Orbea OIZ H10 TR 2022 oder Rose Ground Control 4?

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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einem Fully als Ersatz für mein 28 Jahre altes, ungefedertes Mountainbike. Ich wohne in Fulda, daher gibt es hier leider nur ganz kleine Radläden, die dazu auch fast nur noch E-Bikes anbieten. Daher wollte ich gerne etwas bestellen.

Es soll ein Fully sein, denn ich werde nicht jünger und will mehr Komfort. Mit sportlicher Körperhaltung habe ich aber durchaus (noch?) kein Problem. Ich will etwas qualitativ hochwertiges, aber auch unkompliziertes und langfristig haltbares, daher bin ich eher für ein Alu-Rad als für Carbon. Und ich will möglichst gute Preis / Leistung im Bereich 2500 - 3500 Euro.

Nach einiger Recherche habe ich mich auf folgende zwei Kandidaten eingeschossen und hätte gerne eure Meinung, was besser zu mir passen würde:

Rose Ground Control 4 (3000 Euro)
Orbea OIZ H10 TR (2022) (2800 Euro)


Meine "Eckdaten":

Körpermaße: 178 cm groß, 82 kg, 80 cm Schrittlänge (also sehr kurze Beine und recht langer Oberkörper)

Alter: 47

Wohnort: Fulda

Budget: 2500 bis 3500 Euro

Anforderungen: 30-50 km Touren fahren, meist auf Feldwegen, teilweise auch auf einfachen Trails. Downhill auf gefährlichen Trails fahre ich nicht. Ich trete gerne sportlich in die Pedale und mag es, dabei möglichst schnell anzukommen.

Schon getestet: Fast nur Trail Bikes, weil es in Fulda fast gar nix mehr an herkömmlichen Bikes zu testen gibt. Einzige Ausnahme: Ein BH LYNX RACE CARBON RC 6.0 2021, das mir auch vom Fahren her recht gut gefallen hat, bis auf die Tatsache, dass ich ja lieber einen Alu-Rahmen will und sowohl eine Dropper Sattelstütze als auch die Fernbedienung für die Dämpfer fehlen.

Von den reinen Features her scheint mir das OIZ passender, weil auch noch eine Remote für die Dämpfer dabei ist. Aber dafür scheint das Ground Control bessere Schaltung und Laufräder zu haben.

Und dann bin ich mir auch nicht sicher über die Körperhaltung auf dem Ground Control. Die ist scheinbar eher aufrecht, das könnte für mich gewöhnungsbedürftig sein, weil ich bisher eine sehr gestreckte Körperhaltung gewohnt war und mir alle Fullys, die ich bisher getestet habe im Vergleich dazu sehr aufrecht vorkamen.

Was meint Ihr? Zu welchem der zwei würdet Ihr an meiner Stelle greifen?

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

P.S.: Was mich auch noch unsicher über das Ground Control macht ist das hier: https://www.bike-magazin.de/komponenten/bremsen/zahnlos-bremse-sram-g2-rsc-im-kurztest/ . Kann das wirklich sein, dass das Bike bei 3000 Euro so eine schlechte Bremse hat? 😳
 
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Re: Orbea OIZ H10 TR 2022 oder Rose Ground Control 4?
Eindeutig OIZ.

  • XT/GX sehe ich als gleichwertig an.
  • Die Bremsen am OIZ sind besser.
  • Es ist wie gewünscht sportlicher.
  • Remote Lockout.
  • 200€ günstiger.

Das einzige was dagegen spricht, ist das Fahrwerk. Aber so wie du nach deiner Beschreibung fährst, wirst du wohl keinen unterschied spüren.

Ich will etwas qualitativ hochwertiges, aber auch unkompliziertes und langfristig haltbares, daher bin ich eher für ein Alu-Rad als für Carbon.
Alu ist theoretisch das am wenigsten langlebige Rahmenmaterial. Carbon, Stahl, Titan sollten langlebiger sein, was die Dauerfestigkeit angeht. Carbon ist je nach Schaden auch einfacher zu reparieren als Alu.
Alu ist aber auch nicht schlecht, vor allem in dem Preisbereich und es gibt auch andere Gründe die gegen Carbon sprechen, wie Nachhaltigkeit und so.

P.S.: Was mich auch noch unsicher über das Ground Control macht ist das hier: https://www.bike-magazin.de/komponenten/bremsen/zahnlos-bremse-sram-g2-rsc-im-kurztest/ . Kann das wirklich sein, dass das Bike bei 3000 Euro so eine schlechte Bremse hat? 😳
Ja, sogar an noch viel teureren Rädern.
 
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Erstmal vielen Dank für Deine detaillierte Antwort! 😃👍



Eindeutig OIZ.

  • XT/GX sehe ich als gleichwertig an.

Das OIZ hat ein Shimano XT Schaltwerk, aber das Ground Control hat eine SRAM X01. Ist das auch gleichwertig?

  • Die Bremsen am OIZ sind besser.
  • Es ist wie gewünscht sportlicher.
  • Remote Lockout.
  • 200€ günstiger.
Ok, das hilft mir schon mal weiter. Aber sind nicht die Laufräder am Ground Control 4 deutlich hochwertiger? Sagt zumindest bike-test.com, ich selbst habe ja keine Ahnung. 🫠

Oiz: Race Face AR 30c Tubeless Ready
Ground Control: DT Swiss XM 1700 Spline


Das einzige was dagegen spricht, ist das Fahrwerk. Aber so wie du nach deiner Beschreibung fährst, wirst du wohl keinen unterschied spüren.
Das stimmt was den Untergrund angeht, aber in den Tests die ich zum Ground Control gefunden habe, sind die Dämpfer am Ground Control sehr straff abgestimmt, was sich für mich ganz gut anhört. Wenn mir beim Oiz die Dämpfer zu kräfteraubend sein sollten, dann würde ich ja doch die meiste zeit mit Lockout rumfahren, und dann bin ich mir nicht sicher, ob dafür nicht ein Hardtail doch geeigneter wäre. 🤔
 
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Ein Fully bedeutet nicht zwangsläufig mehr Komfort. Für Dein Einsatzgebiet scheint mir ein Hardtail deutlich passender. Und es ist auch erheblich pflegeleichter.
 
Ok, das hilft mir schon mal weiter. Aber sind nicht die Laufräder am Ground Control 4 deutlich hochwertiger? Sagt zumindest bike-test.com, ich selbst habe ja keine Ahnung. 🫠
bike-test.com kannte ich nicht. Seltsame Seite.
Vom Preis und Gewicht unterscheiden sie sich nicht großartig. Zumindest wenn man nur Felgen betrachtet. Die Race Face sind sogar ein bisschen leichter. Außerdem sind beide Felgen eher im Bereich Allmountain/Enduro angesiedelt. Werden also beide bei dir halten.

Mit DT Naben macht man auf jeden Fall nichts falsch. Zur Race Face Nabe kann ich nicht sagen. Ich denke die werden aber auch nicht schlecht sein. Wenn ich richtig gesehen hab ist es die Race Face Trace Nabe. Die wäre sogar auch nochmal leichter als die DT 350.

Das stimmt was den Untergrund angeht, aber in den Tests die ich zum Ground Control gefunden habe, sind die Dämpfer am Ground Control sehr straff abgestimmt, was sich für mich ganz gut anhört. Wenn mir beim Oiz die Dämpfer zu kräfteraubend sein sollten, dann würde ich ja doch die meiste zeit mit Lockout rumfahren, und dann bin ich mir nicht sicher, ob dafür nicht ein Hardtail doch geeigneter wäre. 🤔
Ich sehe für dich ein Hardtail passender.
Ich lese hier zwar oft das Leute ein Fully für mehr Komfort wollen, meist mit dem Alter begründet, kann es aber nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht bin ich noch nicht alt genug 🤔

Ich denke es liegt eher an einer Mischung von falschen Erwartungen und fehlender Fahrtechnik.
Ich hab 2 Fullys, 1 Hardtail mit Starrgabel und ein Gravelbike. Auf Straße und normalen Schotterstraßen ist keins davon unkomfortabel.
Man muss halt den Arsch heben, wenn eine Wurzel, Randstein, etc. Kommt. Auf Trails sieht die Sache etwas anders aus. Aber da Trails nicht dein Fokus sind und du nur einfache fährst, werden da auch nicht die krasse Absätze, Steinfelder oder große Wurzelfelder sein oder du mit Vollgas reinbrettern.
 
Ein Fully bedeutet nicht zwangsläufig mehr Komfort.
Wie meinst Du das? Ein ruckliger Feldweg fühlt sich zumindest auf meinem ungefederten MTB mit meinen 48 Jahren mittlerweile recht unkomfortabel an, aber mit dem Race Fully das ich getestet habe, war selbst ein kleiner Bordstein im Sitzen hochfahren nicht mehr wirklich rucklig.
Für Dein Einsatzgebiet scheint mir ein Hardtail deutlich passender. Und es ist auch erheblich pflegeleichter.
Aber dann bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch eine Federung bräuchte. Beim Testfahren auf dem Race-MTB habe ich mal Neugierhalber den vorderen Dämpfer ganz weich gelassen und hinten den Lockout eingestellt, um sozusagen ein Hardtail zu simulieren. Das fand ich doch wieder deutlich unkomfortabler. Klar, ich kann auch immer aufstehen, aber auf ruckligen Feldwegen will ich ja nicht die ganze Zeit im Wiegetritt fahren, um keine Kopfschmerzen zu kriegen.
 
Ich sehe für dich ein Hardtail passender.
Ich lese hier zwar oft das Leute ein Fully für mehr Komfort wollen, meist mit dem Alter begründet, kann es aber nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht bin ich noch nicht alt genug 🤔
Möglicherweise. Früher fand ich 30 km/h sitzend auf Kopfsteinpflaster voll ok, heute definitiv nicht mehr...

Ich denke es liegt eher an einer Mischung von falschen Erwartungen und fehlender Fahrtechnik.
Ich hab 2 Fullys, 1 Hardtail mit Starrgabel und ein Gravelbike. Auf Straße und normalen Schotterstraßen ist keins davon unkomfortabel.

Ich frage mich, ob das vielleicht auch daran liegt, dass Du Carbon-Bikes fährst? Immerhin geben die ja auch (minimal) nach, was ja wahrscheinlich auch etwas hilft? Mein jetziges Bike ist aus Stahl. Oder liegt es vielleicht daran, dass ich nie mit gepolsterten Hosen rumfahre? Vielleicht sollte ich das mal machen?

Man muss halt den Arsch heben, wenn eine Wurzel, Randstein, etc. Kommt.
Mache ich auch, und dann ist alles ok. Aber besagtes grobes Kopfsteinpflaster oder sehr unruhige feldwege finde ich dann auf meinem jetzigen Bike schon so unangenehm, dass ich den Arsch die fast ganze Zeit heben muss.

Auf Trails sieht die Sache etwas anders aus. Aber da Trails nicht dein Fokus sind und du nur einfache fährst, werden da auch nicht die krasse Absätze, Steinfelder oder große Wurzelfelder sein oder du mit Vollgas reinbrettern.

Ja, das eher nicht. Aber wer weiss, vielleicht fange ich doch (vorsichtig) damit an, wenn ich das Fully erstmal habe.
 
Das OIZ hat ein Shimano XT Schaltwerk, aber das Ground Control hat eine SRAM X01. Ist das auch gleichwertig?
Das nennt man Blender. Die Schaltperformance kommt vom Schalthebel. Kassette und Kette sind langlebiger und leichter bei den höheren Gruppen. Das Schaltwerk wird nur etwas leichter (und teuerer, wenn man wo hängen bleibt)

Wie meinst Du das? Ein ruckliger Feldweg fühlt sich zumindest auf meinem ungefederten MTB mit meinen 48 Jahren mittlerweile recht unkomfortabel an, aber mit dem Race Fully das ich getestet habe, war selbst ein kleiner Bordstein im Sitzen hochfahren nicht mehr wirklich rucklig.
Wie gesagt, vielleicht kommt da auch bei mir noch mit dem Alter. Den Bordstein fährt man mit dem Hardtail halt nicht im Sitzen hoch. Da muss man halt mehr schauen, wann man den Sattel entlastet, als einfach nur draufhalten. Auch bei kleinen Schlaglöchern und so.
Einen unterschied machen auch die Reifen und der Druck den man fährt. Bin bisschen schwerer als du und fahre vorne 1,5 Bar und hinten 1,6. Wenns matschig ist auch mal weniger. Viele knallen den Reifen ja einfach bis zum Maximum voll.

Aber dann bin ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt noch eine Federung bräuchte. Beim Testfahren auf dem Race-MTB habe ich mal Neugierhalber den vorderen Dämpfer ganz weich gelassen und hinten den Lockout eingestellt, um sozusagen ein Hardtail zu simulieren. Das fand ich doch wieder deutlich unkomfortabler. Klar, ich kann auch immer aufstehen, aber auf ruckligen Feldwegen will ich ja nicht die ganze Zeit im Wiegetritt fahren, um keine Kopfschmerzen zu kriegen.
Das ist das was ich meine, beim Hardtail muss man ein bisschen Mitarbeiten und die Schläge abfangen. Da muss man nicht immer aufstehen, sollte aber vorausschauend fahren und den Arsch entsprechend entlasten.
Aber so ein Racefully wie das Oiz ist auch nicht viel Kräftezehrender, als ein Hardtail.


Ich frage mich, ob das vielleicht auch daran liegt, dass Du Carbon-Bikes fährst? Immerhin geben die ja auch (minimal) nach, was ja wahrscheinlich auch etwas hilft? Mein jetziges Bike ist aus Stahl. Oder liegt es vielleicht daran, dass ich nie mit gepolsterten Hosen rumfahre? Vielleicht sollte ich das mal machen?
Mein Hardtail und Gravel sind auch Stahl. Und ne Polsterhose macht da keinen unterschied.

Mache ich auch, und dann ist alles ok. Aber besagtes grobes Kopfsteinpflaster oder sehr unruhige feldwege finde ich dann auf meinem jetzigen Bike schon so unangenehm, dass ich den Arsch die fast ganze Zeit heben muss.



Ja, das eher nicht. Aber wer weiss, vielleicht fange ich doch (vorsichtig) damit an, wenn ich das Fully erstmal habe.
Dann nimm das Fully :daumen:
 
Das nennt man Blender. Die Schaltperformance kommt vom Schalthebel. Kassette und Kette sind langlebiger und leichter bei den höheren Gruppen. Das Schaltwerk wird nur etwas leichter (und teuerer, wenn man wo hängen bleibt)
Also kein wirklicher Vorteil für das Ground Control. Danke für den Hinweis, das war mir bisher nicht klar.

Wie gesagt, vielleicht kommt da auch bei mir noch mit dem Alter. Den Bordstein fährt man mit dem Hardtail halt nicht im Sitzen hoch. Da muss man halt mehr schauen, wann man den Sattel entlastet, als einfach nur draufhalten. Auch bei kleinen Schlaglöchern und so.
Einen unterschied machen auch die Reifen und der Druck den man fährt. Bin bisschen schwerer als du und fahre vorne 1,5 Bar und hinten 1,6. Wenns matschig ist auch mal weniger. Viele knallen den Reifen ja einfach bis zum Maximum voll.
Guter Hinweis, auch das habe ich nicht bedacht! In der Tat, ich hab derzeit 2,7 Bar drauf. Hab halt einfach reingepumpt, was auf dem Reifen steht (nämlich 40 psi, auf dem Reifen steht 40-60 psi). Habe das auch nie hinterfragt, zumal ich schonmal einen Durschlag hatte, weil der Reifen nach ein paar Wochen Pause zu platt war.
Aber so ein Racefully wie das Oiz ist auch nicht viel Kräftezehrender, als ein Hardtail.
Meinst Du mit eingeschaltetem Lockout, oder ohne?
 
Also kein wirklicher Vorteil für das Ground Control. Danke für den Hinweis, das war mir bisher nicht klar.


Guter Hinweis, auch das habe ich nicht bedacht! In der Tat, ich hab derzeit 2,7 Bar drauf. Hab halt einfach reingepumpt, was auf dem Reifen steht (nämlich 40 psi, auf dem Reifen steht 40-60 psi). Habe das auch nie hinterfragt, zumal ich schonmal einen Durschlag hatte, weil der Reifen nach ein paar Wochen Pause zu platt war.

Meinst Du mit eingeschaltetem Lockout, oder ohne?
Auch ohne Lockout. Ein gut funktionierender Hinterbau wippt kaum, wenn man nicht gerade im Wiegetritt fährt.
 
Ich fahr selbst ein oiz und kann es gerade für deinen Fall empfehlen. Geht super auch auf strasse / feldweg und bergab für leichtere Trails mehr als ausreichend. Wenn du es noch spritziger magst kannst es mit einem anderen reifensatz auch in ein 100% xc verwandeln.
 
Ein Oiz ist ein effizientes Racefully, das wird selbst mit offenen Dämpfer nicht sonderlich komfortabel sein.
Der von Dir bisher gewählte sehr hohe Luftdruck von 2,7 bar haut da schon mehr rein, so kann der Reifen ja kaum Eigendämpfung aufbauen. Wenn es zu rumpelig wird, dann fängt man mit ein bißchen Eingewöhnung automatisch an den Sattel ein wenig zu entlasten. Das passiert bei nem Hardtail naturgemäß zumeist etwas früher als bei nem Fully, aber ein Racefully ist da wie gesagt auch nicht wirklich komfortabel wenn man nicht entlastet. Wenn Du da einfach stur sitzen bleibst rumpelt es immer noch ganz schön.

Ich bleib dabei, ein Hardtail wäre eine bessere Wahl für Dich.
 
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