MTB Lenker ( Rise, Back- und Upsweep ), Breite, Auswirkung auf Handling, Ergonomie und „gefühlte Rahmengröße“ etc.

Vielleicht ist das auch so eine physiologische Sache bei breiteren Lenkern.

Ist der Lenker schmaler, kann man sich eher über das Schultergelenk abstützen. Ist der Lenker immer breiter, muss man schon deutlich mehr über die Armmuskulatur stützen, was bei einer längeren Tour möglicherweise anstrengender sein kann und dadurch mehr auffällt. Dann wird ein deutlich kürzerer Vorbau angenehmer sein.
Ja wobei medizinisch die breiteren Lenker die Schulter schädigen können oder zumindest deutlich mehr belasten 🤔
Und am Rücken aktiviert ein breiter Lenker eher den Trapez ( zwischen den Schulterblättern ) als den Lat … ergonomisch wäre daher schmäler besser.


Es gibt ja auch Berechnungen mit Körperhöhe x 0.440 für Männer und x0.426 für Frauen…
Die meisten Pros in der EWS liegen da bei 96/97% dieses Wertes dann
 

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Re: MTB Lenker ( Rise, Back- und Upsweep ), Breite, Auswirkung auf Handling, Ergonomie und „gefühlte Rahmengröße“ etc.
Hab mal gerechnet, die Berechnungsformel scheint für mich recht plausibel zu sein. 👍
Bin sogar mit meiner Lenkerbreite von 740 mm noch etwas unter dem errechneten Wert.
 
Ja der Wert ergab sich aus Beobachtungen der Profifahrer.
EWS wird eben gerne dann doch schmäler gefahren als die Werte dort. Aber es ist spannend 😊

Ich müsste zB gut 800er Lenker fahren. Bin aber mit 780 perfekt bedient mit manchen Vorteilen bei 760 ( für mich )…
Habe den Renthal mit 800 noch nicht fahren können sondern nur den Lite V2 mit 760
 
In den Bike-Mags sieht man meist Bilder im alpinen offenen Gelände oder in Bikeparks, da mögen extrem breite Lenker gut gehen.
Aber hier in den Wäldern mit z.T. sehr schmalen Single-Trails zwischen Felswänden, Bäumen und Beeren-Dornenhecken gehen für mich wenigstens ein kleines bissel weniger schon noch besser. ;)
 
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In den Bike-Mags sieht man meist Bilder im alpinen offenen Gelände oder in Bikeparks, da mögen extrem breite Lenker gut gehen.
Aber hier in den Wäldern mit z.T. sehr schmalen Single-Trails zwischen Felswänden, Bäumen und Beeren-Dornenhecken gehen für mich wenigstens ein kleines bissel weniger schon noch besser. ;)
Im Brandnertal gabelt sich die rote und blaue Strecke nach einigen hundert Metern. Der Beginn der Roten ist so eine Nordshore Passage zwischen zwei Bäumen durch. Weiss nicht, ob man da nicht mit dem 800er Lenker hängen bleibt. Ich bin sicherheitshalber aussen rum... :D

Nächstes Jahr schaue ich mir die Stelle genauer an...;)

Edit: "Tschäck the ripper" heisst die Strecke, habe kurz nachgeschaut...
 
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Bei mir 77,4cm und ich komme bis jetzt mit 760 am besten zurecht, 780 war ein Tick zu breit.

Frage mich gerade ob man mit einem 17° negativem Vorbau und 8mm niedrigerer Klemmhöhe effektiv den Reach erhöhen kann wenn man einen Lenker mit 2cm mehr Rise montiert als vorher. Sieht dann vermutlich nur optisch bescheuert aus. Standard ist ein Lowrise drauf aber die haben ja auch immer min. 10mm also bräuchte ich dann 30mm Rise und bin immer noch 1cm tiefer.

Der negative niedrigere Vorbau müsste das ja in die Länge ziehen
http://yojimg.net/bike/web_tools/stem.php
Mein Kona Hei Hei hat nämlich nur 420 Reach. Mit einem 70er Vorbau ist mir das allerdings nicht so schlimm aufgefallen. Stack ist mit 606 jetzt aber eher normal.
 

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Ich wundere mich die ganze Zeit, warum von einer Reach-Veränderung gesprochen wird. Der Reach ist eine fixe Grösse am Rahmen. Das die Länge des Vorbaus bzw. die Anzahl Spacer auf der DH Brücke plus die Winkel am Lenker die Griffposition zum Fahrer ändert, ist klar. Nur hat das Null mit dem Reach an sich zu tun.

Klar, Reach=Erreichbarkeit kann man schon so definieren, nur ist das irreführend. Es entsteht der Eindruck, dass mit einem (zu)langen oder (zu)kurzen Vorbau und/oder Lenker die falsche Rahmengrösse kompensiert werden kann.

Lenkerform und Vorbau müssen Feintuning bleiben...
 
Einige verwenden den sog. RAD

Man hat am Bike ja 2 Kontaktstellen, die Pedale und den Lenker. Niemand fasst dabei ja ans Steuerrohr.
Klar kann man das nicht 1:1 vergleichen weil die Position vom Vorderrad beim RAD nicht beachtet wird und die gehen von ähnlichen Vorbau/Lenker Kombis aus.

Das mit dem negativen Vorbau habe ich schon mal bei Mullet gemacht um den Lenker tiefer zu bekommen aber in dem Fall jetzt beim Kona wenn der Rahmen 1-2cm zu wenig Reach hat, vielleicht ist es dann besser einfach den 70mm Vorbau zu lassen und den Lenker ein wenig schmaler zu machen.
Denke das würde schon gehen wie in dem Bild oben aber sieht vermutlich ganz schlimm aus wenn man dann auch noch dick Spacer über dem Vorbau hat.
 
Hi Gemeinde,

nicht ganz sicher wo ich das Thema einordnen soll aber ich versuche es mal zwischen Techtalk und Kaufberatung btw Setup Guide einzustellen…

Thema Lenker ist generell extrem wichtig aber auch sehr individuell, daher wohl auch kaum so sehr im Fokus wie Rahmengröße, Reach oder Federweg!
Außerdem lässt sich ein Lenker leicht tauschen was die Sache noch uninteressanter macht 🤪


Dennoch ein extrem wichtiges Thema da es Fahrdynamik und Verletzungen/Schmerzen oft mehr beeinflusst als andere Aspekte.

Ein ganz zentrales Problem der Industrie ist sicherlich auch dass viele Kunden eher das kaufen was sie bereits kennen oder am Bike hatten und der Style wichtiger ist als die Funktion, für viele zumindest!

Daher gibt es eigentlich fast nur noch Lenker mit 8/9* Backsweep und 4/5* Grad Upsweep.

Mutige Konzepte wie SQLab oder sehr aggressive Formen ( Fahrtechnik ) wie Renthal sind daher seltener.

Wie sehr ihr das !? Was sind eure Erfahrungen mit Backsweep und Upsweep ? Ist mehr oder weniger besser ? Wie wirkte sich das auf eure Fahrleistungen aus bzw auf die wahrgenommene Größe des Rahmens…?
Interessantes Thema, in der Tat. An meinem Cube Elite war Original ein Syntace Alu Lenker mit 700 mm Breite und 12° Backsweep verbaut. Da das Bike aus Carbon ist wollte ich einen Carbon Lenker, fand einen Syntace mit 740 mm Länge, aber nur 8° Backsweep und ich habe auch festgestellt, dass die derzeit angebotenen Lenker meist diesen Backsweep haben, wie Du sagst.
Das ist extrem schade, denn mit den 12° Backsweep fühlte ich mich wesentlich wohler, und an der Breite liegt es sicher nicht.
 
Du meinst 12° backsweep und dann auch noch upsweep dazu? Das ist bei der Breite wirklich sehr ungewöhnlich. Bei 710mm bin ich mal einen Lenker mit 5 back 6 up gefahren und fand das im Gelände nicht so verkehrt.
 
Also gefühlt wird mein „Griff“ gerader wenn ich die Hände enger zusammenhalte als wenn ich breiter auseinander greife.

Ich hab das so aufgefasst dass durch die extrem breiten Lenker die Unterarme schräg nach vorne außen zeigen und dadurch die Handgelenke/Hände im Sitzen abgeknick auf den Lenker greifen müssten bei einem breiten geraden Lenker!?

Damit die Handgelenke trotz sehr breiten Lenker zum Unterarm hin „gerade“ bleiben gibt es Backsweep. Bei SQLab dann sogar 12* oder 16*.

Allerdings ist es bei mir so gewesen dass ich bei 760mm bzw 780mm Lenkern im Stehen oder besonders in Kurven wenn ich das Bike drücke an der oberen Hand im Handgelenk außen einen Schmerz bekommen habe. Es hat mir quasi die Handwurzeln in die Elle gedrückt ( hoffe man versteht was ich meine )!

Ich müsste nach der Rechnung oben fast 810mm Lenker fahren. Will ich aber im Wald nicht. Vielleicht liegt es daher auch daran dass ich schmälere als empfohlene Lenker fahre und damit bezogen auf meine Körpergröße eher „eng“ greife wodurch ich persönlich dann weniger Backsweep bräuchte.


Nur was mich wundert ist dass mehr Backsweep eben genau wie bei mir den Winkel in Kurven ungünstiger macht fürs Handgelenk. Gerade im Gelände…
Während ein gerader Lenker in beide Richtungen dem Handgelenk gleich viel Spiel lassen würde 🤔… probiert das mal aus! Ich kann mein Handgelenk eher Richtung Körper neigen als vom Körper weg.

= gerader Lenker würde in Linkskurven ( sorry dass ich immer die heranziehe 😄 ) mehr Knick der linken Hand zum Körper hin aber weit weniger der rechten Hand vom Körper weg brauchen.

= Lenker mit Backsweep würde die kurveninnere Hand „entlasten“ aber dafür den nötigen Knick an der kurvenäußeren höheren Hand erhöhen. Von daher verstehe ich die vielen Backsweeps nur für Leute denen im Sitzen auf langen Strecken was weh tut. Im Gelände ist weniger Backsweep für mein Verständnis von Biomechanik besser.

Wahrscheinlich fahren die Profis daher auch wenig Backsweep. …meistens Renthal
( wobei sogar Fabio Wibner den SQLab Lenker extra mit weniger Backsweep bekommen hat! … wohl eben genau deswegen )
 
Also ich hab durch „Zufall“ jetzt auf YT ein Video vorgeschlagen bekommen das genau das Thema bzw das wiederspiegelt was ich oben versucht habe zu beschreiben 😅

…your true sweep

Das ist gut gemacht, gut erklärt und ich finde inhaltlich plausibel.

Evtl. schaut ihr euch das mal an und macht den Test dort eben auch. Mein persönlicher Backsweep ( natürlich immer abhängig von Griffbreite ) ist tatsächlich irgendwo um 7* 😅

Einfach am Tisch 780mm markiert und dann zwei Stecken in jeder Hand möglichst genau abgelegt in der Position wie ich meine Hände bei der gegebenen Breite eben entspannt natürlich halten würde und zack brack mit Lineal gemessen… auch Markierung mit 7*, 8* und 9* haben von oben nach unten geschaut bei 7* exakt mit meiner Handhaltung gespasst ….
 
Lenkerform und -breite ist extrem individuell. Da muss man sehr auf sein Gefühl achten.


Fährt man viel tourig im Sitzen und hat durch Körpervorlage mehr Druck auf den Händen als diese mögen, dem kann ich Ergo-Griffe empfehlen, z.B. Ergon GA3 oder ähnlich. Dazu noch Handschuhe mit Ballenpolster.
 
Interessantes Thema, in der Tat. An meinem Cube Elite war Original ein Syntace Alu Lenker mit 700 mm Breite und 12° Backsweep verbaut. Da das Bike aus Carbon ist wollte ich einen Carbon Lenker, fand einen Syntace mit 740 mm Länge, aber nur 8° Backsweep und ich habe auch festgestellt, dass die derzeit angebotenen Lenker meist diesen Backsweep haben, wie Du sagst.
Das ist extrem schade, denn mit den 12° Backsweep fühlte ich mich wesentlich wohler, und an der Breite liegt es sicher nicht.
Bei R2 gibt's oder gab's den Syntace Vector in 760 mit 12 Grad im Angebot😉

Edit:Gibt's!

Ich hab ihn mir geholt, deshalb weiß ich das... Übrigens in Carbon!
 
Ich schaue auch gerade nach einem anderen Lenker. Und ich habe mich informiert. Ergebnis:



  • Es gibt KEINE allgemeingültige Faustformel. Alle Experten sagen, das hängt ab
    vom Einsatzzweck,
    vom jeweiligen Körperbau und
    natürlich vom subjektiven Empfinden.
  • Alle Experten empfehlen selber ausprobieren und Probe fahren.
  • Wobei letzteres in der Praxis schwierig ist. Ich kann schwerlich 10 Lenker kaufen und am Ende nur einen draufschrauben.
 
Ich glaube dass man zuerst die passende Breite finden sollte, egal ob CX, DC, ED, DH,… so wild anders ist’s dann ja nicht mehr wie früher. Geos werden langsam alle „modern“.
Mein Körper bleibt aber ziemlich gleich. Ich denk daher dass es sinnvoll ist den Vorbau und Rise an den Fahrstil und das Bike anzupassen, Backsweep und Breite aber an deinen Körper.

Daher probiere ich die Tage dann mal mit einem Besenstiel „meine Breite“ aus - wie im Video oben. Das scheint ganz sinnvoll zu sein.

Mit dieser Breite dann überprüfe ich welchen Backsweep ich „brauche“.

Gefühlt wird’s irgendwo 760-780 und Renthal. Wenn’s dann so ist kann ich natürlich auch einfach meinem Wunsch entsprechend die Ergebnisse verfälscht haben 😋😅🙈😂
 
ich bin vor ein paar Jahren mal einen Syntace Lenker mit 12° gefahren.
ImSitzen war das super angenehm. Aber ich bin bergab nicht in die Attack Position gekommen. Die Ellenbogen wollten nicht raus und die Handgelenke waren auch auf "Anschlag".

fahr jetzt grad 8° und alles gut. der 6° Renthal am Touren Rad ist allerdings beim im Sitzen fahren zu wenig. Der gehört noch getauscht...
 
Ich glaube dass man zuerst die passende Breite finden sollte
Hast du bzw. habt ihr Tipps dazu, wie man das macht? Bzw. was sind Hinweise beim Fahrgefühl, dass man eher eine breiten oder schmaleren Lenker braucht?

Das Video oben habe ich mir angeschaut. Bis auf die Faustformel fand ich das aber nur semi-hilfreich. Beim Drücktest kam ja ein absurd schmaler Lenker raus.

Hintergrund der Frage:
Mein Stumpjumper ist mit einem 780mm Lenker gekommen (6° Upsweep, 8° Backsweep, 30mm Rise) und dazu ein 50mm Vorbau. Nach ein paar Experimenten mit den Spacern möchte ich 2 Spacer (-10mm) weniger aber dazu einen Lenker mit 5mm mehr Rise fahren.

Deswegen habe ich mir jetzt einen RF Next R mit 5° Upsweep, 8° Backsweep und 35mm Rise gekauft. Der kommt natürlich in 800mm Breite. Ich bin jetzt unschlüssig, ob ich den direkt kürzen soll oder erst einmal testen, dann aber ggf. Spuren mit den Bremsschellen hinterlasse, wenn ich den Lenker später kürze und die dann weiter nach innen setze.

Ich bin 183cm groß, habe aber relativ lange Arme (190cm Spannweite). Den Fahrstil würde ich als AM bezeichnen.
 
Siehe weiter oben, da gibt's auch ne Formel für eine maximale Lenkerbreite, wenn du das so haben möchtest.
Meist fährt man aber dann eher etwas schmaler als die max. Lenkerbreite, weil's für einen dem Gefühl nach so besser passt.
 
Zu breiter Lenker wird zu sperrig beim lenken und man hat weniger Kraft.
Zu schmal und man ist beim lenken unsicherer, zu wenig Hebelkraft, zu direkt und zu ungenau.
Man braucht die Bremsen und Schalthebel ja nicht so fest anzuknallen.
 
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