Mein Fixie-MTB

HorstSt

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Das Benotto-Fixie war mein erster Versuch, ob mir Starrgang überhaupt Spaß macht. Dies war die erste Version.



Seither weiß ich: Starrgang macht sogar richtig viel Spaß. Also muss für die Straße was Gescheites her. Irgendwie passte der MTB-Rahmen und Straße dann doch nicht so richtig. Die Idee mit dem schwarz-weißen Sattel und den Weißwandreifen wäre nur bei entsprechender Pulverbeschichtung richtig zur Geltung gekommen. Dann war aber die noch recht gut erhaltene, originale Ralf-Jantzen-Lackierung weg - zu schade, denn das ist ja fast ein Zeitdokument.
Also Ballonreifen drauf, damit es von der Reifenbreite besser passt - aber so richtig überzeugend fand ich das dann auch nicht.

Also baue ich das, was ich schon länger mal vorhatte: Ein Gelände-Fixie.









Damit ist das Bike - abgesehen von der Umrüstung Schaltung/Fixie - weitestgehend im Original- bzw. der Zeit entsprechenden Zustand. Und ich habe ein Fixie für's Gelände, bei dem es nicht ganz so drauf ankommt.

Ein paar Sachen müssen noch gemacht werden, aber die Probefahrt hat schon mal gezeigt: nix für alle Tage, aber für mich das Beste, was ich mit dem Teil machen konnte.
 
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Nein, keine senkrechten Ausfallenden. Der Bennotto-Rahmen hat die etwas schrägen Ausfallenden, mit denen sich die Kette schon ganz gut spannen lässt - auch wenn sie hier noch etwas hängt. Ich bin ja in der ersten Version schon einige Kilometerchen mit dem Ding gefahren . . .
 
Konnte ich auf den Bildern nicht erkennen. Diese kurzen Ausfallenden also, sollten reichen. Gleicher Meinung. Dass ein Fixie im Gelände geht, hab ich erst vor Monaten hier im Forum gelesen.. Auf der Strasse brauchst Du eine fixe Verbindung zum Pedal, weiste ja. Sportive SSPer sind im 26er Bereich unterbewertet, Fixies sehr selten.

Schön dass Du mit deinem Projekt ein bissl frischen Wind einhauchst.

Tipp;
Rostschutz und Pflege von Stahlrahmen – WikiPedalia

Aussen ebenso hauchdünn einpolieren. UND die Hüte der Hutmuttern incl. Achsüberstand absägen.., ne, das geht ja garnicht :D



Grüße Frank
 
UND die Hüte der Hutmuttern incl. Achsüberstand absägen.., ne, das geht ja garnicht :D

Hä? Nä, dat jeht wirklich nit. Das war nämlich mein erster Schadensfall: Dass Gewinde auf der rechten Seite der HR-Achse war zu kurz und hatte sich aufgelöst. Das ganze HR zog sich dann unter der Last des Antriebs nach links Richtung Rahmen.

Die ganze Fixie-Geschichte kommt ja von der Bahn auf die Straße. Im Gelände muss man sich da erst recht umstellen - z.B., weil man die Pedale vor der Wurzel nicht einfach waagerecht stellen kann. Aber nachdem ja auch schon ein paar Freaks mit dem Einrad Downhill gefahren sind, macht das irgendwann auch einer mit dem Fixie. Ich aber bestimmt nicht. Ich gehöre zur Fraktion "Die Affen rasen durch den Wald" - und das hat mit dem Fixie noch mal einen besonderen Witz.

Das Gelände-Fixie wird also wohl absolutes Minderheitenprogramm bleiben. Autofreies Siegtal mit X-Tausend Teilnehmern - da habe ich kein einziges SSP, gewschweige denn Fixie oder Gelände-Fixie in zwei Jahren gesehen.

Mir soll's recht sein. Ich habe schon alle Arten von Fahrrädern gehabt, aber so viel Spaß wie mein SSP und mein Fixie hat mir keines gemacht.
 
Dachte in den Hüten ist gar kein Gewinde drinne? Egal. Die alten Rahmen waren noch schmal gebaut, da passen die geraden Kurbeln :) Ein 26er Crossrahmen wär mein Traum. Vor zig Jahren hab ich mein 26er Freilauf SSP im Winter immer in der Badewanne warm abgeduscht. Eines Tages war das Ritzel fest; damals hat's mich geärgert, heute würde ich diesen Umstand etwas auskosten ;-)
 
Hallo,

was ist das denn für eine Nabe im Hinterrad? Eine für Schraubkranz? Wenn ja, wie hast du die Kettenlinie hinbekommen und was für ein Ritzel hast du hinten montiert?

Danke
 
Ja, das ist 'ne Schraubkranznabe. Das Ritzel hält. Die Kettenlinie ist schon grenzwertig. Aber die Kette macht keine Geräusche und bleibt, wo sie soll.
Mit der Länge der Tretlagerachse, einem kleineren Kettenblatt und gekröpften Pedalen ließe sich sicher noch was rausholen, ebenso mit Umspacern und neu zentrieren. Aber das sind Sachen, die erledigt werden können, wenn die entsprechenden Teile eh fällig sind.
Ein Laufrad mit Scheibenbremsenaufnahme (für entsprechendes Ritzel) habe ich auch mal reingehalten, aber da gibt es das gleiche Problem. Das Ritzel könnte ich zwar mit Abstandhaltern auf die Super-Kettenlinie bringen, aber das dürfte wiederum der Stabilität nicht sonderlich zuträglich sein.
 
Ok, danke, könntest du mir mal deinen Ritzeltyp schicken, den du verbaut hast? Ich habe ebenfalls eine Nabe für Schraubkranz und mir wurde gesagt es wird schwer ohne umzentrieren des Rades eine halbwegs gute Kettenlinie zu erhalten.

Mich würde nur mal das Ritzelmodell interessieren!?

Danke
 
Sind Bahnritzel, ohne Freilauf. Für Hardcore Einsätze mit fester Pedalverbindung besser eine Bahnnabe nehmen, sonst könnte sich das Ritzel beim bremsen lösen..

Das Hinterrad bitte umspacern und auf Mitte bringen!! Bin grad am grübeln, ob ich's nicht auch mal versuche :D Trau mich (noch) nich ;-)
 
Da steht leider nix drauf. Schraubritzel ist ja klar, plus Sicherungsring. Das Problem mit der Kettenlinie ist aber unabhängig vom Ritzeltyp. Sonst müsste das Ritzel ja gekröpft sein.

So sieht das aus:

P1010033.jpg

Das Laufrad sitzt mittig im Rahmen; die Position steht als schon mal fest. Das bedeutet, dass das Ritzel weiter nach außen müsste. Aber das geht ja eben nicht, zumindest nicht ohne neu einzuspeichen.

Das KB ist schmaler als das Ritzel. Vermutlich habe ich deshalb mit der eigentlich "suboptimalen" Kettenlinie noch kein Problem gehabt.

Übrigens: Die Konstruktion nennt man nicht ohne Grund Suicide Hub.
 

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Du könntest aus einem Speichenstück eine Ring biegen und den vor das Ritzel legen. Umspeichen musste nicht: nach dem Umspacern die Speichen der Antriebsseite 1mm lösen, Gegenseite 1mm anziehen. Falls die dann zu weit aus den Nippel raussteht: abschleifen.
 
Bei dem Ring fehlt einem aber genau der Abstand am Gewinde der Nabe. Und das, um die Kettenlinie einen Millimeter zu verschieben? Ich bin ja froh, dass das Ritzel drauf ist und hält.
 
na gut danke erstmal...ich werde das demnächst ausprobieren udn mich bei problemen sicher nocheinmal melden. Danke erstmal.
 
Interessant wäre ein komplettes Laufrad in 26. Die Nabe bei Holy Spoke muss ja - wie jede andere einzelne Nabe - erst mal eingespeicht werden - eine Arbeit, vor der ich mich bislang genau so gedrückt habe wie die meisten Händler. Die Suicide Hub bleibt also vorerst.

Das größere Problem war, dass sich das Hinterrad immer losgerappelt hat. Dem habe ich jetzt mittels zweier Kettenspanner abgeholfen. Hier der Testaufbau.



Die hinteren Gewindeösen habe ich inzwischen entfernt, so dass ich die Kettenspanner exakt in Richtung der Ausfallenden ausrichten kann.

Nach diesem irreversiblen operativen Eingriff in den Rahmen ist nun auch klar, dass dies der Rahmen für das Gelände-Fixie-Projekt bleibt. Weiter cleanen werde ich aber nicht. Ich möchte mir die Option auf zusätzliche HR-Bremse nicht verbauen.

Ein paar Dinge sind noch zu tun:
- andere Reifenkombi
- V-Brake stattt Cantis vorne (auch wenn's vielleicht nicht ganz stilecht ist)
- Lenker und Vorbau ändern

Der Vorbau ist mir zu extrem. Und obwohl ich sonst gerade Lenker bevorzuge, sind mir im Gelände Formen in Richtung Riser lieber.
An diesem klassischen Stahlrahmen so ein modernes Downhill-Gehörn zu montieren, könnte zu klobig wirken, und die alten 25,4 müssten ja auch adaptiert werden.
Von einem Diamondback Outlook habe ich einen passenden Vorbau und Lenker gefunden, will ich mal ausprobieren.

Was mich irritiert, ist die geringe Wandstärke. Gut, Alu bricht, Stahl verbiegt sich. Leicht ist da Dingen auch. Aber No Name - obwohl vom Diamondback, das kann ich nicht zuordnern. Am Vorbau ist immerhin ein Logo "CL", was mir aber nix sagt. Ich werde die Kombi trotzdem mal einbauen.

Horst
 
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Eine Speiche unter dem Wort "Gewindeösen" sieht krumm aus?! Nicht ungewöhnlich, dass an Markenrahmen auch Noname Teile verbaut wurden.. Würde auch nur Aluvorbauten mit Alulenkern verbasteln.

Ride on!
 
potsdamradler @ Ja, da hat's wohl 'nen Ast drangehauen. Geradegebogen - passiert.

Und dann der Kettenspanner in einigermaßen korrekter Position:



Außerdem habe ich heute Lenker, Vorbau und Bremse getauscht. Auf dem Lenker ist Lenn Chi oder so ähnlich eingeprägt, also vermutlich chinesisch. Dann kam das Problem: der anhängende Vorbau war zu dick. Also einen anderen gesucht, No Name, aber immerhin auch Stahl, war am Sonntag immerhin froh, überhaupt einen gefunden zu haben.



Sogleich noch 'ne V-Brake und 'nen passenden Bremshebel verbaut.



Optisch gefällt mir der Lenker und Vorbau jetzt richtig gut. Und plötzlich ist auch das Handling bedeutend besser. Möglicherweise war der Vorbau auch gar nicht original. Das Benotto Piemonte, das dem meinen im Prospekt sehr ähnlich ist, hat jedenfalls einen Vorbau, der dem jetzt montierten deutlich näher ist als das lange Ding vorher. Das war in Verbindung mit der Gabel und dem geraden Lenker doch sehr racelastig.

Eine schwarze Sattelstütze könnte die Optik noch etwas verbessern, aber die finde ich recht unpraktisch.



Und hier das Ganze am Ende meines Hometrails. Hat sich gelohnt, die Aktion. Und wenn dann noch die Bereifung geändert ist, kann ich das Projekt vorerst als abgeschlossen betrachten.

Der Teile-Mix war kaum zu vermeiden, denn der Rahmen ist nicht so häufig und hat auch ein paar exotische Maße. Eine komplette XYZ-Gruppe passt da sowieso nicht.

Horst
 
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Aktuelle Parts-List:
Rahmen: Benotto / Ralf Jantzen (mit fixierter Patina)
Tretlager: (original)
Zahnkranz: (von Kästle)
Kurbeln: (von Kästle)
Pedale: Shadow Plattform
Bereifung: VR Muddy Mary 2.35, HR Black Jack 1.9
HR Nabe: DIY Suicide-Hub
HR Felge: Hi-Q
VR Nabe und -Felge: Arraya RM-20
VR-Bremse: V-Brake Saccon Radius
HR-Bremse: (keine)
Bremshebel: No Name
Lenker: Lee Chi W:600 (Taiwan)
Vorbau: A&I (Taiwan)
Griffe: Hebie
Sattelstütze: UNO
Sattel: Selle Assano
Sattelklemme: Miche

 
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Und wenn dann noch die Bereifung geändert ist, kann ich das Projekt vorerst als abgeschlossen betrachten.
Vorerst..., aber nicht for ever ;-) Irgendwann hast Du dir dein optimales Rad zusammengetunt. Der Weg ist das Ziel; und daran schraube ich auch schon seit Jahren.. Kurzum: was nicht kaufbar ist- schraubt man sich halt zusammen :) Also gleicher Meinung :daumen:

Gruß Frank
 
Leute Leute, ihr fahrt nicht ernsthaft Trails ohne Freilauf oder? Ich habe neulich nen Jugendlichen gesehen, der fuhr sein BMX Brakeless mit locker 30 Sachen und zwei Meter Abstand bergab im Windschatten eines Linienbusses...ähnlich gute Idee... ;-)
 
Ich finde das Rad bis auf "kleine merkwürdige technische Details" sehr schön :daumen:

Das mit dem Linienbus: Da hab ich auch eine Geschichte, fahr mit Frau, Kind und Hund mit meinem Auto in den Harz, eine vielbefahrende abschüssige Strasse, so 10 oder mehr Autos im Corso hintereinander, vor mir ein Bus. Wir führen 80 km/h in Worten achzig!!!!. Da überholt uns allen ein Mountainbiker, kurze Hose, T-shirt, Walkman und an uns vorbei, ab dem Gefälle brauchte er nichtmal tretten. Hölle, ich seh ihn grad wieder vor meinen Augen.
 
A-Zippo @ Was meinst Du mit "kleinen technischen Details"? Wenn Dich stört, dass es ein Fixie ist - das ist bei einem Fixie-MTB irgendwie normal. ;-))
Oder stört Dich, dass auf den Bildern Beleuchtung mit dran ist? Die Bilder stammen ja von einer Tour.
Ansonsten danke für das Lob.

manobike@Julian Doch, genau so ist es gemeint: Ich fahre "Trails" mit Starrgang. Auch nicht ausschließlich, aber das macht mir im Moment am meisten Spaß.
Was Deine "Risikobewertung" angeht, da liegen zwischen dem Bus-Beispiel und meinem Tun doch Welten. Trail ist ja ein weiter Begrifft, und da gibt es Vieles drunter, was ich nicht kann oder mich nicht traue - mit Freilauf oder ohne. Für das, was ich hier vor der Haustür an "Trails" vorfinde, sehe ich kein Sicherheitsproblem. Das ist halt Wald und zudem meist relativ flach - eben kein Hochgebirge.

Horst
 
Nein, nein... schönes Rad, Geschmäcker sind halt verschieden und ich hätte dies oder das etwas anders gemacht. Aber im grossen und ganzen sind wir uns einig: gefällt mir:daumen:
 
Neugierig, wie ich bin, würde mich dann natürlich schon interessieren, was Du oder andere anders gemacht hätten.
Dabei freut mich natürlich Dein positives Urteil, denn eigentlich habe ich bei dem Projekt das Optische nicht im Fokus gehabt, sondern die Funktion, und dabei lediglich allzu grobe optische Fehler vermeiden wollen. Schön, wenn mir das gelungen ist.
Horst
 
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