Leichtgängigkeit

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3. September 2013
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Hallo,

bin der Sebastian und hätte eine Frage zu MTBs.

Ich besitze ein Radon 26 Zoll und seit neuestem ein Bulls 29 Zoll.

Das Radon hatte ich mir zugelegt, um mit Arbeitskollegen im Wald herumzufahren (ich bin allerdings blutiger Anfänger und traue mich bisher nur einfache Sprünge). Das Bulls habe ich mir gekauft, weil ich sehr viel (Weg zur Arbeit und heim, Einkäufe) in der Stadt fahre und dafür ein MTB mit Spritzschutz, Licht, Gepäckträger ausrüsten wollte (Cross-/Trekkingräder haben es mir einfach nicht angetan).

Meine Frage ist, warum sich manche MTBs leichtgängiger, manche schwergängiger anfühlen, also woran das liegt und ob ich was dagegen tun kann.

Mit dem Radon sprinte ich einen langgezogenen Berg auf dem Weg von der Arbeit heim im höchsten Gang nur so rauf, mit dem Bulls fällt mir das deutlich schwerer. Und dabei habe ich das Radon lange Zeit nur im Keller gelassen, weil mir das mit meinem vorherigen Bike (wurde mir gestohlen), einem Steppenwolf, noch leichter gelang.

Liegt es am Durchmesser? An der Qualität der verbauten Komponenten?
 
Ich hab zwar kein 29", aber durch
1. höheres Gewicht der Räder, also der rotierenden Masse,
2. und mehr Kraft für eine volle Umdrehung bzw. zur Beschleunigung,
bist du dann natürlich nicht so spritzig unterwegs wie mit nem 26".

Gewicht macht sich ja nur bei Beschleunigung und bergauf bemerkbar und du kombinierst beides, wenn du den Berg hochbretzeln willst. :lol:
 
Beides Hardtails? Miss mal die Zeiten, vielleicht fühlt sich das eine nur langsamer an, weil es eventuell eine andere Übersetzung hat. Haben beide eine ähnliche Bereifung mit gleichem Luftdruck?
 
Es können viele Gründe sein, aber "rotierende Masse" ist Blödsinn. Wer schraubt sich schon 30 kg Zusatzgewichte an die Speichen?
Ein möglicher Grund wäre: Sattel zu weit nach vorn geneigt.
 
Sooo Blödsinn mit der rotierenden Masse ist das nicht.
Längere Speichen -> mehr Gewicht
Größere Felge -> mehr Gewicht
Größere Bereifung -> mehr Gewicht

Da sich das alles am Rad befindet muss es "rotieren" (sich drehen) und damit ist es als "rotierende Masse" zu sehen.

Was wissen wir dann noch über Beschleunigung?
Stichworte: Masse, Kraft, Weg, Zeit
Dann ist schon aus der physikalischen Sicht alles klar ;)

Bei dem was der TE jetzt beschreibt spielen natürlich auch:
Untergrund, Bereifung (Haft auf Boden!), Luftdruck
eine bedeutende Rolle.

Konkrete Vorschläge wie man es leichtgängiger machen könnte:
Reifen mit weniger Haft und wahrscheinlich mehr Luftdruck.
 
Natürlich kann das viele Gründe haben warum man mit dem einen Rad langsamer ist als mit dem anderen. Da aber hier der größte Unterschied in der Reifengröße liegt, komm ich nicht mit dem Sattel als Begründung sondern mit der Reifengröße. Hab ja nicht behauptet das sei der einzige Grund. Hab es vielleicht unterschlagen, aber dass Bereifung, Druck, Geometrie, Sitzposition, etc auch reinspielt, ist dem Threadersteller bestimmt bekannt. Oder?
 
Wenn ein Rad merklich behäbiger fährt als ein anderes, gibt es mehrere Gründe:

-Radgesamtgewicht (logisch)
-Luftdruck passend abgestimmt auf Reifengrösse, Reifeneinsatzbereich und Fahrergewicht
-Abstimmung der Federungs- und Dämpfungssysteme auf Fahrergewicht und Einsatzbereich
-Reifenprofil grob oder fein, Geschmeidigkeit von Reifenkarkasse und Schläuchen, Gewicht von Schlauch und Reifen zusammen
-korrekte persönliche Sitzposition auf dem Rad ja/nein
-passende Rahmengrösse ja/nein
-Radgeometrie (Sitzwinkel, Lenkwinkel, Kettenstrebenlänge, Oberrohrlänge, Gabelvorlauf....es gibt halt nunmal Race-Geometrien und bequeme Geometrien für reine Tourenbikes)
-Placebo-Effekt, der dazu führt, dass man sich auf einem unpassenden Edelbike schneller fühlt als auf einer optimal passenden Schrunzgurke
-Desweiteren eher vernachlässigbare Faktoren wie Wirkungsgrad des Antriebs (Rohloffnabe oder Kettenschaltung, Kettenschräglauf), Leichtgängigkeit von Lagern etc. (Billigstnaben/Tretlager ja/nein, alle Lager technisch i.O.?)

Oft ist es davon nicht ein einziger Grund, sondern die Summe vieler kleiner und winziger Faktoren zusammen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Rotierende Masse ist nur wichtig, wenn man viele Beschleunigungs- und Bremsphasen hat. Wenn er gleichmäßig einen "langgezogenen Berg" hochfährt, ist die rotierende Masse völlig egal. Die zusätzliche Gesamtmasse hat natürlich am Berg einen Effekt.

Ich tippe aber eher auf unterschiedliche Bereifung, Luftdruck, Kettenschmierung und unterschiedliche Antriebs-Übersetzungen.
 
...
Mit dem Radon sprinte ich einen langgezogenen Berg auf dem Weg von der Arbeit heim im höchsten Gang nur so rauf, mit dem Bulls fällt mir das deutlich schwerer. ...

Liegt es am Durchmesser? ...
Ja. Bei gleicher Übersetzung durch die Schaltung tritt sich ein 29" schlicht und ergreifend etwa zwei Gänge schwerer als ein 26".
 
Sooo Blödsinn mit der rotierenden Masse ist das nicht.
Längere Speichen -> mehr Gewicht
Größere Felge -> mehr Gewicht
Größere Bereifung -> mehr Gewicht

Da sich das alles am Rad befindet muss es "rotieren" (sich drehen) und damit ist es als "rotierende Masse" zu sehen.

Was wissen wir dann noch über Beschleunigung?
Stichworte: Masse, Kraft, Weg, Zeit
Dann ist schon aus der physikalischen Sicht alles klar ;)

Der Fahrer wiegt nicht 4 kg, und die Laufräder nicht 80 kg, sondern es ist genau umgekehrt!
Nur für die Masse am äußersten Abrollumfang ist die Rotationsbeschleunigung gleich der Linearbeschleunigung, d.h., diese Masse muss gegenüber der nichtrotierenden Masse 2fach beschleunigt werden. Aber die Masse des Reifens konzentriert sich nicht außen, sondern ist über den ganzen Reifen verteilt. Deswegen muss der Reifen nur ca. 1,9fach beschleunigt werden. Mit einem 500g-Reifen am Rahmen (nichtrotierende Masse) muss man 500g beschleunigen. Ist der Reifen auf der Felge (rotierende Masse), muss man 950g beschleunigen. Das ist in etwa der Unterschied zwischen einer halb vollen und einer ganz vollen Trinkflasche. Und das soll also für Otto Normalbiker eine entscheidende Rolle spielen?

Bei dem was der TE jetzt beschreibt spielen natürlich auch:
Untergrund, Bereifung (Haft auf Boden!), Luftdruck
eine bedeutende Rolle.[...]

Diese Faktoren spielen nicht "auch" eine bedeutende Rolle, sondern eine ca. 100mal bedeutendere Rolle, besonders am Hinterrad. Mehr dazu: s. Signatur.
 
Es sind extrem viele Faktoren die den persönlichen Eindruck eines Fahrrads ausmachen.
Selbst wenn man sich nur auf den technischen Part des Fahrrads beschränkt.
Die wichtigsten Faktoren werden aber vermutlich das Gewicht, die Rahmengeometrie ( Sitzposition ) und die Reifen sein.
Am billigsten und einfachsten sollten die beiden letzten Punkte zu verändern sein, man glaubt kaum was eine Änderung des Luftdrucks / der Sattelhöhe so alles am subjektiven Gefühl eines Fahrrads ändern kann.

Bzgl. "rotierende " Masse :

Der Schwerpunkt eines Laufrads wird mehr oder weniger in der Nähe der Drehachse sein, was dazu führt das die gemittelte Gesamtgeschwindigkeit aller Massepunkte nicht so viel höher sein wird als die Bewegungsgeschwindigkeit des Laufrads.
Je nach Qualität des Laufrads könnte der Schwerpunkt jedoch mal näher mal ferner sein....
 
Ich mach das mal einfach am "Hebel" aus - wobei das normalerweise auch die Gangschaltung bis zu einem gewissen Grad noch kompensieren kann. Die "Hebelkraft", die zur Beschleunigung eines 26" Rades aufgewendet werden muss, ist kleiner als die eines 29" oder 27,5" Rades. Um die vergleichbare Kraft bei einem 29" Rad einzusetzen, muss ich demzufolge "einen Gang tiefer schalten" und muss dann halt mehr (i.S. von Kurbelumdrehungen) treten als beim 26" Rad. Hebel ist immer ein Verhältnis Weg zu Kraft.

Je Größer der Durchmesser, desto mehr Kraft muss ich für die Beschleunigung aufbringen.
 
Aber das größere Rad legt bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit den längeren Weg zurück. Also ist es schneller. Oder? ;)
 
Aber das größere Rad legt bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit den längeren Weg zurück. Also ist es schneller. Oder? ;)

Ich beziehe mich rein auf den Beschleunigungsvorgang. D.h., Du brauchst beim 29" Rad einfach etwas mehr Kraft (bei gleicher Übersetzung), damit es die gleiche Geschwindigkeit erreicht, wie ein 26" Rad.
 
Kann ich bestätigen - Allerdings mit anderen Laufradgrößen. Mein MTB mit Slicks (das sind dann eher 25") beschleunigt besser als mein Rennrad. Dabei ist das Gewicht des Rades (auch des Laufrades) beim Rennrad geringer.
Allerdings nur bis zu einer gewissen Geschwindigkeit. Der aerodynamische Vorteil vom Rennrad wird irgendwann sehr groß. Da kann ich Geschwindigkeiten im Durchschnitt halten, die beim MTB eher das Maximum sind.
 
Aber das größere Rad legt bei gleicher Umdrehungsgeschwindigkeit den längeren Weg zurück. Also ist es schneller. Oder? ;)
So ist es!

In diesen Diskussionen ist immer völlig unklar, was eigentlich verglichen werden muss, wenn es um die beiden Reifengrößen geht.
Das Kriterium ist nicht das Trägheitsmoment, sondern die aufgewandte Energie, um auf die gleiche Geschwindigkeit zu beschleunigen. Das größere Rad dreht sich dabei langsamer und damit wirkt sich das Trägheitsmoment weniger aus, als nach seinem Unterschied zu vermuten wäre.
Dabei stellt sich heraus, dass das ganze realistisch im <2% Bereich für das Bike allein liegt. Für Bike mit Fahrer landen wir um Bereich <0,4%. Die Rechnung dazu kann man hier nachschauen.
Da das ganze nur während der Beschleunigungsphase von Belang ist, spielt der Rollwiderstand (+ diverse Reibungen des Antriebs), der über die ganze Fahrstrecke wirksam ist, eine viel größere Rolle. Der sollte allerdings experimentell bestimmt werden.
 
So ist es!

In diesen Diskussionen ist immer völlig unklar, was eigentlich verglichen werden muss, wenn es um die beiden Reifengrößen geht.
Das Kriterium ist nicht das Trägheitsmoment, sondern die aufgewandte Energie, um auf die gleiche Geschwindigkeit zu beschleunigen. Das größere Rad dreht sich dabei langsamer und damit wirkt sich das Trägheitsmoment weniger aus, als nach seinem Unterschied zu vermuten wäre.
Dabei stellt sich heraus, dass das ganze realistisch im <2% Bereich für das Bike allein liegt. Für Bike mit Fahrer landen wir um Bereich <0,4%. Die Rechnung dazu kann man hier nachschauen.
Da das ganze nur während der Beschleunigungsphase von Belang ist, spielt der Rollwiderstand (+ diverse Reibungen des Antriebs), der über die ganze Fahrstrecke wirksam ist, eine viel größere Rolle. Der sollte allerdings experimentell bestimmt werden.

Völlig korrekt, ein 29er Rad hat aufgrund des höheren Radius ein höheres Trägheitsmoment, aber durch die geringere Drehgeschwindigkeit ergibt sich genau die selbe Rotationsenergie wie bei einem gleich schnellen 26er Rad mit gleicher Masse. Die genannten 2% kommen allein vom höheren Gewicht eines 29er-Rades, die unterschiedlichen Hebelverhältnisse spielen keine Rolle.
 
Schon allein deswegen, weil hier keiner weiß, von welchen Übersetzungen der TS im Vergleich überhaupt spricht,
ist es amüsant, dass sich bereits eine hitzige Diskussion um die rotierende Masse der Räder entsponnen hat.

Der TS kachelt mit seinem 26er Mtb und 42:11 Übersetzung den Berg hoch,
was er mit seinem 29er und 42:11 nicht packt - surprise, suprise! ;)

Selbst wenn sein zuerst gekauftes 26er schon so "alt" ist, dass es noch ein 44er KB hat,
ist die Entfaltung immer noch etwas kürzer als mit dem 29er und einem 42z KB, legt man 26 x 2.2" und 29 x 2.1" Reifen zugrunde.
 
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