Monstergravel - let's call it "Trekking"

Das weiß ich natürlich nicht.
Aber finde es schon seit längerer Zeit auffällig*, dass im Rennradbereich Sitzwinkel im 73-74° Bereich zusammen mit Setback Sattelstützen vollkommen usus und scheinbar erwünscht sind (jedenfalls kenne ich keine Kritik daran), während im Mountainbikebereich Sitzwinkel unter 75° zusammen mit geraden Sattelstützen mittlerweile fast schon als "unfahrbar" verschrien sind.
Oder anderes Beispiel: Evil, eine Marke die ihre Ursprünge wohl unzweifelhaft im Mountainbikebereich hat, hat an ihr Erstlingswerk im Dropbar-Bereich einen 71° Sitzwinkel verbastelt. Mit der expliziten Erklärung, dass das den fehlenden Setback einer Dropperpost korrigieren würde. Deren Mountainbikes hingegen haben ganz andere Sitzwinkel.

Und es gibt ja durchaus viele Leute, die beides fahren, und sich in beiden Bereichen trotz komplett unterschiedlicher Konzepte nicht beschweren.

Ein Punkt der es ein ganz klein wenig erklären könnte, wäre die Federung. Wenn ein langhubiger Dämpfer an einem vollgefederten Endurobike hinten einsinkt, dann wird der Sitzwinkel bergauf flacher als auf dem Papier. Aber die gesamte, teils durchaus große Diskrepanz zwischen z.B. 73° Sitzwinkel zusammen mit 2cm Stützen-Offset, was dann effektiv eher 71° ergeben dürfte, und einem 78° Winkel an einem Enduro Mtb, kann das auch nicht aufschlüsseln. So viel kann ein Dämpfer garnicht einsinken, dass er 7° Winkel ausmacht, also mindestens nicht wenn er nur halb sinnvoll abgestimmt ist.

(*interessiert mich eh schon länger, hier ist halt gerade ein passender Aufhänger)

Am Mountainbike hat sich der Steile Sitzwinkel nach meinem Verständnis in erster Linie als Notwendig entwickelt. Irgendwie muss man den Sattel nach vorne bekommen wenn der Lenker mit den neuen langen Reachwerten vier fünf Zentimeter weiter vom Tretlager entfernt ist als früher.
Also macht man den Sitzwinkel steiler, weil die Vorbauten gehen nicht mehr viel kürzer.
 

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Re: Monstergravel - let's call it "Trekking"
Ich will ja nicht flachere Sitzwinkel, weil Gravel, sondern:

Die Minna hat statisch 75°, sollten also mit SAG irgendwas bei 76° rauskommen - das ist (für mich) grenzwertig. Steiler würde ich auf keinen Fall haben wollen - von daher: Sitzwinkel unter 76° , unabhängig ob MTB oder Gravel (gilt natürlich nur für mich)

Ich bin da vollkommen bei dir, wobei sich mein Komfortbereich wohl 1-2° steiler ausgeht.
Betreffend des ursprüglichen Aufhängers: das Pace würde ich sowieso mit einer Federgabel fahren, wenn schon die Geo nach Trails und Langstrecke schreit, dann würden meine Handgelenke das nicht anders wollen. 75-75.5° sagged hört sich für mich dann auch nicht in irgendeine Richtung extrem an.

...was wär denn ganz oben :neugierigichbin: ;)
Von der Stange teilen sich Cotic Solaris und Salsa Timberjack den ersten Platz für ein Trail-Dropbar-Gerät mit Federgabel. Vermutlich würde das Solaris gewinnen einfach weil es mir emotional mehr gibt, Timberjack wäre die Vernunftentscheidung wegen Ösen/Rahmendreieck/Gewicht.
Als Starrgabel-Dropbar-Gerät wäre es für mich eine enge Kiste zwischen Sonder Camino und Cotic Cascade. Auch da wäre das Cotic emotional weiter vorne.

Soweit die Theorie. Am Ende würde ich sowieso Amy ein Mail schreiben 😇
 
... ich bin vom Starrgabel SetUp ausgegangen und da sind 76,5° angegeben - 75/75,5 sagged finde ich auch voll in Ordnung.
wobei sich mein Komfortbereich wohl 1-2° steiler ausgeht.
Hui, und dass, wo Dir bei Minna anfänglich der Sitzwinkel zu steil war....
Am Ende würde ich sowieso Amy ein Mail schreiben
:D - jaja, wenn man erstmal Blut geleckt hat ;)

Auf meine letzten Anfragen habe ich keine Antwort erhalten - habe allerdings auch nicht Amy direkt angeschrieben... (ausserdem ist der Status momentan "wirlassenallesbeimAlten)

Beim Solaris schlagen die ja jetzt richtig zu.
 
Hui, und dass, wo Dir bei Minna anfänglich der Sitzwinkel zu steil war....
Ich glaub ich hab meine Knie langsam an steilere Winkel rantrainiert. Mittlerweile gehen sich 76-77 problemlos aus ohne Knieschmerzen (noch vor 3-4 Jahren war das anders). Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Dafür kann ich jetzt nix mehr unter 73 fahren, ohne dass mir die Muskulatur unteren Rücken sauer wird. Zu Bfe Zeiten war das kein Problem :lol:

:D - jaja, wenn man erstmal Blut geleckt hat ;)
Vor allem bin ich jetzt halt firm genug in meinen Vorstellungen und Wünschen. Zu Anfangszeiten dieses Threads wusste ich ja nicht mal ob und wie das überhaupt funktionieren kann. Seither hab ich viel dazugelernt und Erfahrungen gesammelt. Damals wäre ein Custom Rahmen ziemlicher Blödsinn gewesen. Jetzt bin ich mir ziemlich sicher, dass es gut werden würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwar nicht ganz aktuell, Vorbau ist mittlerweile ein Highbass 38.1 von Ergotec, aber sonst passts so.
Hier auf dem Hinweg in der Bahn zum Orbit 360 auf Rügen.
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Da lässt man das Trekkingrad mal über Weihnachten unbeobachtet im Keller zurück, und muss dann feststellen, dass es sich gehäutet hat und jetzt auch noch mit einem anderen Namen angesprochen werden will 🥴

Was vorher ein Vpace Ctrail war, ist jetzt ein Salsa Timberjack. Teile sind großteils übernommen, bis auf Kleinteile wie Sattelklemme, Steuersatz, Innenlager, und bei Gelegenheit frisch gemachte Verschleißteile und Züge.

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Es ist jetzt nicht so, dass ich unzufrieden gewesen wäre mit dem CTrail. Ganz im Gegenteil eigentlich. Aber ein paar kleine (oder dann doch nicht so kleine) Details haben mich zunehmend genervt.

- der Radstand und die Kettenstrebenlänge... darf gern ein bisschen länger sein. Das CTrail war zwar schön verspielt, aber das Trekkingrad ist nunmal mein Langstreckengerät. Da zählt entspannte Laufruhe mehr. Würde ich custom gehen, würde ich die Kettenstreben mittlerweile nochmal ein bissel länger machen, aber dazu fehlt mir immer noch die Motivation.

- der Reifenfreigang... der CTrail Rahmen war ja eigentlich nur ein 27.5-Plus Rahmen. Entsprechend gingen mit 29'' Hinterrad mit Hängen und Würgen nur manche minimalstollige 2.25er Reifen rein, und dann war auch schon kein Platz mehr für eine ordentliche Schlammpackung. Zusätzlich wurde am CTrail der Sattelstützen-Zug nach hinten aus dem Sitzrohr geführt, wo er sich regelmäßig durch am Hinterrad mitgeführten Dreck durchgeschliffen hat (Zughülle tauschen mit GRX Hebel am Dropbar war eine maximal ätzende mehrstündige Strafarbeit >:(). Am Timberjack würden sogar 29x2.6'' Enduroschlappen passen, jetzt hab ich die volle Auswahlfreiheit an Reifen und darf nach Herzenslust durch Papplehm fahren.

- der Freigang zwischen Kettenstrebe und Kettenblatt. Mit 34er Blatt musste ich auf eine 3mm zu große Kettenlinie ausweichen, wodurch der Schräglauf im kleinsten Gang sehr groß wurde. Besonders nervig: in den kleinsten 4 Gängen lief die Kette beim Rückwärtstreten dadurch so schnell ab, dass sogar Ratcheting im Trailuphill eine Glückssache war. In 2 von 10 Fällen hat's geklappt, in den anderen 8 musste ich unter lautem Gekrache abspringen und nach dem Hochschieben erst mal Kettensalat entwirren. Beim Timberjack passt das 34t Blatt sogar mit 49mm Kettenlinie, jetzt bleibt die Kette auch auf dem 50er Ritzel für 1-2 Kurbelumdrehungen rückwärts drauf, was für meine Zwecke mehr als ausreicht.

- Platz im Rahmendreieck bzw Anschraubpunkte für Taschen und Halter. Da ich an Dropbar-Rädern Fahren mit Rucksack HASSE war immer die Frage, wie Zeug am Rahmen verstauen. Weil das CTrail halt ein reines Trailbike ist, war da nichts außer einem Flaschenhalter vorgesehen. Das Timberjack ist da richtig fein ausoptimiert: in einen S Rahmen mit 370mm Sitzrohr passen zwei große Trinkflaschen UND oben drüber noch eine 210er Oneup Dropperstütze. Wirklich gut gemacht (*) :love:
Außerdem unterm Unterrohr noch eine große Werkzeugflasche, und Anschraubpunkte für ein stabiles Oberrohrtäschchen sind auch vorhanden. Byebye Klettstrap-Orgien :wink:

(* dass ich erst mal die obere Gewindeniet vom Sitzrohr-Flaschenhalter ausbohren und anschließend wieder einnieten musste, um das Sitzrohr bis ganz runter zum Flaschenhalter sauber auszureiben, sei gleich wieder vergessen)

Geometrisch hat sich, bis auf die längeren Kettenstreben+Radstand, nicht viel getan. Das war auch so beabsichtigt, ich wüsste nach wie vor nicht, was ich da großartig anders haben wollte.

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Partsliste:

  • Gabel Lyrik RC2 Charger 2.1 auf 140mm. Hier wird noch ein Update kommen, das Absaufen der aktuell verbauten C1 Luftkammer macht mich genauso kirre wie die nicht so tolle Steifigkeit von dem alten Lyrik Chassis :rolleyes:
  • Laufradsatz aus dem China-Baukasten: Goldix 350 Naben, Carbonal XC930X Felgen, mit Sapim Laser und Polyax verbunden Die Felgen sind super, wie lang der Freilauf hält wird sich zeigen, nach ca 1,5 Jahren hat er merklich mehr Spiel aber greift noch tadellos
  • Kurbel: alte XTR 970 mit kaputten Gewinden, von Kurbeltom auf 152mm Länge getrimmt, und 34t N/W Kettenblatt
  • Schaltung: GRX 810 STIs, GRX812 Schaltwerk mit Garbaruk Käfig Ganz zufrieden bin ich nicht damit, allerdings sträube ich mich noch gegen elektrische Schaltung
  • Kassette: ZTTO 9-50t 11fach Fail >:(! Die Schaltqualität ist "naja, irgendwie geht der Gang rein und bleibt drin", schlimmer allerdings, nach wenigen 1000 km hat der Ritzelkörper ordentlich dolles Spiel zu der Hülse, die die Verbindung zum XD Freilauf herstellt. Das wird nicht mehr lange gutgehen bevor sich das Teil entweder zerlegt oder die Gänge springen, weil das Ritzelpaket unter Last zu sehr verkippt
  • Lenker: PNW Coast 52cm, mit Cinelli Gel Cork Lenkerband beides beschde :love:
  • Vorbau: Newmen Evolution SL 40mm
  • Bremsen: uralte Hope M4 Sättel mit Mineralöl-Dichtungen
  • Pedale: Aertime Dekade
  • Sattelstütze: Oneup Dropper 210mm
  • Sattel: Chinakram "Balugoe R7" mit Carbon-Rails überraschend bequem, haltbar und leicht
  • Steuersatz und Sattelklemme: Hope
  • Oberrohrtasche: Evoc Toptube Pack S, kurzerhand selbst modifiziert für Anschraub-Ösen alle für Anschraub-Halter erhältlichen Taschen sind mir zu riesig und/oder haben die Schraubpunkte nicht ideal platziert
  • Werkzeugflasche: Unterhemden-Verpackung upcycling 😅 nicht schön aber praktisch. Und ja, der Vorderreifen geht grad so dran vorbei beim einfedern.
  • Schutzbleche: Mudhugger das muss im Winter so :p
 
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Kann man auch einfacher verkomplizieren.

 
Auch ein interessantes Konzept :)
Ich glaub allerdings nicht, dass wir uns hier wieder mal darüber uneinig sein müssen, was wer wieso für das ultimativ richtige Konzept hält. Alles dazu wurde schon mehrfach gesagt.
Ist doch schön, dass es verschiedene Lösungen für unterschiedliche Anforderungen von unterschiedlichen Menschen gibt.
 
Dann Kauf ich mir n E-Bike 😤

(Schade daß das Vpace gehen musste,hat mir gut gefallen!
Auch wenn ich die o.g. Gründe nachvollziehen kann 🙂)
 
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Kassette: ZTTO 9-50t 11fach Fail :(! Die Schaltqualität ist "naja, irgendwie geht der Gang rein und bleibt drin", schlimmer allerdings, nach wenigen 1000 km hat der Ritzelkörper ordentlich dolles Spiel zu der Hülse, die die Verbindung zum XD Freilauf herstellt. Das wird nicht mehr lange gutgehen bevor sich das Teil entweder zerlegt oder die Gänge springen, weil das Ritzelpaket unter Last zu sehr verkippt
Sehe da als Alternative nur Garbaruk, Deore auf HG, oder noch weniger Bandbreite. Bis auf die einfachen Stahlkassetten hab ich über kurz oder lang leider alles aus China zertreten 😮‍💨
 
Mit 9-44 E-Thirteen Kassette ging's früher auch. Die 9-50 ist halt gemütlicher, eigentlich will ich die Bandbreite schon gern behalten.
In 12fach gäb's von E-Thirteen eine 9-52. Leider für irres Geld. Und gegen 12fach sträube ich mich genauso wie gegen noch mehr Akkus am Rad. Das hab ich am echten MTB mal in 3 Tagen in 5fach verwandelt und den empfindlichen Krempel direkt wieder entsorgt.

Mal gucken was SRAM da jetzt mit der mechanischen Transmission bringt. Vielleicht kann man damit was hübsches basteln...
 
Kann man auch einfacher verkomplizieren.

Mit den Taschen dran macht das schon was her 👌
 
Brauchst du das 9er? An der E-Thirteen fand ich das furchtbar. Nicht nur vom Lauf, auch das Schalten darauf wollte nie recht funktionieren.

Ich sag mal so: benutzen tu ich es recht gern. Ist halt noch ein zusätzlicher Gang, mehr Bandbreite.
Ja es läuft ein bisschen eckig, besonders wenn man Druck aufs Pedal gibt. Das draufschalten ist allerdings mit dem Garbaruk Käfig kein Problem.

Das Trekkingrad hat sich halt im Lauf der Zeit ordentlich den Einsatzbereich erweitert. Es darf regelmäßig in der Gesellschaft von CC-Mountainbikes auf Trails (ich besitze sonst kein schnelles Mtb und hab auch kein Bedürfnis mir eins zuzulegen, das Trekkingrädchen kann das bestens) . Wird auch gern rausgenommen um mal "schnell" bei der Feierabendrunde ein paar mehr Höhenmeter auf den einfacheren lokalen Endurotrails abzureißen. Da braucht's eine taugliche Geländeübersetzung um im Trailuphill nicht zu verenden -> einfach ein größeres Kettenblatt dran spaxen wäre blöd.
Wenn ich keinen Bock auf das echte Gravel hab, oder nach der halben Tour auf einen Trail abbiegen möchte, muss es aber auch mal einem Allroad Gravel mit Straßenslicks hinterher hetzen. Oder ich mag eine Langstrecke (>>100km) fahren. Da gibt's dann auch die ein oder andere Straßenabfahrt, und weil Mountainbike-Reifen mit Mountainbike-Rollwiderstand dran sind, muss ich da ordentlich mittreten können. Das ist dann der Punkt, wo ich das 9er Ritzel ziemlich praktisch finde. Lieber ein bisschen eckiger Kettenlauf, als garkein Druck mehr unterm Pedal. Mit einer zu hohen Trittfrequenz laufe ich auch nicht mehr rund.

Eigentlich wär's ein klassisches Thema für 2fach Kettenblatt, schon klar. Das bringt dann wieder seine eigenen Einschränkungen mit, und sowieso... och nö, keine Lust auf Umwerfergedöhnse. Also such ich halt die Bandbreite doch in der Kassette.
 
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