Erster Fahrbericht
Soo, gestern mal das Batbike auf die hohe Wurzel getreten... Die Gabel ist so schwer, dass man den Uphill kaum noch schafft... nur Spaß... ich habe die 400g Mehrgewicht gar nicht gemerkt, da sind die Schwankungen in der Tagesform deutlich ausgeprägter! Wer also wegen des Mehrgewichts hadert, vergesst es, die zusätzliche Performance und Steifigkeit sind viel mehr wert als die paar Gramm Mehrgewicht.
Schon beim Uphill und in der Ebene fühlt sich die Gabel gut an. Die Lenkung arbeitet präzise und es gibt eine gute Rückmeldung über den Untergrund. Dass die Bremse viel definierter anspricht als vorher, habe ich ja schon angesprochen.
Dann oben die Sattelstütze versenkt und downhill! Die Abfahrt von der hohen Wurzel ist schnell und teilweile mit dicken Steinen gepflastert. Ich mit Vollgas und offener Bremse drüber. Wow, das ist ja schon fast Enduro
Zusammen mit den 4.8er
Maxxis donnert die Fuhre über alles drüber. Was witzig ist: Plötzlich fällt auf, dass der Hinterbau nur durch den
Reifen gefedert ist und dort keine weiteren Federelemente vorhanden sind. Am Ende des Downhills freut man sich dann erneut an der herrlichen Bremsleistung. Die Steifigkeit der Gabel gibt stets ein feines Sicherheitsgefühl.
Dann den kurzen Gegenanstieg hoch zum Schläferskopf... Hier beginnt der Gravity Trail. Ich fahre hier schon regelmäßig mit dem Fatbike runter, aber so richtig zuhause fühlt sich der Dicke mit der Bluto hier nie. Mit der Mastodon mutiert das Bike zwar nicht gleich zum Freerider, aber plötzlich sind die wilden Steinfelder am Anfang nur noch halb so wild und vor allem die Landung der Sprünge ist deutlich sanfter und satter. Keine Angst mehr vor Durchschlägen und kein gefühltes Verdrehen der Gabel mehr beim Aufkommen. Die Mastodon scheint eine schöne Progression zu haben, mit feinem Ansprechen zu Beginn des Federwegs und mit Durchschlagschutz am Ende. Sehr harmonisch. Auf einem Hardtail-Fatbike liegt es nun am Fahrer, durch gute Beinarbeit die fehlende Hinterbaufederung auszugleichen. Denn die Manöver, die man nun fährt, sind automatisch einen Nummer krasser als vorher. Das höhere Tempo manifestiert sich in mehr Geräuschen, die wohl von schlagenden Bowdenzügen oder der Kette kommen.
Was ist negativ?
- Das Gewicht natürlich, aber das geht meiner Meinung nach für die Steifigkeit und die Dimension der Gabel in Ordnung, von nix kommt nix.
- Die Zugführung "hinten herum" führt zu einer merkwürdigen Bremszugführung, wenn man Pech hat, muss man sogar eine längere Bremsleitung verlegen.
- Die Handhabung der Hexlock Achse, unter normalen Umständen unproblematisch, aber wenn man gerade mal nur eine Hand frei hat, ist es etwas fummelig. Es ist nicht möglich, die Achse mit nur einer Hand hinein zu schrauben. Aber wenn sie mal drin ist, macht die Achse die Gabel schön steif und die Optik ist auch sehr aufgeräumt.
- ausladenden obere Gabelbrücke und Tauchrohre: Die Gabelbrücke könnte an manchen Rahmen anstoßen. Und die Tauchrohre könnten im engen felsigen Gelände etwas sperrig sein bzw. Spuren von Felskontakt davontragen.
- die Rippenstruktur auf der Rückseite der unteren Gabelbrücke sammelt wahrscheinlich ohne Ende Dreck ein und muss regelmäßig gereinigt werden, wenn man nicht noch mehr Gewicht mitschleppen will auf der anderen Seite bildet die Form der Gabelbrücke eine Art Mini-Schutzblech, das zusammen mit der nach hinten versetzten Position der Brücke möglicherweise etwas Flug-Schmutz vom Fahrer fern halten könnte.
- die 100mm Version lässt sich nur auf 80mm umbauen und nicht auf 120mm.
Fazit:
Eine sehr überzeugende Gabel. Schönes Ansprechverhalten, tolle Steifigkeit, gute Optik. Für Fatbike-Fahrer, die Ihr Bike gerne enduromäßig bewegen, eine klare Kaufempfehlung. Die Nachteile lassen sich dafür locker in Kauf nehmen.