Hallo Zusammen,
hier wird schon fleißig spekuliert und diskutiert warum unsere neuen Naben keine einstellbaren Endkappen mehr haben.
Wir haben in der Vergangenheit viel und oft erklärt, bzw. erklären müssen wie das axiale Spiel an unseren Naben richtig eingestellt wird, bzw. wie es eingestellt werden muss.
Allein das zeigt, dass die Einstellerei ein Thema ist mit der der ein oder andere Nutzer überfordert oder vielleicht sogar verunsichert ist.
Hinzu kommt, dass an ca. 95% aller Kunden-Laufräder mit Lagerschaden (die uns zugesandt wurden) kein axiales Spiel eingestellt war.
Wir mussten außerdem feststellen, dass der Großteil unserer OE Kunden und Händler vor Auslieferung der Bikes das axiale Spiel nicht eingestellt haben.
Diese Fakten haben uns die Entscheidung leicht gemacht und uns dazu bewogen unsere Naben zu optimieren. Und zwar so, dass sie auch ohne einstellbares Lagerspiel immer gleichmäßig und ohne verspannte Lager laufen.
Wir haben dazu viele Tests gemacht. Der „Trick“ der uns das ermöglicht ist recht simpel.
1- Eine massivere Nabenachse mit Schultern die so massiv ausgelegt ist dass sie nicht gestaucht wird und somit kein axialer Druck auf die Lager übertragen wird
2- Eine spezielle Auslegung der Toleranzen zwischen Achsenschultern und Nabenbodyschultern. Das ist kein Hexenwerk und keine Raketentechnik … man muss nur darauf kommen …
Die Lager sind wie schon vom ein oder anderen vermutet die 26x17x5 Lager.
Größere Lager haben zwar eine höhere Traglast, die Traglast der 26x17x5 Lager ist aber ausreichen für den Einsatz am MTB. Lasst euch hier bitte nicht täuschen von diversen anderen Hersteller Informationen … was zählt ist die dynamische Traglast und diese ist bei einem 26x17x5 bei ca. 2650 N. Das sind ca. 270 Kg mit denen ein Lager dynamisch belastet werden kann. Das sind Lasten da machen die meisten anderen Bauteile vorher die Grätsche.
Ein Beispiel dass bei defekten Lagern meist nicht eine zu geringe Tragzahl für den Lager-Defekt zuständig ist dieses:
Auch DH VR Naben mit 20mm Steckachse und 25x42x7 Lagern laufen teilweise nach kürzester Zeit im Enduro Einsatz rau. Und das trotz einer Tragzahl von 4300 N / ca. 440 Kg je Lager.
Wir sind der Meinung: Das Hauptproblem ist der Schmutz und Wassereintrag.
Wie der ein oder andere vielleicht weiß, haben wir -um den Schmutz und Wassereintrag, sowie das Korrosionsverhalten der Lager zu testen- unsere eigen kleine Prüfmaschine kreiert um genau das abtesten zu können.
Mit den von uns jetzt schon seit längeren verwendeten Lagern und der nicht mehr notwendigen Einstellerei -und dem somit immer optimalem Lagersitz- sind wir der Sorglos-Nabe ein gutes Stück näher gekommen.
Wir arbeiten kontinuierlich immer weiter an diesem Thema und haben auch schon wieder Ideen wie die Lager eventuell noch besser vor Wasser und Schmutz geschützt werden können.
Das alles macht unsere bisherigen einstellbaren nicht wirklich schlechter. Wer weiß wie er das Spiel einstellt hat mit unseren bisherigen Naben (Gen1) weiterhin ein hervorragendes Produkt mit dem man viel Spass haben kann.
Viele Grüße,
Michi Grätz