3. Tag (Gehirnwäsche) Königsetappe am Gardasee:
Wer schon einmal am Gardasee gewesen ist, der weiß natürlich was mit der Königsetappe gemeint ist. Jeder Mountain-Biker sollte einmal im Leben diese Tour gemacht haben. Sonst war fast alles um sonst.
Heute sollte René in die wirklichen Schönheiten des Gardasees eingeführt werden.
Der Tremalzo
Gestartet wurde heute morgen in Torbole mit einer erholsamen Bootstour. Wir wollten unseren Ausgangspunkt in Limone erreichen. 09:25 Uhr startete die Bootstour. Kurioserweise ist das Bike teurer als eine Person.
René hatte den Track aus dem Internet geladen. Natürlich war auch ich nicht unvorbereitet. Vor rund zwei Jahren war ich das letzte Mal hier. Und wie schon des Öfteren erlebt, Scheiß moderner Schnickschnack. Gut wenn man den Kopf frei hat für schöne Touren.
Vom Hafen Limone rollten wir durch die Touristenströme Richtung Hauptstrasse, um dort unseren Abzweig Richtung Tremosine / Vesio zu suchen. Kaum hatten wir ihn gefunden, zeigte sich die Region Gardasee von seiner entsprechenden Seite. Ca. 10 km mit rund 650 hm auf Asphalt standen bevor. In Vesio angekommen füllten wir unsere Camelbags noch mal mit Wasser, da ab jetzt keine Zivilisation mehr bevorstand.
Nach einigen Kilometern verließen wir die asphaltierten Wege und bogen auf Schotterwege ab. Erst wurden wir etwas abschüssig geführt. Aber dann folgte endlich der eigentliche Aufstieg zum Passo di Tremalzo. Es wechselte sich loses Geröll mit Beton und einbetonierten Steinen ab. Und alles bei einer Steigung, die seines gleichen sucht. Die Führungsarbeit wurde gleichmäßig verteilt. Sehr beeindruckt von den touristischen Highlights dieser Region passierten wir einen Wasserfall. Dieser war so beeindruckend, dass René unbedingt Aktionfotos machen wollte und dabei fast das Leben seiner geliebten
Oakley aus Spiel setzte. In einer waghalsigen Rettungsaktion konnte die Brille vor dem sicheren Ertrinken gerettet werden.
Sichtlich gezeichnet erkämpften wir uns Meter für Meter den Aufstieg, bis wir das Rifugio Garda erreichten. Etwas gestärkt folgten wir den letzten Metern bis zum Tunnel am Tremalzo (30 km, 1750 hm, 3:20 h von Limone). Dort trafen die unermüdlichen Biker aus der Nordeifel auf weitere Artgenossen, die sich für den heiligen Downhill bereit machten. U.a. MP3-Player mit aufputschender Musik oder diversen Dosengeträcken. Ab nun sollte die Belohnung für all die Plackerei folgen. Eine Vielzahl von Serpentinen wollte bezwungen werden. Der ein oder andere Anstieg folgte, gefolgt von dem ein oder anderem geilen Downhill. Mittlerweile machten sich die ersten Tage der Gehirnwäsche bezahlt. Jede neue Schlüsselstelle wurde zu einer neuen Herausforderung, die gemeistert werden wollte und auch gemeistert wurde.
Zum Abschluss erreichten wir Pregesina, wo wir unser heutiges Après-Bike-Bier genossen. Nun folgte noch die Abfahrt über die seit einiger Zeit neu zurechtgemachten alten Ponale Strasse.
Zum Abschluss der heutigen Tour sollten unsere Schätzchen noch einmal am Multischrauberbaum sich von den Strapazen des heutigen Tages erholen. Und ich sag nur: Junge Liebe muss etwas schönes sein! René ließ es sich nicht nehmen mit seiner geilen Braut unter die Dusche zu verschwinden.
So endete ein Tag, wofür es sich lohnt an den Gardasee zu reisen.
Fakten: 60 km, 2.200 hm, 5 Std. Fahrzeit