M. proudly presents: Die Marvin-Route

Marvin_Dolomiti

GardaDolomiti Bikeguide
Registriert
27. Mai 2011
Reaktionspunkte
73
Ort
Terme di Comano
Ciao amici!

Ich weiß, der Herbst ist nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, eine neue Alpencross-Route vorzustellen. Oder vielleicht doch: die Bike-Saison ist vorbei und man kann sich schonmal Gedanken über den nächsten Sommer machen.
Jedenfalls bin ich nicht früher dazu gekommen, hier einen Thread aufzumachen, selbst wenn das längst überfällig war.

Noch eine Alpencross-Route? Wozu?, wird sich mancher fragen.
Die Geschichte wird hier erzählt.
 

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Re: M. proudly presents: Die Marvin-Route
Hilfreichster Beitrag geschrieben von gerald_ruis

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Die Idee
Nachdem in den beiden letzten Jahren ein kleines, aber feines lokales Bikerevierangebot in der Gegend um Terme di Comano, nördlich des Gardasee, entstanden ist, bestand die Aufgabe der Vermarktung darin, der Bikerwelt dies publik zu machen. So auch in diesem Forum. Das aber erwies sich schwieriger als gedacht: Der lokalen Bike-Angebote gibt es im Alpenraum viele und der Trend der Mountainbiker, lieber eine mehrtägige Etappentour pro Jahr zu machen, als an einen Ort mehrere Tagestouren zu fahren, ist weiterhin ungebrochen.
Alpenüberquerungen sind bei Mountainbikern auch im Jahr 25 nach Heckmair der Trend schlechthin.
Also entstand die Idee, eine Alpencross-Route zu finden, die vom oberbayerischen Nordrand der Alpen bis an der Deutschen liebstes Bikerevier, den Gardasee führen sollte, die bestenfalls die Trentiner Bikeregion Terme di Comano, am südlichen Rand des Brentagebirges gelegen, durchqueren sollte und dabei nicht einfach irgendwo abgekupfert war. Und: es sollte eine geradlinige Route sein, ohne unnötige Schlenker.
Vielleicht würde dem einen oder anderen Alpencrosser bei dieser Transalp ja auffallen, wie lohnenswert (oder auch nicht) das Bikerevier "GardaDolomitiBike" ist und wenn ja, so wäre damit die Hoffnung verknüpft, dass er vielleicht mal wieder käme, diesmal zu einem mehrtägigen Aufenthalt in der Region.

Dass es ein Vierteljahrhundert nach der Ur-Transalp ein Ding der Unmöglichkeit ist, eine vollkommen neue Route zu "erfinden", das war von vornherein klar. Tausende von Bikern haben seither jeden nur denkbaren (und gelegentlich auch undenkbaren) Alpenpass unter die Räder genommen und sind so unzählige Routen gefahren. Von denen haben sich einige etabliert, und viele nicht.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von gerald_ruis

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Die Prämisse
Eine Route auf möglichst direkter Nord-Süd-Linie über die Alpen an den Gardasee zu finden und diese mit wenig bekannten Übergängen und Abschnitten zu kombinieren. Ziel außerdem, die stark befahrenen Täler und Paßstraßen zu meiden oder den Verkehrsachsen durch Ausweichen in die Höhe zu entgehen.
Die Strecke sollte vom konditionellen Anspruch und angesichts der Höhenmeter mittelschwer sein, eventuell durch Aufstiegshilfen und öffentliche Verkehrsmittel entschärfbar sein. Nicht jeder ist ein Konditionstier. Fahrtechnisch einerseits anspruchsvoll, aber doch niemals nur für Cracks. Abschnitte, wo nach Können und Geschmack variiert werden kann. Biker lieben Singletrails, aber nicht alle können sie befahren. Wenn also in der Nähe der fahrtechnisch schwierigen Passagen einfachere Forststraßen zur Verfügung stehen, umso besser.
 
The Making Of
Bei der Trailsuche zu dieser neuen Route haben wir aber festgestellt, dass es auch Jahrzehnte nach dem Beginn des Booms offensichtlich auch in den Ostalpen doch noch Passübergänge gibt, die kaum bekannt, oder sogar unbekannt sind. Zumindest für Stollenradler. So darf die Passage am Jaufenpass über den Rinner Sattel als "Trouvaille" bezeichnet werden, die jeden Trailscout mit Stolz erfüllen dürfte. Der alternative Übergang durchs Jaufental hingegen ist erst durch den Bau einer Forststraße vor wenigen Jahren möglich geworden, die auch heute noch in keiner Karte verzeichnet ist. Dass der Forst nicht unbedingt ein Interesse hat, seine "Arbeitswege" touristisch zu vermarkten, ist nachvollziehbar. Dass es aber ewig braucht, bis so ein neu geschaffener Weg in den Fokus der Mountainbiker rückt, hat uns aber dann doch überrascht. Auch der Gampenpass, der Übergang zwischen dem deutschsprachigen Südtirol und dem italienischen Nonstal, erfreute sich bislang nur bei motorisierten Bikern größerer Beliebtheit. Geländeradler mieden das 16 Kilometer lange Asphaltband zwischen Lana und der Passhöhe. Wir aber fragten uns nach ein paar Recherchetouren vor Ort, warum nur? Die den Südtiroler Locals seit jeher bekannten Alternativstrecken am Gallberg finden bis heute bei kaum einer Alpencross-Route Beachtung. Erstaunlich auch, dass auf Nonstaler Seite ein seit einigen Jahren geschaffener Geländeradweg ohne Straßenberührung bis zum heutigen Tag ein unentdecktes Dornröschendasein schlummern konnte. Wir jedenfalls bastelten und kombinierten und meinen nun, dass eine Route dabei herausgekommen ist, die wir für lohnenswert halten.

Und noch etwas zeichnet die Marvin-Route aus: am Fuß des gewaltigen Brenta-Massivs lässt es seinen Befahrern eine Wahl: sie können entweder rechts- oder linksrum um das Gebirge an den Lago weiterziehen. Egal, wie sie sich entscheiden: sie werden ein Gesicht kennenlernen und das andere verpassen. Vielleicht ein Grund, nochmal wieder zu kommen. ;)

Ein bewertendes Urteil möchten wir euch überlassen, deshalb soll dieser Diskussionsfaden hier entstehen, in dem ihr Fragen stellen könnt, Ratschläge erteilen, Lob und Tadel anbringen könnt. Nichts ist endgültig, auch nicht diese Route. Für Verbesserungsvorschläge sind wir offen.
 
Was bisher geschah
Nachdem die Route durch viele Vorrecherchen Gestalt angenommen hatte, wurde 2013 eine Probe-Transalp mit Teilnehmern des Deutschen Alpenvereins gefahren. Diese hatten keine Ahnung, dass sie Testfahrer waren. Neben den Stärken der Strecke offenbarten sich aber auch Schwächen und es war klar, dass an einigen Stellen "nachgearbeitet" werden musste. Der "Trinser Steig" om oberen Wipptal ist vielen Teilnehmern in sehr schlechter Erinnerung geblieben - anstatt einer Fahrstrecke traf man da noch nicht mal auf eine Schiebe-, mehr auf eine Stolperstrecke. Es bestätigte aber auch die insgeheim gehegte Vermutung, dass die Abfahrten Trailschmankerl waren: Der Downhill vom Jaufenpass auf dem Wanderweg ins Waltental forderte den Teilnehmern fahrtechnisch alles ab, war immer technisch und doch (fast) durchgängig fahrbar, wenn man über die notwendige Bikebeherrschung verfügte.

Die fertigen GPS-Tracks wurden online ins Trackportal Gpsies.com gestellt, als Komplettroute und als Einzeltracks. Alle Etappen bekamen eine detaillierte Beschreibung, was äusserst unüblich für ein Trackportal ist. Der Tourismusverband Terme di Comano hat die deutschen Texte auf seine Homepage gestellt. Dort sollen demnächst auch die Höhenprofile veröffentlicht werden.

In der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Alpenverein "Panorama" erschien im Frühsommer 2014 eine Reportage mit Fotos über den gefahrenen Alpencross, mit Infoteil - der noch im Internet einsehbar ist. Die gedruckte Ausgabe kann man hier nachlesen. In der Folge kletterte der Besucherzähler des GPS-Tracks der Marvin-Route auf Gpsies schon in der ersten Sommersaison auf 15.000 Visits. Internet-Klicks sind ein zweifelhaftes Qualitätsmerkmal, aber als Beleg für ein großes Interesse der Biker-Community an dieser Route darf die hohe Zahl gewertet werden.

Auf den Artikel im Panorama hin bekam die Redaktion Leseranfragen, die wir versucht haben, persönlich zu beantworten. Einige der Anfrager sind die Route dann anschließend auch gefahren. Deren Urteil möchten wir euch hier in späteren Beiträgen veröffentlichen.

Als ich dann jüngst in diesem Forum las, dass ein Biker einen kompletten Satz Kompass-Karten der "Marvin-Route" zum Verkauf anbot, weil er sie zwar mitgeschleppt, "aber zum Glück nicht gebraucht hatte", war mir klar, dass wir offensichtlich einen guten Job gemacht hatten und es endgültig an der Zeit war, diesen Thread zu eröffnen.

EDIT, 4. Februar 2020: Nach der Übernahme des Trackportals "Gpsies" durch "Alltrails" musste ich alle Links überprüfen, da es in der Umstellungsphase zu massiven Problemen kam, die Tracks überhaupt zu finden. Theoretisch sollten die alten Gpsies-Adressen weiterhin funktionieren, da sie umgeleitet würden. In der Praxis klappte das aber offenbar häufig nicht.
Daher hier die neuen Alltrails-Adressen.

Anhang anzeigen 974453 https://www.alltrails.com/widget/map/marvin-route--5
www.alltrails.com/explore/map/max100-kochel-seefeld--3
www.alltrails.com/widget/map/max200-seefeld-in-tirol-stubaital--3
www.alltrails.com/widget/map/max300-stubaital-sterzing--3
www.alltrails.com/widget/map/max400-sterzing-meran
www.alltrails.com/widget/map/max500-meran-val-di-non--3
www.alltrails.com/widget/recording/max600-val-di-sole-terme-di-comano-dbb-brenta-west
www.alltrails.com/widget/map/max601-val-di-non-terme-di-comano-dbb-brenta-east
www.alltrails.com/widget/recording/max700-comano-terme-riva-del-garda

Auch der Ordner mit allen Streckenvarianten hat von Alltrails eine neue Adresse erhalten:
https://www.alltrails.com/lists/marvin-alpenxross-max/?referrer=gpsies
 
Zuletzt bearbeitet:
Etappen, Daten und Kurzbeschreibung
380 km, 11000 Höhenmeter, 7 Etappen
1. Kochel – Seefeld i. Tirol
2. Seefeld – Innsbrucker Almenweg –Stubaital
3. Stubaital – Brenner Grenzkammstraße – Sterzing
4. Sterzing – Rinner Sattel – St. Leonhard im Passeier – Meran
5. Lana – Platzer Jöchl – Gampenpass – Nonstal
6. Nonstal – Andalo – Molveno – Ponte Arche - oder Val di Sole – Dimaro – Madonna di Campiglio – Valagola – Val Algone – Stenico – Ponte Arche
7. Ponte Arche – Ballino – Riva

Gefahren wird über den Walchensee, Mittenwald und Seefeld ins Inntal. Über den Innsbrucker Almenweg, das Stubaital und die Brenner Grenzkammstraße nach Sterzing in Südtirol. Von dort über den Rinner Sattel in der Nähe des Jaufenpasses ins Passeiertal und über das Meraner Burggrafenamt ins Winzerdorf Lana. Es schließt sich der weitgehend unbekannte Übergang übers Platzer Jöchl und den Gampenpass ins Nonstal an, wo der jüngst neueröffnete Rankipino-Naturtrail bis an die Brenta führt. Hier endlich hat man die Wahl: ob man auf der bestens beschilderten „Dolomiti Brenta Bike”-Route lieber ost- oder westseitig ums Dolomitenmassiv fährt, bleibt dem Alpenüberquerer unbenommen. Zum Abschluß geht es dann in einer kurzen Etappe von Ponte Arche ans Ufer des Gardasees. Und spätestens hier mit Marvin, dem virtuellen Bikemaskottchen der Tourismusregion Terme di Comano klärt sich dann auch die ungewöhnliche Namensgebung. Marvin, so seine Erfinder, ist neugierig und will neugierig auf Neues machen. Gleiches darf auch für diese Transalp-Route gelten.
 
Servus,
ich bin die Marvin-Route zusammen mit einem Freund Ende August 2014 gefahren, nachdem wir durch die Reportage im DAV Panorama darauf aufmerksam wurden. Konkrete Fragen an die Redaktion hat diese an den Autor weitergegeben und wurden von Marvin kurze Zeit später beantwortet. Kurz darauf ging's auch schon los. 7 Etappen später, direkt nach der Ankunft in Riva, sozusagen noch mit einem Fuß im Gardasee, haben wir Marvin dann folgendes Feedback gemailt:

-----

"Deine Marvin Route hat uns insgesamt extrem gut gefallen!

Hier ein paar detailliertere Ausführungen:

Wir waren grundsätzlich sehr an Trails interessiert. Und da haben uns die Abfahrten vom Brenner, Jaufenpass, die Brenta-Westumfahrung und die Abfahrt vom Monte Casale heute am besten gefallen. MEGA!

Landschaftlich hat uns die Brenner Grenzkammstraße und die Brenta Runde sehr beeindruckt.

Extrem gut und entspannt sind die ganzen verkehrsfreien Auffahrten!

Kleine Kritik haben wir an der dritten Etappe. Die ist sehr lang. Wir hatten das Pech, dass es an dem Morgen starken Wind, Nebel und Regen hatte. Deswegen sind wir im Tal bis Steinach geradelt. Das war leider etwas holprig und mit einigem Auf und Ab verbunden. Die letzten Kilometer bis Steinach sind wir auf der Brenner Bundesstraße geradelt, was zwar schnell ging, aber nicht schön, sondern stressig war mit dem ganzen Verkehr. Hier wäre eine geeignete Umfahrung schön.
Wir hatten an dem Tag dann aber doch Glück. Die Sonne kam Mittags raus und so konnten wir die Brenner Grenzkammstraße und den oben schon erwähnten Trail genießen.

Wir haben auch überlegt, warum Du die dritte Etappe nicht auf 2 Tage aufgeteilt hast. Liegt es daran, dass es keine 8 Tage werden sollten?

Am letzten Tag könntest Du ruhig die Route über den Monte Casale zum Standard machen. Wir haben ca. 6 Stunden benötigt bei sehr gemütlicher Bergauffahrt und zweimal Platten flicken auf der Abfahrt (Jeder hat sein Hinterrad platt gefahren). Die Trails über die gesamten 1600hm Abfahrt waren gigantisch, vielfältig und typisch Gardasee (verblockte, steile Passagen). Wir haben uns sehr gefreut!

Ansonsten:
Vielen Dank für die kostenlose, ausführliche und vollständige Tourenbeschreibung und die GPS Tracks!

Wir hatten ja schon lange beschlossen, dass wir Alpencross fahren wolmen, aber bis zu Deinem Artikel in der DAV Zeitschrift keine Ahnung, welche Route. Jetzt wissen wir, dass es eine sehr gute Entscheidung war.

An Unterkünften können wir noch empfehlen:
Seefeld, Egerthof
Sterzing, Steindls
Revo, Casa Incantata

Viele trailige Grüße aus Riva"

-----
 
Hallo Marvin,

ich bin gerade dabei mir eine Stecke für unseren 2015er-AX zu überlegen und bin hier auf deine Route gestoßen. Der Bericht im DAV-Magazin hört sich gut an, so dass ich mir vorstellen könnte, diese Route zu wählen.

Was mich zuerst einmal interessieren würde wären folgende Infos zu den einzelnen Etappen: Länge, Höhenmeter, Anteil Teer/Schotter/Trail und Schiebepassagen (oder kann man das den GPS-Daten entnehmen?).

Gruß
Ralf
 
Hallo Ralf,
Länge und Höhenmeter der einzelnen Etappen findest du bei den GPS-Tracks im Gpsies-Portal.
Dort bei den einzelnen Etappenbeschreibungen, wie im ersten Post hier beschrieben (http://www.gpsies.com/mapFolder.do?id=18117).
Eine extra Aufschlüsselung der Untergrund-Anteile habe ich nicht vorgenommen. Aber wenn du dir die Mühe machst, die auf den einzelnen Trackseiten enthaltenen Etappenbeschreibungen zu studieren, dann dürftest du ein genaues Bild darüber bekommen, wo du Teer, Schotter und Trail antriffst. Eine prozentuale Auflistung hast du dann zwar immer noch nicht, aber doch eine zielich genaue Vorstellung davon, was dich wo erwartet.
Und wenn du Fragen zu speziellen Abschnitten hast, dann versuch ich dir hier zu antworten.
Hoffe, das hilft dir weiter.
Viel Spaß bei der Planung!
 
Ah ok. Ja das ist erstmal genügend Info. Vielen Dank! Ich schau mir das mal in Ruhe an und melde mich dann ggf. nochmals.
 
Hallo Marvin,

ich hätte eine Frage zu der Mt.Casale-Etappe der Marvin-Route:
Wie schwer sind den die Trails (S0, S1, ..)?
Führt die Route über den Sent. dei Russi? Gibt es den überhaupt noch?

Ggf. kannst du mir auch die Moser-Touren dazu sagen, dann kann ich mir da die Beschreibungen dazu durchlesen.
 
Hallo Ralf,

deine Frage bezieht sich auf die Variante am letzten Tag dieser Transalp über den Monte Casale: "MAX710: Variante Monte Casale (Dave's Insanity)".

Ja, den "Sentiero dei Russi" gibt's noch und ja, die Route führt darüber!
Studier mal den GPS-Track auf dem Portal im Detail. Die Auffahrt erfolgt auf Straße bis zum Wanderparkplatz für die Don Zio-Hütte und den Monte Casale. Zur Hütte und zum Gipfel kann man, muss man aber nicht. Lohnt sich bei guter Aussicht und wenn die Hütte an Wochenenden geöffnet hat.
Die Querung nach Süden erfolgt auf hauptsächlich leichten Trails. Ab der Malga Valbona erstmal ein kurzes Stück Schotterstraße, dann kommt der erste Teil des Sentiero dei Russi rechterhand der Straße (bis Cadregoni), dann wieder ein kurzes Stück Forststraße, ehe der zweite Teil des "Russentrails", diesmal links der Straße folgt.
Die Trails sind höchstens S1, der zweite Teil hat ein kurzes Stück geriffelte Felsplatte, wo Erosion Längsrillen geschaffen hat, die etwas tricky zu fahren sind. Man kann sie aber fahren. Bis Marcarie dann weiter leichte Waldtrails.
Ab Marcarie dann folgt der Track Richtung Bondiga Schotterstraßen und einem kurzen Stück etwas ruppigen Trail, den man in max. 2 Minuten runtergeschoben ist. Ab dem Croce di Bondiga (auffälliges Kreuz linkerhand einer Rechtskehre der Schotterstraße mit schönem Blick über Riva und den See) verlässt der Track die Straße und nimmt den Trail 409 hinunter. Ab hier ist der Trail recht anspruchsvoll und sicher S2, stellenweise würde ich ein + dahintersetzen. Wenn man das auslassen möchte, dann fährt man einfach weiter auf der Schotterstraße bis Ville del Monte und Tenno runter.
Der Track der Variante stößt in der Nähe von Padaro auf die geteerte San Giovanni-Auffahrt und geht über die Romarzolo-Olivenhaine hinunter nach Arco. Landschaftlich ist dieser Abschluß nochmals ein Highlight. Man würde dann über den Radweg in Torbole am See rauskommen, während der "normale" Tourenabschluß in Riva an den See stößt.
Du kannst dir aber auch beide GPS-Tracks aufs Gerät laden (also 700 und 710) und dann in Ville del Monte von der 710-Variante auf die 700 rüberwechseln, wenn dir eine Ankunft in Riva lieber ist. (auf dem Gpsies-Tourenportal kann man sich übrigens mehrere Tracks gleichzeit anzeigen lassen und sieht so am besten. die bestehenden Verbindungen)

Die normale Schlußetappe (700) ist ja im Grunde nur eine leichte Halbtagesetappe über den Ballino-Pass. Die 710 über den Monte Casale hingegen ist eine tagesfüllende Tour mit schwerem Anstieg und netten Trails. Die Wahl am letzten Tag würde ich von Lust und Laune und Wetter abhängig machen.

Die Moser-Nummern habe ich gerade nicht parat. Wenn mich nicht alles täuscht, hatte der im Casale-Bereich nicht allzu viele Touren drin. Und die eine, die über die Granzoline-Wiesen führte, hatte an einer entscheidenden Gabelungen auch noch links mit rechts verwechselt. Werde ich nie vergessen, als ich in die Tiefe blickte, wo heute Basejumper runterspringen...
Smiley_blind.gif


Hoffe, ich konnte dir helfen!

Ciao,
Marvin
 
Hallo, auf der Marvin Route gibt es einige Abkürzungen bei der letzten Abfahrt nach Riva del Garda.
Da ich in diesem Sommer mit einer größeren Gruppe die Alpen überquere und wir dieser Route ab Meran folgen, wollte ich fragen wie schwer diese Abkürzungen sind. Schließlich sind einige Fahrer fahrtechnisch nicht gerade sehr fit.
Gruß Allgäutrails
Ciao,
also besondere fahrtechnische Schwierigkeiten sehe ich ausgerechnet auf der letzten Etappe nicht.
Du redest von diesem Abschnitt: MAX700: Comano Terme - Riva del Garda ?

(Klick in der Kartenansicht rechts oben das Häkchen bei Km, dann sind die Erklärungen leichter zu verstehen: die Entfernung seit Start wird eingeblendet.)

Im Dorf Ballino (11,1) geht's an der Kirche nochmals links steil auf Teerstraße rauf bis zur Ferienkolonie Castil (11,6 km, Brunnen). Dann wechselt der Belag auf Schotter, es geht kurz auf Waldstraße bergab (bis 12,3) und nochmals kurz bergauf bis zum Scheitelpunkt (12,7 km).
Nun bergab auf der Waldstraße. Bei km 13,3 schneidet der GPS-Track linkerhand auf Singletrack die Waldstraße ab, die an dieser Stelle einen Bogen nach rechts macht und über eine Linkskehre wieder zurückkehrt. Bei km 13,4 mündet der Singletrack wieder auf die Schotterstraße, und überquert diese, um sofort in den nächsten Singletrack, diemal rechterhand der Straße abzutauchen. Etwa bei 13,6 mündet der Pfad wieder auf die Straße. Diese beiden sehr kurzen Singletrail-Abschnitte können etwas knifflig sein, teilweise sind sie auch durch die Vegetation zugewuchert. Beide Abschnitte lassen sich einfach vermeiden, indem man auf der Schotterstraße bleibt. Kurz darauf erreicht man den Tennosee, der rechterhand unter der Fahrtrasse liegt.
Bei der Kreuzung Frioc (15,1) könnte man auch geradeaus nach Canale fahren, dem meiner Meinung nach schönsten Dorf der gesamten nördlichen Gardaseeregion. Man kommt dann aber, früher oder später, bei Tenno auf der Hauptstraße raus und der Schluchtweg Sentiero di Gola vom Schloß runter nach Varone ist sehr ruppig und nichts für Anfänger. Denen bleibt dann nur die Straße oder linkerhand davon der Bewirtschaftungsweg nach Volta di No.
Besser finde ich da die Wegführung des GPS-Tracks, welche die Talseite noch oberhalb des Schluchteinschnitts Richtung Pranzo wechselt. Die Wege bleiben leicht, führen abseits des Verkehrs und auf dem letzten Teilstück runter an den See hat man ab Deva noch einen letzten netten und leichten Abschlußtrail bis S. Giacomo.

Alles in allem ist die Schlußetappe als unschwierig einzustufen, selbst wenn man die beiden zuvor genannten Trails einbaut und man dort für jeweils 100 m schieben müsste.
Da gibt's auf der gesamten Marvin-Route deutlich schwierigere Abschnitte an den vorhergehenden Etappen...

Wie genau möchtest du denn ab Meran fahren?
Und wie groß ist diese "größere Gruppe"?
Eventuell fällt mir dazu auch noch was ein.
 
@Allgaeutrails
Die von Marvin beschriebene Schlußetappe über den Ballino sind wir vor 4 Wochen teilweise mehrmals incl. der Abkürzungen gefahren. Ich bin fahrtechnisch ne volle Nulpe und hatte auf den Abkürzungen voll Spaß, selbst wenn ich mal 10 Meter schieben mußte. Und die ruppige Abfahrt vom Schloß runter macht mir trotz der kurzen Schiebestelle (weil großer Block und viel loses Geröll) viel Spaß und ist allemal besser als die Strasse.
Die vorgeschlagene Querung nach Pranzo ist auch schön, allerdings gibts da noch nen knackigen, wenn auch nicht sehr langen Gegenanstieg. Das ist, den Gardasee und das Ziel schon vor Augen gehabt, ziemlich ätzend. Außerdem auch noch ein Stück Strasse.
 
(...) Die vorgeschlagene Querung nach Pranzo ist auch schön, allerdings gibts da noch nen knackigen, wenn auch nicht sehr langen Gegenanstieg. Das ist, den Gardasee und das Ziel schon vor Augen gehabt, ziemlich ätzend. Außerdem auch noch ein Stück Strasse.
Häää?
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- Lahmschnecke, ich fürcht', du outest dich grad auch noch als Orientierungs-
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Nulpe
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Die von dir gemeinte Querung rüber nach Pranzo mit dem ätzenden Gegenanstieg ist zwischen Tenno und Pranzo über die Via dei Molini, also schon ein Stück weiter unten, wo der Canyon des Torrente Magnone entsprechend tief eingeschnitten ist.
Marvins Track quert die Talseite ein gutes Stück weiter oben, praktisch schon oben am Tennosee bei Ville del Monte. Da ist kein Gegenanstieg.
 
Ach so, ich dachte er meint die "untere" Querung in Tenno. Weiter oben am Tennosee gehts gemütlicher rüber, das ist wahr.
Jetzt weiß ich auch warum ich mich immer so grandios verfahre, wenn ich alleine unterwegs bin...:wut:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir kommen vom Reschenpass nach Meran. Von da an wollen wir der Marvin Route folgen. Am Gampenpass machen wir vermutlich zwei Gruppen, dabei fährt Eine über das Völlaner und Platzer Jöchl. Danach haben wir uns für die Westumfahrung der Brenta entschieden. Allerdings fahren wir von Madonna di Campiglio direkt an einem Tag bis zum Gardasee, weshalb wir über den Passo Ballino fahren(die Alternativen wären zu heftig). Die Gruppe umfasst 17 Personen, dabei sind ca. 10 Teilnehmer Einsteiger.
 
Für Anfänger ungeeignet ist die Abfahrt vom oberen Parkplatz an der Malga Movlina runter (links des Hauptwegs).
Außerdem waren da das letztemal viele umgestürzte Bäume.

Unten, direkt nach der Malga Nambi, dann das restliche Stück rechts der Straße ist bis auf die ersten 50 Meter mit einer heftigen Holztreppe dann auch von weniger geübten Bikern fahrbar. Vielleicht nicht die zwei Kehren, der Wanderweg aber schon.
 
Für Anfänger ungeeignet ist die Abfahrt vom oberen Parkplatz an der Malga Movlina runter (links des Hauptwegs).
Außerdem waren da das letztemal viele umgestürzte Bäume.

Unten, direkt nach der Malga Nambi, dann das restliche Stück rechts der Straße ist bis auf die ersten 50 Meter mit einer heftigen Holztreppe dann auch von weniger geübten Bikern fahrbar. Vielleicht nicht die zwei Kehren, der Wanderweg aber schon.
Welchen Wanderweg meinst du da ? Der der Richtung Südosten geht ?
 
Danke schonmal für die ausführliche Streckenbeschreibung.

Wie schwer ist eigentlich der Weg über das Platzer Jöchl ?
Hallo Allgaeutrails,

Wie wollt ihr denn zum Platzer Joch, über den Gallhof und Völlaner Joch oder auf der Ultentalseite über Jausenstatiom Pfrolln?
Beides ist relativ unspektakulär Asphalt- und Forststrasse mit kurzen Trailabschnitten. Der Weg vom Platzer Joch zur Gampenstraße ist ein relativ flacher Wurzeltrail auf dem so gut wie alles fahrbar sein sollte, bei Nässe vielleicht ein wenig schlammig.

Servus,
Bobo
 
Wir fahren über die Ultentalseite. Ist ja ein Nord/West Hang und hoffentlich in der Früh noch nicht so der Sonne ausgesetzt. Oder empfiehlst du eher die andere Auffahrt ? Sind wahrscheinlich ein paar Höhenmeter mehr.
Welche Fahrtechnik ist erforderlich, um den Trail fahren zu können ?
 
Wir fahren über die Ultentalseite. Ist ja ein Nord/West Hang und hoffentlich in der Früh noch nicht so der Sonne ausgesetzt. Oder empfiehlst du eher die andere Auffahrt ? Sind wahrscheinlich ein paar Höhenmeter mehr.
Welche Fahrtechnik ist erforderlich, um den Trail fahren zu können ?
Die Ultentalseite ist schattiger (einfache Einkehrmöglichkeit bei Pfrolln) und die die Seite übern Gallhof (Einkehr, Gaststätte) sind mehr Höhenmeter, dafür die spektakuläreren Aussichten auf die Dolomiten östlich von Etsch- und Eisacktal.
Der Trail übers Platzer Jöchl ist einfach zu fahren.
Welche Fahrtechnik? Na, einfach mit Flow über die Wurzeln und den Lenker gerade halten... :D
Sind mit 3 älteren Herren aus dem Ruhrpott (waren noch nie zuvor in den Alpen zum Biken) übers Platzer Jöchl und sie hatten ihren Spaß...
 
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