Ladeströme bei Pb- und NiMH-Akkus

pinguin

Aptenodytes forsteri
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Hallo!

1. Das Sigma-Ladegerät für den Pb-Akku hat einen Ladestrom von 1,2 A aufgedruckt. Mit einem anderen Ladegerät habe ich 1,6 A auf den Akku losgelassen.

Was für einen Ladestrom verkraftet ein mit 3,4 Ah gelabelter 6 Volt Akku?

2. Das Sigma-Ladegerät für das NiPack arbeitet mit 0,9 A Ladestrom.

Leider hat die Fa., welche die NiPacks konfektioniert, nicht auf meine Mail geantwortet. Muss ich, wenn ich ein einstellbares Ladegerät benutze (Multifunktionslader Intelli-Speed von Simprop) unbedingt 0,9 A verwenden oder kann ich den Akku, der mit 4 Ah gelabelt ist, auch mit mehr Ladestrom beschicken?

3. Einen 6 V / 12 Ah Pb-Akku habe ich bisher auch mit 1,6 A bedient.

Was verkraftet der denn an Ladestrom?

4. Mein Ansmann-Ladegerät für AA-Zellen hat auf der Geräterückseite stehen, dass Zellen mit 500-2600 mAh mit 450 mAh Ladestrom versorgt werden.

Habe 2300er Zellen. Mit wieviel Strom kann ich die laden? Muss doch mehr als 450 mAh möglich sein, oder?


Ich will weder die Pb- noch die NiMH-Akku "schnelladen" (weiß gar nicht, ob das ginge), aber das Maximum an Ladestrom reinpumpen, welchen die Akkus vertragen können.

Danke
 
1) Bleiakkus sind nicht schnellledefähig.
Sie werden üblicherweise in 3 Phasen geladen:
Phase 1: Konstantstrom, Akkuspannung steigt stetig.
Phase 2: Ist eine Akkuspannung von ~7,2 Volt (temperaturabhängig) bei 6 Volt Akku erreicht, wird mit Konstantspannung 7,2 Volt weitergeladen, Strom sinkt kontinuierlich.
Phase 3: Ist der Strom unter einen Grenzwert gesunken, wird mit Konstantspannung von 6,9 Volt weitergeladen (Erhaltungsladung)

Einen zu hohen Strom ohne Spannungsbegrenzung in den Akku zu "drücken" schädigt ihn. Ein höherer Strom in Phase 1 verzögert Phase 1 und führt zu früherem Umschalten auf Phase 2, die Ladezeit wird kaum kürzer. Im Extremfall fängt man gleich mit Phase 2 an, is aber nicht gut.

2) NiX Akkus brauchen einen Mindeststrom, damit die Ladeendabschaltung funktioniert. 0,9 A bei 4 Ah sind da schon ein unterer Grenzwert. Der maximale Ladestrom ist aber von den Akkus abhängig.

3) Das ist für Pb Akkus "Schnellladen", Normalladen bedeutet einen Ladestrom von 1/10 Kapazität in Phase 1

4) vermutlich mit mehr, Akkuabhängig siehe 2)

Ich will weder die Pb- noch die NiMH-Akku "schnelladen" (weiß gar nicht, ob das ginge), aber das Maximum an Ladestrom reinpumpen, welchen die Akkus vertragen können.
Das nennt man Schnellladen.
Gruß Gerrit
 
Was die NiXY-Akkus angeht, hoffe ich also noch auf Hinweise, welcher Bruchteil der Kapazität als Ladestrom gut geht. Wie gesagt, ich habe zu den NiPack-Zellen direkt keine Datenblätter gefunden/gesendet bekommen. Kann man die Ladewerte aus baugleichen Zellen (Abmessungen, Akkutyp, Kapazität) von z.B. GP oder SANYO auch hernehmen?

Nochmal nachfragen wegen Pb:

Du schreibst "1/10" der Kapazität sei i.O. dafür.

Beim 12 Ah Akku also 1,2 A, da habe ich es dann wohl die ganze Zeit übertrieben.

Und beim Sigma Pb-Akku mit 3,4 Ah wären das lediglich 340 mAh, warum haut das dazu gehörige Ladegerät 1,2 A raus? das wäre mehr als ein Drittel der Kapa.?
 
pinguin schrieb:
... Und beim Sigma Pb-Akku mit 3,4 Ah wären das lediglich 340 mAh, warum haut das dazu gehörige Ladegerät 1,2 A raus? das wäre mehr als ein Drittel der Kapa.?

Das ist doch genau einer der Gründe warum jeder sowohl hier als auch im Tour-Forum empfiehlt, das Sigma Ladegerät umgehend nach dem Kauf zu entsorgen und ein AL 600 anzuklemmen...
 
Das AL600 ist schon OK. Dann beginnt halt die Konstantspannungsphase früher und dann sinkt der Strom von ganz alleine. Auch die 1,6A für 12 Ah sind kein Problem (hatte mich da verlesen).

1/10 ist normal
2/10 ist schnell, aber kein Problem
Hauptsache die Spannung ist zuverlässig begrenzt.
 
Danke dir!

Habe das Datenblatt vom 12 Ah Akku mittlerweilen gefunden:

_600 mA -> 12,0 Ah in 20 h (0,05 C)
1130 mA -> 11,3 Ah in 10 h (0,10 C)
2080 mA -> 10,4 Ah in _5 h (0,20 C)
8100 mA -> _8,1 Ah in _1 h (1,00 C)

Also sind 1600 mA etwa 0,15 C und bringen mir eine Kapazität von etwa 11 Ah, ich lass' das mal so, etwa 7 h Ladezeit ist in Ordnung.

Das Datenblatt von den 2300er GP Zellen spricht sogar von der Möglichkeit, Schnelladung mit 1 C durchzuführen. Ich werde mich da aber zugunsten der bestmöglichen Kapazität auf etwa 1 A beschränken. Der Ansmannlader liegt mit seinen 900 mA dann gar nicht schlecht.
 
Das sind die entnehmbaren Kapazitäten bei verschiedenen Entladeströmen. Ein Bleiakku wird immer voll wenn du das Ladegerät lange genug dran lässt, egal mit welchem Strom du startest.
 
Hallo
pinguin schrieb:
Habe das Datenblatt vom 12 Ah Akku mittlerweilen gefunden:

_600 mA -> 12,0 Ah in 20 h (0,05 C)
1130 mA -> 11,3 Ah in 10 h (0,10 C)
2080 mA -> 10,4 Ah in _5 h (0,20 C)
8100 mA -> _8,1 Ah in _1 h (1,00 C)
Das ist ja mal eine brauchbare Tabelle!:daumen:
Die kannst Du zur Ermittlung der Entladezeit herannehmen.
Beispiel ein 12V 20W Halogenstrahler zieht etwa 1,66A. Damit befindest DU dich irgendwo in der Mitte zwischen 10,4Ah und 11,3Ah. Sprich Du hast eine zu erwartende Leuchtdauer von ca 6,5Stunden(10,8/1,66).
Bei einem 35W Strahler(2,92A) sind es nur noch schätzungsweise 9,5Ah also knapp 3,3 Stunden(9,5Ah/2,92A).
Beachte aber, dass am Ende der Entladedauer die Akkuspannung dann schon auf ca 10V abgesunken sein wird so dass Du gerne eher laden wirst.

Also sind 1600 mA etwa 0,15 C und bringen mir eine Kapazität von etwa 11 Ah, ich lass' das mal so, etwa 7 h Ladezeit ist in Ordnung.
Nicht ganz, da Du etwa die 1,2 Fache Menge laden musst also etwa 9h und ausserdem in der Konstantspannungsphase nicht mehr der volle Strom geladen wird.
Hier noch ein Link in dem auch auf die Ladeschlußspannung in Abhängigkeit der Temperatur eingegangen wird.
http://www.batterie-ecke.sagenet.de/Tipps.htm

Das Datenblatt von den 2300er GP Zellen spricht sogar von der Möglichkeit, Schnelladung mit 1 C durchzuführen. Ich werde mich da aber zugunsten der bestmöglichen Kapazität auf etwa 1 A beschränken. Der Ansmannlader liegt mit seinen 900 mA dann gar nicht schlecht.
Da würd ich mir keine Gedanken mehr machen:daumen:
Gruß Armin
 
Schätze, die nächste Frage wurde bestimmt schon mal irgendwie hier erläutert. Blos wo finden...

Man stelle sich bitte zwei gleich konfigurierte Akkupacks vor, die seriell geschaltet geladen werden aber zeitlich ziemlich parallel (aber kabeltechnisch voneinander unabhängig) betrieben werden (Schuhheizungsakkus von TCM).

Jeder Pack besteht aus 2 parallelen Zellen (also 2,4 V Nennspannung).

Wenn die serielle Ladeschaltung (4,8 V Nennspannung) an das Ladegerät angeschlossen wird:

Was kann da schlechtes passieren? Was ist eher theoretisch nachteilig, was ist doch praxisrelevant?

Danke!
 
pinguin schrieb:
Schätze, die nächste Frage wurde bestimmt schon mal irgendwie hier erläutert. Blos wo finden...

Man stelle sich bitte zwei gleich konfigurierte Akkupacks vor, die seriell geschaltet geladen werden aber zeitlich ziemlich parallel (aber kabeltechnisch voneinander unabhängig) betrieben werden (Schuhheizungsakkus von TCM).

Jeder Pack besteht aus 2 parallelen Zellen (also 2,4 V Nennspannung).

Wenn die serielle Ladeschaltung (4,8 V Nennspannung) an das Ladegerät angeschlossen wird:

Was kann da schlechtes passieren? Was ist eher theoretisch nachteilig, was ist doch praxisrelevant?

Danke!

Hehe, ich mach das zufällig so, TCM-Akkus am L. Charger-One. Da der Ladestrom ja nicht wie Pb/Li-Ion bei einer bestimmten Spannung endet, sondern wenn diese wieder zurückgeht, und die Akkus da nie genau gleichzeitig sind, wird wohl dieser "Peak" etwas verfälscht und mind. einer immer etwas überladen. Es fängt bei mir auch immer einer zum Schluss zu brabbeln an (entweichende Luft) wird aber nicht wirklich warm.

MfG Manne
 
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