Ergänzend hierzu auch nochmal, weil man auch unter den Artikeln zu anderen Massedämpfern viel negatives und zum Teil einfach ins Lächerlich ziehende liest, folgendes: Wichtig ist für einen Massedämpfer/Schwingungstilger, dass wir die Abkoppelfrequenz kennen welche wir beruhigen wollen. Hieraus ergibt sich dann die Eigenfrequenz des Feder Masse Systems welche der Massedämpfer haben muss um sinnvoll zu arbeiten. Natürlich haben wir hier beim MTB ein Frequenz Spektrum welches auftreten kann. Jedoch hat auch ein MTB erstmal wie jedes Fahrzeug eine Eigenfrequenz welche sich über das Feder-/Dämpfersystem und die wirkende Masse pro Achse berechnen lässt. Ich kenne mich in dem Thema eher aus dem Automotiv Bereich aus, was sich aufgrund der Tatsache, das wir beim Auto den Kompletten Aufbau inkl. Fahrer als eine Einheit betrachten können, nicht einfach so auf ein MTB übertragen lässt. Das Ziel des Massedämpfers an der Federgabel des MTB ist ja die auf die Arme wirkenden Beschleunigungen zu verringern und so Ermüdung/Armpump vorzubeugen und die Front zu beruhigen. Da nun aber der Fahrer eben nicht starr mit dem Fahrrad/Lenker verbunden ist sondern eben auch durch seine Arme Stöße, speziell wenn diese mit hohen Beschleunigungen erfolgen aufnimmt, muss man für die Auslegung des Systems die Masse des Fahrers eigentlich raus nehmen, da es ja unser Ziel ist, dass diese Schläge/Beschleunigungen gar nicht erst beim Fahrer ankommen.
Um die Wirkung des Massedämpfers nun zu bestimmen, ist natürlich neben dessen Eigenfrequenz auch das Gewicht der Masse wichtig mit welcher dieser wirkt. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die meisten Systeme auf eine Tilgung von einer Frequenz von ca. 7Hz ausgelegt sind, da diese wohl für die Wirkung am Lenker am relevantesten sind. Auch hieran sieht man schon, dass der Fahrer nicht als starr verbunden betrachtet wird. Denn mit einem Fahrfertigen Systemgewicht von sagen wir mal 100kg (80kg Fahrer + 16kg Bike + 4kg Kleidung/Werkzeug/sonstiges) landen wir bei einer "durchschnittlichen" MTB Federung bei deutlich geringeren Eigenfrequenzen. Ohne es auch nur irgendwie genauer zu wissen würde ich sagen, dass wenn der Fahrer als starr angenommen wird, wir bei einer Eigenfrequenz von um die 1 - 1,5 Hz landen würden, nach meinem Gefühl. Da wir aber die am Fahrrad auftreten Frequenzen tilgen wollen um diese Schwingungen gar nicht erst an den Fahrer weiterzugeben, müssen wir eigentlich auch nur das Gewicht des Fahrrads betrachten und landen somit, bei gleicher Federrate und dem geringeren Gewicht des reinen Fahrrads, bei einer höheren Eigenfrequenz. Weshalb mir die 7Hz als durchaus realistisch erscheinen. Die Wirkung des Massedämpfers kann man dann über die Masse des Gewichts beeinflussen, wobei natürlich wieder die richtige Federrate gewählt werden muss um die korrekte Eigenfrequenz des Massedämpfers zu haben um die Schwingungen des MTB zu tilgen. Wenn wir das Beispiel vom Formel 1 Renault aus 2006 nochmal hernehmen, hier hatte der Massedämpfer laut Medien eine Masse von 10kg bei 605kg Fahrzeuggewicht. Die Masse des Gewichts kann hier linear runtergerechnet werden um die gleiche Wirkung bzgl. der Tilgung zu erzielen, da dieses in den entsprechenden Formeln auch nicht quadriert vorkommt. Somit macht das Gewicht des Massedämpfers beim Formel 1 Renault von 2006 1,65% der Gesamtmasse aus, mit welcher es die Schwingungen tilgt. Wenn wir nun ein Fahrrad mit ca. 16kg nehmen würde dies um die gleiche Wirkung zu erzielen ein Gewicht des Massedämpfers von ca. 264g bedeuten, womit wir uns genau in der Range befinden in welcher diese Produkte im allgemeinen arbeiten. DH eher mehr Enduro ungefähr dort.
Speziell dieses Produkt hier sitzt nun natürlich nicht an der gefederten Masse, sondern an der ungefederten Masse, was die Wirkung und auch Auslegung beeinflusst, aber dennoch seine Wirkung im Fahrwerk als Gesamtsystem hat.