Patentstreit: Scott beugt sich Specialized

Nach einem seit 18 Monaten andauernden Streit mit dem Horst-Link-Patenteigner Specialized gibt nun Scott auf dem US-Markt nach und kündigt für 2007 dort eine neue XC-Produktlinie an.
Scott wollte mit seinem Viergelenker Genius auf dem US-Markt. D


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In gewisser Weise find ich das peinlich für Specialized. Immerhin betrifft es nur den US-Markt. Sogar in Kanada werden die Genious verkauft.

Darf Scott denn eigentlich gar keine Räder mit Horst-Link in den USA verkaufen, oder müssten sie nur entsprechend viel an Specialized zahlen?
 
blackforest schrieb:
In gewisser Weise find ich das peinlich für Specialized. Immerhin betrifft es nur den US-Markt. Sogar in Kanada werden die Genious verkauft.

Darf Scott denn eigentlich gar keine Räder mit Horst-Link in den USA verkaufen, oder müssten sie nur entsprechend viel an Specialized zahlen?

Warum peinlich? Ist doch ehr für Scott peinlich. Ein System zu kopieren und als Eigen hinstellen? Das ehr peinlich. Weil angeblich investiert doch Scott Millionen in Entwicklung und darum der hohe Preis. Hmm.
 
SpongeBob schrieb:
Warum peinlich? Ist doch ehr für Scott peinlich. Ein System zu kopieren und als Eigen hinstellen? Das ehr peinlich. Weil angeblich investiert doch Scott Millionen in Entwicklung und darum der hohe Preis. Hmm.

Bitte ankreuzen:

[ ] du weisst was der Horst-Link ist
[x] du denkst einfach kopieren ist schlecht


Wird schon sein, dass es eine gute Erfindung war, aber es geht um ein stink-simples Gelenk und nicht um was weiss ich was.

Das Specialized dafür für jedes Bike einen gewissen Betrag kassiert finde auch noch ok, aber dass Specialized jeden den Verkauf seiner Bikes verbieten kann finde ich totalen US-Patent Mist...
 
Wohl eher der Un-Sinn ;)

Ok ich geb's ja zu, ich wäre im Software-Patent Streit sicher auch betroffen weshalb ich so froh bin, dass dieses Thema at least in der EU einmal vom Tisch ist.

Wer sich mal interessiert hat welcher ganze Schmarrn im Software-Bereich patentiert ist kann mich verstehen...
 
Wenn ich mich recht erinnere, ist das Horst- Link nicht von Specialized entwickelt, sondern von Horst Leitner und der hat denen das Patent verkauft! Aber wie lange gilt in den USA eigentlich ein Patent, muß das nicht bald mal auslaufen?
 
Wuudi schrieb:
Wird schon sein, dass es eine gute Erfindung war, aber es geht um ein stink-simples Gelenk und nicht um was weiss ich was.

Bitte ankreuzen:

[ ] du weisst was der Horst-Link ist

;)

Es geht hier nicht um ein Gelenk, sondern um das Funktionsprinzip des Viergelenkers. Ob Specialized es jetzt selbst erfunden hat oder das Patent gekauft hat ist völlig wurscht. Auf jeden Fall hat jemand Entwicklungsarbeit in die "Verbesserung" der Hinterbaufunktion gesteckt und dabei ein neues Prinzip entwickelt. Dafür sollte man auch das Recht haben, dieses alleinig zu nutzen, oder zu vermarkten.

Und dieses "stinksimple Gelenk" macht einen ganz wesentlichen Teil eines Fullys aus. Hör Dir doch an wie alle gerade über Eingelenker schimpfen. Wäre das Gelenk so unwichtig würd's keinen interessieren.

Grüße

Der böse Wolf
 
Ich würde ja gar nix gegen Specialized sagen, wenn es wirklich ein abgebautes Rad wäre. Aber das einzige was am Scott gleich ist, ist die Lage von dem einen Gelenk. Und selbst das liegt wahrscheinlich nicht genau gleich. Außerdem glaube ich nicht, dass Scott nur pro Rad einige Dollar an Specialized hätte zahlen müssen.

Gegen das bestehende Patentrecht gibt es ja momentan auch viele Proteste. Weil es alles in allem nicht fair ist. Man muss sich nur diesen Schwachsinn in Dtl. anschauen mit dieser Kartoffel.

Außerdem werden Eingelenker gar nicht so beschimpft. Im FR und DH Bereich fahren nach wie vor eine große Zahl an Eingelenkern bzw. abgestützen Eingelenkern herum.
 
blackforest schrieb:
Ich würde ja gar nix gegen Specialized sagen, wenn es wirklich ein abgebautes Rad wäre. Aber das einzige was am Scott gleich ist, ist die Lage von dem einen Gelenk. Und selbst das liegt wahrscheinlich nicht genau gleich...
weisst du eigentlich, was ein patent ist?
okay, dann lies dir die patentschrift durch, dann weisst du, was darin beschrieben bzw. dadurch geschützt ist.

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blackforest schrieb:
Gegen das bestehende Patentrecht gibt es ja momentan auch viele Proteste. Weil es alles in allem nicht fair ist. Man muss sich nur diesen Schwachsinn in Dtl. anschauen mit dieser Kartoffel.
:confused:

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blackforest schrieb:
Außerdem werden Eingelenker gar nicht so beschimpft. Im FR und DH Bereich fahren nach wie vor eine große Zahl an Eingelenkern bzw. abgestützen Eingelenkern herum.
aber warum wollte scott dann überhaupt ein rad mit horst-link auf den amerikanischen markt bringen?
 
Krasser Fall, im allgemeinen denk ich aber eher die Ausnahme. Meiner Ansicht wäre es besser die würden ihr Budget in F&E investieren, als in solche Rechtsstreits.

Ich frage mich ob die anderen Hersteller alle Patentgebühren zahlen. Die Räder sehen sich zum Teil schon sehr ahnlich. Und nur weil ich selbst ein Patent auf einen Hinterbau habe, heißt das noch lange nicht, dass ich es produzieren darf, schließlich wird ja von niemandem kontrolliert ob es so ein Patent schon gibt.
 
Der Fall in Dtl. mit der Kartoffel war so:

Eine Firma hat auf das selbstentwickelte Saatgut glaub 20 Jahre (können auch 15 oder sowas sein!) das Patent. Danach würde das Saatgut in den Allgemeinbesitz übergehen. Also dürften danach alle Bauern diese Kartoffel anbauen ohne Lizenzgebühren zahlen zu müssen. Jetzt hat die Firma im letzten Jahr der Lizenz einfach allen Bauern verboten was von den Kartoffeln aufzubewahren als Saatgut. Somit ist die Kartoffel nächstes Jahr ausgestorben und sie können wieder mit ner neuen Erfindung ordentlich Geld verdienen. Patentschutz ist gut und recht, aber manchmal führt es eben auch zu äußerst merkwürdigen Handlungen.

Eine momentan interessante Theorie besagt z.B. dass das Patentrecht unsere Gesellschaft unglaublich einbremst in der Entwicklung. Die gesamte Grundlage unserer Gesellschaft stammt nicht von hier, sondern aus Asien (Domestizierung der Tiere, Züchtung von Nutzpflanzen usw.). Denen hat aber nie jemand Lizenzgebühren zahlen müssen.

Ich würde es verstehen, wenn Specialized sagt: Jeder der ein Rad mit Horst-Link baut muss ein paar Euro an uns zahlen.
Das ist aber scheinbar nicht der Fall. Und deshalb finde ich es kindisch, weil überall auf der Geld Räder mit Horst-Link verkauft werden. Nur die Amis dürfen nur Specialized mit Horst-Link fahren.

(Ähnliches gab es ja auch mal im Windsurfgeschäft. Dadurch wurde die Entwicklung unglaublich eingebremst. Ganz so schlimm ist im MTB Bereich ja zum Glück nicht.)
 
falco mille von nicolai hat mal was zu den thema horst-link und patentgebühren geschrieben. wenn ich es noch recht im kopf habe, dann bezahlt nicolai ca 11€ pro in den usa verkauftem rahmen an specialized....eine marke wie nicolai kann natürlich dem doch etwas größeren hersteller specialized kaum markanteile abluchsen, vielleicht ging es deshalb so einfach
 
ich glaube Nicolai muss 11,69 Euro an Specialized zahlen pro in US verkauftem HOrstlink Rahmen.

an jedem Lizenznehmer Rahmen muss auch am Ausfallende ein kleiner Specialized Sticker implantiert sein damit Specialized tolle Werbung hat.

Beispiel warum Scott sich glaube überhaupt gestritten hat. Ein Giant NRS hat auch ein Horstlink aber zahlen müssen die nichts, und warum? weil der Hinterbau mit seiner Gelenklage völlig anders funktioniert und auf Kettenzug basiert (außer mein Gedächtnis trügt mich).

Ganz anders das Genius, dessen Gelenklage ist genau so dass es die gleichen Effekte wie die Specialized FSR erzielt. Und damit liegt es im Patent. Und anstatt auf z.T. mehrere tausend Euro teure Rahmen paar Eusen draufzuhauen wird halt jetzt wieder ohne Horstlink gearbeitet.
Problem wird hier wohl am Ehesten sein das sie den Specialized Sticker implantieren müssten was ihnen wohl gar net passt.

Scott Ingenieure bzw. Firmenleitung sind halt doch bisschen doof :daumen:

Gruß, Stefan ;)
 
"Problem wird hier wohl am Ehesten sein das sie den Specialized Sticker implantieren müssten was ihnen wohl gar net passt.

Scott Ingenieure bzw. Firmenleitung sind halt doch bisschen doof "

Ist falsch. Specialized hat eine interne Marketingbewertung durchgefuerht und ist zu dem Schluss gekommen das das Genius ein gewaltiges Marktpotential hat - da haben Sie Scott das Patent schlicht und einfach verweigert.

Der eigentliche Punkt ist das back in teh days Horst Leitner nicht al den Viergelenker wirklich erfunden hat - das haben mehrere Bastler weltweit eigentlich gelichzeitiggetan - er war nur klug genug es patentieren zu lassen.
 
Specialized hat doch seit jeher (Kauf des Patentes von Horst Leitner und seinen Kollegen) jeden verklagt der das Patent anwendete ohne dafür zahlen zu wollen. Alle deren Hinterbauten ins Patent passten wurden halt verklagt. Würde doch jeder so machen an den deren Stelle!

Specialized hat an diverse Firmen Lizenzen vergeben, z.B. den recht noblen Hersteller Intense, der seine Rahmen dann mit nem Spezialized Logo schmücken musste (am linken Ausfallende glaube). Gute Werbung wenn auf solchen Edelrahmen Specialized am Ausfallende steht, Nicolai das Gleiche.

Ist schon klar das die sich gegen Scott auflehnten weil der Genius fällt unters Patent und es ist ne wunderbare Möglichkeit Scotts Technologieträger und Aushängeschild komplett vom US Markt zu katapultieren.

Ist doch ne Topidee!

Gruß, Stefan
 
Scott hat immer behauptet und tut es immer noch (Interview mit Peter Denk in der Mountainbike 11/05), dass ein Eingelenker die bessere Alternative im Vergleich zum echten Viergelenker oder VPP-System ist.

Warum hat man nun aber bei Scott gerade beim absoluten Spitzenprodukt Genius erstmals einen Viergelenker in die Welt gesetzt?
Weil er die schlechtere Alternative ist?
Bestimmt nicht!

Zu diesem Zeitpunkt war wohl noch nicht klar, dass man auf den US-Markt wollte, der diesbezüglich ein patentrechtliches Problem darstellt!

Da es sinnvolle kinematische Alternativen zum Horst-Link und VPP-System (auch das ist patentrechtlich geschützt) momentan kaum gibt, wird wohl die neue Scott XC-Palette zumindest für die USA ein Eingelenker sein, mit einem sehr aufwändigen Dämpfer, der die bekannten Nachteile des Eingelenkers ausgleichen soll (vergleiche Ransom).

Ob man dann aber in einer Firma zwei Systeme glaubwürdig als Top-Produkte verkaufen kann, scheint mehr als fraglich.

Peter Denk kündigt im MB-Interview mölicherweise auch eine neue Leichtbausensation für die Eurobike 2006 oder 2007 an. Die dürfte in Carbonbauweise mit einem Eingelenker leichter zu realisieren sein als mit anderen Systemen.
 
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