Lebensretter für Paul gesucht

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Paul will noch viel erleben


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ROSTOCK - Paul hält seinen Teddy fest im Arm, seinen plüschigen Freund hat er immer dabei. Glucksend vor Freude jagt Paul mit seiner großen Schwester über die Wiese im Park. "Eigentlich bedeutet sein Name ,der Kleine’", erzählt Ingo Rosigkeit. "Unser Paul ist aber ein ganz Großer", sagt der 44-Jährige stolz, trotzdem zittert seine Stimme. "Er ist ein richtiger Kämpfer", sagt Martina Gülzow, Pauls Mama. Der Zweijährige ist an Leukämie erkrankt, nur eine Stammzellentransplantation kann sein Leben retten.

Paul ist mit der Krankheit aufgewachsen, im April 2009 haben seine Eltern zum ersten Mal die grausame Diagnose gehört. "Wir waren geschockt", erzählt der Familienvater. Die Krankheit war auf einmal da. Das Blutbild von Paul, das sechs Wochen vorher gemacht worden war, sei völlig in Ordnung gewesen. Ingo Rosigkeit schluckt. Die Heilungschance betrug damals 75 bis 80 Prozent. "Wir haben uns intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt", erzählt er. Und die Familie schöpfte Hoffnung. Eine siebenmonatige Chemo-Therapie und eine anschließende Rehabilitations-Kur sollten den Kleinen heilen. Es sah gut aus, die Ärzte fanden keine Krebszellen mehr. Doch dann kam der Rückfall. "Paul bekam starkes Fieber, eine Woche lag er im Krankenhaus", erzählt sein Vater.

Heilungschance ist ohne Spender gleich Null

Eine Knochenmarkpunktion machte dann alle Hoffnung zunichte. Die Leukämie war zurück. "Die zweite Diagnose war wie ein Schlag ins Gesicht. Wir waren zwei Wochen wie gelähmt", erzählt Pauls Mutter. Seitdem bekommt der Kleine eine hochdosierte Chemo-Therapie, doch die reicht nicht aus, um den Krebs zu besiegen. "Die Heilungschance ist gleich Null, Paul braucht unbedingt Stammzellen", sagt Ingo Rosigkeit und streicht seinem Sohn zärtlich über den Kopf. Lea drückt ihrem kleinen Bruder einen schmatzenden Kuss auf die Wange. Auch sie ist tapfer. Mit ihren sechs Jahren versteht sie sehr wohl, wie es um Paul bestellt ist.

Doch die Familie strahlt Optimismus aus, erlebt jeden Tag ganz intensiv. Für die Eltern eine harte Prüfung. Sie müssen stark sein - nicht nur für ihren kranken Sohn, sondern auch für Lea. In ihrem Inneren sieht es manchmal ganz schön düster aus, verrät die zweifache Mutter. Sie ist froh, wenn sie auf der Kinderstation der Uni-Klinik eine Krankenschwester in den Arm nimmt. Sonst wäre das Wachen an Pauls Bett unerträglich. Lea ist glücklich, dass sie ihren kleinen Bruder jetzt für ein paar Tage bei sich hat. "Wenn Paul von der Chemo nach Hause kommt, dann holt er ganz viel nach", sagt seine Schwester. Dann spielen und kuscheln sie ganz viel, erzählt das aufgeweckte Mädchen. "Paul will noch ganz viel erleben. Er möchte unbedingt mal wieder auf einem Pferd sitzen", sagt sie ernst und tätschelt ihm zärtlich die dicken Wangen. Ein "Dexa-Kind" - das Cortison-Präparat schwemme nicht nur Pauls Körper auf, sondern wirke sich auch auf seine Stimmung aus, wie sein Vater erklärt. "Er ist extrem launisch. Wenn zum Beispiel sein Schnuller runterfällt, heißt es entweder in Deckung gehen oder ganz fest in den Arm nehmen." Paul darf nicht wie andere Kinder im Sand spielen. Tiere streicheln ist für ihn auch tabu. Zuhause gibt es keine Pflanzen, keinen Teppich. "Zu viele Keime", erklärt seine Mutter. Urlaub? Unmöglich. Damit Paul endlich wie ein normales Kind leben kann, hoffen die Eltern nichts sehnlicher, als einen passenden Stammzellenspender zu finden. Aber selbst dann beträgt die Heilungschance nur 50 Prozent. Sechs bis acht Wochen Klinikaufenthalt in einer Art Isolationszelle, eine Woche hochdosierte Chemo-Therapie, bis der kleine Körper völlig kaputt ist. "Damit er keine Abwehrkräfte mehr hat und die neuen Zellen nicht abstößt", sagt Ingo Rosigkeit. All das stünde dem Kleinen bevor. Aber Paul hat keine Angst. Er wird kämpfen, sind sich die Eltern sicher. Mit seinem aufgeweckten Wesen und dem schelmischen Lachen mache er sogar den Ärzten in der Klinik Mut, dass sie das Richtige tun, sagt sein Vater und lächelt.

Pauls Eltern und Lea haben ihre Stammzellen testen lassen, kommen aber als Spender nicht in Frage. Die Gewebemerkmale stimmen nicht überein. Die Typisierungsaktion, die morgen in Rostock stattfindet, macht der Familie Mut. "Natürlich wünschen wir uns, dass ein geeigneter Spender für Paul gefunden wird", sagt sein Vater und seufzt. "Und wenn nicht, dann kann mit der Aktion vielleicht anderen Krebskranken geholfen werden." Ilona Gülzow nimmt Paul auf den Schoß, selig am Schnuller nuckelnd, kuschelt sich der Kleine an sie. "Wenn Paul gesund ist, gehe ich mit ihm zu allen Tieren - die darf er dann alle streicheln", sagt Lea mit leuchtenden Augen.

So helfen Sie: Die Typisierung

Morgen findet im Marmorsaal der Neptunschwimmhalle, Kopernikusstraße 7, zwischen 10 und 17 Uhr eine Typisierungsaktion statt. Die Initiativgruppe „Paul will leben“ – Hilfe für Paul und andere, Oberbürgermeister Roland Methling und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) rufen dazu auf. Lassen Sie sich als Stammzellenspender registrieren, vielleicht können Sie das Leben von Paul oder einem anderen Leukämiepatienten retten. Spender können grundsätzlich alle Menschen zwischen 18 und 55 Jahren werden, die in guter körperlicher Verfassung, mindestens 50 Kilogramm schwer und gesund sind.


Im Internet: www.dkms.de oder www.paul-will-leben.de

Man kann eine Typisierung auch bei einem Blutspendedienst machen oder online unter http://www.dkms.de/spender/watte-statt-nadel/index.html kann kann man sich ein Set schicken lassen womit man sich auch typisieren lassen kann.
 
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