5. Tag Gardasee (Lago di Ledro, Monte Brione)
Heute sollten uns ein technischer Defekt, ein spektakulärer Überschlag und ein Totalausfall ereilen. Aber erstmal der Reihe nach.
Nachdem das Wetter in den letzten Tagen uns nicht gerade verwöhnt hatte, wurden wir heute Morgen von einem herrlichen, strahlendblauen Himmel mit einigen einzelnen Wolken geweckt. Die Sicht war so klar, dass das Südufer von Torbole aus zu sehen war.
Nach dem reichhaltigen Frühstück in der Winds Bar machten wir uns bereit, um die Auffahrt über die alte Ponale Strasse unter die Stollen zu nehmen. Das herrliche Wetter lud natürlich zu dem ein oder anderen Zwischenstopp für Fotos ein. Auf halber Höhe der Ponale Strasse Richtung Pregesina bogen wir weiter hoch zum Lago di Ledro ab.
Der Anstieg verlief heute im Gegensatz zu den bisherigen sehr moderat, so dass wir zügig den Lago di Ledro erreichten. Dort sollten wir Zeugen einer tragischen Urlaubsautofahrtauseinandersetzung

eines deutschen Ehepaars werden. Unbeirrt davon fuhren wir bis Mezzolago. Dort hatte René noch eine kleine Schleife in seinen GPS-Track eingearbeitet. Dass die Rampen aber dann so unmenschlich steil wurden, hatten selbst unsere kühnsten Träume nicht erwarten lassen.
Nachdem wir die Schleife hinter uns gebracht hatten, folgten wir den Wegen entlang des Südufers am Lago di Ledro. Ziel war es die Via del Ponale bis zurück zur Ponale Strasse zu folgen. Hier erwarteten uns einige technische Leckerbissen, die wir aber mittlerweile mit Routine gemeistert haben.
Zurück in Riva del Garda stellte René fest, dass es noch recht früh am Mittag sei. Deshalb lud ich ihn auf einen Ausflug auf den Monte Brione ein. Aus vergangenen Tagen wusste ich, dass hier so einige Schmankerl auf uns warten würden. Leider haben die Italiener den Monte Brione zu einem Naturreservat ausgeschrieben, so dass vieles nicht mehr erlaubt ist, was früher viel Spaß gemacht hatte.
Vom Bunkerdach fuhren wir bis zum entgegengesetzten Ende des Bergs um noch einen Blick ins Tal Richtung Arco zu nehmen. Nun folgte die Abfahrt die Anfangs recht unspektakulär begann, im Verlauf aber immer interessanter wurde. Sie wurde so interessant, dass ich es mir nicht nehmen ließ, an einer steilen Stufe, nach dem ich etwas gezögert hatte, einen gekonnten Überschlag hinzulegen. Alle Knochen und das Rad sind dabei aber glücklicherweise heil geblieben.
Nun ging es zum Endspurt. Die letzten Absätze hinunter. Am Ende empfing mich René mit einem fragenden Blick: Irgendetwas stimmt mit meinem Rad nicht. Die Ursache war schnell ausgemacht. Er hatte eine Hülsenmutter vom Hinterbau verloren. Also machten wir uns nochmals auf den Weg, um dieses kleine Teil im losen Geröll des Monte Brione zu suchen. Wie leider kaum anders zu erwarten ohne Erfolg.
Alle Bike-Läden wurden abgegrast, aber niemand konnte uns helfen. René blieb nun nichts anderes übrig als für morgen ein Rad zu leihen. Das bedeutet für mich, endlich gleiche Ausgangsvoraussetzungen im Gelände. Keine hochgebockte Softkutsche gegen mein altes Specialized.
Als Abschluss für unsere Woche am Lago di Garda, steht morgen der Adrenalina-Downhill auf dem Programm.
Die Fakten von heute: ca. 56 km, 1.600 hm, 4:00 h Fahrzeit