Heute auf Open Trails :
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"Niemand will eine Waldpolizei"
meint Mirko Bastian, Geschäftsführer des Schwarzwaldvereines, auf einer Podiumsdiskussion in Freiburg letzen Mittwoch.
Wir meinen er hat recht. Und so waren sich bei der Podiumsdiskussion fast alle einig, dass es im Wald kaum Konflikte gibt die einer Überwachung bedürfen. Selbst der Moderator Holger Knöferl stellte zu Beginn klar: "Wir reden hier über ein Thema, das eigentlich gar keines ist."
Nur Hans Burgbacher, Leiter des städtischen Forstamts, bekräftigt den Sinn der landesweit geltenden Zwei-Meter-Regel. "Seine Beobachtung sei, dass die Regel zur Befriedung zwischen Wanderern und Radfahrern beitrage – weil der Mountainbiker so von vornherein ein Unrechtsbewusstsein habe und sich "zurückhaltender" gegenüber Fußgängern verhalten müsse."
Die Verwaltung in Baden-Württemberg hält Mountainbiker also per se für nicht fähig Selbstverantwortung zu übernehmen. Woher nimmt Herr Burgbacher seine Beobachtung. Hat es dies verglichen mit dem Verhalten von Mountainbikern in Bayern oder Hessen? Uns sind von dort keine Studien bekannt die seine Beobachtungen bekräftigen würden.
Und wie würde sich die Argumentation anhören, wenn man überall Tempo 10 km/h im Strassenverkehr verhängt, damit die Autofahrer rücksichtsvoller sind?
Es scheint man muss in der Verwaltung leider die abstrusesten Rechtfertigungen suchen um ein Verbot zu begründen von dem man einräumt dass sich ehe keiner daran hält. Und dann kündigt Herr Burgbacher noch an, an einem einzelnen Weg doch die Waldpolizei spielen zu wollen. Wer will das?
Traurig, aber sehen wir es positiv. Von tödlichen Unfällen, Gefährdungen und Wegschäden, welche die Mountainbiker bis vor kurzem noch verursachten haben sollen, ist nur noch eine ganz schwache Argumentation übrig geblieben.
Alle anderen auf dem Podium waren sich einig. Es gibt eigentlich keinen Konflikt. Da ist es nur noch eine Frage der Zeit bis auch die Verwaltung ihren Widerstand aufgibt. Denn die Verwaltung ist für die Menschen da und wenn diese sich einig sind, dann gibt es keinen Grund für ein Verwaltung sich darüber zu erheben.
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Hans Burgbacher der Leiter eines städtischen Forstamts Freiburg wird dort mit folgender Aussage zitiert:
Die 2-Meter-Regel sei sinnvoll, weil "(...) der Mountainbiker so von vornherein ein Unrechtsbewusstsein habe und sich "zurückhaltender" gegenüber Fußgängern verhalten müsse."
Der Beamte eines demokratischen Rechtsstaats begründet den Sinn der 2-Meter-Regel also damit, dass man über ein schlechtes Gewissen ein besseres Verhalten des Bürgers erreicht. Dass sich keiner um die 2-Meter-Regel kümmert, scheint bei der 2-Meter-Regel einkalkuliert zu sein, aber das dann wenigstens mit einem schlechtem Gewissen.
In welcher Zeit leben wir eigentlich? In einem modernen aufgeklärten Rechtsstaat des 21. Jahrhunderts oder noch im tiefen Mittelalter? Reden wir über Gesetze für moderne aufgeklärte Bürger oder herrscht hier noch das Bild des dummen Untertans vor, dem man ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliche Handeln abspricht?
Hier werden Bürger nicht nur in ihren Rechten eingeschränkt, sondern auch in ihrer Menschenwürde verletzt. Es wird uns als Mountainbikern die Fähigkeit abgesprochen, uns aus eigener Einsicht rücksichtsvoll zu verhalten. Es wird unterstellt, dass wir dazu nur in der Lage seien, wenn wir ein Unrechtsbewusstsein hätten. Das ist beleidigend und diejenigen, die solche Gedanken hegen oder vertreten, sollten einmal gründlich über ihr Menschenbild nachdenken.
Und deshalb finden wir, dass das ein Grund mehr ist, die 2-Meter-Regel endlich abzuschaffen, statt sie mit äußerst fragwürdigen Argumenten zu verteidigen.
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