Mit der Hängematte in die Alpen

Danke ebenfalls für den schönen Tourenbericht und die tollen Bilder.

Unmittelbar hinter dem Ortseingangschild, nach der ersten Kurve, musste ich laut auflachen: inmitten dieser bäuerlichen Alpenszenerie steht plötzlich ein komplett unpassendes fünf-Etagiges Gebäude im kolonialen Grand-Hotel Stil. Siehe z.B. hier. Da hatte irgendwann offenbar jemand eine Vision, aber wenig Fingerspitzengefühl. :lol:

Das Hotel Rosenlaui muss ich an der Stelle aber doch mal in Schutz nehmen: Abgesehen davon, dass das kein Kolonialstil ist, ist das Hotel ein Stück Alpingeschichte und zeugt von den frühen Anfängen des Bergtourismus in der Gegend. Das Haupthaus steht da mehr oder weniger so seit Mitte des 19. Jhdts, ein Hotel gab's da aber bereits seit Ende des 18. Jhdts. Drinnen hat man das Gefühl, die Zeit sei stehen geblieben. Die Inneneinrichtung ist im Originalzustand, Duschen gibts nur auf dem Flur, Internet gar nicht und Fernseher auch nicht. Dazu geben sich die Inhaber wirklich allergrößte Mühe und schaffen es - eben doch mit viel Fingerspitzengefühl - den ursprünglichen Charakter zu erhalten. Und die Küche ist fantastisch. Zu den Alpen gehört mehr als nur Almhütten und Heidiromantik ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Buberino
Ich danke Dir für deinen anderen Blickwinkel! Ich bitte darum mir meine Unwissenheit, und die damit einhergehende humoristische Schilderung nachzusehen :bier:. Der Link führt ja immerhin zu einer viel neutraleren und schätzenderen Beschreibung dieses Hotels.

Sollte nicht abfällig sein :daumen:.
 
Vielen Dank für deinen Bericht, war sehr interessant, mit tollen Bildern 🤗
Die Schweiz ist bei mir noch ein weißer Fleck. Das muss ich unbedingt mal ändern!
 
@Buberino
Ich danke Dir für deinen anderen Blickwinkel! Ich bitte darum mir meine Unwissenheit, und die damit einhergehende humoristische Schilderung nachzusehen :bier:. Der Link führt ja immerhin zu einer viel neutraleren und schätzenderen Beschreibung dieses Hotels.

Sollte nicht abfällig sein :daumen:.

Alles gut 😇 Es darf dir ja auch völlig unabhängig von allem trotzdem nicht gefallen und ich hab deinen Reisebericht gerne gelesen. Ich hab nur ein paar sehr schöne Kindheitserinnerung ans Rosenlaui, da musste ich kurz in die Tasten hauen ;)
 
Bin ich an dir vorbei gefahren, oder bist Du mir entgegen gekommen? Ich errinnere mich an zwei Bike-Packer die ich gegrüßt habe.
Weder noch. Ich hab grad draussen -Ortsausgang Ennenda bei den alten (Textil-) Industriegebäuden Pause gemacht.
Mir ist nur dein Stanton aufgefallen. Und deine lange Hose bei den Temperaturen...;)
Schöne Route/Reise!👍
 
Weder noch. Ich hab grad draussen -Ortsausgang Ennenda bei den alten (Textil-) Industriegebäuden Pause gemacht.
Mir ist nur dein Stanton aufgefallen. Und deine lange Hose bei den Temperaturen...;)
Schöne Route/Reise!👍
Ja, schwarzes Fox-Shirt und kurz zuvor ein riesiger Santa-Van!
So ein Auto ist die Mountainbiker-Variante des "Free-Candy"-Kidnapper-Vans :lol:.
 
Vielen Dank für deinen Bericht, war sehr interessant, mit tollen Bildern 🤗
Die Schweiz ist bei mir noch ein weißer Fleck. Das muss ich unbedingt mal ändern!
Die Schweiz ist für solche Aktivitäten ganz anders als Österreich und Tirol. Die letzteren Alpenregionen sind anscheinend in erster Linie auf Wellness und aktiven Bergtourismus ausgerichtet. In der Schweiz wirkt es mehr so dass die Berge schlicht als "ländliche Gebiete" gesehen werden. Natürlich gibt es Touristische Punkte, mit der entsprechenden Gastronomie, aber irgendwie nicht so flächendeckend wie bspw. in Österreich.

Dort gibt es viel mehr urige einladende Wirtschaften, die einfach auf zufällig Vorbeikommende Wanderer ausgerichtet sind.
In der Schweiz fand ich die Auswahl entsprechender lokale sehr dünn. Die meisten standen an extremen touristischen Knotenpunkten, wie bspw. Auto-erreichbaren Pässen und Seibahnstationen. Dort gab es dann auf die ohnehin bereits hohen Schweizer Preise nochmal einen satten Touri-Aufschlag. Aber es gab natürlich auch schöne Ausnahmen, wie z.B. die am ersten Tag erwähnte "Alp Leser".

Ich denke für meine nächste Tour dieser Art würde ich von Bregenz aus starten, und eher in Süd-östlicher Richtung durch Österreich fahren.
 
Ich denke für meine nächste Tour dieser Art würde ich von Bregenz aus starten, und eher in Süd-östlicher Richtung durch Österreich fahren.

Na, da könnte es beim Biwakieren doch etwas spannender werden

Zelten im Waldbereich Absolut eindeutig ist die rechtliche Lage für das Zelten in als „Wald“ gewidmeten Flächen. Die Regelung erfolgt durch das Österreichische Forstgesetz aus dem Jahr 1975 (Bundesgesetz). So sichert § 33 (1) zwar Jedermann die freie Betretbarkeit des Waldes zu, davon ausgenommen ist jedoch explizit nach § 33 (3) „Lagern bei Dunkelheit, Zelten, ...“. Somit ist das Zelten im gesamten Waldbereich gesetzlich verboten! Eine Ausnahme besteht nur dann, wenn eine ausdrückliche Zustimmung des Grundeigentümers vorliegt bzw. eingeholt wird.

Tirol: Sehr restriktive Regelung! Seit dem Jahr 2001 wird der Rahmen durch das Tiroler Campinggesetz abgesteckt. Dieses legt fest: „Das Kampieren (=Zelten) außerhalb von Campingplätzen ist verboten“. Ausgenommen ist davon lediglich das alpine Biwakieren „während eines kurzen, durch den Anlass gebotenen Zeitraumes“. Darunter fallen wie bereits angeführt Verletzungen, Schlechtwettereinbrüche oder Dunkelheit. Für eine Verletzung der Vorgaben des Campinggesetzes (Verwaltungsübertretung) sind € 220 „fällig“.

https://www.dav-eifel.de/cache/9660a22afe4d8de55dd8e282ab05eb5d.pdf
 
Vielen Dank @McNulty! Du bist wirklich ein Quell wertvoller Informationen. :)

Das mit dem Einbruch der Dunkelheit betraf mich mehrfach während dieser Tour. Könnte sein dass mir das argumentativ ein wenig geholfen hätte.

Vermutung:
Insbesondere weil ich ja nur ein Hansel mit ner Hängematte bin. Bei mehreren Personen, und ggf. mit Zelt wäre das sicher noch etwas kniffliger.
 
Mit der Hängematte ists ein Biwak, und zählt nicht zum Zelten. Damit ist hängen legal. Vorausgesetzt es ist in Österreich nicht von vorne herein geplant. (Aber das ist es ja eh nie:confused:)

Auch ein Grund warum ich jetzt eher mit der Hängematte unterwegs bin.
 
Mit der Hängematte ists ein Biwak, und zählt nicht zum Zelten. Damit ist hängen legal.

Wo hast du denn die Info her? Für AT Fake-News

Begriffsklärung: Zelten – Biwakieren – Campieren In den verschiedenen Gesetzen, die sich mit der Thematik beschäftigen, tauchen alle drei Begriffe auf. Zelten und Kampieren sind völlig synonym zu verwenden. Den beiden Begriffen zu Grunde liegt die Annahme, dass man geplant im Freien übernachtet, wobei die Gesetze nicht unterscheiden, ob dafür ein Zelt, Biwaksack oder Ähnliches verwendet wird. Davon zu unterscheiden ist das „alpine Biwakieren“. Darunter ist vor allem das ungeplante Notbiwak zu verstehen, das man im Falle einer Verletzung, einem Schlechtwettereinbruch oder Dunkelheit machen muss. Dieses bleibt von allen gesetzlichen Beschränkungen in jedem Fall ausgeklammert. Geplantes und damit vorsätzliches Biwakieren ist jedoch wie geplantes Zelten zu behandeln

Quelle: Link Oben
Oesterreichischer Alpenverein Abteilung Raumplanung-Naturschutz Mag.a Birgit Kantner Tel: +43/512/59547-15 E-Mail: [email protected]


Zum Thema: Ich bin ja nur ein Hansel....
Du bist ein Hansel mit einem Fahrrad - was da wahrscheinlich auch nicht hin darf / sein darf.
 
Mit der Hängematte ists ein Biwak, und zählt nicht zum Zelten. Damit ist hängen legal. Vorausgesetzt es ist in Österreich nicht von vorne herein geplant. (Aber das ist es ja eh nie:confused:)

Auch ein Grund warum ich jetzt eher mit der Hängematte unterwegs bin.

Erlaubt ist allerdings ausdrücklich nur das "ungeplante Notbiwak". Wenn man jetzt mit Hängematte, Isomatte und Gaskocher aufgegriffen wird, wird's u.U. schwer das argumentativ als Notbiwak hin zu stellen. Und ein geplantes Biwak wird dann mit dem Zelten gleichgestellt. Allerdings sind die Regelungen in Österreich von Bundesland zu Bundesland teils auch sehr verschieden.

Edit: @McNulty war schneller 👀

Abgesehen davon finde ich die meisten dieser Regelungen aber ziemlich absurd. V.a. in Tirol mit seinen sehr restriktiven Regelungen. Dann wird zur Begründung immer auf Naturschutz verwiesen, aber gleichzeitig steht in jedem Talboden irgendeine Beton-Hotelburg mit asphaltierter Zubringerstraße. Ich hatte allerdings auch in Tirol noch nie ein Problem mit etwas Suchen und Fingerspitzengefühl einen schönen und geschützten Zelt- bzw. Biwakplatz zu finden, auf dem einen der Jäger nicht gleich von der Straße aus sieht. Manchmal muss man halt etwas länger suchen, aber einen schönen Platz hab ich noch immer gefunden. Zur Not fragt man eben den Bauern, ob man mal ne Nacht auf seiner Wiese liegen darf. Manch einer ist da erstaunlich entspannt.
 
sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür.
Ich glaube du hast mit der Schweiz schon das richtige Land für so etwas ausgesucht. Klar sind die Preise bei uns etwas höher als in den Nachbarländern. Dafür darfst du mit dem Bike prinzipiell alle Wanderwege befahren und als Velofahrer bist du eigentlich überall willkommen.
Dazu kommt noch, dass die Schweizer Alpen mit ihrer einzigartigen Älplerkultur eben noch, wie du bereits richtig bemerkt hast, ein landwirtschaftliches Nutzgebiet ist und kein touristisches Disneyland wie z.B. in Tirol.
Übrigens ist die Schweiz mit das einzigste Land wo der Käse noch auf der Alp vom Senn hergestellt wird. Das heisst du kannst eigentlich an jede Alphütte anklopfen und Käse kaufen. Oft gibt`s auch noch andere Leckereien wie z.B. frische Buttermilch, Alpbutter, Joghurt oder Meringue mit Schlagrahm direkt aus eigener Erzeugung. Also nur Brot, etwas Schoki und einen Apfel mit hoch nehmen, der beste Käse der Welt gibt`s oben dann an jeder Ecke.

 
Gute Info dass die Wörter in AT synonym verwendet werden. In DE ist das nicht so. Wieder was gelernt.

Die Grenze würde ich jedoch entspannt sehen. Wer soll schon wissen ob es geplant ist oder nicht. Vorausgesetzt man hat nix zum Kochen dabei. Planung kann man ja schon unterstellen, wenn eine Isomatte oder ein Schlafsack/Quilt im Spiel ist. Und da man beim Biwak wohl immer Isolierung dabei hat, ist dann auch die Transition zur Hängematte nicht weit, welche keinen Bodenplatz benötigt. Diese kann auch zum Rasten am Tag mitgenommen werden. Wahrscheinlich wird eher Terz gemacht, wenn Zelte aufgebaut werden, könnte ich mir vorstellen.

Wurde ein Notbiwak mal irgendwann definiert? Wer sagt denn dass man nicht mit einer Hängematte Not-Biwakieren kann?
Eine Isomatte ist genauso mitgenommen wie eine Hängematte. Oder ist eine Isomatte spontaner. Ernste Frage.
 
Gute Info dass die Wörter in AT synonym verwendet werden. In DE ist das nicht so. Wieder was gelernt.

Die Grenze würde ich jedoch entspannt sehen. Wer soll schon wissen ob es geplant ist oder nicht. Vorausgesetzt man hat nix zum Kochen dabei. Planung kann man ja schon unterstellen, wenn eine Isomatte oder ein Schlafsack/Quilt im Spiel ist. Und da man beim Biwak wohl immer Isolierung dabei hat, ist dann auch die Transition zur Hängematte nicht weit, welche keinen Bodenplatz benötigt. Diese kann auch zum Rasten am Tag mitgenommen werden. Wahrscheinlich wird eher Terz gemacht, wenn Zelte aufgebaut werden, könnte ich mir vorstellen.

Wurde ein Notbiwak mal irgendwann definiert? Wer sagt denn dass man nicht mit einer Hängematte Not-Biwakieren kann?
Eine Isomatte ist genauso mitgenommen wie eine Hängematte. Oder ist eine Isomatte spontaner. Ernste Frage.

Es kommt halt immer ein bisschen drauf an, an wen man da gerät und wie kleinkariert die Person dann ist. Wenn die Leute ein bisschen Menschenverstand und Urteilsvermögen mitbringen, dann machen sie dir keinen Stress, wenn du an nem geeigneten Ort und mit möglichst wenig Impact dein Nachtlager aufschlägst. Aber es gibt eben auch viele Hardliner und die legen dir dann jedes Mitführen von Schlafsack/Isomette/etc. als geplantes Biwak aus. Und die lassen dann auch nicht mit sich diskutieren.

Kleine Anekdote: Wir waren letztes Jahr zum Bikepacking im Karwendel unterwegs und haben auch immer wild gecampt. Am letzten Tag hatten wir dann aber doch etwas Mühe einen geeigneten Zeltplatz zu finden. Hatten dann ein schönes Fleckchen auf einer kleinen Wiese in der Nähe eines Bachbettes gefunden, war aber in Sichtweite einer kleinen Hütte. Wir sind also mal hin, haben geklopft und die Situation geschildert und freundlich gefragt, ob sie was dagegen hätten, wenn wir da für ne Nacht unser Zelt aufstellen. Die Antwort war: Sie hätten damit überhaupt keinen Stress, aber der Jäger würde jeden Abend alles abfahren und die Leute aus den Zelten scheuchen. Es gibt halt leider immer auch solche Verbots-Taliban, die auf ihrer ganz persönlichen Mission unterwegs sind. Fairerweise muss man aber vielleicht auch sagen, dass es leider immer auch einige wenige Idioten gibt, die sich wie die sprichwörtliche Axt im Walde verhalten. Solche Negativerfahrungen färben dann leider ab.

Also mein Tipp in solchen Gegenden: Geschützten und schwer einsehbaren Platz aussuchen und das Lager erst nach Sonnenuntergang aufschlagen und morgens früh wieder abbauen. Lieber zeitig aufstehen, aufräumen und dann mit abgebautem Zelt irgendwo in Ruhe frühstücken als sich den Stress geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man macht in Verbösterreich keinen Urlaub. Mit Rad und Zelt / Hängematte gleich dreimal nicht.
"You like it..." - dann fahr woanders hin! Sie wollen es nicht anders.

Danke für den Bericht und die hübschen Bilder. Und paß besser auf Deine Ernährung auf...
 
Vielen Dank für den wunderbaren Bericht und die schönen Bilder!
Auch ich ziehe die Schweiz als Urlaubsland 100 Mal vor. Fahren wir doch fast täglich in Bad.-Württ. illegal auf Trails, das brauche ich im Urlaub wirklich nicht. Lieber nicht ständig neue Bikes kaufen und die alten Räder jahrelang fahren, dafür das gesparte Geld in der Schweiz "verprassen" :love:
 
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