Hab den Artikel auch gelesen. Machmer uns nix vor, der Allgäu GmbH sind die lokalen Biker völlig wurscht. Es geht nur darum, aufzuholen, was jahrelang vernachlässigt wurde. Andere Regionen sind dem Allgäu schon lange enteilt, was das Bewerben der Zielgruppe Mountainbiker (aber auch Rennradler) betrifft. Vom Schaffen einer ordentlichen Infrastruktur ganz zu schweigen. Diese Ausweisung von Bikestrecken richtet sich nur an den touristischen Biker, der dann schön der Beschilderung nachfahren kann. Allerdings hat die GmbH nicht damit gerechnet, dass manche Gemeinden (Hörnergruppe, Immenstadt, Oberstdorf etc.) sich da komplett ausklinken und keine Strecken zur Verfügung stellen. Somit dürfte das Ziel, eine Premium-Bikestrecke durch das Allgäu zu legen, vom Tisch sein. Ebenfalls völlig unterschätzt wurde der Widerstand der sogenannten "Belangträger", die von Anfang an skeptisch bis ablehnend waren. Beim Aufbau des Projekts wurden viele Fehler gemacht. Das Thema dümpelt nun schon seit 2-3 Jahren vor sich hin, Ende nicht absehbar. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht nachvollziehbar, das manche Eigentümer, Wald-/Weidegenossenschaften, Alpwegverbände nicht die positiven Aspekte des Projekts (Haftungsfreistellung per Vertrag, Übernahme der Verkehrssicherung, Finanzierung von bikerfreundlichen Gattern etc.) angenommen haben. Ich denke schon, das auswärtige Biker gerne einer Premiumstrecke gefolgt wären, wenn die einigermaßen attraktiv gewesen wäre (funktioniert ja in anderen Regionen auch ganz gut). Auf jeden Fall kann man darauf warten, das die Wellen hochschlagen, wenn die ersten Unfälle und Konflikte auf nicht vertraglich abgesicherten Routen passieren. Es war von Anfang an ein Irrglaube, mit so einer Strecke die Biker insgesamt zu "kanalisieren". Wir Locals fahren da, wo wir bisher immer gefahren sind, wäre ja noch schöner. Bin gespannt, wie das weitergeht. Die Streckenbeschilderung sollte ja schon vor 2 Jahren abgeschlossen sein. Die ganze Premiumstrecke ist Patchwork und bleibt es, solange die verantwortlichen Politiker nicht grundsätzlich positiv Stellung beziehen und auch mal gegen die Widerstände der üblichen Belangträger so etwas auch im Allgäu durchsetzen. Vielleicht würde "draußen" dann tatsächlich mal wieder etwas Ruhe einkehren, wenn ein Großteil der Touri-Biker und vor allem die Ebiker auf solche Strecken geleitet werden.