Magura Louise 2006 zieht Luft

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Hallo zusammen,

nachdem ich meine Magura Louise 2006 nun mehrmals entlüftet habe und danach der Druckpunkt der Hinterradbremse immer schlechter wurde, bin ich auf das eigentliche Problem gestoßen. Während des Entlüftungsvorgangs montiere ich die Bremshelbe waagerecht, soweit ist auch alles gut, Druckpunkt ist da, entlüften hat also korrekt funktioniert. Sobald ich nun mit allem fertig bin, den Deckel des Ausgleichsbehälter wieder angebracht habe und die Bremsgriffe in die richtige Position absenke, verliert die Hinterradbremse den Druckpunkt. Darauf hin habe ich den Deckel inkl Dichtung des Ausgleichsbehälters mit dem Bremsgriff der Vorderradbremse getauscht. Nun habe ich das Problem an der Vorderradbremse, Hinterradbremse funktioniert nach erneutem entlüften wie gewünscht.
Hatte das Problem schonmal jmd von Euch? Ist die Dichtung hinüber? Ich habe keinen Drehmomentschlüssel, ziehe ich evt. die Toarx Schrauben des Ausgleichsbehälters zu fest zu?

Ich werde mich mal auf die Suche machen, ob es so einen Deckel inkl. Dichtung als Ersatzteil gibt, denke aber eher nicht, ist ja schon bissel älter die Bremse.

Danke schonmal für Eure Tipps.

Grüße
Frank
 
Moin,

nichts für ungut: versteh ich gerade nicht. Du tauschst die Deckel mit Membran und auf einmal funktioniert mit dem einen Deckel u. Membran die Bremse wie sie soll und dann fragst du, ob es am Deckel/Membran liegen kann? Da hast du doch quasi das Problem erkannt!? Oder ist die eigentliche Frage die mit dem Drehmoment?
 
Moin,

richtig, ich denke ich habe das Problem gefunden. -> Dichtung hinüber. Vielleicht ist die Dichtung aber noch okay und ich hau das Ding nur zu fest zu. Werde ich jedenfalls mal noch testen.
Falls es an der Membran liegt, werde ich jedenfalls schonmal Magura kontaktieren um zu erfahren ob das Ersatzteil noch zu haben ist.

Grüße
Frank
 
Ich denke es kann schon an der Membran liegen. Die Bremse ist alt und so ein Gummi wird ja nicht von Tag zu Tag besser.
Vielleicht ist auch irgendwo Dreck am Deckel/Dichtung oder das Material beschädigt (eher unwahrscheinlich).
Wenn die Membran kaputt ist, baut die Bremse beim Hebel betäigen keinen Druck mehr auf.

Ich habe ähnliches gerade bei einer 2007er Marta von dem Kumpel. Da ist auch auf einmal der Druckpunkt weg und sonst keine Undichtigkeit zu erkennen. Wir haben jetzt auch mal den Deckel von li nach re getausch, mal schauen, was es gibt.
Würde mich also auch nicht wundern, wenn ihr das gleiche Problem habt und es die Membran ist.

Ich fahre seit Jahren Magura Bremsen (Marta u. Louise) und habe noch keinen Deckel mit Drehmoment festgezogen, allerdings auch nie fest angeknallt. Eher wirklich handfest-locker. Das hat immer Dicht gehalten.
Hab aber auch schon gebrauchte Bremsen gekauft, wo die Deckel dermaßen festgeknallt waren, die aber immer noch dicht halten.
Insofern glaube ich nicht, dass es am Festknallen liegt. Höchstens das du die Dichtung damit beschädigt hast - was man aber der Membran ansehen würde.
Mit einem Drehmoment zu arbeiten halte ich da für überflüssig, aber wie gesagt, auch nicht festknallen.
 
Danke für Deine Antwort.
Dreck hatte ich auch schon vermutet und die Membran inklusive Bremsgriff überprüft bzw. gereinigt. Ich muss zugeben, dass ich die Bremse das erste mal geöffnet und entlüftet habe, es war bisher einfach nicht notwendig gewesen. Ich werde jetzt nochmal beide Deckel und Membrane vergleichen und auf Beschädigungen überprüfen. Auf den ersten Blick ist mir nichts aufgefallen.
 
Die 06er Louise ist nicht die formschönste, aber die ist sowas von gut! Sieh auf jeden Fall zu, dass sie wieder läuft. (-:

Ich würds an deiner Stelle noch mal inspezieren und vielleicht bist du danach schlauer. Wenn nicht, ist auch ok, dann würde ich aber auch eine neue Membran (oder von nem gebrauchten Hebel) bestellen.

Warte auch einfach noch ein paar andere Forenstimmen ab. (-;
 
Wobei die Membran erst mal nichts mit dem Druckaufbau zu tun hat. Dafür ist die Primärdichtung am Geber-Kolben zuständig. Normal sollte sich im AGB kein Druck aufbauen. Wenn doch, wären Geber-Kolben und -Bohrung mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Beim Einsetzen der Membran ist Sauberkeit oberstes Gebot. Auf den Dichtflächen der Membran und am AGB sollte nicht der kleinste Fussel sein. Auch würde ich die Schrauben nicht anballern, bis sich die Membran an den Schraubenlöchern seitlich herausdrückt...

Falls die Membran an den Dichtflächen nicht mehr ganz i.O. ist und sich keine neue auftreiben lässt, wäre es eine Versuch wert, sie mit einem Hauch Hylomar öder ähnlichem Dichtmittel einzusetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei die Membran erst mal nichts mit dem Druckaufbau zu tun hat.

Hab ich mir auch erst gedacht. Aber wenn die Membran defekt ist, ist das ja im schlimmsten Fall wie mit offenem Ausgleichsdeckel bremsen. Und dann baut es auch keinen Druck auf? Die Bremsflüssigkeit steht zwar über dem Einlass zum System, aber wird durch den nicht vorhandenen Deckel dann einfach nach oben gedrückt?
Muss gestehen, dass ich das mit der Schnüffellochbohrung und der Membran (muss ja ein Grund haben, wieso das so heißt), noch nie 100% verstanden habe. Vielleicht kann das mal ein Experte gut erklären. (-;

Bei den alten Magura Bremsen geht ja schon mal gerne durch Dreck und Reibung der Geberkolben etwas kaputt und dichtet nicht mehr. Aber dann würde es nach dem Tausch von links/rechts. nicht funktionieren.
 
Die Membran soll verhindern, das trotz "offenen" Systems Luft in die Bremse gelangt. Der Pegel im Ausgleichsbehälter senkt sich mit zunehmenden Belagverschleiß ab und die Membran wandert mit.
Die Schnüffelbohrung lässt zu, dass das Bremsmedium bei erfolgter Belagnachstellung nachfließen kann. Das passiert in Ruheposition des Hebels. Umgekehrt bei erhitzter Bremse kann das Medium sich in den AGB ausdehnen, und die Bremse macht nicht dicht.
Sobald der Hebel betätig wird und die Dichtung am Geberkolben die Zulauf-Bohrung verschließt, wird Druck über den Geberkolben an den Nehmer übertragen.
Wenn das nicht passiert und und Druck im AGB entsteht, ist wahrscheinlich die Primärdichtung hinüber.

Bei den Tappebore Bremsen von AVID gibt's keine Schnüffelbohrung. Das wird da über die Geometrie von Kolben und Zylinder geregelt.

Mir fehlen nur gerade die Worte, um das technisch sauberer zu erklären;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach vielem Lesen heute, ist mir der Sinn dieser Membran etwas klarer geworden, es ist also nicht nur eine reine Dichtung, sondern diese muss auch beweglich sein, für das wechselnde (Luft)Volumen im Ausgleichsbehälter. Ich schaue heute Abend noch einmal nach und versuche die Membran "besser" auf den Ausgleichsbehälter zu setzen um dann den Deckel zu befestigen. Bisher habe ich immer beides zusammen abgenommen und wieder aufgesetzt. Eventuell behebt sich so dann mein Problem. Wenn säubern und korrektes aufsetzen nicht hilft, muss wohl ein neuer Membran und Deckel her. Habe schon gesehen, dass es das noch zu kaufen gibt.

Schlagt mich jetzt bittte nicht, aber mir ist bei der Recherche heute aufgefallen, dass ich das 2007er Modell habe :D
Sprich, das wäre mein korrektes Ersatzteil: https://www.bike-components.de/de/M...-Modell-2007-p21758/schwarz-universal-o20001/

Grüße
Frank
 
Hehe na dann ab in den Müll damit! :D

Ok, ist mir jetzt auch klarer geworden! Vielen Dank!

Aber wenn Frank durch den Tausch von links nach rechts das Problem lösen kann, muss es ja an der Membran oder Deckel liegen. Wie kann das dann sein? So undicht, das Bremsflüssigkeit austritt? (Dann müsste man das sehen) Oder noch was anderes?
 
Moin zusammen,

ich habe eine neue Erkenntnis meines leidigen Themas. Hatte heute früh kurz Zeit nochmal nach der Bremse zu schauen: Hebel waagerecht gestellt, Deckel und Membran abgenommen (Es war meiner Meinung nach noch genug Öl im Ausgleichsbehälter). Jetzt habe ich angefangen etwas zu Pumpen/Bremsen, die Luftblasen sind aufgestiegen und der Druckpunkt hat sich nach und nach deutlich verbessert. Sieht für mich so aus, als ob im abgewinkelten Zustand des Bremsgriffs zu wenig Öl im Behälter ist und die Bremse Luft zieht, waagerecht gestellt reicht das Öl aus um eben keine Luft zu ziehen.
An der Membran konnte ich auf die schnelle nichts feststellen, evt. kleinste Sandkörner. Ich werde das heute Abend mit mehr Zeit gründlich reinigen und den Hebel dann wieder abwinkeln und schauen was passiert.

@Slow Ölaustritt konnte ich gestern nicht feststellen, jedenfalls nicht masiv. Nur wie oben schon erwähnt, beim schließen des Deckels sammelt sich wohl etwas Öl zwischen Deckel und Membran was dann später über den i-Punkt des "oil" Schriftzugs leicht austritt... aber wirklich nicht so viel wie dann später im Ausgleichsbehälter zu fehlen scheint.
 
Sinnvoll ist es, den AGB so voll zu machen, dass beim Auflegen der Membran etwas vom Bremsmedium verdrängt wird und ein wenig überläuft. Dann ist sichergestellt, das zwischen Membran und Öl keine Luftblasen sind. Dann den Deckel aufsetzen und vorsichtig verschrauben.
Gegen das verdrängte Öl also vorher Lappen um den AGB drapieren...;)
 
Danke für den Tipp, wie schon erwähnt hatte ich Membran und Deckel bisher immer gemeinsam aufgelegt und befestigt. Werde das jetzt bewusst getrennt auflegen und Membran etwas gegen Öl drücken um keine Luft dazwischen zu haben. Ich bin gespannt und werde berichten.
 
Großartig Druck würde ich nach dem Auflegen der Membran nicht ausüben. Sonst entspannt sich die Membran und zieht wieder minimal Luft an den Rändern, bevor der Deckel aufgelegt wird. Einfach nur das Gummi drauflegen reicht. Kürzlich bin in noch an meiner Motorrollerbremse so vorgegangen, einwandfrei...
 
Moin Jungs,

danke für die Tipps. Ich habe es gestern tatsächlich geschafft, die Bremse wieder zum laufen (bzw. zum Bremsen :)) zu bringen.
Ich bin wie folgt vorgegangen: Entlüftungsvorgang wie gehabt eingeleitet. Membran und Deckel habe ich voneinander getrennt, Membran ordentlich gereinigt, Beschädigungen konnte ich keine feststellen. Nachdem beim Entlüftungsvorgang die ersten Luftblasen aufgestiegen sind und wieder reines Öl von unten nach oben geflossen ist, habe ich das Membran vorsichtig von vorne nach hinten auf das Öl gelegt, so dass also die Luft nach hinten raus entweichen konnte. Beim Deckel habe ich das Loch beim "Oil" Schriftzug gereinigt, so dass darüber Luft entweichen kann. Im Anschluss habe ich den Deckel auf das Membran gelegt und mit den Schrauben verschlossen. Spritze am Bremszylinder entfernt und mit der Inbus-Schraube verschlossen. Danach habe ich einen Bremstest gemacht, der Bremshebel hat wieder einen ordentlichen Druckpunkt. (Bremshebel noch in der Waagerechten) Jetzt habe ich den Bremshebel gezogen, sprich Druck auf die Bremse gegeben und in diesem Zustand habe ich den Bremshebel nach unten abgeneigt. Beim lösen des Bremshebels habe ich versucht zu hören, ob wieder Luft gezogen wird, konnte aber nichts feststellen. Und in der Tat, nach mehrmaligen betätigen und auch heute früh noch einmal zur Kontrolle scheint die Bremse wieder einen definierten Druckpunkt zu haben. Auch heute früh konnte ich nur minimal Öl auf der Abdeckung feststellen, was durchaus noch Öl sein kann welches sich beim verschließen zwischen Membran und Deckel gesammelt hatte. Ich werde weiter beobachten.

Entweder lag es nun an der nicht korrekt sitzenden Membran oder vielleicht auch am Dreck im I-Punkt des "Oil"- Schriftzugs. Oder es hat auch geholfen, den Bremshebel zu ziehen und in diesem Zustand den kompletten Griff abzusenken, und danach erst wieder zu lösen. Ich weiß es nicht. Wichtig ist, dass ich wieder gescheit bremsen kann :)

Nochmals Danke für die schnelle Hilfe hier, TipTop :daumen:
 
Gut gut! :)

Bitte mal weiter berichten, ob die Bremse weiterhin so funktioniert, wie sie soll.
Wie gesagt, hab aktuell ähnliches bei ner Marta und könnte wenn da das Problem auftritt auch noch mal weiter forschen.

VG
 
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