20.01. 17:00 North Camp in der Wahiba Sands Wüste, 300m
Arabischer Sternenhimmel.
Arabische Sternenspuren.
Arabisches Gutenmorgenfeuer.
Fünf Tage nach dem Wirbelcrash hab ich das erste Wild-Camp in der Steinwüste ganz gut überstanden. Gibt zwar besseres als zwei Minuten vom Liegen zum Sitzen und noch mal fünf bis zum Stehen zu brauchen, aber bitte... wir haben ja Zeit. Die ganze "Arbeit" im Camp bleibt jetzt halt an Kettle hängen, Isomatten und Schlafsäcke auf dem Boden zusammenrollen krieg ich zum Beispiel unter keinen Umständen hin. Dafür ist der Sonnenaufgang ein Hit und unser Gutenmorgenfeuer macht auch Spaß. Marshmallows sind allerdings immer noch nicht am Start.
Alles zusmmnnammengepackt und das Dattelfrühstück verspachtelt? Dann kann's ja weiter gehen. Wir haben wie immer im Oman mehr zu Essen dabei als nötig, auch gestern waren die Jeeps wieder großzügig.
Und Wasser findet sich auch. Leider zwanzig Meter tief und ohne Eimer unerreichbar, aber so nen Quatsch machen die Omanis schon lange nicht mehr. Etwas weiter findet sich eine moderne Pumpstation mit Dieselgenerator und großem Wasserbecken, wohl zur Versorgung der Nutztiere aus den weit verstreuten kleinen Ansiedlung. Ne richtig einsame Wüste ist das hier jetzt nicht, ...
... aber dafür eine sehr radltaugliche.
Irgendwann gibt's ein frisches Teerband und wir strampeln viele windige Kilometer in den Ort Badiyah, das Tor zum Sand.
Die "Wahiba Sands" sind mit 10.000 Quadratkilometer die zweitgrößte Wüste der arabischen Halbinsel.
Ein letztes Mal Wasser tanken, ...
... und dann nix wie rein...
... in den sandigen Sonnenuntergang.
Mit der Radlerei ist's allerdings schon nach wenigen Kilometern vorbei. Die anfangs relativ gute Wüstenpiste verschwindet zunehmend im Sand. Wir überlegen kurz, ob wir einfach auf irgendne Düne marschieren und dort zelten sollen, ...
... aber dann gewinnt doch der innere Schweinehund, respektive Ibrahim vom nahen "Wahiba North Camp". Er kommt uns ein Stückerl entgegen, verfrachtet die Bikes in dem Jeep und schon fetzen wir mir fünfzig Sachen über die Dühnen. Hat auch was.
Den Abend verbringen wir dann mit den Dingen, die man in einem Wüstencamp halt so macht: Sandschaukeln zum Beispiel...
... und snowboarden.
Also Kettle macht das. Ich verkneifs mir wegen Aua. Hatte heute allerdings endlich das Gefühl, dem Rücken geht's langsam schon etwas besser.
Nach einem lecker gegrillten Dinner gibt's dann auch endlich mal Marshmallows über'm Lagerfeuer. Außer uns ist noch eine omanische Mädelsgruppe aus Maskat hier, die mal ein Wochenende ohne Familie feiern wollen. Drum gibt's auch für uns zwei Ausländer das volle arabische Kultur-Programm, inklusive Volksmusik bis spät in die Nacht.
Let's rock!