Manitou R7 MRD - Wer kann mir etwas über die Gabel sagen? Hilfe bei Service?

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Ich habe vor zwei Tagen mein neues altes Fahrrad (leichtes 26 Zoll Fahrrad mit Rahmen von Transalp) gekauft. Das Fahrrad besteht aus älteren aber recht hochwertigen Teilen und macht soweit einen sehr guten Eindruck und wiegt glücklicherweise angenehm wenig (wie ich es wollte). Die Manitou Gabel ist mit ihren 1348g (laut Hersteller) in Leichtgewicht.
Ich habe noch ein Cube LTD 26 Zoll Hardtail (2009), welche ich bis dahin als leichtes und kleines Fahrrad benutzt habe. Die dort verbaute RockShox Reba SL Dual Air (Serie 2009-2012) spricht momentan deutlich sanfter an als die leichte Manitou Gabel.

Jetzt frage ich mich ob ich die Reba Gabel (Model 2009-2012) behalten soll oder mich der Manitou R7 MRD zuwende (Ölabstreifer erneuern, Service,...). Ist die Manitou Gabel einfach "härter" abgestimmt? Ist die R7 einfach deutlich älter und daher noch nicht auf so einem technischen Stand oder ist wirklich ein Service fällig (für ein angenehmes Ansprechverhalten)?

Ich bin dankbar für Infos von Kennern dieser Gabel. Gern würde ich wissen wie ich das Herstellungsjahr der Gabel herausfinden kann und ob es noch Servicekits/Teile dafür gibt. Wie kann ich die Performance der Gabel einordnen, im Vergleich zu einer RockShox Reba?

Die Gabel funktioniert momentan in ihren Grundfunktionen grundsätzlich ganz gut. Die Verstellung am oberen Ende der Gabel lässt die Gabel sperren, zwischen den unterschiedlichen 5-Stufen merke ich nur einen sehr geringen Unterschied. Die Gabel hält Luft und lässt sich auf unterschiedliche SAG Werte einstellen (momentan ca. 20mm). Der Federweg soll laut Internet knapp 100mm betragen. Die Gabel bekommen ich mit einem kräftigen Druck meines Körpergewichtes nur knapp 80mm eingefedert. Die restlichen 20mm sind als Schutz gegen Durchschlagen ausgelegt?

Danke für eure Unterstützung.

Mfg. Robsch
 

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Re: Manitou R7 MRD - Wer kann mir etwas über die Gabel sagen? Hilfe bei Service?
Ich würde mal nen Service machen, danach läuft sie sicher besser. Wenns dir immernoch ned gefällt, kannst die in dem Zustand dann super verkaufen
 
Danke schon einmal für die Antworten. Aus welchem Jahr könnte die Gabel sein? Ich würde gern die passende Anleitung im Internet herunterladen. Wo bekomme ich einen passenden Dichtsatz her? Die Dichtsätze in den Onlineshops sind auf den ersten Blick derzeit nicht lieferbar.
 
Vielen Dank. Ich werde mir dann wohl einmal einen Dichtsatz besorgen.

Wer hat noch Erfahrungen mit der benannten Gabel?

Danke.
 
Hallo die Kollegen,
ich hab das Problem, dass auf einer Seite die Beschichtung der Gleitbuchse abgegangen ist, und würde gern neue verbauten, hat das schon wer gemacht, und kann man da eventuell auf IGUS Buchsen (welche Baugröße) ausweichen, ist mir lieber als diese metallenen mit dem aufgebrachten Teflon, das hat mir zu wenig Notlaufeigenschaft.

Grüße
 
Guten Tag liebe Foristen,

ich habe mich in der vergangenen Woche doch einmal daran gemacht die Gabel zu zerlegen. Der Grund war das straffe Ansprechverhalten der Gabel. Mit dem passenden Luftdruck habe ich maximal einen SAG von maximal 10% erreichen können. Zudem konnte ich über die Druckstufenverstellung am oberen Ende der Gabel die Gabel nur offen fahren oder sperren. Die offenen Stufen 1-5 haben keine Veränderung an der Performance der Gabel gebracht. Richtig sperren konnte ich die Gabel aber wiederum.
Beim zerlegen der Gabel ist mir nichts ungewöhnliches aufgefallen. Mit den Einzelteilen in den Händen konnte ich feststellen, das kein sichtbarer Verschleiß erkennbar ist, alles soweit ok. Die Gabel ist laut der Explosionszeichnung bei Manitou eine Gabel des letzten Entwicklungsstandes (also 2010).

Ich habe die Absolute+ (Druckstufenverstellung) Einheit einmal zerlegt und genau so wieder zusammengebaut. Auch dabei konnte ich nichts unnormales feststellen. Ich habe den Aufbau mit einem Video aus dem Netz verglichen, alles ok.
Ich habe alles wieder verbaut und mit einem Öl befüllt (Höhe des Ölstandes mehrfach geprüft und beim nachträglichen mehrfach öffnen immer wieder gemessen).

Leider gibt es nach dem Zerlegen der Gabel nur noch einen öffnen Zustand der Gabel (bei der Funktion). Wenn ich die Absolute+ Einheit (in der GESCHLOSSENEN STUFE) in das Röhrchen mit dem Gabelöl eintauche, dann dürfte doch kein Gabelöl durch die Einheit fließen, richtig?

Die "Nadel" in der Einheit verschließt die Öffnung zuverlässig im geschlossenen Zustand und öffnet sie langsam in den anderen Stufen. Das untere ROT Teil der Absolute Einheit hat noch viele kleine Bohrungen, diese werden mit Scheiben/Federscheiben verschlossen.
Kommt da das Öl durch? Der O-Ring auf der Einheit sieht noch gut aus und fädelt sich auch sehr straff in das Röhrchen ein.
Mir gehen langsam die Ideen aus bzw. weiß ich nicht ob ich generell etwas übersehen oder falsch gemacht habe. Es geht hier aus meiner Sicht ausschließlich um die Absolut Einheit, da Zugstufe sich problemlos regulieren lässt und die Seite der Gabel mit Feder und Luftkammer tut auch was sie soll.

Das Thema geht hier sehr ins Detail. Ich würde mich trotzdem über die Hilfe von erfahrenen Bastlern freuen. Eigentlich ist die Gabel aus meiner Sicht kein Hexenwerk, mit etwas Zeit konnte ich mich da jetzt ganz gut reindenken.

Danke für eure Unterstützung. Ich ergänze gleich noch ein paar Bilder zum besseren Verständnis.

Mfg. Robsch

20230126_115639.jpg
Links die Dämpfungsseite mit dem Öl und rechts die Seite mit Feder und Luftkammer. 20230126_112734.jpg
Absolute+ Einheit von oben mit 5 Stufen + geschlossener Zustand


20230129_175019.jpg
Rechts neben dem Gabeloberteil liegt das Röhrchen für das Gabelöl.
Die Absolute+ Einheit liegt rechts neben dem Gabelschaft.

230776-00-d-444860.jpg

Absulte+ Einheit im Detail. Die "Nadel" geht durch die Einheit und verschließt das innere der Einheit im geschlossenen Zustand (tut sie bei mir auch). Das rote Stück am unteren Ende hat mehrere Bohrungen und und diese sind durch Scheiben verdeckt. Die untere Scheibe hat eine Feder unter sich und kann dann somit öffnen und Öl von "oben nach unten" lassen. Wie das Öl aber beim Einfedern durch die Einheit kommt (im geschlossenen Zustand, Nadel verschlisst das innere der Einheit) ist mir nicht klar. Ich weiß nicht wie die obere Scheibe (es sind 4 Scheiben übereinander) arbeitet. Ich denke nur so kann Öl nach oben kommen oder am O-Ring vorbei.
 
An sich ist die ABS+ eine ziemlich gute Dämpfungseinheit.
Über die Nadel (Nadelventil) wird die Low-Speed-Compression eingestellt. D.h. wie viel Öl über diesen Bypass beim Einfedern fliesen kann (relevant vorallem bei langsamen Einfedern).

Die Scheiben auf dem Kolben mit dem Bohrungen stellen den High-Speed-Compression Shimstack dar. Wird die Gabel so schnell eingefedert das das Öl nicht mehr über den LSC Bypass fliesen kann, steigt der Öldruck an. Die Shims (der Scheiben-Stapel) werden dann aufgebogen und Öl kann dadurch an den Shims vorbei fliesen. Wann das öffnen erfolgt und wie stark die Dämpfung ist hängt vom Aufbau des Shimstacks ab (vereinfacht gesagt).

Wie das ganze zusammenarbeitet (LSC & HSC) kannst du bei Interesse gut im Manitou Tuning Guide für die ABS+ nachvollziehen

Zurück zu keiner Gabel
Normalerweise solltest du zwischen den Klicks bis hin zum "Lockout" beim Bremsen und beim Einfedern im Stand schon einen unterschied deutlich spüren. Zumindest ist es bei meiner R7 Pro aus 2011 so (die spricht auch deutlich besser an als eine Reba mit SoloAir die ich noch besitze).
 
Vielen Dank für den aufschlussreichen Beitrag.

Es gibt also zwei Systeme wie das Öl von "unten nach oben und wieder zurück" kommen kann. Bis jetzt konnte ich verstehen wie ich über das verdrehen der Nadel die Bohrungen der Low-Speed-Compression verengen/verschließen kann (Gabel sperren). Wie kann ich rein technisch die Gabel komplett sperren, wenn die Federscheiben durch den Druck des Öls nachgeben? Wie kann ich über die Stufenregelung auf der Gabel die Durchflussmenge an den Scheiben beeinflussen?

Ich glaube bei den Scheiben passt bei meiner Gabel etwas nicht. Die Nadel verrichtet ihren Dienst wie sie soll ich lässt sich problemlos stufenweise verschließen.

Danke!
 
Ein komplettes sperren der Dämpfung wäre möglich wenn man neben dem verschließen des LSC Bybass auch den HSC Shimstack so stark macht das dieser sich nicht öffnet oder nur bei sehr hohem Druck öffnet.
Bei der ABS+ gibt es aber keine externe Verstellung der HSC. Bei Systemen die so etwas haben wird z.b. der Shimstack z.B. über eine einstellbare Feder stärker gespannt.

Was grundsätzlich aber möglich ist, ist den HSC Shimstack umzubauen (mehr, weniger, dickere, dünnere Scheiben oder diese vorspannen oder oder) und dadurch grundverschiedene Dämpfungsverhalten zu erreichen.
In dem oben verlinkten Tuning Guide ist das alles sehr gut erklärt.

In der ABS+ der R7 sollte original der XC Shimstack verbaut sein. Die Shims sind darin vorgespannt was eine Art Plattform Dämpfung relaisiert (sieht man im Guide schön in den Grafiken) => Je nach Einstellung des LSC Verstellers steigt die Dämpfung steil an bis der HSC öffnet und die Kurve abflacht.

1675251364383.png



Beim Trail Stack z.B. ist dieses Verhalten deutlich abgeschwächter (finde ich persönlich besser, daher habe ich auch darauf umgebaut).
Möglich also das bei dir ein anderer Stack verbaut ist.

1675251445836.png
 
Danke für die Erklärung. Ich prüfe bei mir morgen einmal welche Scheiben verbaut sind.

Unabhängig von der Kombination der Scheiben sollte die Druckstufenverstellung an dem roten Knopf eine Veränderung bringen. Die Verstellung hat aber nur Einfluss auf die Low-Speed-Compression. Also scheint mit der Low Speed Compression bei mir etwas nicht zu stimmen.

Vor dem Zerlegen der Gabel gab es zumindest den Zustand geschlossen und offen. Jetzt fühlt sich die Gabel bei jeder Einstellung der Druckstufe gleich an.

Hast du noch eine Idee was die Ursache sein könnte?

Danke für die viele Zeit für die informativen langen Beiträge.
 
Vor dem Zerlegen der Gabel gab es zumindest den Zustand geschlossen und offen. Jetzt fühlt sich die Gabel bei jeder Einstellung der Druckstufe gleich an.
Dann muss ja was beim Aus- / Zusammenbauen passiert sein ;-)
Klingt wie wenn die LSC immer offen bleibt oder es einen anderen Bypass jetzt gibt.
Dichtringe sagst du sind in Ordnung (Druckstufe geht schwer rein.

Hast du die Druckstufe weiter zerlegt oder nur rausgenommen wie auf dem Bild mit der zerlegten Gabel zu sehen?
Sitzt die Mutter die die Druckstufe zusammenhält entsprechend fest (so das sich auch Shims nicht locker bewegen können)?
Hast du entsprechend Anleitung das Öl-Level geprüft?

Ich würde an deiner Stelle die Druckstufe noch mal rausnehmen ohne die Gabel ganz zu zerlegen (müsste eigentlich gehen) und prüfen ob diese entprechend zusammen geschraubt ist, die LSC Verstellung funktioniert (bin mir aber nicht sicher ob man erkennen kann ob sich die Nadel im inneren des Schafts bewegt) und den Ölstand prüfen.
Beim aus/einbau der Druckstufe die LSC komplett öffnen (die Einheit sitzt ja im Öl).
 
Ich denke ebenfalls, dass ich beim Zusammenbau noch irgendwo einen Fehler gemacht habe. Die Druckstufe habe ich fast komplett zerlegt und nach meinem Wissen auch wie zuvor wieder zusammengeschraubt. Ich zerlege die Druckstufe morgen noch einmal und dokumentiere den Zusammenbau mit Bildern.

Die Dichtringe der Druckstufe gehen echt schwer in das Röhrchen. Die Mutter am unteren Ende der Druckstufe ist ebenfalls fest. Bei mir sind auch vier Shims verbaut. Zwei Shims mit großem Durchmesser in der Mitte. Ich schaue morgen ob es die Trail Abstimmung (laut der oberen Darstellung) ist.

Den Ölstand habe ich nach der Anleitung hergestellt. Anfangs war der Ölstand bei jedem entfernen der Druckstufe wieder etwas abgesackt. Ich glaube unter dem Kolben war noch nicht genug Öl. Bei den letzten zwei Mal entfernen der Druckstufe ist der Ölstand bei 108mm geblieben. Der Ölstand wird gemessen, wenn die Gabel ohne Druck auf der linken Seite ist (also nicht aufgepumpt komplett auf Anschlag des Federweges), richtig?

Ich zerlege morgen noch einmal die Druckstufe und prüfe alles was mir möglich ist (und dokumentiere mit Fotos). Irgendwie muss es doch klappen. Ich bin gespannt wo der Fehler liegt.

Ich kann nur noch einmal Danke für deine Zeit und Ausdauer schreiben.
 
Den Ölstand habe ich nach der Anleitung hergestellt. Anfangs war der Ölstand bei jedem entfernen der Druckstufe wieder etwas abgesackt. Ich glaube unter dem Kolben war noch nicht genug Öl. Bei den letzten zwei Mal entfernen der Druckstufe ist der Ölstand bei 108mm geblieben. Der Ölstand wird gemessen, wenn die Gabel ohne Druck auf der linken Seite ist (also nicht aufgepumpt komplett auf Anschlag des Federweges), richtig?
Steht ja in der verlinkten Anleitung => Casting montiert und komplett ausgefahren.
Vor dem Auffüllen auf den vorgegebenen Ölstand muss man sicher gehen das keine Luft unter dem Rebound-Kolben ist. Wie in der Anleitung besschrieben dazu etwas Öl rein, oben zu halten und dann paar mal durchfedern (Reboundeinsteller dazu am besten komplett auf).
Also einfach der Anleitung nach machen.

Zwei Shims mit großem Durchmesser in der Mitte. Ich schaue morgen ob es die Trail Abstimmung (laut der oberen Darstellung) ist.
Die Abbildungen stammen aus dem verlinkten Tuning Guide und sind einfach nur Beispiele, einfach diesen mal anschauen
 
Ok, ich zerlegen dann heute noch einmal die komplette rechte Seite der Gabel und befülle sie vorsichtshalber neu. Ich habe mir die Anleitung bestmöglich übersetzt. Ob die Gabel vorm befüllen mit Öl ausgefahren werden muss (linke Seite aufpumpen) oder nicht war mir unklar. Macht natürlich Sinn die Gabel komplett auszufahren, damit die Luft unter dem Rebound Kolben entfernt werden kann.

1. Ich baue die Gabel komplett zusammen (bis auf die ABS+ Einheit).
2. Ich pumpe die Gabel auf (Gabel komplett auseinander gefahren).
3. Ich fülle die beschriebenen 10ml Öl ein und federe die Gabel 7 bis 10 Mal ein (inkl. Lappen auf dem Röhrchen).
4. Ich fülle den Ölstand auf 108mm auf und montiere die ABS+ Einheit.

Ich berichte mit Worten und Bildern von meinen Arbeiten und hoffentlich von meinen Erfolgen.
 
1. Ich baue die Gabel komplett zusammen (bis auf die ABS+ Einheit).
2. Ich pumpe die Gabel auf (Gabel komplett auseinander gefahren).
3. Ich fülle die beschriebenen 10ml Öl ein und federe die Gabel 7 bis 10 Mal ein (inkl. Lappen auf dem Röhrchen).
4. Ich fülle den Ölstand auf 108mm auf und montiere die ABS+ Einheit.
zu 2: Wenn du die Gabel aufpumpst, tust du dir schwer beim durchfedern (Punkt 3). Besser nur max. auseinander ziehen.
zu 3 und 4: Druckstufe und Reboundversteller am besten komplett geöffnet, dann geht das Entlüften des Rebounds und die Montage der Druckstufe einfacher
 
Ich habe die ABS+ Einheit noch einmal komplett zerlegt und alles nach meinem jetzigen Wissensstand geprüft. Die 4 Scheiben haben folgende Maße (1x 9mm x 0,25mm, 2x 14mm x 0,20mm, 1x 9mm x 0,25mm) in dieser Reihenfolge sind sie auch verbaut.

20230202_161852.jpg

Ich habe anschließend die Low Speed Compression in ihrer Funktion geprüft. Ich habe den unteren schwarzen Teil (siehe Bild) in den Mund genommen und Druck darauf gegeben. Durch verdrehen der Nadel schließt sich die Low-Speed-Compression langsam. Sie ist bei maximalem Verdrehen im Uhrzeigersinn komplett verschlossen (es kommt keine Luft mehr durch). 20230202_162533.jpg

Ich habe anschließend alles wie abgebildet wieder zusammengebaut. 20230202_163228.jpg20230202_163241.jpg20230202_163732.jpg


Ich habe die rechte Seite der Gabel erst einmal nicht neu befüllt, sondern nur den Ölstand geprüft und alles verbaut. Anschließend habe ich die Gabel durch herunterdrücken in allen Stufen noch einmal ausführlich geprüft. Beim langsamen Einfedern merke ich zwischen den Stufen keinen oder nur kaum einen Unterschied. Wenn ich richtig schnell Druck ausübe, dann federt die Gabel im geschlossenen Zustand nicht oder nur ein kleines Stück ein. Der Unterschied bei viel Druck zwischen den offenen und der geschlossenen Stufe ist deutlich spürbar. Zwischen den der ganz offenen (1.) Stufe und der letzten (5.?) fast geschlossenen Stufe ist beim schnellen Einfedern auch ein kleiner Unterschied spürbar. Vielleicht habe ich da auch falsche Vorstellungen von der Verstellung. Ich habe zum Vergleich nur eine RS Pike aus dem Jahr 2017 hier, bei dieser Gabel ist mit 140mm Federweg zwischen den drei Modi (offen, Pedal geschlossen) eine deutliche Veränderung spürbar.

Ich habe für den Test der Gabel mein vorhandenes RS 2,5W Öl in die Dämpfung der Gabel gefüllt. Sicher spricht die Gabel mit einem dickeren Öl noch mehr auf die Verstellung an. Ich habe gelesen, dass die Dämpfung der Manitou Gabeln ein 5W Öl braucht. Stimmt diese Information, also verwende ich bestenfalls ein 5W Öl?

Ich habe das Gefühl, die Gabel spricht auf den ersten "Trockenversuch" nach dem Zerlegen wieder besser an und ich habe viele Erkenntnisse gewonnen und lege falsche Vorstellungen über die Druckstufenverstellung bei der R7 MRD ab.

Edit: Auf der Seite shockcraft.co.nz habe ich gelesen, dass alle Manitou Gabeln mit Motorex Racing Öl 2,5W befüllt werden können. Dann sollte das 2,5er Öl von RockShox wohl auch passen.

@Sub-Zero: Vielen Dank noch einmal. Ich konnte von dir viel lernen, hat echt Spaß gemacht mich nach der Arbeit mit dem Thema Federgabel so intensiv zu beschäftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe zum Vergleich nur eine RS Pike aus dem Jahr 2017 hier, bei dieser Gabel ist mit 140mm Federweg zwischen den drei Modi (offen, Pedal geschlossen) eine deutliche Veränderung spürbar.
Demnach hast du eine Pike RCT3, da schaut es etwas anderst aus. Die Charger Dämpfung hat ebenfalls eine HSC Shimstack und einen LSC Bypass per Nadelventil. Bei der RCT3 ist im Open Modus der Bypass über die Nadel einstellbar. Im Pedal/Trail Modus wird der LSC Bypass komplett geschlossen. Ölfluss nur noch über den Shimstack. Im Lock-Modus wird zusätzlich der HSC Stack durch eine Feder stärker vorgespannt so das dieser mehr Kraft zum öffnen benötigt.

Bei der ABS+ Einsteller hast du also quasi den Open und Pedal Modus. Um einen Platform zu erzeugen (bzw. einen quasi Lockout) muss dann von haus aus die Shims vorgespannt werden. Beim XC-Stack ist das der Fall (siehe Erklärung im Tuning Guide). Bei dir ist gegenüber dem Standard Stack für die R7 wohl noch ein 9x0,25mm Shim verbaut der als Preload Reducer Shim dienen dürfte => Die beiden 14mm x 0,20mm Shims sind dadruch vermutlich kaum oder garnicht mehr vorgespannt (vergleichbar dem CV-11411-04 Stack im Guide).
Dadurch hat der LSC Versteller deutlich weniger Einfluss.
Du könntest testweise den Preload Reducer Shim raus lassen.

Was mich allerding wundert sind die Durchmesser bei dir. Eventuell hat die MRD wegen dem kleineren Kolbendurchmesser auch Shims mit kleinerem Durchmesser.
Dennoch die Frage, decken die beiden 14er Shims den Kolbenran vollstandig ab und liegen diese auch auf dem Kolbenrand auf?
 
Genau die Variante der Pike habe ich. Ohne das ich den Aufbau der Gabel kannte, war die Idee von dem geschlossen Zusand bei der R7 so wie ich es bei der Pike kenne.

Die MRD Variante der R7 hat ein kleineres Röhrchen in dem Gabeloberteil verbaut, darin befindet sich das Öl und das läuft der Kolben. Der Kolben ist daher also deutlich kleiner. Die 14er Scheiben decken also alle Löcher ab und liegen auf dem Rand auf.

Ich lasse jetzt erst einmal alles original und fahre die Tage eine Runde mit dem Rad. Nachträglich probiere ich deine Empfehlung vielleicht noch aus.

Der Preload Shim ist der, der direkt auf dem Kolben liegt? Dann kommen die beiden großen Scheiben und oben drauf dann wieder die kleine Scheibe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

ich möchte einmal ein kurzes Feedback zum derzeitgen Feder- und Dämpfungsverhalten der Gabel geben. Erst einmal lässt sich mit 90PSI auf der Federseite ein SAG von knapp 20% einstellen. Zuvor war die Einstellung nicht möglich (max. 10% bei 85PSI). Die Gabel federt jetzt deutlich leicht ein. Ich kann schon auf flowigen Trails einen angemessenen Teil des Federweges nutzen. Auf meinem "härtesten" Trail bei mir um die Ecke arbeitet die Federgabel in einem großen Bereich (Federweg). Die Gabel hat auf diesem Trail wirklich 100% des Federweges nutzen müssen (vielleicht hat die Gabel auch hart eingefedert und ich habe zusätzlich vorn gebremst).

Fazit: SAG lässt sich gut einstellen und die Gabel spricht auch bei kleinen Unebenheiten feinfühlig an. Ein progressiveres Verhalten in den letzten 15 bis 20% des Federweges würde das "sanfte Durchschlagen" der Gabel auf härteren Trails wohl vermeiden.

Ich könnte jetzt maximal noch mit den Shims etwas experimentieren oder die Viskosität des Öls verändern. Eine Erhöhung des Luftdruck kostet mich den passenden SAG und das feinfühlige Ansprechverhalten. Ich teste erst einmal die Fahrt des "harten" Trails mit einer anderen Druckstufeneinstellung.

Danke für die Unterstützung.

Mfg. Robsch
 
Guten Morgen,

ich möchte einmal ein kurzes Feedback zum derzeitgen Feder- und Dämpfungsverhalten der Gabel geben. Erst einmal lässt sich mit 90PSI auf der Federseite ein SAG von knapp 20% einstellen. Zuvor war die Einstellung nicht möglich (max. 10% bei 85PSI). Die Gabel federt jetzt deutlich leicht ein. Ich kann schon auf flowigen Trails einen angemessenen Teil des Federweges nutzen. Auf meinem "härtesten" Trail bei mir um die Ecke arbeitet die Federgabel in einem großen Bereich (Federweg). Die Gabel hat auf diesem Trail wirklich 100% des Federweges nutzen müssen (vielleicht hat die Gabel auch hart eingefedert und ich habe zusätzlich vorn gebremst).

Fazit: SAG lässt sich gut einstellen und die Gabel spricht auch bei kleinen Unebenheiten feinfühlig an. Ein progressiveres Verhalten in den letzten 15 bis 20% des Federweges würde das "sanfte Durchschlagen" der Gabel auf härteren Trails wohl vermeiden.

Ich könnte jetzt maximal noch mit den Shims etwas experimentieren oder die Viskosität des Öls verändern. Eine Erhöhung des Luftdruck kostet mich den passenden SAG und das feinfühlige Ansprechverhalten. Ich teste erst einmal die Fahrt des "harten" Trails mit einer anderen Druckstufeneinstellung.

Danke für die Unterstützung.

Mfg. Robsch
Hört sich schon mal gut an.

Aber 20% halte ich für die R7 bzw. eine XC Gabel für zuviel (hoffe das ist wenigstens im Stehen bzw. in Abfahrtsposition). Selbst am Enduro/DH Bike fahr ich max 20% Sag im stehen. Es ist auch ein hartnäckiger Mythos das viel Sag viel Komfort bringt (die Gabel arbeitet dann schnell / ständig im progressiven Bereich was sie eher unkonfortabler macht). Wenne es steil Berg ab geht wird das dann noch mal verstärkt (+ Geoänderung).
Teste einfach mal 15% Sag. Das reduziert auch das Durchschlagen.

Alternativ kannst du auch die LSC erhöhen (in den Grafiken oben kannst du sehen das dies auch Einfluss auf HSC Dämpfung hat).
 
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