausser mit totaler Materialverschwendung und übertriebenem Ersatzteileinsatz.
 
Exakt den Eindruck haben die ganzen kleinen und mittleren Bauern in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch. Großflächige industrialisierte Landwirtschaft ist das, was politisch gewollt und in großem Stil subventioniert wird.
Der Verbraucher ist es, der das 29-Cent-Schnitzel haben will. Am Ende entscheiden immer noch wir, was verkauft wird.
 
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