Preispolitik reifen

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Was würde ein Fahrradreifen kosten wenn er in Deutschlandund und nicht in Indonesien hergestellt worden wäre?

Allein der Weg und die Frachtkosten.....von einer guten CO2 Billanz kann keine Rede sein.....

Die Teile kommen doch mit einem Frachter nach Deutschland.....
 
Die Frage ist eher, was es in Deutschland kosten würde, die Produktionshallen per Richtlinien zu errichten und zu betreiben - und ganz abgesehen davon will keiner deutsche Gehälter zahlen.

Frachtkosten?
Da unten kannst du aufm Fichtenmopped daherreiten:D
 
ich bin zwar kein BWLer und versteh den dsinn des themas auch nicht.
aber wenn ich pro arbeiter 20€pro stunde spaare und mir dann überlege wohin die reifen überall gehen dann wird sich das lohnen.
die kommen ja nicht von deutschland in die welt, sondern von da wo sie gebaut werden oder??
CO2 ist auch das letzte woran ich denken würde wenn ich mir in solchen ländern die arbeitsbedingungen ansehe.
 
Stimmt, bei uns braucht man zum Beispiel abgenommene Lüftanlagen um Giftstoffe aus der Luft zu bekommen, in Billiglohnländern ists wurscht.
 
ich bin zwar kein BWLer und versteh den dsinn des themas auch nicht.
aber wenn ich pro arbeiter 20€pro stunde spaare und mir dann überlege wohin die reifen überall gehen dann wird sich das lohnen.
die kommen ja nicht von deutschland in die welt, sondern von da wo sie gebaut werden oder??
CO2 ist auch das letzte woran ich denken würde wenn ich mir in solchen ländern die arbeitsbedingungen ansehe.

Das Bewußtsein der Bürger ist geschärft: Ich denke das die Menschen schon über Hintergründe und das Geschäftsgebahren eines zukunftorientierten Unternehmens etwas erfahren wollen um eine mit dem gewissen vereinbarte Kaufentscheidung treffen zu wollen.

Dazu zählt eben auch zu wissen wie die Menschen da behandelt werden.

Hier geht es auch um Fahrradreifen.....das ist, so denke ich, umso wichtiger.
 
In Deutschland:

Baugenehmigungen, Bauvorschriften ( ja, die braucht man hier... )
Umweltschutzauflagen
Arbeitsplatzrichtlinien
Arbeitssicherheit
Zertifizierungen
Betriebsrat, Gewerkschaft
Banken, die Kredite genehmigen
Teure Geschäftsführer, Manager und Abteilungsleiter
Löhne ( sind in Deutschland durch die hohe Produktivität weit weniger ein Problem wie immer dargestellt. Nur der gierige Wasserkopf kostet bei uns ein Heiden Geld )
Lohnfortzahlung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ( wird hier auch immer weniger gezahlt )
Aufwändige Maschinen und Anlagen
Logistik
SAP und alles was da so dranhängt
Viele Steuern und Abgaben ( ausser Großkonzerne )

In Fernost:

Gar nichts von oben aufgeführten Punkten wird dort benötigt oder berücksichtigt. Z.B. Logistik: Wenn geliefert wird ist gut, wenn nicht, ist es auch gut. Dann wartet man halt mal ein paar Wochen oder sogar Monate. Wir merken es nur dann, wenn unser Händler uns wochenlang erzählt, dass die Bikes oder Teile davon nicht lieferbar sind. Zusagen von den Jungs dort drüben kann man nicht wirklich ernst nehmen! Bei ihnen geht der Daumen immer nach oben - auch wenn alles bergab geht.

Ansonsten gibt es 2 Möglichkeiten:

a) Entweder man produziert völlig losgelöst von allem was wir so kennen. Da wird in vielen Hinterhöfen unter schlimmsten Bedingungen billigst gefertigt. Es wird weder auf den Mensch selbst noch auf dessen Gesundheit geachtet. Hauptsache billig und viel produziert. Die Mitarbeiter verdienen so gut wie gar nichts, sie sind ständig krank und gehen trotzdem zur Arbeit, die Transportkosten sind vernachlässigbar gering ( durch die hohen Stückzahlen ) und wir Trottel zahlen hier brav die Wahnsinnspreise weil wir unsere Standards im Hinterkopf haben und wenn es gerade bei Carbon heißt "viel Handarbeit", denken wir in unseren Stundensätzen.

b) Es werden mit Staatsgeldern neue Fabriken hochgezogen, egal was es kostet. Alles wird feinst ausgestattet und man startet mit einer kleinen Anzahl Mitarbeiter. Das fehlende Know-How kauft man sich dann billig aus dem Ausland ( oft auch aus Deutschland ). Wir fallen darauf hinein weil man denkt dass dort unser Zukunftsmarkt liegt. Wenn wir unser Wissen transferiert haben, dürfen wir nach Hause und wir werden deren Back-Office.

Natürlich kann man nicht alles hier genannte über einen Kamm scheren. Sicherlich ist es einiges komplexer als hier beschrieben aber nicht so weit an den Haaren herbeigezogen!
 
Ja klar, so denken die meisten.
Aber im Regal greifen sie dann zu den billigeren Produkten.

Wobei Billig? Was verlangen die meisten Markenhersteller und wo produzieren sie?
Und was gibts für Alternativen?
 
In Deutschland:

Baugenehmigungen, Bauvorschriften ( ja, die braucht man hier... )
Umweltschutzauflagen
Arbeitsplatzrichtlinien
Arbeitssicherheit
Zertifizierungen
Betriebsrat, Gewerkschaft
Banken, die Kredite genehmigen
Teure Geschäftsführer, Manager und Abteilungsleiter
Löhne ( sind in Deutschland durch die hohe Produktivität weit weniger ein Problem wie immer dargestellt. Nur der gierige Wasserkopf kostet bei uns ein Heiden Geld )
Lohnfortzahlung, Urlaubs- und Weihnachtsgeld ( wird hier auch immer weniger gezahlt )
Aufwändige Maschinen und Anlagen
Logistik
SAP und alles was da so dranhängt
Viele Steuern und Abgaben ( ausser Großkonzerne )


In Fernost:

Gar nichts von oben aufgeführten Punkten wird dort benötigt oder berücksichtigt. Z.B. Logistik: Wenn geliefert wird ist gut, wenn nicht, ist es auch gut. Dann wartet man halt mal ein paar Wochen oder sogar Monate. Wir merken es nur dann, wenn unser Händler uns wochenlang erzählt, dass die Bikes oder Teile davon nicht lieferbar sind. Zusagen von den Jungs dort drüben kann man nicht wirklich ernst nehmen! Bei ihnen geht der Daumen immer nach oben - auch wenn alles bergab geht.

Ansonsten gibt es 2 Möglichkeiten:

a) Entweder man produziert völlig losgelöst von allem was wir so kennen. Da wird in vielen Hinterhöfen unter schlimmsten Bedingungen billigst gefertigt. Es wird weder auf den Mensch selbst noch auf dessen Gesundheit geachtet. Hauptsache billig und viel produziert. Die Mitarbeiter verdienen so gut wie gar nichts, sie sind ständig krank und gehen trotzdem zur Arbeit, die Transportkosten sind vernachlässigbar gering ( durch die hohen Stückzahlen ) und wir Trottel zahlen hier brav die Wahnsinnspreise weil wir unsere Standards im Hinterkopf haben und wenn es gerade bei Carbon heißt "viel Handarbeit", denken wir in unseren Stundensätzen.

b) Es werden mit Staatsgeldern neue Fabriken hochgezogen, egal was es kostet. Alles wird feinst ausgestattet und man startet mit einer kleinen Anzahl Mitarbeiter. Das fehlende Know-How kauft man sich dann billig aus dem Ausland ( oft auch aus Deutschland ). Wir fallen darauf hinein weil man denkt dass dort unser Zukunftsmarkt liegt. Wenn wir unser Wissen transferiert haben, dürfen wir nach Hause und wir werden deren Back-Office.

Natürlich kann man nicht alles hier genannte über einen Kamm scheren. Sicherlich ist es einiges komplexer als hier beschrieben aber nicht so weit an den Haaren herbeigezogen!

Bei uns also: Menschenwürdige Bedingungen unter Einhaltung moralische und ethische Werte??.......Das sind unsere Erungenschaften

Ich laß einen Artikel in der Le Monde Diplomtique: In China beträgt der Stundenlohn 0,86€ pro Stunde wenn man in einer Gewerkschaft ist. Sonst dreht sich der Lohn um 0,36€ pro Stunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum kauft Ihr nicht einfach Reifen aus Deutschland? Conti fertigt die höherwertigen Modelle hier. Bevor der Kautschuk dafür allerdings auch von hier stammen kann müssen wir die CO2-Bilanz noch in ungeahnte Höhen treiben :cool:
 
Warum kauft Ihr nicht einfach Reifen aus Deutschland? Conti fertigt die höherwertigen Modelle hier. Bevor der Kautschuk dafür allerdings auch von hier stammen kann müssen wir die CO2-Bilanz noch in ungeahnte Höhen treiben :cool:


HIHI.....Ich wußte nicht das Kautschukbäume bei uns wachsen....

Aber einen habe ich gesehen....im Botanischen Garten in Steglitz....

JA,.......da bezieht Conti sein Saft her.......;-)
 
Manchmal ändert sich auch mal was in diesen Billiglohnländern, in der chemischen Industrie in Indien dürfen die ihre Abwässer zum glück nicht mehr einfach auf die Felder laufen lassen! Vor ein paar Jahren wurde dort sogar mal ein Pharmabetrieb geschlossen.

Auch in Ungarn darf wegen Umweltauflagen (EU hat auch mal was positives) das eine oder andere nicht mehr produziert werden, ich geh mal von aus, nach dem Drama mit der Allufabrik wird da noch mehr drauf geachtet.

Die Länder in denen also billig produziert wird, merken langsam auch das man den einen oder anderen Umweltaspekt nicht so auf die leichte Schulter nehmen sollte. Wann sie bei den Menschen damit anfangen wird aber wohl noch länger fraglich bleiben, die haben halt auch Unmengen an Bevölkerung.
 
Allein der Weg und die Frachtkosten.....von einer guten CO2 Billanz kann keine Rede sein.....
Die "gefühlte CO2-Bilanz" hat oft wenig mit der realen CO2-Bilanz zu tun, so vermutlich auch hier. Der Transport auf dem Seeweg ist sehr effizient und fällt sowohl hinsichtlich der Kosten als auch hinsichtlich des Energieaufwands kaum ins Gewicht. Es dürfte hinsichtlich der CO2-Bilanz einen (viel) größeren Unterschied machen, ob Du zum Reifenkauf mit dem Auto fährst oder das Fahrrad nimmst.
 
...und wie gesagt, die deutschen Kautschukplantagen reichen wahrscheinlich nicht mal für einen Reifen pro Jahr. Deshalb muss der Rohstoff sowieso importiert werden. Und woher? Indonesien, Malaysia, Indien...genau von dort wo auch die Reifen herkommen. Zufälle gibt's...
 
Die Endverkaufspreise richten sich immer noch nach der Kaufkraft der Klientel und nicht nach den Herstellungskosten.

Ich werfe mal Nokian in die Runde. Die haben polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PACs, krebserregend) aus den Reifen verbannt und trotzdem konkurrenzfähige Gummirezepturen entwickelt. Die langlebigen Bestandteile des Reifenabriebs landen nämlich früher oder später auf dem Teller, deswegen ist das im Interesse des Endkunden.
 
Die Endverkaufspreise richten sich immer noch nach der Kaufkraft der Klientel und nicht nach den Herstellungskosten.

Ich werfe mal Nokian in die Runde. Die haben polyaromatische Kohlenwasserstoffe (PACs, krebserregend) aus den Reifen verbannt und trotzdem konkurrenzfähige Gummirezepturen entwickelt. Die langlebigen Bestandteile des Reifenabriebs landen nämlich früher oder später auf dem Teller, deswegen ist das im Interesse des Endkunden.

Tiefenfundiertes Wissen sollte auch, wie im diesen Fall, für Kunden leichter zugänglich sein und ohne große Recherche zu finden sein....

Nicht jeder hat Lust sich damit so zu beschäftgen.....
 
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