Hallo Ihr Lieben,
mein Name ist Thomas Schwarz und ich bin bei O'Neal Europe derjenige der an allem Schuld ist - der Chef.
Zu lesen, daß unsere Produkte auseinderfallen tut weh. Insbesondere dann, wenn so getan wird als würden bei uns nur sehlenlose Business-Tiere arbeiten, die Tracks nur von Weitem sehen und die ganze Kohle für das klassische Marketing raushauen, aber am Produkt sparen.
Es ist bei uns genau anders herum: im Vergleich zum Wettbewerb geben wir von den großen 5 Marken am wenigsten für das klassische Marketing aus: wir glauben, ganz so wie Steve Style das sagt, dass unser bestes Marketing unsere Produkte sind. Deswegen hier einmal ein paar Fakten, wie es drinnen bei O'Neal aussieht:
Wir haben Produktentwicklung in den USA und Europa.
MX wird überwiegend in den USA gemacht, MTB überwiegend in Europa.
Helme, Schuhe und Protektoren werden alle in Europa entwickelt, weil gerade der deutsche Markt so qualitätsorientiert und kritisch ist.
Wir haben 7 Designer/Produktentwickler und einen Product Manager, der die Entwicklung übersieht.
Wir haben Tester in Deutschland, Italien, England, Süfafrika, Canada, Spanien für unsere MTB-Produkte. Unser prominentesten sind Greg Minnaar und James Dörfling. Ja, diese Jungs kosten Geld und extern sollen sie nur gut über uns sprechen, aber intern bekommen wir die Meinung klar und deutlich gesagt. Dann gibt es Roberto - unseren Export Manager, Guido - unseren italienischen Sales Manager, Max - einen unseren Einkäufer, Akos und Tim - 2 unserer Vertreter in Deutschland, John - unseren englischen Marketingmanager Europa und Salesmanager UK, Frank - einer unserer Händler und noch viele weiter, die DH- und Endurofahrer sind. Wir haben über 100 Leute in unserem Grassroot Programm. Die fahren unser Zeug, natürlich auch Entwicklungsteile und wir wollen deren Meinung.
Im Gravity Magazin sind wir gerade zur Nummer 1 bei den Helmen gewählt geworden und zur Nummer 2 bei den Klamotten. Das ist ja eine Beliebtheitswahl. Bei den Protektoren sind wir knapp aus dem Podium rausgefallen, wo wir bisher immer waren. Das kam für uns nicht unerwartet, da viele gute Brands gute Produkte entwickelt hatten und unser Entwicklungs-Fokus in den letzten beiden Jahren mehr auf den Helmen lag. Da mussten wir Gas geben und auf der Eurobike stellen wir deswegen auch 10 neue Protektoren vor. Unser 2017 eingeführter IPX-Protektorenschaum ist bei einem Magazintest-Vergleichstest vor ein paar Wochen knapp geschlagen auf Platz 3 in der Schlagperformance gelandet. Und die nächste Generation ist schon in der Entwicklung.
Schuhe:
Es gibt nicht so viele Rubber Compounds, die da benutzt werden. Mann kann diese chemisch analysieren, man kann diese auf Abrieb und Grip auf bestimmten Testmachinen neutral vergleichen und dann wissen wir genau wo wir stehen. Wir standen so gut da, daß Josh Briceland und Loic Bruni 2016 unsere Schuhe gefahren sind, obwohl sie von anderen Marken gesponsert wurden. Ich glaube unterschiedliche Menschen machen mit unterschiedlichen Pedalen und unterschiedlichen Können und Fahrstil unterschiedliche Erfahrungen. Einer findet ein Produkt schlecht, ein anderer dasselbe Produkte total gut. Das erleben wir immer wieder, auch intern.
Reklamationen:
Wir tracken unsere Reklamationen. Wir haben natürlich auch Reklamationen, aber die Quote ist unter 1%. Heute bekommt man sofort im Internet dominierten Handel ein schlechtes Rating und verkooft dann schnell nix mehr, wenn wir schlechte Produkte liefern. Wir haben in der Regel ganz gute Ratings und wir verkaufen ganz ordentlich. Natürlich ist da auch mal eine Rekla dabei, wo das Produkt nicht so toll performed hat: Material, Verarbeitung, Lieferantenfehler, Konstruktionsfehler, Designfehler - alles kommt auch bei uns einmal vor. Manchmal werden Produkte auch von Kunden vergewaltigt, kommt auch vor.
Qualitätskontrolle:
Die ist 3 stufig: die Factory hat Quality Inspectors, unser Helm-Agent hat bspw. 7 Quality Inspectors und wir haben darüber noch 2 Eigene: Luca und Ann.
Wir bekommen die Rekla-Ststatistiken großer Onliner und wissen auch wie häufig unserer Produkte umgetauscht werden, auch wegen nicht gefallen oder nicht passen - das kostet unsere Händler nur Geld. Das wollen wir vermeiden. Wir wollen lernen.
Preise
Wir haben unsere Preispositionierung bewusst gewählt. In Deutschland bspw., einem der reichsten Länder der Erde, verdienen 53% der Menschen weniger als 2.600 € netto im Monat. Ab 3.400 € gehört maan bereits zu den Top 10% der Einkommen. Jetzt ziehen wir mal Miete, Essen, Versicherungen, Altersvorsorge, Auto und vielleicht noch Kinder ab, wieviel können sich da einen 500 € Carbonhelm leisten ? Eben. Aber Image, hat auch immer mit Exklusivität zu tun und wir haben uns entschieden den größten Anteil unser Zielgruppe nicht über deren finanzielle Möglichkeiten auszugrenzen. Der, der sich den teuren Helm leisten kann, will sich natürlich abgrenzen vom "Volk" und wird mit religiösem Eifer seine Kaufentscheidung verteidigen. Ist ja auch in Ordnung. Man kauft ja eben nicht nur das reine Produkt, sondern auch ein Image was das Herz anspricht und ein Stück glücklich macht. Wir leben gut damit nicht im Luxus-Segment zu Hause zu sein und nicht der "Porsche" zu sein.
Wo kommt dann der Preisunterschied bei vergleichbaren Produkten her ? In der Hauptsache durch die Marketing- und Vertriebskosten - wir haben eben nur wenige Rockstars im Vergleich zu anderen großen Marken, die hier genannt wurden. Wir haben auch in den großen Märkten ein vertikaleres Vetriebssystem ohne Großhändler dazwischen. Wir hauen keine Kohle raus für megateure Stände auf Messen und Events oder machen irre Anzeigenkampagnen oder fahren mit einem Showtruck durch die Landschaft. Wir geben das Geld lieber für die Produkte aus und ein bißchen für Marketing, weil wir ja schon als Marke wahrgenommen werden wollen. Und Greg Minnaar bspw. mit seiner weltweiten Popularität, Berichterstattung und guten anderen Sponsoren, die ihn auch promoten, ist dann ein sinnvolles Investment. Aber davon haben wir einen und nicht 10, wie Andere.
Wettbewerb:
Wir haben natürlich auch alle relevanten Wettbewerbsprodukte im Haus und fahren diese natürlich auch und vergleichen. Wir wissen sehr genau, wo wir Schwächen und Stärken haben. Wir kennen die Fertigungsstätten, wo unsere Wettbewerber produzieren, wir sind häufig in denselben Factories. Wir kennen die Materialien und wir kennen die Konstruktionen. Wir können alle diese Dinge auch bauen und bauen sie teilweise auch. Das wrd uns dann nicht zugetraut, weil wir eben nicht im Luxus Segment zu Hause sind, wo weniger Produkte zu teuren Preisen verkauft werden. Die Business-Mathematik ist für alle gleich. Der Kritiker glaubt nicht, dass wir das genauso können und uns eigentlich nur den sauteuren megadesignten Helmkarton sparen oder die teure gefräste Aluminium-Helmschraube, weil es die Spritzguss-Schraube genauso tut, oder den sauteuren Helmbeutel und stattdessen dort statt Luxusqualität eine sinnvolle normale Qualität einsetzen, weil alleine diese beiden Verpackungsteile den Verkaufspreis durch die Aufschläge 20 € teurer machen. Den Karton trägt keiner auf dem Schädel, macht aber zugegebenermaßen ein geiles Image. Da gebe ich zu, da sind wir schuldig. Letztendlich stimmen alle Kunden mit den Geldbeutel ab und wir bekommen gutes Feedback unserer Kunden.
Es gibt immer Raum für Verbesserungen. Wir sind nie perfekt und wir sind nie fertig. Und es gibt tolle Leute bei anderen Marken mit geilen Ideen, wo wir auch intern Beifall klatschen, wie beim neuen Fox Proframe Helm.
Stolz:
Wir sind stolz auf das was wir tun und wir wollen immer besser werden. Unsere 38 Mitarbeiter in Europa im Office und unsere 25 Mann draussen im Vertrieb wollen stolz auf das sein, was wir verkaufen. Intern haben wir die größten Kritiker, weil da echt ein paar totale Freaks dabei sind und in Ihrer Kritik knallhart sind.
In postfaktischen Zeiten ist man ja mit Fake News schnell dabei, aber ich hoffe man nimmt mir ab, was ich hier heute Abend draussen auf meiner Terrasse schreibe. Gehe jetzt ins Bett.
Liebe Grüße an Euch alle und habt Spass bei unserem geilen Hobby.
Steve, schick mir doch mal Deine defekten Klamotten, die möchte ich mir gerne ansehen: O'Neal Europe GmbH & Co KG, z.Hd. Thomas Schwarz, Erich-Blum-Str.33, 71665 Vaihingen/Enz