Geh bitte, das kann doch nicht dein Ernst sein. Natürlich gibts solche Skitouren-Hotspots wie den Sonnblick, wo sich an schönen Wintertagen die Leute in Kolonnen raufschieben, aber daß sowas (oder Skitouren im Allgemeinen) von der "intensiven Nutzung" her auch nur annähernd mit einem Skigebiet in der Größenordnung von Sölden vergleichbar sein soll, glaubst du doch hoffentlich selbst nicht.
Doch sicher. Eher sogar umgekehrt, weil du bedenken musst, dass die Menschen anstatt Ski fahren zu gehen nicht zuhause bleiben würden. Die machen dann etwas anderes. Vielleicht gehen sie Skitouren, vielleicht fliegen sie auch zum Biken nach Mallorca. Der große Vorteil der Skigebiete ist, dass sie große Menschenmengen aufnahmen können. Einfaches Beispiel: Bei uns am Gletscher zählt man an starken Tagen 20.000 Skifahrer. Verteile ich diese 20.000 Skifahrer auf die in diesem Tal existierenden Skitouren, sind das 1.000 Tourengeher/Skitour.
Und solche Entwicklungen sind ja heute schon feststellbar, weil wir hier in der Umgebung x Skitouren haben, die völlig überlaufen sind und nur deshalb nicht eskalieren, weil es nicht genügend Parkplätze gibt; obwohl's am Nachbarberg zb dann einfach die Landstraße zuparken. Das sind Touren, auf denen ganze Flanken zerfahren werden - 2 km in der Breite, 1 km in der Länge = 200 ha.
Aha, wieviele Tourengeher braucht es wohl um die Bodenverdichtung und weitere Naturschäden hervorzurufen...
Wie soll es auf gefrorenem Boden zu Bodenverdichtungen kommen? In Ausnahmefällen mag die Pistenraupe auch auf nicht gefrorenem Boden fahren. Aber selbst dort verdichtet sie weniger als eine Kuh. Zur gleichen Zeit rasiert dir halt der Tourengeher die Grasnarbe ab.
Ich kann dir nette Photos von kaputten Jungwäldern zeigen. Weil Tourengeher als Naturliebhaber natürlich nicht auf der Forststraße bleiben.
Das soll aber auch gar nicht der Punkt sein. Der ist nämlich, siehe oben, das Freizeitverhalten der Menschen. Stellt euch einfach mal vor, alle Pistenskifahrer würden Tourengeher werden. Ich find's fast ein wenig arrogant, hier mit den Fingern auf andere zu zeigen, obwohl man selbst auch einen irre großen Naturraum für sich beansprucht. Das, was wir machen, funktioniert nur, weil wir wenige sind. Wir können uns aber nicht erwarten, dass alle anderen ihre Freizeit vor dem Fernseher verbringen.
Beeindruckend finde ich zb diese Photos:
http://www.molldu.at/2013/20130414Wildspitze/Index.html
Ist natürlich eine leichte Skitour auf einen hohen Berg. Aber braucht niemand zu sagen, dass das einer schonenden Nutzung gleich kommt.
Oder wenn ich da an die Jamtalhütte denke. Eine Alpenvereinshütte auf 2.100 m Seehöhe mit 200(!) Betten.
Ich glaube einfach nicht dran, dass unsereins der große Öko ist, während alle anderen Schweinchen sind.