Mountainbike oder Crossrad

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8. Oktober 2009
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Hallo von einem neuen Forummitglied --
und gleich auch eine Frage an die Fachleute:

Ich suche ein Fahrrad für den (überwiegenden) Einsatz auf Radwegen, aber auch gelegentliche Ausflüge auf Feldwegen und Waldwegen.
Zunächst wollte ich mir ein Crossrad zulegen, habe dann aber gehört, ein MTB (Hardtail) mit einem "Strassenreifen" wäre besser, weil beweglicher und stabiler.

Fahrerdaten: 1,85 m -- über 110 kg

Da ich technisch wenig begabt bin, kommt für mich ein Rad aus dem Versandhandel nicht in Betracht.
Wegen der in der näheren Umgebung vorhandenen Händler kommen für mich "Cube", "Stevens" oder "Hercules" sowie ggf. auch noch "Bulls" und "Conway" in Frage.

Bisher habe ich nur das Stevens Crossrad X 6 zur Probe gefahren, bin von der Schaltung etc. sehr angetan aber die zu weit vorgebeugte Sitzposition ist für mich wegen Rückenbeschwerden ungeeignet.
Da der Lenker des Stevens X 6 nicht höhenverstellbar ist, habe ich das Crossrad nicht gekauft.

Der Preisrahmen für mein neues Rad endet bei etwa 750.-- € und ich wäre für Tipps, die folgende Frage und "Wünsche" berücksichtigen, dankbar:

-- Crossrad oder MTB ?
-- Rahmengröße ?
-- aufrechte Sitzposition
-- keine Scheibenbremsen

Im voraus vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
 
Mal grundsätzlich: Bei Crossrädern werden die Reifen immer knallhart aufgepumpt, über 4 Bar sind üblich. Ist es kein vollgefedertes, dann geht jeder Schlag in die Haarwurzeln. Der Grip ist durch die geringe Auflagefläche und die Unfähigkeit des Reifens, sich dem Untergrund anzupassen, sehr bescheiden.
Den gleichen Effekt kann man auch auf einem MTB erreichen, auch hier kann man die Reifen auf 4 Bar und mehr aufpumpen (Limit von Reifen bzw. Felgen beachten!). Dann ist man kaum langsamer unterwegs. Aber man hat eben die Möglichkeit, mit dem Druck runterzugehen. Dadurch wird der Komfort höher, der Grip besser, die Belastung von Lagern und Rahmen gerade bei Deiner Gewichtsklasse geringer. Und im Gelände sinkt dadurch sogar der Rollwiderstand! Auf der Straße wird er allerdings höher.
 
Solltest Du auf den Geschmack kommen, bietet ein MTB natürlich eine Reifenauswahl in Hülle und Fülle für jeden noch so individuellen Einsatzbereich. Solltest Du Lust bekommen, auch im Schnee, im Schlamm oder auf Eis zu fahren: Kein Problem! Willst Du Komfort, aber trotzdem superwenig Rollwiderstand, gibt es große Ballonreifen (passen aber auch nicht in jedes MTB, also drauf achten, daß auch breite Reifen reingehen!). Auch das ist beim Crossrad nicht der Fall, die Auswahl an Reifen ist deutlich geringer.
 
In der Tat sind auch die Laufräder stabiler, weil die Speichen kürzer sind und daher die Hebelkräfte geringer. Auch das spricht bei Deinem Gewicht eher für 26 Zoll - Räder.
 
Bisher habe ich nur das Stevens Crossrad X 6 zur Probe gefahren, bin von der Schaltung etc. sehr angetan aber die zu weit vorgebeugte Sitzposition ist für mich wegen Rückenbeschwerden ungeeignet.
Da der Lenker des Stevens X 6 nicht höhenverstellbar ist, habe ich das Crossrad nicht gekauft.

War der Händler nicht bereit, einen hochgezogenen und gekröpften Lenker in Kombination mit einem steileren Vorbau zu montieren? Dies dürfte eine wesentlich angenehmere Sitzposition schaffen.

Dein Einsatzgebiet (Radwegen, aber auch gelegentliche Ausflüge auf Feldwegen und Waldwegen) spricht eher für ein Crossrad, wobei vielleicht eine Probefahrt mit einem echten Trekking-/Tourenrad gar nicht verkehrt wäre. Bei diesen ist die Sitzposition durch die Geometrie normalerweise aufrechter und vermutlich angenehmer.
 
...oder als Alternative 'nen Cyclocrosser.

Bei Deinem Einsatzgebiet ("Ich suche ein Fahrrad für den (überwiegenden) Einsatz auf Radwegen, aber auch gelegentliche Ausflüge auf Feldwegen und Waldwegen.") in Kombination mit ordentlicher Bereifung jedem MTB überlegen (solange keine Wurzeltrails im Spiel sind). Für sowas braucht kein Mensch Ballonreifen oder Federweg.

CXer sind halt leider nur irgendwie unpopulär, nicht 'trendig'. Zu unrecht, wie ich finde.

Habe übrigens beides, CX und MTB.

softcake
 
Ich hatte erst ein Crossrad, und hab mir dann noch ein MTB geholt, seid dem staubt der Crosser nur zu. Ich fahre natürlich mehr Gelände, und die alten Crosser-Touren einfach auch mit dem MTB. Klar, Crosser wäre ich da schneller, mag sein. Aber es bringt einfach 10x mehr Spaß, mit den dicken MTB Pushen durch die Gegend zu ballern :D
 
bis vor ein paar Jahren bin ich MTB-Maras gefahren und hab aus dieser Zeit noch ein Fully und ein Hardtail. Seit ich Triathlon mache, hab ich aber für den Winter ein Cyclocross-Bike. Wie schon oben erwähnt isses halt nix für Wurzelwege und aufgrund der Übersetzung - selbst mit Compakt und 29er Kassette) auch nix für extreme Steigungen. Inzwischen hab ich mir noch einen zusätzlichen Laufradsatz gekauft und Rennradreifen montiert, so mutiert das Teil in Minuten zum Rennrad. Ein Kumpel von mir hat auf dem CX sogar einen Auflieger montiert und benutzt es für Tria. Also m.E. ist ein MTB im Gelände schon immer besser, mit einem Cyclocrosser deckt man aber einen größeren Bereich ab.
 
110kg halten beide Radtypen bei halbwegs vernünftiger Qualität auch auf holprigen Feldwegen aus und das ist bei deinem Budget gegeben.
Crosser und MTB sind Sportgeräte mit relativ "unkomfortabler", weil sportlich, wenidger Sitzposition. Ich finde "Umbaumaßnahmen mit gerköpfter Sattelstütze, steilen Vorbau usw. nicht wirklich befriedigend und sollte nur gemacht werden, wenn man schon das Bike hat. Bei einer Neuanschaffung würde ich einfach den passenderen bequemeren Radtyp wählen.
Ich würde einen "Trecking"-Rahmen als Basis empfehlen und nicht einen reinen Crossrahmen, da weniger sportlich und deutlich komfortabler. Außerdem auch für Radtouren geeignet und mit Schutzblechen und Gepäckträger ebenso für den täglichen Arbeitsweg geeignet (lässt sich auch später umbauen). Das ist meiner Meinung ohnehin die beste Möglichkeit ist, Sport in seinen Alltag ohne großen Zeitaufwand zu integrieren. Ob du nämlich nach der Arbeit dauerhaft noch Bock hast auf's Rad zu steigen ist oft sehr fraglich.

MTB-Rahmen gibt es auch weniger sportliche, falls es unbedingt ein Bergfahrrad sein muss. Ein MTB ist aber nicht unbedingt notwendig.
Eine Federgabel würde ich für den Einsatzzweck auf Feldwegen und unter Berücksichtigung deines Gewichts aber empfehlen, schließlich lastet ein großer Teil der Belastung auf den Handgelenken.

Und um auch ein Bsp. in den Raum zu stellen:
http://www.lucky-bike.de/.cms/Cube_Overland/22-1-1732

Gibt's natürlich auch bei anderen Händlern. Und es muss auch durchaus nicht immer ein Cube sein.
 
@ softcake u. fishlips

Wenn ihm ein Crosser schon eine zu gestreckte Sitzposition hat, dann ist ein Cyclocrosser wohl gerade das Gegenteil von dem, was er braucht, oder ?
 
Sorry, aber ich bin davon ausgegangen, dass ich bei jemandem, der in einem Forum wie diesem Infos über ein Rad sucht, gewisse sportliche Ambitionen voraussetzen kann und dass er kein Damenrad mit tiefem Einstieg und Einkaufskörbchen sucht.

Das mit der gestreckten Position kann man - zugegebener Maßen in gewissen Grenzen - ja über Rahmengröße und Vorbau beeinflussen.
 
Sorry, aber ich bin davon ausgegangen, dass ich bei jemandem, der in einem Forum wie diesem Infos über ein Rad sucht, gewisse sportliche Ambitionen voraussetzen kann und dass er kein Damenrad mit tiefem Einstieg und Einkaufskörbchen sucht.

Das mit der gestreckten Position kann man - zugegebener Maßen in gewissen Grenzen - ja über Rahmengröße und Vorbau beeinflussen.

Das musst du relativ sehen. Hier wird ein "Einsteigerrad" gesucht.
Einem (Auto-)Fahranfänger einen Sportwagen mit 300PS zu empfehlen wär doch auch kein guter Tip. Auch wenn dieser sportliche Ambitionen hegt...

Ich denke das die Forderung nach einer bequem aufrechten und damit sicherlich rückenschonenderen Sitzposition zur Entlastung bei einem Gewicht von noch über hundert Kilo sehr sinnwoll ist.
 
MTB ! was kannste mit einem crossrad schon machen ? nix , nur auf schotterwegen fahren dann kannste auch ein trekkingbike fahren !
 
Hallo -- nach längerer Zeit, in der ich keine neue Nachricht gesendet habe --melde ich mich mit einem Erfahrungsbericht über die bei verschiedenen Fahrradhändlern gemachten Erfahrungen.

Ich habe mehrere Crossräder ( Stevens X 6, Merida, Cube Overland ) und MTB's getestet ( Trek 4500, Trek 6300, Corratec ?, Cube Acid, Ghost Seven Thousand und Müsing Offroad Pro ).

Ich hatte mich eigentlich schon für das Cube Acid Midseason für 729.-- € entschieden, aber der Händler wollte für das Modell 2009 keinen Preisnachlass abziehen und für den Wechsel der Reifen, des Lenkers und den Anbau von Steckschutzblechen und LED Rücklicht insgesamt 870.-- € haben.

Anschließend habe ich bei einem anderen Händler, der Ghost und Müsing im Angebot hat, das Ghost Seven Thousand statt für 1.000.-- € für 850.-- € und das Müsing Offroad Pro statt für 1.200.-- € für 980.-- € angeboten bekommen.

Bei einer Testfahrt mit beiden MTB's hat mir die Shimano Bremse im Ghost fast besser gefallen, da sie besser dosierbar war als die Magura Louise im Müsing.

Laut Händler verbessert sich die Bremsleistung der Magura nach dem Einfahren noch.

Nach einem Tag Bedenkzeit habe ich mich eigentlich für das Müsing Offroad Pro entschieden, da es über die noch etwas bessere Ausstattung (Reba Gabel) verfügt.

Der Händler hat mir das Müsing ( mit geändertem, variablen Vorbau, SKS Steckschutzblechen, LED Rücklicht, Sportours Gelsattel Garda und anderen Reifen ) für 1.000.-- € angeboten.

M. E. ist dies ein gutes Angebot.


Falls jemand positive oder negative Erfahrungen mit dem Müsing Offroad Pro gemacht hatte, bitte melden, da ich mich bis Anfang nächste Woche entscheiden muss. :)
 
Nach einem Tag Bedenkzeit habe ich mich eigentlich für das Müsing Offroad Pro entschieden, da es über die noch etwas bessere Ausstattung (Reba Gabel) verfügt.

Der Händler hat mir das Müsing ( mit geändertem, variablen Vorbau, SKS Steckschutzblechen, LED Rücklicht, Sportours Gelsattel Garda und anderen Reifen ) für 1.000.-- € angeboten.

:-) Klingt so als würdest du ein MTB auf Treckingrad umbauen wollen...
Hat dir denn die Geometrie des MTB's so sehr zugesagt? Was sprach gegen die Crossräder?
Zu Ghost vs. Müssing:
Klar bekommst du für mehr Geld immer auch ein mehr an Ausstattung. Für die 150€ Preisunterschied kaufen manche Leute etwas was von Weitem so aussieht wie ein Fahrrad und mit allem dran, was auch ein Fahrrad hätte.
Aber mal im Ernst: die besseren Komponenten wirst du niemals ausnutzen können, mit deiner Straßenausstattung. Bei Geländeeinsatz verlieren erst deine Reifen an Grip und die Steckschutzbleche verkeilen sich im Reifen oder fallen ganz ab, noch bevor die Reba zweimal den halben Federweg zurückgelegt hat. Dazu kommt, dass deine Vorbau/Sattel-Kombi in keinster Weise für sportliches Fahren geeignet ist. Du hast dann ein Pseudo-MTB, welches nicht mehr für's Gelände tauglich ist. Wenn dir die Geometrie so sehr viel besser gefällt als bei einem Crosser oder sportlichem Treckingrad ist das Ok.

Ohne den angesprochenen Sattel im Netz gefunden zu haben (schick mal'n Link) Mit einem Gelssattel wirst du nicht lange glücklich. Die quetschen dir alle möglichen Adern ab, was dann für nette Taubheitsgefühle sorgt. Für's Einkaufen fahren auf Kurzstrecken ok, mehr aber auch nicht. Die dünnen "Eierfeilen" sind auf Dauer deutlich bequemer. Auch wenn dir das kein Gelegenheitsbiker glauben wird.
 
Danke für die Infos,

wegen der Frage nach dem Link:

Ich habe erfolglos versucht, unter dem Suchbegriff "Sportours Garda" den Sattel im Internet zu finden.
Ein Freund von mir hat diesen Sattel auf seinem Müsing MTB und ich fand ihn auf einer -- allerdings nicht allzu langen -- Testfahrt mit dem MTB sehr angenehm.

Der Gelsattel wurde von einem ortsansässigen Müsing - Händler zusammen mit dem Fahrrad verkauft.


Gruß
 
Wenn da mehr Sattel und nur eine dünne Schicht Gel an exponierten Stellen sitzt ist auch alles i.O. Nur es gibt diese dick aufgepolsterten Teile und die sind nix.

Aber Sattel empfindet jeder einen anderen als bequem. Das hängt halt von der eigenen Anatomie ab und muss man ausprobieren. Ich fahr nen Fizik Nisene Sport und finde den total bequem, während der in'nem Testbericht nur für kurze Strecken empfohlen wird (da angeblich zu unbequem).
 
Guten Abend und Hallo,

ich möchte mich für viele interessante Hinweise und Tipps bedanken, da ich als "Fahrradlaie" verschiedene Punkte bei der Fahrradauswahl ohne diese Infos nicht bedacht hätte.

Der Hinweis, dass verschiedene Fahrradhändler einzelne Komponenten ohne Aufpreis austauschen hat mir sehr geholfen.

Das von dem Cube Händler angebotene Acid Midseason mit Shimano Deore und XT - Mix, Rock Shox Dart 3 etc. mit einem Listenpreis von 729.-- € hätte mich mit den von mir gewünschten Umbauten 870.-- € gekostet, weil der Händler den Teileaustausch auf den Listenpreis addierte und keinen "Winterrabatt" vom Listenpreis abziehen wollte.

Ich habe jetzt das Müsing Offroad Pro mit Rock Shox Reba Gabel, kompletter XT - Ausstattung zum "Winterpreis" von 1.000.-- € bestellt, wobei mir der Händler den Sattel, den Vorbau und den Reifenwechsel ( von "grobstollig" in Schwalbe Smart Sam ) sowie die Steckschutzbleche und die LED - Leuchten ohne Mehrpreis austauscht bzw. anbaut.

Aufgrund der Hinweise aus dem Forum habe ich mir SKS Steckschutzbleche ausgesucht, die bei einem geplanten Geländeeinsatz ganz einfach abmontiert werden können.

Im Endergebnis habe ich für 130.-- € Mehrpreis gegenüber dem Cube Acid Gesamtpreis ein weitaus besser ausgestattetes Fahrrad mit einem Listenpreis von über 1.200.-- € bestellt.

Ich hoffe, dass das Fahrrad bis zum Wochenende montiert ist, damit ich noch im November die erste richtige Ausfahrt unternehmen kann.
 
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