Laufrad selber bauen oder vom Guru?

...sagt jemand, der genau das gemacht hat, und der sehr gut mit seiner Arbeit da steht :-)

Dann hast du es falsch verstanden.
Gemeint ist, dass ein Selbstbau mit dem gleichem Qualitätsanspruch sich gegenüber dem machen lassen vom Profi wirtschaftliche nicht lohnt.
Es müssen Werkzeuge angeschafft und viel Zeit (bei Fehlern schlimmsten Falls noch "Lehrgeld") investiert werden und am Ende ists garantierechtlich schwierig, wenn mal was ist.
Den Selbstbau fängt man an, weil man ihn sich zutraut und Bock drauf hat, nicht um Geld zu sparen.
Ausser natürlich man hat schon alles da und bringt entsprechende Erfahrung mit, dann muss man keinen bezahlen, der nichts anderes macht, als man selbst schon kann.

Dass ich mit dem Laufradbau auch nachhaltig meine Brötchen verdienen kann, steht ausser Frage.

Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
*umschau*
Du meinst mich?
Das hat mit Grobmotorik nix zu tun.
Das ganze Geheimnis liegt für mich in einer ruhigen und sauberen Arbeit. 2-3 mal abdrücken und sich in kleinen Schritten dem Ziel nähern. Zudem verwende ich Hohlraumwachs zur Schmierung und Sicherung der Nippel. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Nippel gleiten gut in der Felge, wenn das Wachs fest wird sichert es leicht gegen lösen und wenn doch mal nachzentriert werden muss, geht das auch nach Jahren noch problemlos.

Möglicherweise hatte ich einfach einen guten "Lehrmeister" (ein ganz nomaler Händler, der sogar ehr aus der KFZ-Ecke kommt, aber mittlerweile sicher über 30 Jahre an Rädern schraubt und erst zufrieden ist, wenn der Kunde zufrieden ist.)
Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass ich manchmal etwas andere Ansprüche habe und ehrer pragmatisch veranlagt bin. Ich verbaue kein absolutes Leichtbaumaterial und wenn der Rundlauf de Felge im Bereich unter geschätzt 0,5mm ist, dann ist das für mich am MTB in Ordnung. Machmal geht es ohne Probleme deutlich besser, aber wenn sich das Rad entsprechend störrisch anstellt, ist es mir den Aufwand nicht wert. In der Regel eiert der aufgezogene Reifen deutlich mehr. Am Rennrad siehts etwas anders aus, aber auch dort komme ich zur Not mit den 0,5mm klar. Speichbrüche waren in den Letzten 15 Jahren kein Thema. *auf Holz klopf*

Brauchst Du mir heute nicht mehr erklären, bis auf den ersten Satz mit dem geschilderten Problem war noch nie etwas mit meinen Laufrädern.
Ich bin nur mit dem Internet als Lehrmeister gestartet, und im ersten Satz steckten Revos und Open Pro drin.

Es geht auch nicht um bloßen Rundlauf beim Erstaufbau, dabei nützt ein Tensio genau gar nichts. Vielmehr hilft das Ding, einen möglichst guten Kompromiss aus hoher und gleichmäßiger Speichenspannund und Rundlauf zu bauen. Wenn ich jetzt z. B. irgendwo einen Ausschlag am Messfühler habe, kann ich den unterschiedlich beheben - Speiche(n) lösen, Speiche(n) festziehen, möglicherweise beides in Kombination. Das Tensio sagt mir, an welcher Speiche/welchen Speichen ich am sinnvollsten ansetze. Mit dem Daumen oder Gehör alleine bekomme ICH das nicht hin.

Ich denke mir eben: Wenn ich das schon selbst mache und viel Zeit reinstecke, dazu noch einiges an Geld für bestimmte (teils edle) Teile ausgebe, dann kommt es auf die 80 € für ein Tensio auch nicht mehr an, zumal man das ja einige Jahre nutzt. Selbstverständlich sind die absoluten abgelesenen Werte bei meinem billigen, welches nicht für bestimmte Speichenmodelle durchgemessen und kalibriert wurde, nicht vollständig korrekt, aber relativ zueinander lassen sich die Werte schon gut vergleichen.
 
Nein! Braucht man genauso wenig wie Meßuhren. Beides braucht man nicht als Hobbymechaniker, der für sich selber baut.

Generationen von Laufradbauern haben es ohne gemacht (die Dinger gibt es noch nicht so lange) und gehalten hat es dennoch. Auch ich habe kein Tensiometer und meine Laufräder halten - keine Speichenbrüche, kein regelmäßiges Nachzentrieren nötig. Was will ich mehr?

Jetzt kommt gleich das Protestgeschrei, ich weiß.

Mache ich genauso. Wie fest eine Speiche muss das habe ich im Gefühl und damit alle gleich sind braucht man nur mit dem Finger dran zupfen und die Lauscher aufmachen. Eine 1/4 Umdrehung am Nippel ergibt schon eine Tonänderung. Wenn man nicht weiß wie hoch der Ton sein muss, nimmt man einfach ein anderes Laufrad mit gleichen Speichentyp und ähnlicher Länge als Referenz.

Das zusammenbauen ist dabei noch das einfachste, da gibts auch bestimmt dutzende Videos bei Youtube. Ich habe auch mit einem uralten Zeitschriftenartikel mein erstes Laufrad gebaut. Auf meiner Seite hab ich das zwar beschrieben aber das ist für den Anfänger vielleicht zuviel auf einmal:
http://radtechnik.dyndns.org/wheel.html

Interessant wirds beim zentrieren, wenn man die Nippel alle gleichmäßig angespannt hat, dann ist es nicht mehr so schwer aber man muss wissen wie man Höhen oder Seitenschlag rausbekommt. Und da braucht es Zeit und Geduld.

Ich finde man sollte sowas alleine schon können um unterwegs auf Tour nicht völlig aufgeschmissen zu sein wenn mal eine Speiche bricht und man das Rad dann nicht nachzentrieren kann.

Aber was ich sowieso merkwürdig finde, bei Computer da kennen die Leute kein Halt und pfuschen teilweise so lang rum das es noch schlimmer wird. Aber bei handwerklichen Dingen fehlen dann oft die einfachsten Grundlagen das man teilweise nicht mal mehr einen Nagel in die Wand bringt.
 
Ich denke mir eben: Wenn ich das schon selbst mache und viel Zeit reinstecke, dazu noch einiges an Geld für bestimmte (teils edle) Teile ausgebe, dann kommt es auf die 80 € für ein Tensio auch nicht mehr an, zumal man das ja einige Jahre nutzt.
Da bin ich durchaus Deiner Meinung. Aufwand und Nutzen sollte eben auch hier in einem vernünftigen verhältnis stehen. Je nach Felge hat sich so ein Tensiometer schon mach einem Fehlschuß rentiert. Bei mir war das bisher nicht notwendig. Allerdings könnte mich die Anschaffung durchaus reizen. Aber einfach nur zur Befriedigung der Neugierde. Wenn sich das Resultat damit noch weiter verbessern lässt, um so besser. ;)
 
Auch wenn vllt einige jetzt aufschreien, aber ich habe schon einige Räder eingespeicherte einzig und alleine mit Hilfe eines Schraubenziehers, nippelspanner, sheldon Browns anleitung und spocalc.xls und etwas Geduld.
Alle Räder halten bis jetzt manche haben schon weit über 1000km stadt commuting hinter sich.

Ich kann es nur empfehlen, wenn man spass am basteln hat und einen Schraubenzieher festhalten kann.

Finanziell lohnt es sich nur wenn man etwas möchte was es nicht von der Stange gibt, zum Bsp habe ich für ein stadtrad einen nabendynamo mit einer schönen polierten Felge verbaut. Normal gibts nur hässliche 08/15 felgen an LRS mit Dynamo. So hatte ich ein Schönes Laufrad mit Dynamo das richtig was her gemacht hat.
 
Zum Tensio: ich hab mir neulich dann irgendwann mal den von parktools gekauft mit dem Ergebnis dass ich mit der ton Technik auch nicht viel schlechter bin.
Und klar mit nem zentrierständer macht es deutlich mehr spass aber es geht auch ohne, wenn man das Rad zum zentrieren in die Gabel rahmen spannt.
 
Ein Schraubenzieher? Wofür das?

Zum festziehen der Nippel beim einspeichen (zum Unterschied zum zentrieren, wo man dann den Nippelspanner verwendet).

Am schnellsten geht's mit sowas:
Dtswiss-Nippelschrauber-Nipple-Driver-universal-un25c02f7394b81e1193515ad9349368e4.jpeg
 
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