Maximale Reifengröße bei Gravel Bikes als mögliches Kaufkriterium?

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Hallo,

ich bin gerade auf der Suche nach einem Gravel Bike und frage mich wie entscheidend die (mögliche) Reifengröße ist.
Gravel/Cyclocross habe ich bisher noch gar keine Erfahrung, vor Urzeiten mal ein Rennrad und aktuell fahre ich mit umgebauten Stevens X6C zur Arbeit und auf (kleineren) Touren.

Als Beispiel mal das Cannondale Synapse, laut Webseite ist da bei 32 schluss - ist das nicht ein bisschen wenig/klein?
Ich werde ziemlich sicher nicht Hardcore Downhill Wurzelpiste in Zukunft fahren wollen, aber ein bisschen Komfort/Dämpfung soll es schon sein. Aktuell ist das meiste Straße, bisschen mehr Wald und Feldweg soll es aber schon werden (was das Stevens trotz der Marathon Racer Reifen eigentlich schon könnte).
Außerdem schaue ich eher im günstigen Preisbereich (und das am liebsten auch noch gebraucht), also Alurahmen (=weniger Dämpfung als Carbon? Kenne selbst bisher nur Alu).


Regards

PS Hier meine kleine Sammlung möglicher Modelle. Bisher war ich live nur auf dem Specialized gesessen.
Das ist bisher auch mein Favorit. Rahmen und Gabel sollen sehr leicht sein, also eine gute Basis für (eventuelle) spätere Upgrades. Laut Homepage kann das maximal 38er Reifen aufnehmen, klingt schon gut.
Specialized Diverge
Kona Rove AL
Bergamont Grandurance
Merida Silex
Giant Anyroad
Kona Rove
Cannondale Synapse Disc
Conway GRV 1000
Focus Paralane AL
Trek Domane ALR 5
 

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Re: Maximale Reifengröße bei Gravel Bikes als mögliches Kaufkriterium?
2cents:
1. maximale Reifenbreite ist relativ und hängt auch von der real messbaren Reifenbreite, dem Sicherheitsbedürfnis für Abstand zwischen Gummi und Strebe, Rundlauf des Reifens (nicht nur des Rades) und etlichen anderen Faktoren ab.
2. was an Reifenbreite gut ist, ist mindestens zur Hälfte (marketinggepushte) Geschmackssache, zur anderen eine Frage des befahrenen Geländes. Nachdem ich mein Giant TCX mit sehr starkem Focus auf Reifenbreite ausgesucht hatte und z.B. in 622 1,8er Renegades, 2,0 Black Mamba und nach etwas Beschnitt hinten sogar mit Firecross fahren konnte, habe ich festgestellt, daß mir eigentlich zwei Varianten taugen, die gar nicht so extrem sind: ganz normale Querreifen mit 33mm auf 622 für ganz normale angelegte/wassergebunden befestigte Wald und Feldwege und sogenannte 2" (real eher 46-48er) XC Reifen auf 27,5 für tiefen Grund. Für die typischen Allroadanforderungen, also geteerte/gepflasterte aber schlechte Strasse würde ich wohl höchstens 42 Slicks auf 27,5 ins Programm aufnehmen.
 
Mahlzeit,

Ich seh das eigentlich ganz aehnlich wie @whitewater

Bei 32mm (am besten mit Platz fuer Schutzblech, ohne dann so 38-40) bist Du ausreichend versorgt um ein schnelles Universalrad zu haben, das auch Waldautobahnen und sonstige Schotterstrassen problemlos 'ab kann'.
So ist bei mir z. B. das Reiserad (Genesis Croix de Fer) ausgelegt.

Mein Alltags-Arbeitstier ist das Genesis Vagabond, das kann wie ein 29er MTB bereift werden und damit dann quasi alles verdauen.

Mit Deinen Anforderungen bist Du aber bei meinem erstgenannten Beispiel.
 
Ich kann das bisher Gesagte auch so unterschrieben. Für mein Alltagsrad mit nahezu nur Straße und etwas Schotter wären 35mm ausreichend. Für den wirklichen Graveleinsatz erscheinen mir 40mm optimal. Mit 27,5" und 2" bzw. 50mm wird es dann zum MTB mit dem man auch problemlos Trails fahren kann. Unter 40mm würde ich persönlich gar nicht als Gravelrad bezeichnen, das ist eher ein Crosser.
 
Hm, mal zusammen gefasst heißt das:
Maximale Reifenbreite ist durchaus ein Argument für (oder gegen) ein Gravel. Je mehr Freiheit/Auswahlmöglichkeit desto besser.
Allerdings kann ja nach Reifen und ohne Schutzbleche (brauche ich keine) schon mal mehr als angegeben gehen - oder?


Regards

PS War z.B. an einem Votec VRD (gebraucht) interessiert, das kann laut Hersteller maximal 30. Damit wäre aus meiner Liste raus (das VRX kann 40, ist also noch drin).
 
Ich würde schon eher zu 38-40 mm maximale Reifenbreite raten. Dann hast Du eine wesentlich größere Reifenauswahl. 32 mm klingen eher nach einem Endurance-Rennrad, mit dem man auch ab und an abseits der Straße fahren kann. Du bist dann ja auch nicht gezwungen, 40 mm breite Reifen zu fahren, sondern kannst auch 28 mm Gummi aufziehen, wenn Du mit anderen Rennradlern die Straßen unsicher machst. Wenn Du Platz für 40 mm-Reifen hast, dann kannst Du auch ohne Probleme 32 mm mit Schutzblech fahren.
 
Ok, dann werde ich das echt in meine Auswahl mit einbeziehen und Modelle wie das Synapse oder VRD streichen.
Besten Dank an alle :)


Regards
 
Ganz einfach: um so mehr Reifenfreiheit der Rahmen hat, um so besser. Man muss ja nicht immer breit fahren, aber man kann, wenn man will oder muß.
Umgekehrt ists ärgerlicher ;)
Viel hilft viel? Im Prinzip ja und Nein. Ein Rad ist ja nicht nur Reifen. Ein Mtb Tretlager (das es braucht um wirklich breite Reifen wegzustecken) wäre für mich ein Nogo, die kürzere Geo des Crossers ist zwar für Gravel nicht en Vogue aber für mich angenehmer. 622 mit mehr als 35mm fühlt sich für mich schwerfällig wie ein Reiserad an, da punkten die 27,5er. Das fühlt sich dann auch mit 2" Quasi Moto agil an.
Wie gesagt, I've been there, ich war auch auf dem Breiter-ist-besser Trip, und irgendwann fiel mir dann auf, daß ich nie einen Trecker fahren wollte.
 
das ist deine Erfahrung. Meine ist halt anders. Ich mag zum graveln oder touren keine kurze Crossergeometrie. Bei mir sind 43er Gravelking drauf und das ganze fährt sich bei mir nicht wie ein Dampfer. Im Gegenteil, ich werde wenn die GK alle sind mal 57er G-One drauf tun. Gestern waren wir auf ner 95km Graveltour mit gemischten Belag unterwegs, da ist mir etwas mehr Dämpfung durch die Reifen lieber. War auch nicht langsamer als die 32 XCrosser Bereifung.
Meine Meinung ist immer noch: Beim Rahmen lieber mehr Platz für die Reifen -das stört nicht wenn man schmale Reifen fahren will, aber umgekehrt geht halt nicht ;)

Wenn der Rahmen (für mich) nicht so kurz wäre, würde ich mir z.B. sowas aufbauen:

https://carbonda.en.alibaba.com/pro...set_max_tire_700c_50mm_650B_2_1_frameset.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Koga Beach Racer (aktuelles Modell) hat massiv Reifenfreiheit falls Reifenfreiheit die oberste Prioritaet sein soll. Wuerde ich wahrscheinlich kaufen wenn ich mit dem Pickenflick nicht schon ein zu aehnliches Rad im Stall haette...
 
Von Trek gibt's jetzt auch das Checkpoint das etwas mehr in Richtung Gravel geht als das Domane. Das hat auch mehr Reifenfreiheit.
Genau, das Checkpoint ist als Gravelbike von Grund auf konstruiert und nicht nur ein umgebautes Rennrad.

Hab ich mir im Laden mal angesehen. Sehr nice. Mit IsoSpeed, Gewinde für Anbauteile und: verstellbarem Ausfallende -> Um es für dichere Reifen anzupassen!
 
Trek Checkpoint: wenn schon als Gravelbike konstruiert, geb ich dem Rahmen mehr als 44 mm Reifenbreite bei 700c. Ausserdem würde ich ne leichte 27,2 Sattelstütze bevorzugen - bringt sicher mehr als Isospeed mit Sitzdom. Das Trek ist echt ein schönes Rad, aber es baut mMn auch zu kurz 397mm Reach 592mm TT bei 61 Rahmenhöhe :rolleyes:
 
Ein Mtb Tretlager (das es braucht um wirklich breite Reifen wegzustecken) wäre für mich ein Nogo, die kürzere Geo des Crossers ist zwar für Gravel nicht en Vogue aber für mich angenehmer.
Nein, Du brauchst kein MTB-Tretlager: es gibt eine Reihe von Rädern (z. B. das Open UP oder das 3T Exploro), in dessen Rahmen 2.1"-MTB-Reifen auf 27.5"-Laufrädern passen. Bei einigen anderen passen eventuell auch 2.25"-MTB-Reifen.

Es ist natürlich klar, dass die Bereifung sich bei den Fahreigenschaften stark bemerkbar macht, und Du musst dann halt Deinen Kompromiss zwischen on und off road bewusst treffen. Aber Du kannst ja eben auch immer andere Reifen aufziehen.
 
Genau, 3T und Open. Budget könnte auch ein Punkt sein, oder;)
Natürlich muss da jeder für sich entscheiden, aber Reifenfreiheit rein auf Vorrat ist halt genauso Blödsinn, wie 5 Reserveschläuche für die Tagestour.
 
Trek Checkpoint: wenn schon als Gravelbike konstruiert, geb ich dem Rahmen mehr als 44 mm Reifenbreite bei 700c.
Kann man so sehen. Andererseits, wenn man unter Gravelbike ein Mountainbike mit Rennradlenker verstehen will, dann kann man ja gleich...

...ein Mountainbike mit Rennradlenker fahren!
Ausserdem würde ich ne leichte 27,2 Sattelstütze bevorzugen - bringt sicher mehr als Isospeed mit Sitzdom.
Ich hab ISOSpeed am XC-Rad und muss sagen dass es verblüffend gut funktioniert. Ich kann nicht vergleichen, aber die Wirkung ist sehr ausgeprägt.
 
So nebenbei: das Checkpoint sieht sehr gut aus - aber mit 1600€ für die kleinste Modell ist es nicht gerade ein Preisbrecher. Da bekomme ich bei Votec sehr viel mehr fürs Geld (zumindest augenscheinlich).


Regards
 
Trek Checkpoint: wenn schon als Gravelbike konstruiert, geb ich dem Rahmen mehr als 44 mm Reifenbreite bei 700c. Ausserdem würde ich ne leichte 27,2 Sattelstütze bevorzugen - bringt sicher mehr als Isospeed mit Sitzdom. Das Trek ist echt ein schönes Rad, aber es baut mMn auch zu kurz 397mm Reach 592mm TT bei 61 Rahmenhöhe :rolleyes:
  • 40er GK SK ist für mich schon hart an der Grenze, was beim schnellen Fahren Sinn macht
  • bist Du schon IsoSpeed gefahren? Nein? Das funktioniert saugut, besser als dünne Stützen. Idealerweise kombiniert man beides! (so an meinem ehem. Domane)
  • Geometrie ist immer so eine Sache: dem einen passt sie, dem anderen nicht
 
(...) Allerdings kann ja nach Reifen und ohne Schutzbleche (brauche ich keine) schon mal mehr als angegeben gehen - oder? (...)
Naja das ist in gewisser Hinsicht schon 'richtig', aber ich wuerde es lieber andersrum formulieren.
Eher gibt es den einen oder anderen Reifen, der etwas schmal ausfaellt, und da geht dann noch der naechstbreitere auch noch.
Ein klassisches Beispiel war immer beim Rennrad mit kurzen Bremsen, da ist ja bei 25mm typischerweise Schluss - aber der Pasella in 28mm ging auch immer noch ... weil er halt de facto mit 26 komma irgendwas eigentlich zu klein ausfiel.
(...) wenn man unter Gravelbike ein Mountainbike mit Rennradlenker verstehen will, dann kann man ja gleich...

...ein Mountainbike mit Rennradlenker fahren! (...)
Das ist jetzt nicht ganz so einfach, als dass man einfach nur auf einen MTB-Rahmen einen Dropbar montieren muesste, Thema Oberrohrlaenge.
Das 'Mountainbike mit Rennlenker' gibts aber eigentlich auch schon laengst, nur wuerde ich das dann eher Monstercrosser nennen.
Das hatten wir ja hier schon.
(...) Mein Alltags-Arbeitstier ist das Genesis Vagabond, das kann wie ein 29er MTB bereift werden und damit dann quasi alles verdauen. (...)
 
Vielleicht sollte man auch noch mal schauen, was Gravel/Cyclocross eigentlich dem Wortsinne nach heißt, und was der TE darunter verstanden haben will.
Im Ursprung sind beides erstmal Renndisziplinen, beim TE lese ich was von Arbeitsweg und kleineren Touren.
Was die Renndisziplinen angeht, bei Quer ist die Sache klar, 33,5mm führen bereits zur Disqualifikation.
Sonntagsausflüge und Radreisen
das ist deine Erfahrung. Meine ist halt anders. Ich mag zum graveln oder touren keine kurze Crossergeometrie.
haben nichts mit "Gravel-Race" zu tun, sondern bleiben Sonntagsausflüge und Radreisen.
Nicht umsonst haben sich die Gravel-Racer ja 27,5/Road+ ausgedacht, weil monstercrossige Schiffe mit 622x50 zwar mächtig im Schritt hängen, aber nicht für Rennen taugen. Die wenigen Ausnahmen gehen in die gleich Kategorie, wie Muschi (RIP) und andere, die XC-Rennen mit Fatbikes bestreiten. Warum tut man sowas? Weil mans kann, nicht weil es schlau (im Sinne von ergebnisorientiert optimal) wäre.

Finger hoch, wer tatsächlich mit den hier propagierten Lösungen an Rennveranstaltungen teilnimmt. Ich tu's nicht, ich versuch hier aber auch keine vom Pferd zu erzählen. Ein Beachracer hat mit Gravelroadraces überhaupt nix zu tun. Zum Beispiel gibts am Stand nur sehr wenige Kurven und so ziemlich genau keine Steigungen. Dafür halt erheblich loseren Untergrund als alles was irgendwie Strasse heißen darf.

Bei mir sind 43er Gravelking drauf und das ganze fährt sich bei mir nicht wie ein Dampfer.
Dann probier mal dieselbe Breit in kleinerem Durchmesser, dann weißt Du wieder, was ein Dampfer ist, und was "sportliches" Fahrverhalten.
 
Für den Arbeitsweg wird weiterhin das Stevens herhalten.
Ich suche ein Gravel nur als Ersatz für die Touren, aktuell gemütliche 40-80 Km. Ob da mal mehr daraus wird weiß ich nicht, ist aber nicht eingeplant.
Da ich auch nicht gerade jeden Tag (oder gar jede Woche) auf Tour gehe ist das Budget auch ganz weit unten angesiedelt, will mir aber so weit wie möglich Optionen nach oben offen halten :)


Regards
 
Dann probier mal dieselbe Breit in kleinerem Durchmesser, dann weißt Du wieder, was ein Dampfer ist, und was "sportliches" Fahrverhalten.
Muss ich glatt mal wieder ein anderes Rad als meinen aktuellen Favoriten fahren,
Aber wenn die Geometrie passt, ist ein 622 x 43+ alles andere als ein Dampfer. Sonst könnte man mit 29ern auch keinen XC Rennen fahren.
Abgesehen davon hab ich inzwischen einige Erfahrung was sich mit welchen Rädern und Reifen wie fährt ;)
:bier:
 
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