Manitou Mezzer

@marx. Es könnte sein das Fox für OEM auch andere Offset Optionen anbietet. Kenn ich von RockShox so. Meine Recon gibts in der Konfiguration wie ich sie habe auch nicht im Aftermarket.
 
Also laut Fox Webseite gibt es keine 44mm Version:

Anhang anzeigen 1228394


Dass RS bei 27er sogar 37mm Offset anbietet ist korrekt. Aber ich denke nicht, dass Fox keine kürzeren Offsets bauen KANN, sondern schlicht nicht WILL.
Zwischen 37mm und 48mm ist ja doch ein recht großer Unterschied, der sich nicht alleine mit 2.5mm mehr Radius am Standrohr erklären lässt.

Und kurzer Fun-Fact :D
Transition verbaut am Downhillbike (27.5 Laufräder) auch die Boxxer mit langem 46mm Offset, nicht mit kurzem 37mm ;)
Falsch. Von der Fox HP:
1615823014020.png

Auch beipielsweise hier ausführlich nachzulesen
https://www.pinkbike.com/news/review-fox-40-vs-rockshox-boxxer-vs-ohlins-dh38-dh-bike-week.html
oder auf diversen anderen Seiten. Auch direkt zu haben:
Service Set: 2021 40 Lower Crown-Steerer 10mm OS 44 Rake | Werkstatt | Produkte | Foxracingshox
Klar macht Transition das beim DH Bike anders.
Hab ich ja geschrieben, DH Bike ist anderer Fall. Kann ich auch noch erklären. (Später)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah ja, Brücken haben sie also bis 44mm. Danke für den Hinweis!
Dann ist zwar nach wie vor eine recht große Lücke bis zu den 37mm, aber 27.5 ist ja auch quasi tot :D
 
Ah ja, Brücken haben sie also bis 44mm. Danke für den Hinweis!
Dann ist zwar nach wie vor eine recht große Lücke bis zu den 37mm, aber 27.5 ist ja auch quasi tot :D
Ich bau gerade mein Enduro mit 27.5 und 37mm auf. Dann ist mein Pferd ja quasi tot, bevor ich es reiten kann. :D
 
Stimmt erstens nicht, Fox 40 gibt es mittlerweile mit 44mm, RS mit dünneren Rohren sogar kürzer. Kürzer machen die schlichtweg nicht, weil der Lenkeinschlag zu gering wird bei Doppelbrückengabel.
Außerdem ging es weder um DH Bikes noch DH-Gabeln. Begründung auf was ich raus wollte, siehe folgendes...
(Habe übrigens auch nicht behauptet, dass kurz immer besser ist, ...)


Kam nicht dazu früher zu antworten.
Ich habe mich mit dem Thema lange beschäftigt, seit 2015 der Artikel auf Bikeradar über die unterschiedlichen Gabeloffset-Versuche von Chris Porter kam.
Ich habe selber dazu auch unterschiedliche Gabeln mit anderem Offset probiert, bzw. auch Brücke getauscht. Das ganze in einem Bike, bei dem ich die Kettenstrebenlänge ändern konnte, den Lenkwinkel und Tretlagerhöhe an der Wippe und hatte zusätzlich eine Winkelsteuersatz. 3 Vorbaulängen und 2 Lenker waren im Einsatz. Ich habe 2 Jahre immer wieder unterschiedliches dazu probiert.
Am Ende habe ich mir ein Transition mit SBG augebaut, weil ich mit deren Geometrie-konzept komplett übereinstimme. Sie waren damit auch Vorreiter, inzwischen haben sich sehr viele Firmen dem angenähert.

Kurzer Offset oder nicht, am Ende hängt es vom Bike ab, ob das Sinn macht oder nicht.
Nochmal ganz deutlich: Ich behaupte nicht, dass kurzer Offset immer besser ist, das habe ich auch nicht geschrieben, sondern lediglich das der Nachlauf weniger entscheidend ist, als andere Faktoren.

Dass sich kurzer Offset entgegen der Theorie nicht unbedingt noch laufruhiger anfühlt, da stimme ich @Plumpssack absolut zu.
Der größte Vorteil von kurzem Offset ist, dass er eigentlich kurze Kettenstreben erst sinnvoll ermöglicht.
Schauen wir mal ein paar Jahre zurück. Da wurden kurze Kettenstreben als das Non-Plus-Ultra gefeiert, gleichzeitig wurde aber der Reach immer länger und der Lenkwinkel immer flacher. Am Ende gab es viele Bikes, die einfach brutal untersteuert haben und sehr wenig ausbalanciert waren. Von einigen Forums-helden und auch einigen Bike-Testern wurde dann immer erklärt, dass das so sein müsste und man muss einfach aggressiv genug auf der Front fahren. Ist natürlich Blödsinn, ein unausgewogenes Bike fährt sich nicht so gut und ist einfach langsamer, das haben die meisten heute verstanden. Die Antwort sehr vieler Firmen heute darauf ist längere Kettenstreben zu bauen, damit die Bikes ausbalanciert sind.
Am Ende hat man sehr lange Bikes, die sich zwar gut fahren, aber dennoch stark an Wendigkeit und Spritzigkeit eingebüßt haben, aber vor allem sehr viel mehr Kraftaufwand und Input benötigen, beispielsweise wenn es darum geht, sie aufs Hinterrad zu ziehen, abzuspringen, oder einen BunnyHop zu machen. Deutlich wird das, wenn man mal auf ein älteres Bike steigt.
Natürlich waren die Bikes früher zu klein und was Stack und Reach angeht passt das heute ganz gut bei den meisten Herstellern (wobei es auch sicher welche gibt, die schon über das Ziel hinausgeschossen sind). Auch sind die flachen Lenkwinkel ein Segen (finde ich zumindest). Um damit ein Bike zu bauen, das ausbalanciert ist, kann man natürlich kein super-kurzes Heck bauen. Allerdings hilft ein kurzer Offset dabei, hier nicht zu lang am Heck bauen zu müssen. Meiner Erfahrung nach helfen Gabeln mit kurzem Offset deutlich, die Traktion am Vorderrad in Kurven zu erhöhen und das mehr als die paar Millimeter erstmal suggerieren. An Bikes, die eh schon kürzere Fronten, steilere Lenkwinkel, oder längere Kettenstreben haben, spielt das keine Rolle. Hier braucht es keine Short-Offset-Gabel, es ist dann eher Geschmacksache, welches Lenkverhalten man bevorzugt. Deswegen kann ich auch die Meinung von @Plumpssack komplett nachvollziehen. Seine Bikes haben aber auch 445 und 452mm Kettenstreben bei Reach um die 470mm und LW um die 64°.
Damit hat man halt dann aber auch ein Bike, das nicht gerade kurz ist und auch entsprechend relativ viel Input braucht, was ich nicht sonderlich mag. Mein Patrol hat einen LW von 63,75° und Reach ebenfalls um die 470mm (bereinigter Stack). Es hat aber nur 430mm Kettenstreben und fährt sich dennoch in Kurven sehr ausgewogen und hat sehr gute Traktion vorne. Die 37mm Offset-Gabel ist dabei ein sehr wesentlicher Faktor.
Der zweite Punkt dabei ist Lenker und Vorbau. Dazu, zum Thema DH-Rad und Lenkverhalten kurzer/langer Offset schreibe ich nachher noch etwas...
Teil 2 folgt ... ;)
Was zu träge und was zu nervös ist, ist halt viel Geschmacksache. Ich bin gerade erst letzte Woche ein aktuelles Hightower in L gefahren mit 160mm vorne. Das Handling fühlt sich für mich fast schon "albern" an. Klar geht das super leicht aufs Hinterrad und man kann wie ein Flummi von Wurzel zu Wurzel hopsen - man meint es wäre ein BMX und kein 29er. Aber wenn ich meinem gleich schnellen Kollegen versuche bei hohem Tempo hinterher zukommen ist das gefühlt eine Suicide Mission im Vergleich zum Banshee. Anfangs dachte ich, ich komme ihm damit niemals hinterher. Nach einem Tag Eingewöhnung ging es dann schon, aber als ich wieder aufs Banshee umgestiegen bin, hat es einfach so enorm viel weniger Konzentration erfordert den gleichen Speed zu fahren. Wenn das Vorderrad mal weg geht, ist das nicht gleich ein Nahtoderlebnis und der Puls schießt auf 180, sondern man lenkt bissl gegen und weiter geht's. Dabei habe ich eigentlich sogar einen sehr verspielten Fahrstil, mache mich gerne leicht, ziehe ab usw.
Wie gesagt ist mein Körperschwerpunkt überdurchschnittlich hoch, je tiefer der ist desto kürzer kann das Bike natürlich sein.

Ich sehe es so, dass die kurzen Kettenstreben mit kurzen Radständen, bspw 425mm/1190mm (Devinci Troy 2016) super harmonieren. Da fühlt sich ein langer Hinterbau bspw 440mm/1170mm (GT Sensor 2014) einfach unpassend an, das Heck wirkt sehr sperrig, enorm viel Druck auf den Händen im steilen Gelände. Genau das Gegenteil habe ich an meinem Mondraker Crafty 2016 erfahren dürfen (auf 29er umgebaut und mit custom lower link angepasste Progression+Geo). 1270mm Radstand, etwas höheres BB und 437mm Hinterbau. Das Vorderrad schwimmt bei neutraler Haltung irgendwo in der Gegend rum, man muss sich aktiv nach vorne lehnen. Schneller bergab fahren konnte ich damit aber trotzdem unbestritten im Vergleich zum Troy, welches eigentlich neutraler war im Handling. Das Troy war halt einfach zu klein und Anpassungen an die Gewichtsverteilung in der Kurve müssen extrem minimal ausfallen. Es ist sehr schwierig ein zu kleines Bike am Grip Limit zu bewegen.

Im großen und Ganzen bin ich für mich darauf gekommen, dass ein Verhältnis Front/Rear Center* von ca 1:1,82-1,86 mir am besten taugt und der Radstand muss für mich irgendwo bei 1260-1280 liegen.

Was auch noch mit reinspielt ist die Tretlagerhöhe. Je länger das Rad, desto höher kann das Tretlager sein. Die absurd tiefen Tretlager die in der Vergangenheit modern waren, waren in meinen Augen hilfreich weil die meisten mit zu kleinen, in der Gewichtsverteilung hecklastigen Bikes unterwegs waren. Je tiefer das Tretlager, desto schneller um die Kurve gilt natürlich nach wie vor, ein Tretlager kann aber auch zu tief sein. Hebt man das Tretlager an, kann man den verlorenen Kurvengrip mit einem längeren Radstand wieder gewinnen. Ein höheres Tretlager macht das Bike auch verspielter, es geht deutlich leichter aufs Hinterrad.
Es ist im Endeffekt wie eine große Gleichung mit vielen Variablen und jeder einzelne Fahrer kommt auf andere Ergebnisse. Man muss bloß die für sich perfekte Balance Radstand, Kettenstrebenlänge, Tretlagerhöhe und Lenkerposition im Sag finden und schon passt das Bike perfekt - ist doch ganz einfach oder :D

Ich habe jetzt bewusst sehr viel Bezug zum Radstand genommen, wo ja normalerweise immer der Reach herangezogen wird, weil ich die Erfahrung für mich gemacht habe, dass es relativ egal ist ob ich den Radstand über etwas flachere LW und längere KS oder etwas mehr Reach/Stack generiere. Ob der Lenker jetzt horizontal 2cm weiter weg oder näher am Tretlager ist halte ich nicht für sooo wichtig. Die richtige Lenkerhöhe muss man finden.

Was das alles mit der Mezzer zu tun hat? Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich nur kurz darauf hinweisen, dass alles Geschmacksache ist und seltenst für zwei unterschiedliche Fahrer das identische Setup perfekt sein wird:)

*Rear Center=Kettenstrebenlänge; Front Center=Radstand-Kettenstrebenlänge
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich entschuldige mich in aller Form diese Off Topic Diskussion hier losgetreten zu haben 😊, wenn auch mit Bezug auf die Mezzer. Dennoch danke ich Euch für die umfassenden Antworten, ich finde das, gerade weil Ihr von Euren eigenen Erfahrungen berichtet, und nicht irgendwelches Mainstream Gedankengut nachplappert, äußerst spannend und aufschlussreich. Und so was gibts eben nur in Foren.
 
Sehr interessante Gedankenansätze. Das Vermeiden von Pauschalisierungen und die Nichtbildung von Axiomen, macht den Text mehr als angenehm lesbar.
Solche Perlen finden sich selten in einem Forum.

Meine absolute Hochachtung!
Was zu träge und was zu nervös ist, ist halt viel Geschmacksache. Ich bin gerade erst letzte Woche ein aktuelles Hightower in L gefahren mit 160mm vorne. Das Handling fühlt sich für mich fast schon "albern" an. Klar geht das super leicht aufs Hinterrad und man kann wie ein Flummi von Wurzel zu Wurzel hopsen - man meint es wäre ein BMX und kein 29er. Aber wenn ich meinem gleich schnellen Kollegen versuche bei hohem Tempo hinterher zukommen ist das gefühlt eine Suicide Mission im Vergleich zum Banshee. Anfangs dachte ich, ich komme ihm damit niemals hinterher. Nach einem Tag Eingewöhnung ging es dann schon, aber als ich wieder aufs Banshee umgestiegen bin, hat es einfach so enorm viel weniger Konzentration erfordert den gleichen Speed zu fahren. Wenn das Vorderrad mal weg geht, ist das nicht gleich ein Nahtoderlebnis und der Puls schießt auf 180, sondern man lenkt bissl gegen und weiter geht's. Dabei habe ich eigentlich sogar einen sehr verspielten Fahrstil, mache mich gerne leicht, ziehe ab usw.
Wie gesagt ist mein Körperschwerpunkt überdurchschnittlich hoch, je tiefer der ist desto kürzer kann das Bike natürlich sein.

Ich sehe es so, dass die kurzen Kettenstreben mit kurzen Radständen, bspw 425mm/1190mm (Devinci Troy 2016) super harmonieren. Da fühlt sich ein langer Hinterbau bspw 440mm/1170mm (GT Sensor 2014) einfach unpassend an, das Heck wirkt sehr sperrig, enorm viel Druck auf den Händen im steilen Gelände. Genau das Gegenteil habe ich an meinem Mondraker Crafty 2016 erfahren dürfen (auf 29er umgebaut und mit custom lower link angepasste Progression+Geo). 1270mm Radstand, etwas höheres BB und 437mm Hinterbau. Das Vorderrad schwimmt bei neutraler Haltung irgendwo in der Gegend rum, man muss sich aktiv nach vorne lehnen. Schneller bergab fahren konnte ich damit aber trotzdem unbestritten im Vergleich zum Troy, welches eigentlich neutraler war im Handling. Das Troy war halt einfach zu klein und Anpassungen an die Gewichtsverteilung in der Kurve müssen extrem minimal ausfallen. Es ist sehr schwierig ein zu kleines Bike am Grip Limit zu bewegen.

Im großen und Ganzen bin ich für mich darauf gekommen, dass ein Verhältnis Front/Rear Center* von ca 1:1,82-1,86 mir am besten taugt und der Radstand muss für mich irgendwo bei 1260-1290 liegen.

Was auch noch mit reinspielt ist die Tretlagerhöhe. Je länger das Rad, desto höher kann das Tretlager sein. Die absurd tiefen Tretlager die in der Vergangenheit modern waren, waren in meinen Augen hilfreich weil die meisten mit zu kleinen, in der Gewichtsverteilung hecklastigen Bikes unterwegs waren. Je tiefer das Tretlager, desto schneller um die Kurve gilt natürlich nach wie vor, ein Tretlager kann aber auch zu tief sein. Hebt man das Tretlager an, kann man den verlorenen Kurvengrip mit einem längeren Radstand wieder gewinnen. Ein höheres Tretlager macht das Bike auch verspielter, es geht deutlich leichter aufs Hinterrad.
Es ist im Endeffekt wie eine große Gleichung mit vielen Variablen und jeder einzelne Fahrer kommt auf andere Ergebnisse. Man muss bloß die für sich perfekte Balance Radstand, Kettenstrebenlänge, Tretlagerhöhe und Lenkerposition im Sag finden und schon passt das Bike perfekt - ist doch ganz einfach oder :D

Ich habe jetzt bewusst sehr viel Bezug zum Radstand genommen, wo ja normalerweise immer der Reach herangezogen wird, weil ich die Erfahrung für mich gemacht habe, dass es relativ egal ist ob ich den Radstand über etwas flachere LW und längere KS oder etwas mehr Reach/Stack generiere. Ob der Lenker jetzt horizontal 2cm weiter weg oder näher am Tretlager ist halte ich nicht für sooo wichtig. Die richtige Lenkerhöhe muss man finden.

Was das alles mit der Mezzer zu tun hat? Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich nur kurz darauf hinweisen, dass alles Geschmacksache ist und seltenst für zwei unterschiedliche Fahrer das identische Setup perfekt sein wird:)

*Rear Center=Kettenstrebenlänge; Front Center=Radstand-Kettenstrebenlänge
 
Freut mich, dass sich jemand für solche Gedankenergüsse interessiert. Ist natürlich sehr theoretisch und für wen das so im Detail wirklich praxisrelevant ist, ist fraglich.
Schön ist, dass es seit einigen Jahren eigentlich keine wirklich schlechten Bikes mehr gibt und man einfach ein Komplettrad kaufen und fahren gehen kann.
 
Freut mich, dass sich jemand für solche Gedankenergüsse interessiert. Ist natürlich sehr theoretisch und für wen das so im Detail wirklich praxisrelevant ist, ist fraglich.
Schön ist, dass es seit einigen Jahren eigentlich keine wirklich schlechten Bikes mehr gibt und man einfach ein Komplettrad kaufen und fahren gehen kann.
So man ein G1 sein Eigen nennt, kann man/frau da schon was ausprobieren.
Auch wenn das G1 nur die Anpassung von recht lang bis zu ziemlich ganz arg lang zulässt.
Das (dann relativ) kurze Heck, hätte ich auf der Prioritätenliste nicht ganz oben gehabt.
 
....welcher Fachhändler wäre das z.B.?

...gibt aber wohl noch nichts von den bekannten Decal Herstellern....

...hab jetzt mal SILK angeschrieben...
 
Ich wollte ja auch noch die letzten paar Off-topic-Gedanken zum Thema Offset loswerden und in ein zwei, drei Punkten auf den Post vom @Plumpssack eingehen.

Worauf ich noch nicht eingegangen war, ist das Lenkverhalten beider Varianten.
Ich würde das mal so beschreiben: Bei flachem Lenkwinkeln ist der Geradeauslauf, also die Rückstellung um die Mittellage mit längerem Offset deutlicher. Ich denke, das ist auch das, was Plumpssack mit nervöser bei kurzem Offset meint. Außerdem kommt bei kurzem Offset ab einem gewissen Lenkeinschlag der Punkt, an dem Lenker stärker abkippt. Dieses Abkippen merke ich nicht wirklich. Ich denke, das bemerken eher Leute, die von allgemein eher steileren Bikes kommen und nie beispielsweise Bikes mit DH-Bike-Lenkwinkel gefahren sind, die das in gewissen Maße (mehr oder weniger, je nach Cockpit und Offset) alle tun.
Was fängt man jetzt damit an? Ich sehe das in der Praxis so: Ich würde einem abfahrtsorientierten Racebike, also DH-Bike oder ein langes Race-Enduro auch eher einen längeren Offset um die 50mm für 29" verpassen, aufgrund des besseren Geradeauslaufs.
Ich würde allerdings, sobald ein Bike ein kürzeres Heck hat, auch den Offset kurz nehmen, weil es die Balance verbessert und das für mich bei dem Thema eindeutig der entscheidendere Faktor ist.
Dazu kommt, dass es Situationen gibt, in denen der kurze Offset sich angenehmer fährt. Beispielsweise bei langsamen Trial-Einlagen, oder auch bergauf. Mein Patrol mit sub-64° Lenkwinkel fühlt sich in solchen Situationen gar nicht so flach an. Bergauf zum Beispiel würde ich auf einen deutlich steileren LW tippen vom Handling her. Das dürfte daran liegen, dass das Vorderrad nicht ganz so weit vor einem her fährt, zum anderen ist hier die nicht ganz so starke Rückstellung einfach angenehmer. Das Abkippen bei starkem Einschlag ist etwas, an das man sich ganz schnell gewöhnt und dann auch eigentlich nicht mehr spürt.
Ein weiterer Faktor, den ich feststellen konnte, ist ein etwas anderes Kurvenverhalten. Das hat aber eine Weile gedauert bis ich das so richtig festgestellt habe, weil ich irgendwann meinen Fahrstil adaptiert habe.
Das Bike mit kurzem Offset "carvt" eher Kurven. Das heißt, es lässt sich schöner stark reinlegen und lenkt dann mit dem Heck von selbst etwas mit. Das lässt sich schwer in Worte fassen, aber es fühlt sich etwas anders an und ich find´s sehr spaßig beim Kurvenräubern. Das Bike zieht auch die Anfang der Kurve angepeilte Linie deutlich stoischer durch. Das ist meistens hilfreich. Negativ habe ich das nur wiederholt an einer mittelschnellen, Kurve bemerkt, die am Ende deutlich enger wird. Da ging mir anfangs mit dem 37mm Offset regelmäßig die Strecke aus, was ich vorher nie bemerkt hatte. Das war auch zuvor bei den Versuchen mit anderen Gabeln ähnlich.
Man kontrolliert den Kurvenradius stärker über das Maß wie weit man sich hinein legt und bekommt das dann gut in den Griff, aber es bedarf einer Umgewöhnung. Früher habe ich bei sowas eher nachgelenkt, was mit meinem Patrol aber nicht so gut funktioniert.

Was schon ein paar mal erwähnt wurde, ist die Vorbaulänge. Die sollte man auf den Offset anpassen.
Die Lenkergeometrie spielt da natürlich immer mit hinein. Ich persönlich fahre lieber Lenker mit 35mm Rise und spare mir Spacer. Der Grund ist, dass ich dadurch den Reach nicht verkürze, aber auch die Vorbaulänge weniger verkürze, weil mein Lenker so montiert ist, dass er den Rise ziemlich senkrecht macht. Damit ist es auch einfacher Druck auf das Vorderrad zu bekommen. Ich fahre den Lenker eher ganz leicht nach vorne gedreht, so dass er auch einen leichten up-sweep-Winkel hat. Nicht arg, aber mehr als ich das so bei den meisten Leuten sehe, die ihren Lenker eher nur nach hinten gedreht fahren (Sonst ganz "normaler" 8° back 5° up-Lenker). Mit der Lenkerstellung passt für mich die Gleichung Vorbaulänge=Offestlänge perfekt.
Baut man längere Vorbauten an kurzen Offset wird das in steilem Gelände, oder wenn es richtig grob wird, schnell unangenehm. Dazu wird das Abkippen der Lenkung deutlicher.
Umgekehrt, mit längerem Offset und kürzerem Vorbau bekommt man schlecht Druck auf das Vorderrad.

Was zu träge und was zu nervös ist, ist halt viel Geschmacksache. Ich bin gerade erst letzte Woche ein aktuelles Hightower in L gefahren mit 160mm vorne. Das Handling fühlt sich für mich fast schon "albern" an. Klar geht das super leicht aufs Hinterrad und man kann wie ein Flummi von Wurzel zu Wurzel hopsen - man meint es wäre ein BMX und kein 29er. Aber wenn ich meinem gleich schnellen Kollegen versuche bei hohem Tempo hinterher zukommen ist das gefühlt eine Suicide Mission im Vergleich zum Banshee. Anfangs dachte ich, ich komme ihm damit niemals hinterher. Nach einem Tag Eingewöhnung ging es dann schon, aber als ich wieder aufs Banshee umgestiegen bin, hat es einfach so enorm viel weniger Konzentration erfordert den gleichen Speed zu fahren. Wenn das Vorderrad mal weg geht, ist das nicht gleich ein Nahtoderlebnis und der Puls schießt auf 180, sondern man lenkt bissl gegen und weiter geht's. Dabei habe ich eigentlich sogar einen sehr verspielten Fahrstil, mache mich gerne leicht, ziehe ab usw.
Wie gesagt ist mein Körperschwerpunkt überdurchschnittlich hoch, je tiefer der ist desto kürzer kann das Bike natürlich sein.
Da stimme ich absolut zu. Das ist Geschmacksache, liegt auch vermutlich viel daran, auf welchen Bikes man fahren gelernt hat und kommt auch stark auf den Einsatz an. Ich bin das aktuelle Hightower nicht gefahren, aber von der Geometrie ist das natürlich schon viel steiler und die progressive Federung mit ordentlich Pop dürfte auch einen sehr großen Unterschied zu einem Banshee Titan darstellen.

Ich bin halt schon zu Zeiten gefahren, da war man noch mit 10cm-Stahlfederfahrwerk vorne und hinten, 71° Lenkwinkel und Radstand deutlich unter 1100mm in Todtnau Downhill fahren. Da lernt man, dass das Bike auch mal unter einem tanzen darf und man nicht gleich deswegen das Gas komplett raus nehmen muss.
Sprich, für mich fühlt sich heut eh jedes moderne Enduro an, als läuft es auf Schienen. Und manche machen das mir viel zu arg. Das längste Rad auf dem ich saß war bislang ein G16 und das derzeitige Speci Enduro. Und ja, rein um Vollgas zu geben fand ich zumindest letzteres auch gut. G16 war mir irgendwie komplett too much, darauf konnte ich mich in der Zeit noch nicht einmal anpassen.
Aber ich hatte auf keinem der Bikes wirklich Spaß. Für mich fühlen sich solche Bikes immer ein wenig "zäh" und kraftraubend an und sie passen auch nicht zu meinem Fahrstil.
Beispiele: Kurve schnell anfahren und vorher den Raum für einen kleine zusätzlichen Schwenk nach außen nutzen, um mehr Raum zu bekommen, das Bike früh reinzulegen. Mit kürzerem Bike ja, mit solchen "Maschinen" einfach nicht drin. Ich hatte auch Strava bemüht, auf den Trails, die ich meistens fahre, bin ich mit so Speci Enduro nicht schneller als mit meinem 27,5er Patrol. Dass das auf schnellen Enduro-Stages in Finale anders ist, daran zweifle ich nicht, aber da bin ich dann doch eher selten. Die Strecken, die ich fahre, sind oft enger. Wenn sie stark rappeln, dann nicht so schnell, wenn sie schneller sind, dann flowiger oder gebaut, was dann meist mehr oder weniger "Flowtrail" mit Sprünge und Anlieger heißt und paar Wurzeln dazwischen. Dafür brauch ich keine 450mm Kettenstreben und 1300mm Radstand für Laufruhe.

Was auch noch mit reinspielt ist die Tretlagerhöhe. Je länger das Rad, desto höher kann das Tretlager sein. Die absurd tiefen Tretlager die in der Vergangenheit modern waren, waren in meinen Augen hilfreich weil die meisten mit zu kleinen, in der Gewichtsverteilung hecklastigen Bikes unterwegs waren. Je tiefer das Tretlager, desto schneller um die Kurve gilt natürlich nach wie vor, ein Tretlager kann aber auch zu tief sein. Hebt man das Tretlager an, kann man den verlorenen Kurvengrip mit einem längeren Radstand wieder gewinnen. Ein höheres Tretlager macht das Bike auch verspielter, es geht deutlich leichter aufs Hinterrad.
Es ist im Endeffekt wie eine große Gleichung mit vielen Variablen und jeder einzelne Fahrer kommt auf andere Ergebnisse. Man muss bloß die für sich perfekte Balance Radstand, Kettenstrebenlänge, Tretlagerhöhe und Lenkerposition im Sag finden und schon passt das Bike perfekt - ist doch ganz einfach oder :D
Niedrige Tretlager sind halt auch einfach eine Frage der Gewöhnung. Kurze Kurbeln, flache Pedale tun ihr übriges. Wobei ich mit Sicherheit trotz tieferem Tretlager weniger BB-Drop habe, als du an deinem 29er. Und entscheidend wie das Rad aufs Hinterrad geht ist nicht die Tretlagerhöhe, sondern der BB-Drop.
Weniger BB-Drop + deutlich kürzere Kettenstreben, man kann sich ja denken, wie sich das auswirkt.
Genau so muss das. (Für mich zumindest) :D
Am Ende natürlich einfach eine Frage was man will und braucht.

Ich habe jetzt bewusst sehr viel Bezug zum Radstand genommen, wo ja normalerweise immer der Reach herangezogen wird, weil ich die Erfahrung für mich gemacht habe, dass es relativ egal ist ob ich den Radstand über etwas flachere LW und längere KS oder etwas mehr Reach/Stack generiere. Ob der Lenker jetzt horizontal 2cm weiter weg oder näher am Tretlager ist halte ich nicht für sooo wichtig. Die richtige Lenkerhöhe muss man finden.

*Rear Center=Kettenstrebenlänge; Front Center=Radstand-Kettenstrebenlänge
Der einzige Punkt, an dem ich widersprechen muss, bzw. ich einfach ganz andere Erfahrung gemacht habe. Wie sich der Front-Center zusammen setzt (steilerer LW + längerer Reach oder flacherer LW + kürzerer Reach) macht bei gleicher Front-Center-Länge einen deutlichen Unterschied.
Meine Erfahrung: Bei steilerem LW und längerem Reach bekommt man sicherer Last aufs Vorderrad, man ist aber auch weniger beweglich auf dem Bike. Wenn das Vorderrad dann mal weggeht, wird es schneller brenzlig und die Lenkung ist halt nervöser. Die Mondraker Enduros, waren teilweise so, oder auch das alte 27.5er Rallon.
Wenn der Reach kürzer ist und der Lenkwinkel flacher, muss man mehr auf die Balance des Rades achten (Kettenstreben lang genug, Offset kurz genug, Cockpit), weil man tendenziell etwas weniger Druck vorne drauf bekommt. Passt aber alles, finde ich es ausgewogener, sicherer und einfacher zu fahren und man ist beweglicher auf dem Bike.
Was das alles mit der Mezzer zu tun hat? Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich nur kurz darauf hinweisen, dass alles Geschmacksache ist und seltenst für zwei unterschiedliche Fahrer das identische Setup perfekt sein wird:)
:daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mal zurück zum Thema zu kommen: Mike Kazimer hat jetzt die Mezzer Expert getestet und war ganz angetan, im Gegensatz zu Mezzer Pro, die aber wohl massiv Spiel hatte. (Und er sich ja wohl nicht all zu sehr bei der Abstimmung bemüht haben kann).
Finde es schade, dass Manitou keine einwandfreie Ersatzgabel gestellt hat. PB hat halt schon einen großen Einflussbereich.
 
Ich wollte ja auch noch die letzten paar Off-topic-Gedanken zum Thema Offset loswerden und in ein zwei, drei Punkten auf den Post vom @Plumpssack eingehen.

Worauf ich noch nicht eingegangen war, ist das Lenkverhalten beider Varianten.
Ich würde das mal so beschreiben: Bei flachem Lenkwinkeln ist der Geradeauslauf, also die Rückstellung um die Mittellage mit längerem Offset deutlicher. Ich denke, das ist auch das, was Plumpssack mit nervöser bei kurzem Offset meint. Außerdem kommt bei kurzem Offset ab einem gewissen Lenkeinschlag der Punkt, an dem Lenker stärker abkippt. Dieses Abkippen merke ich nicht wirklich. Ich denke, das bemerken eher Leute, die von allgemein eher steileren Bikes kommen und nie beispielsweise Bikes mit DH-Bike-Lenkwinkel gefahren sind, die das in gewissen Maße (mehr oder weniger, je nach Cockpit und Offset) alle tun.
Was fängt man jetzt damit an? Ich sehe das in der Praxis so: Ich würde einem abfahrtsorientierten Racebike, also DH-Bike oder ein langes Race-Enduro auch eher einen längeren Offset um die 50mm für 29" verpassen, aufgrund des besseren Geradeauslaufs.
Ich würde allerdings, sobald ein Bike ein kürzeres Heck hat, auch den Offset kurz nehmen, weil es die Balance verbessert und das für mich bei dem Thema eindeutig der entscheidendere Faktor ist.
Dazu kommt, dass es Situationen gibt, in denen der kurze Offset sich angenehmer fährt. Beispielsweise bei langsamen Trial-Einlagen, oder auch bergauf. Mein Patrol mit sub-64° Lenkwinkel fühlt sich in solchen Situationen gar nicht so flach an. Bergauf zum Beispiel würde ich auf einen deutlich steileren LW tippen vom Handling her. Das dürfte daran liegen, dass das Vorderrad nicht ganz so weit vor einem her fährt, zum anderen ist hier die nicht ganz so starke Rückstellung einfach angenehmer. Das Abkippen bei starkem Einschlag ist etwas, an das man sich ganz schnell gewöhnt und dann auch eigentlich nicht mehr spürt.
Ein weiterer Faktor, den ich feststellen konnte, ist ein etwas anderes Kurvenverhalten. Das hat aber eine Weile gedauert bis ich das so richtig festgestellt habe, weil ich irgendwann meinen Fahrstil adaptiert habe.
Das Bike mit kurzem Offset "carvt" eher Kurven. Das heißt, es lässt sich schöner stark reinlegen und lenkt dann mit dem Heck von selbst etwas mit. Das lässt sich schwer in Worte fassen, aber es fühlt sich etwas anders an und ich find´s sehr spaßig beim Kurvenräubern. Das Bike zieht auch die Anfang der Kurve angepeilte Linie deutlich stoischer durch. Das ist meistens hilfreich. Negativ habe ich das nur wiederholt an einer mittelschnellen, Kurve bemerkt, die am Ende deutlich enger wird. Da ging mir anfangs mit dem 37mm Offset regelmäßig die Strecke aus, was ich vorher nie bemerkt hatte. Das war auch zuvor bei den Versuchen mit anderen Gabeln ähnlich.
Man kontrolliert den Kurvenradius stärker über das Maß wie weit man sich hinein legt und bekommt das dann gut in den Griff, aber es bedarf einer Umgewöhnung. Früher habe ich bei sowas eher nachgelenkt, was mit meinem Patrol aber nicht so gut funktioniert.

Was schon ein paar mal erwähnt wurde, ist die Vorbaulänge. Die sollte man auf den Offset anpassen.
Die Lenkergeometrie spielt da natürlich immer mit hinein. Ich persönlich fahre lieber Lenker mit 35mm Rise und spare mir Spacer. Der Grund ist, dass ich dadurch den Reach nicht verkürze, aber auch die Vorbaulänge weniger verkürze, weil mein Lenker so montiert ist, dass er den Rise ziemlich senkrecht macht. Damit ist es auch einfacher Druck auf das Vorderrad zu bekommen. Ich fahre den Lenker eher ganz leicht nach vorne gedreht, so dass er auch einen leichten up-sweep-Winkel hat. Nicht arg, aber mehr als ich das so bei den meisten Leuten sehe, die ihren Lenker eher nur nach hinten gedreht fahren (Sonst ganz "normaler" 8° back 5° up-Lenker). Mit der Lenkerstellung passt für mich die Gleichung Vorbaulänge=Offestlänge perfekt.
Baut man längere Vorbauten an kurzen Offset wird das in steilem Gelände, oder wenn es richtig grob wird, schnell unangenehm. Dazu wird das Abkippen der Lenkung deutlicher.
Umgekehrt, mit längerem Offset und kürzerem Vorbau bekommt man schlecht Druck auf das Vorderrad.


Da stimme ich absolut zu. Das ist Geschmacksache, liegt auch vermutlich viel daran, auf welchen Bikes man fahren gelernt hat und kommt auch stark auf den Einsatz an. Ich bin das aktuelle Hightower nicht gefahren, aber von der Geometrie ist das natürlich schon viel steiler und die progressive Federung mit ordentlich Pop dürfte auch einen sehr großen Unterschied zu einem Banshee Titan darstellen.

Ich bin halt schon zu Zeiten gefahren, da war man noch mit 10cm-Stahlfederfahrwerk vorne und hinten, 71° Lenkwinkel und Radstand deutlich unter 1100mm in Todtnau Downhill fahren. Da lernt man, dass das Bike auch mal unter einem tanzen darf und man nicht gleich deswegen das Gas komplett raus nehmen muss.
Sprich, für mich fühlt sich heut eh jedes moderne Enduro an, als läuft es auf Schienen. Und manche machen das mir viel zu arg. Das längste Rad auf dem ich saß war bislang ein G16 und das derzeitige Speci Enduro. Und ja, rein um Vollgas zu geben fand ich zumindest letzteres auch gut. G16 war mir irgendwie komplett too much, darauf konnte ich mich in der Zeit noch nicht einmal anpassen.
Aber ich hatte auf keinem der Bikes wirklich Spaß. Für mich fühlen sich solche Bikes immer ein wenig "zäh" und kraftraubend an und sie passen auch nicht zu meinem Fahrstil.
Beispiele: Kurve schnell anfahren und vorher den Raum für einen kleine zusätzlichen Schwenk nach außen nutzen, um mehr Raum zu bekommen, das Bike früh reinzulegen. Mit kürzerem Bike ja, mit solchen "Maschinen" einfach nicht drin. Ich hatte auch Strava bemüht, auf den Trails, die ich meistens fahre, bin ich mit so Speci Enduro nicht schneller als mit meinem 27,5er Patrol. Dass das auf schnellen Enduro-Stages in Finale anders ist, daran zweifle ich nicht, aber da bin ich dann doch eher selten. Die Strecken, die ich fahre, sind oft enger. Wenn sie stark rappeln, dann nicht so schnell, wenn sie schneller sind, dann flowiger oder gebaut, was dann meist mehr oder weniger "Flowtrail" mit Sprünge und Anlieger heißt und paar Wurzeln dazwischen. Dafür brauch ich keine 450mm Kettenstreben und 1300mm Radstand für Laufruhe.


Niedrige Tretlager sind halt auch einfach eine Frage der Gewöhnung. Kurze Kurbeln, flache Pedale tun ihr übriges. Wobei ich mit Sicherheit trotz tieferem Tretlager weniger BB-Drop habe, als du an deinem 29er. Und entscheidend wie das Rad aufs Hinterrad geht ist nicht die Tretlagerhöhe, sondern der BB-Drop.
Weniger BB-Drop + deutlich kürzere Kettenstreben, man kann sich ja denken, wie sich das auswirkt.
Genau so muss das. (Für mich zumindest) :D
Am Ende natürlich einfach eine Frage was man will und braucht.


Der einzige Punkt, an dem ich widersprechen muss, bzw. ich einfach ganz andere Erfahrung gemacht habe. Wie sich der Front-Center zusammen setzt (steilerer LW + längerer Reach oder flacherer LW + kürzerer Reach) macht bei gleicher Front-Center-Länge einen deutlichen Unterschied.
Meine Erfahrung: Bei steilerem LW und längerem Reach bekommt man sicherer Last aufs Vorderrad, man ist aber auch weniger beweglich auf dem Bike. Wenn das Vorderrad dann mal weggeht, wird es schneller brenzlig und die Lenkung ist halt nervöser. Die Mondraker Enduros, waren teilweise so, oder auch das alte 27.5er Rallon.
Wenn der Reach kürzer ist und der Lenkwinkel flacher, muss man mehr auf die Balance des Rades achten (Kettenstreben lang genug, Offset kurz genug, Cockpit), weil man tendenziell etwas weniger Druck vorne drauf bekommt. Passt aber alles, finde ich es ausgewogener, sicherer und einfacher zu fahren und man ist beweglicher auf dem Bike.

:daumen:
Danke! Klasse zu lesen, mir macht das Spass!
 
....zu den Decals,....bei Silk Graphics gibt es die,....einfach Farbmuster der Mattoc auswählen, vermerken, um welche Mezzer es sich handelt,...dann gehn die Decals so raus....
...die Mezzer fahr ich seit n paar Tagen,...finde die Gabel im Vergleich zu meiner 36 Grip II irgendwie besser,...steht höher im Federweg, Sensibilität ist gut, richtig geil finde ich die Dämpfung...
 
Ich wollte ja auch noch die letzten paar Off-topic-Gedanken zum Thema Offset loswerden und in ein zwei, drei Punkten auf den Post vom @Plumpssack eingehen.

Worauf ich noch nicht eingegangen war, ist das Lenkverhalten beider Varianten.
Ich würde das mal so beschreiben: Bei flachem Lenkwinkeln ist der Geradeauslauf, also die Rückstellung um die Mittellage mit längerem Offset deutlicher. Ich denke, das ist auch das, was Plumpssack mit nervöser bei kurzem Offset meint. Außerdem kommt bei kurzem Offset ab einem gewissen Lenkeinschlag der Punkt, an dem Lenker stärker abkippt. Dieses Abkippen merke ich nicht wirklich. Ich denke, das bemerken eher Leute, die von allgemein eher steileren Bikes kommen und nie beispielsweise Bikes mit DH-Bike-Lenkwinkel gefahren sind, die das in gewissen Maße (mehr oder weniger, je nach Cockpit und Offset) alle tun.
Was fängt man jetzt damit an? Ich sehe das in der Praxis so: Ich würde einem abfahrtsorientierten Racebike, also DH-Bike oder ein langes Race-Enduro auch eher einen längeren Offset um die 50mm für 29" verpassen, aufgrund des besseren Geradeauslaufs.
Ich würde allerdings, sobald ein Bike ein kürzeres Heck hat, auch den Offset kurz nehmen, weil es die Balance verbessert und das für mich bei dem Thema eindeutig der entscheidendere Faktor ist.
Dazu kommt, dass es Situationen gibt, in denen der kurze Offset sich angenehmer fährt. Beispielsweise bei langsamen Trial-Einlagen, oder auch bergauf. Mein Patrol mit sub-64° Lenkwinkel fühlt sich in solchen Situationen gar nicht so flach an. Bergauf zum Beispiel würde ich auf einen deutlich steileren LW tippen vom Handling her. Das dürfte daran liegen, dass das Vorderrad nicht ganz so weit vor einem her fährt, zum anderen ist hier die nicht ganz so starke Rückstellung einfach angenehmer. Das Abkippen bei starkem Einschlag ist etwas, an das man sich ganz schnell gewöhnt und dann auch eigentlich nicht mehr spürt.
Ein weiterer Faktor, den ich feststellen konnte, ist ein etwas anderes Kurvenverhalten. Das hat aber eine Weile gedauert bis ich das so richtig festgestellt habe, weil ich irgendwann meinen Fahrstil adaptiert habe.
Das Bike mit kurzem Offset "carvt" eher Kurven. Das heißt, es lässt sich schöner stark reinlegen und lenkt dann mit dem Heck von selbst etwas mit. Das lässt sich schwer in Worte fassen, aber es fühlt sich etwas anders an und ich find´s sehr spaßig beim Kurvenräubern. Das Bike zieht auch die Anfang der Kurve angepeilte Linie deutlich stoischer durch. Das ist meistens hilfreich. Negativ habe ich das nur wiederholt an einer mittelschnellen, Kurve bemerkt, die am Ende deutlich enger wird. Da ging mir anfangs mit dem 37mm Offset regelmäßig die Strecke aus, was ich vorher nie bemerkt hatte. Das war auch zuvor bei den Versuchen mit anderen Gabeln ähnlich.
Man kontrolliert den Kurvenradius stärker über das Maß wie weit man sich hinein legt und bekommt das dann gut in den Griff, aber es bedarf einer Umgewöhnung. Früher habe ich bei sowas eher nachgelenkt, was mit meinem Patrol aber nicht so gut funktioniert.

Was schon ein paar mal erwähnt wurde, ist die Vorbaulänge. Die sollte man auf den Offset anpassen.
Die Lenkergeometrie spielt da natürlich immer mit hinein. Ich persönlich fahre lieber Lenker mit 35mm Rise und spare mir Spacer. Der Grund ist, dass ich dadurch den Reach nicht verkürze, aber auch die Vorbaulänge weniger verkürze, weil mein Lenker so montiert ist, dass er den Rise ziemlich senkrecht macht. Damit ist es auch einfacher Druck auf das Vorderrad zu bekommen. Ich fahre den Lenker eher ganz leicht nach vorne gedreht, so dass er auch einen leichten up-sweep-Winkel hat. Nicht arg, aber mehr als ich das so bei den meisten Leuten sehe, die ihren Lenker eher nur nach hinten gedreht fahren (Sonst ganz "normaler" 8° back 5° up-Lenker). Mit der Lenkerstellung passt für mich die Gleichung Vorbaulänge=Offestlänge perfekt.
Baut man längere Vorbauten an kurzen Offset wird das in steilem Gelände, oder wenn es richtig grob wird, schnell unangenehm. Dazu wird das Abkippen der Lenkung deutlicher.
Umgekehrt, mit längerem Offset und kürzerem Vorbau bekommt man schlecht Druck auf das Vorderrad.


Da stimme ich absolut zu. Das ist Geschmacksache, liegt auch vermutlich viel daran, auf welchen Bikes man fahren gelernt hat und kommt auch stark auf den Einsatz an. Ich bin das aktuelle Hightower nicht gefahren, aber von der Geometrie ist das natürlich schon viel steiler und die progressive Federung mit ordentlich Pop dürfte auch einen sehr großen Unterschied zu einem Banshee Titan darstellen.

Ich bin halt schon zu Zeiten gefahren, da war man noch mit 10cm-Stahlfederfahrwerk vorne und hinten, 71° Lenkwinkel und Radstand deutlich unter 1100mm in Todtnau Downhill fahren. Da lernt man, dass das Bike auch mal unter einem tanzen darf und man nicht gleich deswegen das Gas komplett raus nehmen muss.
Sprich, für mich fühlt sich heut eh jedes moderne Enduro an, als läuft es auf Schienen. Und manche machen das mir viel zu arg. Das längste Rad auf dem ich saß war bislang ein G16 und das derzeitige Speci Enduro. Und ja, rein um Vollgas zu geben fand ich zumindest letzteres auch gut. G16 war mir irgendwie komplett too much, darauf konnte ich mich in der Zeit noch nicht einmal anpassen.
Aber ich hatte auf keinem der Bikes wirklich Spaß. Für mich fühlen sich solche Bikes immer ein wenig "zäh" und kraftraubend an und sie passen auch nicht zu meinem Fahrstil.
Beispiele: Kurve schnell anfahren und vorher den Raum für einen kleine zusätzlichen Schwenk nach außen nutzen, um mehr Raum zu bekommen, das Bike früh reinzulegen. Mit kürzerem Bike ja, mit solchen "Maschinen" einfach nicht drin. Ich hatte auch Strava bemüht, auf den Trails, die ich meistens fahre, bin ich mit so Speci Enduro nicht schneller als mit meinem 27,5er Patrol. Dass das auf schnellen Enduro-Stages in Finale anders ist, daran zweifle ich nicht, aber da bin ich dann doch eher selten. Die Strecken, die ich fahre, sind oft enger. Wenn sie stark rappeln, dann nicht so schnell, wenn sie schneller sind, dann flowiger oder gebaut, was dann meist mehr oder weniger "Flowtrail" mit Sprünge und Anlieger heißt und paar Wurzeln dazwischen. Dafür brauch ich keine 450mm Kettenstreben und 1300mm Radstand für Laufruhe.


Niedrige Tretlager sind halt auch einfach eine Frage der Gewöhnung. Kurze Kurbeln, flache Pedale tun ihr übriges. Wobei ich mit Sicherheit trotz tieferem Tretlager weniger BB-Drop habe, als du an deinem 29er. Und entscheidend wie das Rad aufs Hinterrad geht ist nicht die Tretlagerhöhe, sondern der BB-Drop.
Weniger BB-Drop + deutlich kürzere Kettenstreben, man kann sich ja denken, wie sich das auswirkt.
Genau so muss das. (Für mich zumindest) :D
Am Ende natürlich einfach eine Frage was man will und braucht.


Der einzige Punkt, an dem ich widersprechen muss, bzw. ich einfach ganz andere Erfahrung gemacht habe. Wie sich der Front-Center zusammen setzt (steilerer LW + längerer Reach oder flacherer LW + kürzerer Reach) macht bei gleicher Front-Center-Länge einen deutlichen Unterschied.
Meine Erfahrung: Bei steilerem LW und längerem Reach bekommt man sicherer Last aufs Vorderrad, man ist aber auch weniger beweglich auf dem Bike. Wenn das Vorderrad dann mal weggeht, wird es schneller brenzlig und die Lenkung ist halt nervöser. Die Mondraker Enduros, waren teilweise so, oder auch das alte 27.5er Rallon.
Wenn der Reach kürzer ist und der Lenkwinkel flacher, muss man mehr auf die Balance des Rades achten (Kettenstreben lang genug, Offset kurz genug, Cockpit), weil man tendenziell etwas weniger Druck vorne drauf bekommt. Passt aber alles, finde ich es ausgewogener, sicherer und einfacher zu fahren und man ist beweglicher auf dem Bike.

:daumen:


Moin,

Das ist Expertise hast: passt zu einem Alutech Tofane 2.0 eher ein 51 oder 44mm offset?
 
Moin,

Das ist Expertise hast: passt zu einem Alutech Tofane 2.0 eher ein 51 oder 44mm offset?
Bei L und XL würde ich auf 44mm gehen, bei M eher auf 51mm.

Wenn man mal die Geo des L-Bike vom Vorgänger-Sentinel anschaut und die um den Stack bereinigt (auf gleichen Stack bringen mit Spacern), dann ist die Geo quasi identisch mit dem L Tofane 2.0.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei L und XL würde ich auf 44mm gehen, bei M eher auf 51mm.

Wenn man mal die Geo des L-Bike vom Vorgänger-Sentinel anschaut und die um den Stack bereinigt (auf gleichen Stack bringen mit Spacern), dann ist die Geo quasi identisch mit dem L Tofane 2.0.


Iccccch habe M mit 44mm sitzrohr... Für das Tofane habe ich auf die era gespart... Ich glaub, die bekomme gar nicht mit 51mm offset. Hm.....
 
Iccccch habe M mit 44mm sitzrohr... Für das Tofane habe ich auf die era gespart... Ich glaub, die bekomme gar nicht mit 51mm offset. Hm.....
Dem M wird der 44mm Offset auch kein Abbruch tun.
Bei den größeren würde ich die 44mm nehmen, weil der Hauptrahmen lang und flach ist und der Hinterbau relativ kurz, gerade für 29" (die ja auch etwas mehr Offset als 27.5er haben). Für die bessere Balance und Traktion am Vorderrad würde ich hier klar 44mm nehmen.
Das M ist bei gleicher Kettenstrebe ein Stück kürzer. Die Traktion am Vorderrad wird folglich so schon etwas besser sein. Daher hatte ich tendenziell 51mm gemeint, weil das etwas mehr Laufruhe hat. Aber auch der 44mm wird dem Bike keinen Abbruch tun. Würde jetzt keine Angst haben, dass es zappelig wird bei einem 64° LW. Die Unterschiede sind nicht weltbewegend zwischen den Offsets vom Lenkverhalten. Spürbar ja, aber letztendlich auch Geschmacksache. Wirklich ein deutlicher Vorteil einer Variante entsteht, wenn beispielsweise bei den weniger ausbalancierten großen Größen die Balance eben verbessert wird. Das M Tofane 2.0 ja auch nicht superkurz. Liegt eher im Bereich geht beides gut.
Deswegen würde ich die Era trotzdem bestellen, wenn ich sie wollen würde. Dann mit 40mm Vorbau.
 
Dem M wird der 44mm Offset auch kein Abbruch tun.
Bei den größeren würde ich die 44mm nehmen, weil der Hauptrahmen lang und flach ist und der Hinterbau relativ kurz, gerade für 29" (die ja auch etwas mehr Offset als 27.5er haben). Für die bessere Balance und Traktion am Vorderrad würde ich hier klar 44mm nehmen.
Das M ist bei gleicher Kettenstrebe ein Stück kürzer. Die Traktion am Vorderrad wird folglich so schon etwas besser sein. Daher hatte ich tendenziell 51mm gemeint, weil das etwas mehr Laufruhe hat. Aber auch der 44mm wird dem Bike keinen Abbruch tun. Würde jetzt keine Angst haben, dass es zappelig wird bei einem 64° LW. Die Unterschiede sind nicht weltbewegend zwischen den Offsets vom Lenkverhalten. Spürbar ja, aber letztendlich auch Geschmacksache. Wirklich ein deutlicher Vorteil einer Variante entsteht, wenn beispielsweise bei den weniger ausbalancierten großen Größen die Balance eben verbessert wird. Das M Tofane 2.0 ja auch nicht superkurz. Liegt eher im Bereich geht beides gut.
Deswegen würde ich die Era trotzdem bestellen, wenn ich sie wollen würde. Dann mit 40mm Vorbau.

Ah Danke, den Vorbau hatte ich vergessen. Doch es ist eh schon ein 40 mm montiert
 
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