er hat seine Strafe bekommen und abgesessen...
Genau das ist der Punkt: hat er eigentlich nicht! Er hat sich in die Winterpause "gerettet" und dann freiwillig auf 3 Starts verzichtet. Dann kam das Urteil. Und das lautete dann praktischerweise "Sperre gilt rückwirkend und ist damit bereits abgegolten". Damit steht Rude wesentlich besser da als Maes, dessen Team sogar selbst die UCI informiert hat und versuchte, nachträglich eine TUE zu bekommen, was aber abgelehnt wurde und dann mit der Aberkennung zweier Siege und Startverbot für weitere 2 (oder 3? Weiß gerade nicht genau, ob er in Whistler wieder darf oder nicht) Rennen geahndet wurde. Interessanterweise scheint das Ergebnis von Madeira nicht annulliert zu sein. Dort wurde er ja ebenfalls getestet, allerdings ohne Befund. Hier wird aber trotzdem die Sperre von 90 Tagen erst ab Urteil verhängt und
zusätzlich die Ergebnisse aus der Vergangenheit aberkannt. Da Maes auf Madeira nachweislich sauber war, hätte man also die 90 Tage auch ab NZ Enduro 1 Woche vor Rotorua verhängen können, womit Maes dann, analog zu Rude, ab Juni wieder startberechtigt gewesen wäre. Wurde aber nicht gemacht, sondern der Sportler mit der nachvollziehbaren Erklärung wird unter'm Strich härter bestraft als der mit dem Märchen. Und das hat rein gar nichts mit persönlich auf den Schlips getreten fühlen zu tun (weder starte ich in der EWS noch interessiert mich RR irgendwie, da gibt's nichts persönliches an der Sache), sondern damit, dass dann im System was falsch läuft, wenn aufgrund der Umstände milde 90 Tage Sperre härter sind als eine Sperre von 8 oder 9 Monaten. Die "lustigerweise" auch noch ab dem letzten Renneinsatz galten, trotz positiven Dopingbefunds durfte Rude also die Saison 2018 zu Ende fahren und u.a. das Finale in Italien noch gewinnen. Maes wurden die Siege aberkannt und dann die Sperre on top. Da läuft doch was falsch...
€: eigentlich ist es sogar noch viel lächerlicher: Rude wurde beim 3. von 8 Saisonrennen positiv getestet, nachträglich nur für dieses 3. Rennen disqualifiziert und durfte unbehelligt ganze 5 Rennen in der Wertung fahren, die auch nachträglich
nicht aberkannt wurden. Seine Ergebnisse aus den ersten beiden Rennen haben ebenfalls noch Bestand. Ein überführter Doper durfte also mit Ausnahme eines einzigen Rennens eine ganze Saison in der Wertung mitfahren und seine Sperre dann in der Winterpause absitzen.