Not another Aufbauthread: crazyeddies Baustellen 2017

crazyeddie

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Vielen reden ja selbst in der Freizeit über ihre "Projekte". Der Berliner Flughafen ist für mich ein Projekt, oder die Besiedlung des Mars. Bei mir hat sich eher die bescheidenere Bezeichnung "Baustelle" ergeben, weil ich auch gerade eine solche im wörtlichen Sinne bearbeite. Um die soll es aber nur in einer Nebenrolle gehen, hier dreht sich natürlich alles um die Bikes.

Zum einen wäre da die ewige Baustelle, die dennoch aller Voraussicht nach vor den oben genannten Projekten fertig wird. Dann gibt es die Reste-Baustelle, mit der ich heute beginne. Und wer weiß, vielleicht steht ja am Ende des Jahres noch eine echte Restauration an, so richtig mit V-Brakes und so.

Eine Anmerkung noch bevor es losgeht: Alles, was ich hier im folgenden schreibe, habe ich mehr oder weniger kurz zuvor auf meiner Facebook-Seite gepostet - ich freue mich natürlich auch dort über Follower, Likes und Kommentare. Die einen sind nicht hier im Forum unterwegs, die anderen nutzen kein Facebook - deswegen poste ich alles doppelt. Die Bilder hier sind bei MTB-News in meinem Fotoalbum gespeichert, also selbst wenn ihr ganz schwere Bedenken gegenüber Mark Z. und Co habt dürft ihr sie ganz ohne Aluhut ansehen.

1. Bauabschnitt: Specialized S-Works Stumpjumper HT
So, es geht los mit dem Stumpi! Die Alben sind angelegt, ab jetzt lade ich nacheinander die Bilder hoch. Zum einen auf der Waage, zum anderen passend zum Motto "Baustelle". Der gute Wille muss zählen, erwartet keine fotografischen Meisterleistungen:rolleyes:







Es geht los mit den Teilen, die diesen Aufbau mehr oder weniger verursacht haben: Die 77 Composites Felgen waren mir fürs gute Rad dann doch zu schwer für die 21mm Innenbreite. Auf den Bildern sind noch jeweils ca. 10-11g Lack drauf, aber auch ohne war das für erwartete sub300g einfach nix. Die Rücknahme war ausgeschlossen und wenn das auch rechtlich sicherlich so wasserdicht war wie ein Conti RaceSport tubelesstauglich, wollte ich gar keine Diskussionen anfangen.





:confused:Was also tun? Da war ja noch dieser kleine Rahmen, der in meinem Keller rumlag und dem ein Schicksal als Probestück für den Lackierer blühte. Ich hatte mehrere Optionen angedacht: Ein neues Damenrad aufbauen, nachdem das Juliana verkauft war. Ein renntaugliches Bike aufbauen und einem hoffnungsvollen Talent zur Verfügung stellen.

Da aber weder eine passende Fahrerin noch meine baldige Rückkehr in die lokale Rennszene in Sicht waren, beschloss ich ein hübsches Straßenrad für mich aufzubauen und möglichst viele Teile aus dem Fundus zu verwursten. Ersteres wird glaube ich gelingen, letzteres ... na, geht so. Aber das seht ihr in den nächsten Tagen selbst:bier:
 
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Um das WLAN im ICE nicht zu arg zu strapazieren, gibt es heute nur die Gabel. Im guten Rad wird eine Lefty verbaut werden, daher war es zwecks Flexibilität mit den Laufradsätzen naheliegend, auch im Stumpi eine Lefty zu verbauen.

Allerdings braucht es für den Einsatz auf der Straße keine Federgabel, daher standen eine 1300g schwere starre Alu-Lefty von Cannondale und eben die Flatland Carbon mit weniger als der Hälfte an Gewicht zur Auswahl. Dass mir diese Entscheidung keine schlaflosen Nächte beschert hat, dürfte klar sein.



Es gibt Optionen zu Bremsaufnahme, Steuerrohrlänge und einer Art Einbaulänge, gemessen bis zur Unterkante eines originalen Lefty-Steuerrohres. Die 460mm lange Version liegt etwa in der Nähe der 478mm Einbaulänge einer Reba mit 90mm Federweg bei 20% Sag, wie sie im Komplettrad des Stumpi verbaut war. Das wird also ganz gut passen.



Die Bremsleitungsbefestigungen sind unten passend und oben etwas zu hoch für meine Zwecke angebracht, es geht aber. Was das bedeutet, seht ihr, wenn die Bilder vom fertigen Rad kommen.



Die Gabel kommt mit makellosem 3K als Oberfläche, die Brücken und die Bremsuafnahme sind schwarz lackiert. Wie ihr seht wurde die Gabel glänzend schwarz lackiert. Aus dem Fundus wurden noch zwei Titanschrauben verbaut. An der Tatsache dass ich silberne Titanschrauben verbaue, sieht man dass es sich hier wirklich um ein Restebike handelt.

 
Da will ich doch die wenigen Mitleser nicht verlieren und versuche die 23-Uhr-Marke einzuhalten. Edit: Mist, das Bilderhochladen hat etwas zu lange gedauert, knapp gerissen.

Rest der Laufräder, Teil 1:
Ich habe die Naben und die Kreuzungszahl so ausgewählt, dass ich wenigstens 16 Speichen von 32 übrigen in 280mm mit gebogenem Kopf verwenden konnte. Warum die übrig waren, ist dann Teil der Aufbau-Story des guten Rades. Einmal Einspeichen reicht mir, deswegen nehme ich nur noch die CX Super von Sapim - sonst denke ich ja doch ständig dran sie irgendwann nachzurüsten. Bei 32 Stück und steifen Carbonfelgen erwarte ich keine Probleme.





Die Nippel stammen auch aus der Restekiste, der leichte Laufradsatz soll dann doch noch die letzten vier, fünf Gramm sparen und wird mit normalen Nippeln aufgebaut. Die Squorx sind aber ein Traum für das Einspeichen und Zentrieren, weil man sie von oben mit einem Torx-Schlüssel dreht und die Messerspeiche viel näher am Gewinde gegenhalten kann als bei Benutzung eines Nippelspanners der den Vierkant greift.





Der Deore-Schnellspanner kommt aus der tiefsten dunkelsten Ecke der Restekiste. Ich hätte auch noch einen XTR aus der 9000er Serie gehabt, aber der wiegt genauso viel und schwarz passte doch besser.





Felgenband sollte man immer in ausreichender Menge im Haus haben, daher kommt das natürlich von der 55m-Rolle. Da hat man eine Weile dran und daher habe ich mich auch schon länger nicht mehr nach Alternativen umgesehen, die vielleicht etwas weniger steif und störrisch bei der Montage sind.





Die FunWorks-Ventile sind gerade so lang genug für die relativ flachen 77 Composites Felgen. Für den guten Laufradsatz mit höheren Felgen waren sie zu kurz.



 
Nur ein kleiner Kreativitätsausbruch - das Motto ist "Baustelle", die Fotos sind größtenteils auf dem Tapeziertisch entstanden und ich habe mir als Bildhintergrund einfach irgendwas geschnappt was in der in Renovierung befindlichen Wohnung so rumlag.
 
Rest der Laufräder, Teil 2:

Wenn der Laufradsatz auch fürs gute Rad eher in Verwendung mit schmalen Reifen (Schlamm- oder Spikereifen) angedacht ist, werde ich ihn im Stumpi mit den 2,35" breiten Schwalbe G-One Speed bestücken. Bei den ca. 2 Bar die ich wohl fahren werde ist das ok. Einen MTB-Reifen würde ich mit deutlich weniger Druck fahren, das würde bei dieser Reifenbreite auf der Felge mit 21mm Innenbreite wohl ziemlich kippelig.



Sie sitzen ziemlich stramm und dichten am Wulst gut ab, aber leider haben die LiteSkin-Karkassen ein paar Löcher -
ungünstigerweise in der Nähe des Wulstes. Wenn man nicht grade eine ganze Familienpackung Milch reinschüttet, kommt die Milch da von alleine nicht hin. Ich hoffe, sie werden trotzdem dicht. Übrigens sind die Reifen mit 440g angegeben, ich hatte also ziemliches Pech mit den 110g Übergewicht im Paar.





Als Hinterradnabe ist bei mir irgendwas mit DT Swiss Zahnscheibenfreilauf quasi gesetzt, wenn es um halbwegs leichte haltbare Naben geht. In diesem Fall wurde es eine langweilige 240s. Ich weiß nicht ob r2 da noch Altbestände mit 18-Zahn-Zahnscheiben und Stahl-Gewindering verkauft, aber es war die günstigste Option. 36-Zahn-Zahnscheiben hatte ich noch, ein Alu-Gewindering kommt demnächst nachträglich noch rein.





Am Vorderrad habe ich dann eigentlich was günstiges gesucht, wurde aber nicht fündig. Bei Naben Marken mischen ist ja so ne Glaubensfrage, aber da die DT Swiss Lefty-Nabe 30g schwerer und auch noch ein paar Euro teurer war als die Extralite, bei der ich mit 2fach-Kreuzung auch noch 16 vorhanden Speichen weiterverwenden konnte, war die Sache klar.





Die Kombination vorne Extralite/hinten DT Swiss Freilauf ist analog zum leichten Laufradsatz im guten Rad, aber die Naben sind nicht identisch. Dazu aber in naher Zukunft mehr.
 
2158651-sg5jj7wgodyg-nabehinten-medium.jpg




Hast du ne Rauhfasertapete auf den Boden geklebt? o_O
 
Grade will das WLAN im ICE nicht so wie ich. Deswegen gibt es heute Abend hier nichts zu sehen. Vielleicht hole ich es nach, wenn ich angekommen bin.

Bis nächsten Sonntag gibts noch Teile, dann sind wir durch. Bin auf gespannt wie die Reaktionen auf das Gewicht ausfallen - Rekorde werden hier keine gebrochen, auch beim guten Rad nicht. Da das Leichtbauforum seit ca. 13 Jahren meine Heimat im IBC ist, hoffe ich aber mal dass mit den gebotenen Gewichten alle noch einverstanden sind, vor allem weil ja grade eher Sommerloch ist was Aufbauten angeht.
 
Zur Lefty braucht es einen Schaft und da gibt es nur einen leichten der vertrauenserweckend ist: MCFK. Anscheinend wird er nicht mehr produziert, ich habe glücklicherweise noch einen ergattert.



Beim Steuersatz habe ich mal die Mittelklasse von Cane Creek gewählt. um nicht allzuviel Geld auszugeben. Mit Schrecken wurde ich beim Auspacken an die blauen Dichtungen erinnert. Oben half etwas Plastidip, den Konus habe ich gleich gegen einen Procraft ausgetauscht. Ich schlitze die Gabelkonen immer, aber die Lefty ließe sich anders auch kaum (de)montieren.



Der Spacer wird benötigt, warum seht ihr dann nächste Woche auf den Bildern vom Komplettrad besser.



Der Vorbau muss ein Flatforce sein, damit der Lenker einigermaßen tief runter kommt. Leider ist es ein ganz schöner Brocken, besonders in der längsten Variante. Der Rahmen ist mir mit normaler Vorbaulänge zu kurz, aber für ein Straßenrad ist das Fahrverhalten mit einer solchen Oldschool-Vorbaulänge ok.



Den Lenker habe ich gestern noch schnell getauscht nach der ersten Sitzprobe. Ich hatte fürs gute Rad damals den Syntace Vector Carbon Low10 mit 8° Back Sweep gekauft, dann aber wegen der Länge des Rades auf 12° getauscht und den 8° verkauft. Vor ein paar Wochen waren dann die letzten kurzen (680mm) Low10 bei bike-components im Angebot, da habe ich mir nochmal einen mitbestellt. Glück gehabt, mit 12° war das Rad immer noch einen Ticken zu kurz. Die Differenz liegt schon so im Bereich von einem Zentimeter zwischen 8° und 12°.



Vielleicht kommt mittelfristig noch ein Bikeahead Composites drauf, da habe ich auch noch 8,5 (Edit sagt: es sind 10°) und 13° hier liegen, mal sehen welchen ich am Ende ans gute Rad schraube. Bei dem Lenker beginnt die Biegung weiter außen, daher lässt sich der Reach nicht 1:1 anhand der Gradzahl mit dem Syntace vergleichen.

Als Griffe habe ich aktuell zwei Favoriten: Die leichten Cannondale-Schraubgriffe (auf einem glatten Syntace braucht es Haftpaste, sonst muss man die Schrauben arg zuknallen) und ESI Racer's Edge. Letztere montiere ich aber nur, wenn garantiert nichts mehr am Cockpit geändert wird. Daher sind erstmal die Cannondale drauf.



Und so sieht das ganze dann in Kombination aus:





Und weil das eigentlich der Beitrag von gestern war, kommt etwas später noch ein Nachschlag.
 
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Bremsen wir nun mal die Erwartungen auf weitere Highend-Teile. Die Level TL ist eher Mittelklasse, bietet aber immerhin Matchmaker X kompatible Schellen. Dass ganz zufällig noch Level Ultimate Bremssättel übrig waren, hilft etwas das Gewicht zu senken.







Die Bremsscheiben sind auch aus dem Fundus, noch von der Elixir XX Worldcup oder wie sie hieß, die anfangs mal ans gute Rad sollte.





Dass silberne Titanschrauben aus der Restekiste und ein schnöder Shimano-Adapter verbaut wurden, zeigt doch die Ernsthaftigkeit meiner Bemühungen es nicht zu übertreiben. Für die Übertreibungen soll ja erst die nächste Aufbau-Story sorgen.





2159389-jdbjak9aoktz-bremsleitungsbefestigungkabelbinderreste10g-thumb.jpg
 


Der Antriebsstrang war bereits weitestgehend vorhanden. Die XTR-Pedale mit Titanachsen waren schon in meinem Spark RC von 2010 verbaut, die schwarz eloxierten XTR-Kurbeln stammen ursprünglich aus meinem Inspired Skye. Glücklicherweise hat es Hope aber irgendwann geschafft, die eigenen Kurbeln auf den Markt zu bringen und die waren natürlich Plicht für das Inspired.





Zusammen mit den ovalen Rotor-Kettenblättern bin ich die Kurbel und Pedale bisher an meinem übrig gebliebenen Zweit-Spark gefahren. Dort muss ich sie auch wieder hin ausleihen, wenn ich das Bike nach der noch ausstehenden Laufradreparatur mal wieder fahren will.





Die Kette war mal für das gute Rad vorgesehen und für dessen Probeaufbau schon gekürzt, passte aber trotz der größeren Kettenblätter auch noch perfekt für das Stumpi.



Neu sind nur die langweilige und schwere XT-Kassette und das KCNC-Innenlager, das von PF30 auf HTII adaptiert. Die roten Kunststoffeinsätze habe ich gegen schwarze von Acros getauscht. Das Lager ist auch eher schwer, aber die beiden Hälften werden verschraubt. Das ist mir deutlich sympathischer als irgendwelche Plastikadapter in ein PF30-Lager zu stöpseln.





Auch wenn mein Elan diesbezüglich am Ende des Aufbaus merklich nachgelassen hat, zwei "Baustellen"-Fotos habe ich auch vom Antrieb gemacht:



 
Einen Pluspunkt von mir: Die abgefuckte aber penible Präsentation.
 
Neu sind nur die langweilige und schwere XT-Kassette und das KCNC-Innenlager, das von PF30 auf HTII adaptiert. Die roten Kunststoffeinsätze habe ich gegen schwarze von Acros getauscht.

Das Lager fahre ich im CX, jetzt schon im 2. Rahmen.
Bekommt einen klaren Kauftipp von mir. Unauffällig, knarzfrei, P/L top.... :daumen:

Hättest du mal einen Link zu den schwarzen Acros-Schalen?

Danke im voraus!
 


Wir nähern uns dem Ende. Was fehlt noch? Genau, die Schaltung. Züge und Kleinteile kommen aus dem Fundus, sowas sollte man ja immer im Haus haben.

[url=https://fotos.mtb-news.de/p/2160020][/URL]

Das XTR-Schaltwerk habe ich mal geschenkt bekommen. Es ist leicht krumm nach Feindkontakt oder dergleichen und es mit einem neuen Ausleger und neuen Käfigteilen auszustatten war nicht viel günstiger als ein neues Schaltwerk und teurer als ein XT, aber ich musste es einfach verwursten.



Sonst hätte ich wohl gleich noch ein Rad geplant, weil ich durch einen Fehlkauf das Pendant des verbauten XT-Umwerfers auch noch in Top Swing übrig habe. Immerhin habe ich das früh geahnt und ausprobiert, im Gegensatz zur Sattelstütze.



Die Schalthebel sind auch neu und auch XT. Sie werden mit Problem Solvers MisMatch 2.0 an die Bremshebel gehängt. So ganz gelöst ist das Problem aber ungeachtet des Namens nicht - die Hebel sind eigentlich zu weit weg vom Lenker.





Diese Entfernung lässt sich auch nicht einstellen, das liegt an den Adaptern. Nach dem Schalthebelschellendrama fürs gute Rad kann ich aber hier beim besten Willen nicht die gleichen Geschütze auffahren, hier muss es eine simplere Lösung tun.
 
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