Ja mei, die Empörungsgesellschaft.
Vorgestern me too, gestern Greta, heute Rassismus.
Alle drei schlimm, nur die Probleme werden sich weder durch Demos, noch durch hitzige Internetdebatten lösen können.
Die Aktionen der Firmen dienen ja vor allem Marketingzwecken/Positionierung. Wie Fuji tatsächlich irgendwas sinnvolles hätte beitragen können, hat schon
@Votec Tox in ihrem
Beitrag gezeigt. Aber eine weitere Gewinnspendeaktion - gähn
.
Und Pinkbike -- naja, schlechtes Gewissen tut immer a bissl gut
. Relevant ist es nicht.
Dass sich ein paar Mittelschichtsweisse wegen Rassismus jetzt schlecht fühlen, ist für sie gut, wird aber an der Sache nichts ändern. Solange die Ungleichheit in USofA auf Augenhöhe mit Russland und manchem Dritte-Welt-Staat liegt, wird sich das mit dem Rassismus dort nicht so schnell erledigen.
Rassistische Vorurteile abzubauen ist das begrüssenswerte eine. Aber es bräuchte massive Investitionen ins staatliche Schulwesen in den Armenvierteln, massive Investitionen in staatliche Unis, damit die Kinder mit Absolventen der Eliteunis (Kosten fast 80K USD/Jahr!) um gute Jobs konkurrieren können -- nur mit Affirmative Action ist es nicht getan, wie ich (Anfang der 90er!) bei einigen Kommillitoninnen feststellen musste
. Dazu einen massiven Ausbau von Sozialdiensten, um den Kreis aus Armut und Abhängigkeit, die oft quasi in der Familie weitergegeben wird (siehe auch Mining Towns in Grossbrittanien oder die Banlieues in Frankreich) durchgebrochen wird. Das geht aber voll gegen den Strich der amerikanischen Mentalität: "Jeder ist seines eigenen Glücks Schmied."
Ich sehe da schwarz. Die Probleme sind seit Jahrzehnten bekannt, geändert hat sich nichts und ich befürchte, es wird sich so schnell auch nichts ändern. Die Proteste werden abebben und alles wird mehr oder weniger weiter so laufen, wie bisher. Siehe auch Me Too und Klimawandel.