Wie der Titel schon sagt, möchte ich hier ein paar theoretische Spinnereien zum Thema "Monstergravel" ausführen, und dabei vielleicht den ein oder anderen Input der Schwarmintelligenz abgreifen. Eventuell wird auch noch ein Aufbaufaden draus, falls die Theorie schließlich überzeugen kann, wer weiß...
Ausgangspunkt der Überlegungen ist dieses Rad (altes Foto + alte Ausbaustufe):
Eigentlich wurde es als Cyclocrosser geboren, aber schon immer mehr als "Gravel" eingesetzt, auch wenn es damals den Namen überhaupt noch nicht gab.
Seit vielen Jahren ein treuer Begleiter, und eigentlich mag ich es auch sehr gerne. Wenn da nicht ein paar Problemchen mit der oldschool Crosser-Geometrie wären, die mir zunehmend auf die Nerven gehen.
Die Eckdaten sind ungefähr wie folgt: >71° Lenkwinkel (könnten eher 72° sein, hab das genaue Maß vergessen und Messen ist eher pi mal Daumen +-1° möglich), 535mm Oberrohr, klassisches 34mm Steuerrohr, 435mm Kettenstreben.
Mein Hauptproblem ist der recht große Toe-Overlap, zweites damit verbundenes Problem ist der sehr steile Lenkwinkel. Früher habe ich halt mal ausprobiert was damit geht auf Trails, war weniger als mäßig begeistert, und habe das Rad danach mehr als "Bad-Road"-Bike, also als Rennrad-Ersatz für lange Touren und den ein oder anderen Feldweg oder ganz leichten S0-Wiesenpfad benutzt. Dabei stört weder Lenkwinkel noch Toe-Overlap übermäßig. Nachdem mein Mann aber mittlerweile auch ein Gravelbike besitzt und wir mit den Gravels auch Trails bis STS S2 in die Touren einbauen, muss irgendwas passieren. Nicht nur, dass ich mich dank des Toe-Overlaps bereits mehrfach tatsächlich oder fast abgeschossen habe (der Überlapp ist wirklich so groß, dass ich regelrecht am Vorderrad stecken bleibe, also nicht nur eine lästige Berührung) oder aus Angst davor gleich schieben muss - mit jeder blöden Situation und mit jedem suboptimalen Umbau um solche blöden Situationen zu minimieren sinkt der Spaß und auf/an dem Rad beträchtlich... und meinem Mann verderbe ich den Spaß nebenbei auch noch, wenn ich an jedem Trail in den er gerne einbiegen würde, was rumzumosern habe
Nachdem das Rad nun zig Optimierungen und Umbauten hinter sich hat und ich immer noch nicht da bin wo ich gerne wäre, hab ich langsam keine Lust mehr, zumal es sowieso nicht besser sondern nur anders wird: die Cleats sind bereits bis Anschlag nach vorne gerammt an den Schuhen so dass ich fast schon auf den Zehenspitzen stehe, normalerweise mag ich meine Cleats aber eher unter dem Mittelfuß. Um die Lenkung etwas zu beruhigen (Problem Nr. 2, der Lenkwinkel) fahre ich einen 110mm Vorbau was aber ca 2cm zu lang ist, ich bin vor allem bergab ständig mit viel Druck auf dem Lenker was auch das Umgreifen von/an die Drops erschwert. Mit 90mm Vorbau, womit die Länge passen würde, ist mir die Lenkung aber schon zu nervös. Nun könnte ich noch einen 1° Winkelsteuersatz einbauen (mehr geht nicht mit 34mm Steuerrohr), eine Gabel mit mehr Rake (hatte ich schon, war Mist) und eine Kurbel mit 160mm Kurbelarmlänge verbauen (ist mir ehrlich gesagt recht unsympatisch)... und damit vermutlich nur noch mehr Probleme schaffen, beim Versuch ein anderes zu beheben. Also zurück auf Anfang und statt weiterer Murks-Umbauten ganz neu überlegen.
Was mir vorschwebt ist folgendes:
Einen Mountainbike-Rahmen (650B+ oder 29er) missbrauchen. Am liebsten Carbon, das hat einfach die besten Fahreigenschaften. Selbiges auch bei der Gabel. Titan (teuer), Stahl (schwer) ginge auch noch mit den genannten Nachteilen, aber kein Alu. Drop-Bar ist Pflicht, ich finde es gibt nichts angenehmeres auf längeren Touren und ansich komme ich auf graveltauglichen Trails auch sehr gut damit klar. Standard Gravel/Crosser-Bereifung in 28'', Panaracer Gravelking z.B. nicht allzu breit um die 40mm damit es sich noch gut durch Matsch schneiden kann, aber mit der Option in den Rahmen auch mal schmale 29'' Reifen rein zu bekommen, falls mich doch der Wunsch nach mehr Komfort übermannt. Meine guten Kinlin-Felgen mit 21mm Maulweite kann ich dafür dann auch weiter benutzen.
Bei den Bremsen würde ich im Zuge von was "neuem" direkt auf hydraulische Shimano STI wechseln, Bremszange ist noch in Überlegung. Droppersattelstütze und elegante Remotehebel-Funktion (ich schiele da auf die neuen GRX Griffe) wäre was feines, irgendwie bin ich vom Mountainbiken mit Sattel unten doch zu sehr verwöhnt, so dass ich ihn am Gravel an jedem kleinen Stüfchen verfluche oder vor der Abfahrt die Sattelstütze manuell absenke was auch irgendwie blöd ist. Zweifach-Schaltung finde ich zwar aufgrund der Gangsprünge und Bandbreite perfekt für lange Touren, aber nach etwas Rumrechnerei mit dem Ritzelrechner könnte ich mich wohl auch mit einer 1x11fach Schaltung anfreunden, mit 10-46er Kassette (gibt's das in "leicht" außer der Sunrace?) und 40-42Z Kettenblatt (geht das an einem aktuellen Mountainbikerahmen mit Boost-Hinterbau überhaupt an der Kettenstrebe vorbei?)
Wenn es dann alles nix ist hätte ein Mountainbike-Rahmen den zusätzlichen Vorteil, dass er dann nicht unbedingt für die Katz wäre, sondern einfach ein seiner Bestimmung gerechtes Dasein als leichtes Touren-Mtb weiter fristen könnte... mal abgesehen davon, dass ich sowieso keinen Gravel-Rahmen gefunden habe, der meinen Geo-Vorstellungen auch nur ansatzweise entspricht (s.u.)
Die Überlegungen zur Geo sehen bislang so aus:
Gesamtlänge von der Sattestütze bis zum Lenker möchte ich auf ca 625mm +- kommen. Damit ich das Vorderrad vom Fuß wegbekomme muss ich dabei Vorbaulänge durch Oberrohrlänge ersetzen. Mit der derzeitigen mistigen Cleat-Position bräuchte ich ca 2cm mehr Platz als am aktuellen Rad, um die Cleats für mich passend einstellen zu können eher ca 4-5cm mehr, wenn ich dann noch klobigere Winterschuhe und die der Option auf dickere Reifen einbeziehe eher noch mehr. Um einen kürzeren Vorbau überhaupt sinnvoll fahren zu können ohne mir wieder ein arg nervöses Lenkverhalten einzuhandeln, muss gleichzeitig der Lenkwinkel einiges flacher werden (was den zusätzlichen positiven Nebeneffekt hat, dass das Vorderrad noch weiter vom Fuß weg kommt). Lenkwinkel im Bereich 67-68°, fährt sich das an einem Gravel mit Starrgabel noch "vernünftig" oder bereits zu flach, oder würde sogar etwas flacher auch noch gut gehen? Das ganze mit einem sehr kurzen 35-45mm Vorbau kombiniert um mit einem aktuellen Mountainbike-Rahmen nicht zu lang zu werden? Steuerrohrlänge ist in meinen Überlegungen bislang eher sekundär, ich habe im Zweifelsfall kein Problem mit Spacertürmchen und steilem Vorbau zu tricksen, und generell mag ich sowieso lieber etwas mehr Sattelüberhöhung. Ebenso ist mir der Sitzwinkel nicht ganz so wichtig solange er sich im Bereich von ca 73-76° bewegt, in dem Bereich kann ich Abweichungen von der idealen Sitzposition gut mit Verschieben des Sattels ausgleichen.
Wer bis hierhin gelesen hat, bekommt einen Keks ?
Also was meint ihr? Total gaga? Könnte man mal machen...? (... aber sieht dann halt kacke aus ?). Gab's doch alles schon, lies hier xxx...!?
Vorschläge für die Basis aka Rahmen+Starrgabel? (So richtig arg viel Geld gemessen an aktuellen Industriestandards möchte ich nicht ausgeben, also für Rahmen+Gabel auf jeden Fall unter 1k€)
Feuer frei
Ausgangspunkt der Überlegungen ist dieses Rad (altes Foto + alte Ausbaustufe):
Eigentlich wurde es als Cyclocrosser geboren, aber schon immer mehr als "Gravel" eingesetzt, auch wenn es damals den Namen überhaupt noch nicht gab.
Seit vielen Jahren ein treuer Begleiter, und eigentlich mag ich es auch sehr gerne. Wenn da nicht ein paar Problemchen mit der oldschool Crosser-Geometrie wären, die mir zunehmend auf die Nerven gehen.
Die Eckdaten sind ungefähr wie folgt: >71° Lenkwinkel (könnten eher 72° sein, hab das genaue Maß vergessen und Messen ist eher pi mal Daumen +-1° möglich), 535mm Oberrohr, klassisches 34mm Steuerrohr, 435mm Kettenstreben.
Mein Hauptproblem ist der recht große Toe-Overlap, zweites damit verbundenes Problem ist der sehr steile Lenkwinkel. Früher habe ich halt mal ausprobiert was damit geht auf Trails, war weniger als mäßig begeistert, und habe das Rad danach mehr als "Bad-Road"-Bike, also als Rennrad-Ersatz für lange Touren und den ein oder anderen Feldweg oder ganz leichten S0-Wiesenpfad benutzt. Dabei stört weder Lenkwinkel noch Toe-Overlap übermäßig. Nachdem mein Mann aber mittlerweile auch ein Gravelbike besitzt und wir mit den Gravels auch Trails bis STS S2 in die Touren einbauen, muss irgendwas passieren. Nicht nur, dass ich mich dank des Toe-Overlaps bereits mehrfach tatsächlich oder fast abgeschossen habe (der Überlapp ist wirklich so groß, dass ich regelrecht am Vorderrad stecken bleibe, also nicht nur eine lästige Berührung) oder aus Angst davor gleich schieben muss - mit jeder blöden Situation und mit jedem suboptimalen Umbau um solche blöden Situationen zu minimieren sinkt der Spaß und auf/an dem Rad beträchtlich... und meinem Mann verderbe ich den Spaß nebenbei auch noch, wenn ich an jedem Trail in den er gerne einbiegen würde, was rumzumosern habe
Nachdem das Rad nun zig Optimierungen und Umbauten hinter sich hat und ich immer noch nicht da bin wo ich gerne wäre, hab ich langsam keine Lust mehr, zumal es sowieso nicht besser sondern nur anders wird: die Cleats sind bereits bis Anschlag nach vorne gerammt an den Schuhen so dass ich fast schon auf den Zehenspitzen stehe, normalerweise mag ich meine Cleats aber eher unter dem Mittelfuß. Um die Lenkung etwas zu beruhigen (Problem Nr. 2, der Lenkwinkel) fahre ich einen 110mm Vorbau was aber ca 2cm zu lang ist, ich bin vor allem bergab ständig mit viel Druck auf dem Lenker was auch das Umgreifen von/an die Drops erschwert. Mit 90mm Vorbau, womit die Länge passen würde, ist mir die Lenkung aber schon zu nervös. Nun könnte ich noch einen 1° Winkelsteuersatz einbauen (mehr geht nicht mit 34mm Steuerrohr), eine Gabel mit mehr Rake (hatte ich schon, war Mist) und eine Kurbel mit 160mm Kurbelarmlänge verbauen (ist mir ehrlich gesagt recht unsympatisch)... und damit vermutlich nur noch mehr Probleme schaffen, beim Versuch ein anderes zu beheben. Also zurück auf Anfang und statt weiterer Murks-Umbauten ganz neu überlegen.
Was mir vorschwebt ist folgendes:
Einen Mountainbike-Rahmen (650B+ oder 29er) missbrauchen. Am liebsten Carbon, das hat einfach die besten Fahreigenschaften. Selbiges auch bei der Gabel. Titan (teuer), Stahl (schwer) ginge auch noch mit den genannten Nachteilen, aber kein Alu. Drop-Bar ist Pflicht, ich finde es gibt nichts angenehmeres auf längeren Touren und ansich komme ich auf graveltauglichen Trails auch sehr gut damit klar. Standard Gravel/Crosser-Bereifung in 28'', Panaracer Gravelking z.B. nicht allzu breit um die 40mm damit es sich noch gut durch Matsch schneiden kann, aber mit der Option in den Rahmen auch mal schmale 29'' Reifen rein zu bekommen, falls mich doch der Wunsch nach mehr Komfort übermannt. Meine guten Kinlin-Felgen mit 21mm Maulweite kann ich dafür dann auch weiter benutzen.
Bei den Bremsen würde ich im Zuge von was "neuem" direkt auf hydraulische Shimano STI wechseln, Bremszange ist noch in Überlegung. Droppersattelstütze und elegante Remotehebel-Funktion (ich schiele da auf die neuen GRX Griffe) wäre was feines, irgendwie bin ich vom Mountainbiken mit Sattel unten doch zu sehr verwöhnt, so dass ich ihn am Gravel an jedem kleinen Stüfchen verfluche oder vor der Abfahrt die Sattelstütze manuell absenke was auch irgendwie blöd ist. Zweifach-Schaltung finde ich zwar aufgrund der Gangsprünge und Bandbreite perfekt für lange Touren, aber nach etwas Rumrechnerei mit dem Ritzelrechner könnte ich mich wohl auch mit einer 1x11fach Schaltung anfreunden, mit 10-46er Kassette (gibt's das in "leicht" außer der Sunrace?) und 40-42Z Kettenblatt (geht das an einem aktuellen Mountainbikerahmen mit Boost-Hinterbau überhaupt an der Kettenstrebe vorbei?)
Wenn es dann alles nix ist hätte ein Mountainbike-Rahmen den zusätzlichen Vorteil, dass er dann nicht unbedingt für die Katz wäre, sondern einfach ein seiner Bestimmung gerechtes Dasein als leichtes Touren-Mtb weiter fristen könnte... mal abgesehen davon, dass ich sowieso keinen Gravel-Rahmen gefunden habe, der meinen Geo-Vorstellungen auch nur ansatzweise entspricht (s.u.)
Die Überlegungen zur Geo sehen bislang so aus:
Gesamtlänge von der Sattestütze bis zum Lenker möchte ich auf ca 625mm +- kommen. Damit ich das Vorderrad vom Fuß wegbekomme muss ich dabei Vorbaulänge durch Oberrohrlänge ersetzen. Mit der derzeitigen mistigen Cleat-Position bräuchte ich ca 2cm mehr Platz als am aktuellen Rad, um die Cleats für mich passend einstellen zu können eher ca 4-5cm mehr, wenn ich dann noch klobigere Winterschuhe und die der Option auf dickere Reifen einbeziehe eher noch mehr. Um einen kürzeren Vorbau überhaupt sinnvoll fahren zu können ohne mir wieder ein arg nervöses Lenkverhalten einzuhandeln, muss gleichzeitig der Lenkwinkel einiges flacher werden (was den zusätzlichen positiven Nebeneffekt hat, dass das Vorderrad noch weiter vom Fuß weg kommt). Lenkwinkel im Bereich 67-68°, fährt sich das an einem Gravel mit Starrgabel noch "vernünftig" oder bereits zu flach, oder würde sogar etwas flacher auch noch gut gehen? Das ganze mit einem sehr kurzen 35-45mm Vorbau kombiniert um mit einem aktuellen Mountainbike-Rahmen nicht zu lang zu werden? Steuerrohrlänge ist in meinen Überlegungen bislang eher sekundär, ich habe im Zweifelsfall kein Problem mit Spacertürmchen und steilem Vorbau zu tricksen, und generell mag ich sowieso lieber etwas mehr Sattelüberhöhung. Ebenso ist mir der Sitzwinkel nicht ganz so wichtig solange er sich im Bereich von ca 73-76° bewegt, in dem Bereich kann ich Abweichungen von der idealen Sitzposition gut mit Verschieben des Sattels ausgleichen.
Wer bis hierhin gelesen hat, bekommt einen Keks ?
Also was meint ihr? Total gaga? Könnte man mal machen...? (... aber sieht dann halt kacke aus ?). Gab's doch alles schon, lies hier xxx...!?
Vorschläge für die Basis aka Rahmen+Starrgabel? (So richtig arg viel Geld gemessen an aktuellen Industriestandards möchte ich nicht ausgeben, also für Rahmen+Gabel auf jeden Fall unter 1k€)
Feuer frei
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