Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman

Toll,
Irgendwie hab ich Link aus den anderen Threads verpasst. Und nun erstmal drei Woche nachzulesen... :)

Aber sieht vielversprechend aus.
 

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Re: Omanix - Berge, Wüsten und Wadis im Sultanat Oman
Schaut scho nach Bruch von den Querfortsätzen 3 und 4 rechts aus. Rippen hats da unten keine mehr. Die Neymar Verletzung quasi. Bruchheilung ca. 6-8 Wochen. Weitere Stürze wären dumm. Ich würd a Ruh geben. Gute Genesung, lieber Stuntzi!
 
Ihr wollt ja immer auch wenig Unterhaltung. Zum Oman kann ich nix beitragen und lese gespannt mit, aber zum Thema "Diagnosen" in fremden Ländern (wenn es nicht interessiert, weitergehen):
Vor Jahren waren meine Frau und ich in Neuseeland. Wie es immer so ist, zu Hause ist man super gesund, aber in der Ferne. Also meine Frau entdeckte eines Abends einen großen runden roten Fleck am Bein. Erstmal waren wir besorgt und haben Doktor Google befragt: Erstes Zwischenergebnis "Boreliose". Deckte sich und erschien plausibel, Behandlung (Antibiotika) auch. So wo bekommt man jetzt in Neuseeland Antibiotika her? Also gegoogelt (wie konnte man je ohne ein Handy leben?) und zum Arzt in Wellington. Jetzt haben es die Kollegen Mediziner ja nicht so gerne, wenn man mit einer fertigen Diagnose inkl. Behandlungsplan auftaucht, also hat sich meine Frau untersuchen lassen: Ärztin erstmal visuelle Begutachtung aus der Ferne (immerhin das sind ja keine Neuseeländer), dann etwas näher heran. Palpatiert (heißt doch so). Danach erstmal leichte Ratlosigkeit. Zurück zum Schreibtisch und Meterband geholt und den elliptischen Fleck vermessen (das war mir in der Tat komplett neu und erzeugte leichtes Grinsen). Diagnose Ärztin: Da ist was entzündet, aber ich weiß nicht so genau ... Dann packten wir erstmal unsere Diagnose aus: Zeckenstich mit anschließender Boreliose und Wanderröte (erklär das mal alles auf Englisch). Behandlung: Antiobiotika. Hmm, dann wurde sie sehr ehrlich und sagte: Hier gibt es keine Zecken, ich habe so etwas noch nie gesehen, aber das hört sich alles vernünftig an. Ich verschreibe mal Antibiotika. Die hat meine Frau dann auch genommen und da wir eh auf dem Weg zu einem deutschen Freund der Arzt war, haben wir das 1,5 Wochen nochmal bestätigen lassen. ... Das wir nicht gewarnt wurden, mit dem Antibiotika und der Sonne vorsichtig zu sein und dem daraus resultierenden Sonnenbrand (Sonnenbrand unter den Fingernägeln!) ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
 
Bleibt vorerst nur auf die Selbstheilungskraefte zu setzen, und das bei einer genaueren Aufnahme in der Heimat auch nicht mehr zu sehen ist. Das sie Dich entlassen haben, ist ein gutes Zeichen. Ich druecke weiterhin die Daumen, das Ihr noch ein paar schoene Kilometer radelt, ohne zuviel Schmerzen, und one Schockueberraschungen.
 
19.01. 09:30 Al Khadra International Sculpture Symposium, 460m

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Erstes Frühstück mit Zimmerservice auf unserer kleinen Terasse: Yonis tischt immer neue Leckerlis auf, hungrig losfahren muss hier niemand. Zubereitet wird alles von seiner Frau im Haupthaus der Farm einhundert Meter weiter, der Pickup-Truck dient als Servierfahrzeug.

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Danach besuchen wir mit unserem Gastgeber das Alkhadra International Sculpture Symposium, Kultur-in-der-Wüste-Zufallsfund auf unserer Route: https://instagram.com/alkhadra1980

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Da ist schon richtig Action in der Wüste: Erst draufmalen...

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... und dann losschnitzen.

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Die meisten Künstler kommen aus dem arabischen Raum, aber ein eloquenter Römer...

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... und "Big Mama" aus Tansania sind auch am Start. Lustige Truppe, wir hängen länger ab als geplant. Schlussendlich wird daraus ein zweites Frühstück, ...

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... dann ruft die...

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... Wüste.
 
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Es ist immer wieder erstaunlich was ihr über die geplante Tour hinaus noch so alles zufällig erlebt, z.B. dieses Skulpturen-Festival. Aber das kommt wohl davon wenn man einfach macht statt immer nur zu planen.

Ich wünsche euch weiter eine gute Zeit im Oman, Kettle weniger Schockmomente und dir gute Besserung
 
19.01. 17:30 Wüstencamp bei Al Qabil, 500m

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Kaum fährst a bisserl durch die einsame Wüste, ...

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... schon greift dich der erste Ziegenhirte im Pickup von der Piste und läd dich zu Tee und Datteln und Honigpfannkuchen bei seiner Familie ein.

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Wir bekommen eine Tour durch die ausgedehnten Stallungen...

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... und spielen Selfie-War mit den Söhnen.

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Dann endlich weiter durch die Wüste, ...

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... inklusive Kamelfütterung.

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Schmeckt's? Vitamine sind wichtig, sonst endest du...

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... wie dein Kumpel ein paar Kilometer weiter.

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Ist zwar noch nicht besonders spät, aber irgendwie gefällt uns diese Steinwüste richtig gut. Wir cruisen einfach ein bisserl querfeldein durch die Gegend...

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... und suchen uns irgendwo einen hübschen Baum zum bleiben.

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Wirbelfortsatzbruchschmerzlevel? Naja... könnte besser sein. Radeln passt, da.merk ich beinahe nix. Gehen passt, stehen passt, sitzen passt, liegen passt. Aber die zahlreich nötigen Wechsel dazwischen und so profane Dinge wie Socken oder Schuhe anziehen oder aufs Klo gehen sind schon ziemlich übel. Da sitzt du dann ewig da und überlegst dir, wie man die Aufgabe jetzt bewältigen kann, ohne sich zu bücken oder den Rücken sonst wie zu "benutzen". Trotzdem ein genialer Spot hier, aber seid froh, dass ihr nicht sehen müsst, wie mühsam ich von der Isomatte aufstehe.

Jonglieren geht auch.

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Später.

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Noch später.
 
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Wunderschoene Bilder und Berichte. Das Ihr bisher kein Trail-Kamel habt, enttäuscht mich schon, oder wenigestens eine Trail-Ziege.

Weiterhin gute Besserung und eventuelle Schlagloecher halt vermeiden.
 
Fein, daß Ihr weiter unterwegs seid. Hatte schon angenommen, daß Ihr heimgebucht habt.
Kettle - paß auf den lädierten Mann auf!
Viel Spaß noch.
 
Von mir zuerst gute Besserung! Medizinisches Fachpersonal hat schon einiges geschrieben, ich hoffe es ist nichts schlimmes und vergeht bald wieder:daumen:

Wie immer toll die Eindrücke dir ihr an uns zuhause liefert, mach Lust auf Radln im Sommer. (Hier kommt gerade der Schnee... auf der Piste zuviel und schlechte Sicht, nebendran noch etwas wenig)
 
20.01. 17:00 North Camp in der Wahiba Sands Wüste, 300m

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Arabischer Sternenhimmel.

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Arabische Sternenspuren.

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Arabisches Gutenmorgenfeuer.

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Fünf Tage nach dem Wirbelcrash hab ich das erste Wild-Camp in der Steinwüste ganz gut überstanden. Gibt zwar besseres als zwei Minuten vom Liegen zum Sitzen und noch mal fünf bis zum Stehen zu brauchen, aber bitte... wir haben ja Zeit. Die ganze "Arbeit" im Camp bleibt jetzt halt an Kettle hängen, Isomatten und Schlafsäcke auf dem Boden zusammenrollen krieg ich zum Beispiel unter keinen Umständen hin. Dafür ist der Sonnenaufgang ein Hit und unser Gutenmorgenfeuer macht auch Spaß. Marshmallows sind allerdings immer noch nicht am Start.

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Alles zusmmnnammengepackt und das Dattelfrühstück verspachtelt? Dann kann's ja weiter gehen. Wir haben wie immer im Oman mehr zu Essen dabei als nötig, auch gestern waren die Jeeps wieder großzügig.

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Und Wasser findet sich auch. Leider zwanzig Meter tief und ohne Eimer unerreichbar, aber so nen Quatsch machen die Omanis schon lange nicht mehr. Etwas weiter findet sich eine moderne Pumpstation mit Dieselgenerator und großem Wasserbecken, wohl zur Versorgung der Nutztiere aus den weit verstreuten kleinen Ansiedlung. Ne richtig einsame Wüste ist das hier jetzt nicht, ...

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... aber dafür eine sehr radltaugliche.

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Irgendwann gibt's ein frisches Teerband und wir strampeln viele windige Kilometer in den Ort Badiyah, das Tor zum Sand.

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Die "Wahiba Sands" sind mit 10.000 Quadratkilometer die zweitgrößte Wüste der arabischen Halbinsel.

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Ein letztes Mal Wasser tanken, ...

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... und dann nix wie rein...

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... in den sandigen Sonnenuntergang.

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Mit der Radlerei ist's allerdings schon nach wenigen Kilometern vorbei. Die anfangs relativ gute Wüstenpiste verschwindet zunehmend im Sand. Wir überlegen kurz, ob wir einfach auf irgendne Düne marschieren und dort zelten sollen, ...

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... aber dann gewinnt doch der innere Schweinehund, respektive Ibrahim vom nahen "Wahiba North Camp". Er kommt uns ein Stückerl entgegen, verfrachtet die Bikes in dem Jeep und schon fetzen wir mir fünfzig Sachen über die Dühnen. Hat auch was.

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Den Abend verbringen wir dann mit den Dingen, die man in einem Wüstencamp halt so macht: Sandschaukeln zum Beispiel...

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... und snowboarden.

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Also Kettle macht das. Ich verkneifs mir wegen Aua. Hatte heute allerdings endlich das Gefühl, dem Rücken geht's langsam schon etwas besser.

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Nach einem lecker gegrillten Dinner gibt's dann auch endlich mal Marshmallows über'm Lagerfeuer. Außer uns ist noch eine omanische Mädelsgruppe aus Maskat hier, die mal ein Wochenende ohne Familie feiern wollen. Drum gibt's auch für uns zwei Ausländer das volle arabische Kultur-Programm, inklusive Volksmusik bis spät in die Nacht.

Let's rock!
 
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Moin Moin, freut uns zu hören dass es dem Rücken wieder besser geht. Und gleich schon wieder Wüstenparty!
Einen Hexenschuss hattest Du noch nie? Da brauchst auch 2min zum Aufstehen unter Schmerzen...
 
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