Problem Internetpreise

Und ich schlepp nicht jedes mal meinen Rechner in die Werkstatt. Oder schaff mir extra einen dafür an. Somit ist der Papierkatalog ggf. auch heute noch die schnellere und simplere Variante.

Ich hab Gott sei Dank einen in der Werkstatt. Das Problem mit dem Katalog ist, dass man nicht wirklich sicher weiß, ob das Teil auch lieferbar ist - da bin ich Anfangs oft mit ins offene Messer gelaufen. Außerdem sehe ich im Katalog nicht den EK, um kalkulieren zu können, wie weit ich dem Kunden entgegen kommen kann, wenn das zur Thematik wird. Viele Sachen kann man natürlich grob abschätzen, aber es gibt auch Teile, die bei meinem Zulieferer schon schlecht kalkuliert sind.

125kg, was ich aus betont habe.

Bei dem Gewicht kann ich mit Sicherheit sagen, dass die Laufräder da nicht lange halten. Da muss defintiv ein anderer LRS rein!
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass der LRS nur bis max. 100kg ausgelegt ist.

Das Obere und Untere lager vom Dämpfer raus gemacht,
Lager gereinigt, sahen aus wie neu, Lager fett (schwarzes von liqui moly) rein, und wieder zusammen geschraubt.

Beim 2011er weiß ich leider auf Anhieb nicht, wie der Rahmen gelagert ist. Ich setz mich morgen da mal mit Ghost auseinander. Wenn die mir nicht helfen können, red ich mal mitm Kumpel, der ein 2011er hat. Ich hab da aber so ne grobe Vermutung.
 
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Bei dem Gewicht kann ich mit Sicherheit sagen, dass die Laufräder da nicht lange halten. Da muss defintiv ein anderer LRS rein!

genau sowas wollte ich eben nicht!
Und hab bei einem Händler gekauft.

Nur wenn ich jetzt noch Hunderte in einen LRS rein häng, lass ich das
Rad lieber steht.
Weil i-wo seh ich nicht ein, erst das Bike teurer kaufen, dann noch Kohle rein
hängen für sachen, die nicht seinen müssten, wenn mir der Händler gleich gesagt hätte das das Rad mich nicht auf dauer Trägt.
 
genau sowas wollte ich eben nicht!
Und hab bei einem Händler gekauft.

Nur wenn ich jetzt noch Hunderte in einen LRS rein häng, lass ich das
Rad lieber steht.
Weil i-wo seh ich nicht ein, erst das Bike teurer kaufen, dann noch Kohle rein
hängen für sachen, die nicht seinen müssten, wenn mir der Händler gleich gesagt hätte das das Rad mich nicht auf dauer Trägt.

Ich verstehe Deine Frustration. Da wurdest Du falsch beraten!
Verkauf den LRS und kauf Dir dafür einen stabileren, gebrauchten, dass Du am Ende auf ungefähr +/- Null kommst.
Das ist der einfachste und günstigste Weg. Rückgängig machen kann man da nach der Falschberatung leider nichts mehr, so viel wie Du schon gefahren bist.
Es gibt auch günstige, aber sehr stabile LRS hier im Bikemarkt.

EDIT//: Speichenbruch war immer hinten, richtig?
 
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Ich hab Gott sei Dank einen in der Werkstatt. Das Problem mit dem Katalog ist, dass man nicht wirklich sicher weiß, ob das Teil auch lieferbar ist - da bin ich Anfangs oft mit ins offene Messer gelaufen. Außerdem sehe ich im Katalog nicht den EK, um kalkulieren zu können, wie weit ich dem Kunden entgegen kommen kann, wenn das zur Thematik wird. Viele Sachen kann man natürlich grob abschätzen, aber es gibt auch Teile, die bei meinem Zulieferer schon schlecht kalkuliert sind.
Ist sicher alles richtig, trotzdem ist die Quote der Teile die der Großhändler am Lager hat typischerweise recht hoch.
Und für dich als Profi macht der Zweittrechner in der Werkstatt natürlich Sinn.
Ich rede halt von den Hobbyschraubern die ne Werkstatt im Keller oder in Garage oder sonstwo haben und natürlich auch nen Rechner im Wohn- oder Arbeitszimmer bzw. im Büro.
 
Ich rede halt von den Hobbyschraubern die ne Werkstatt im Keller oder in Garage oder sonstwo haben und natürlich auch nen Rechner im Wohn- oder Arbeitszimmer bzw. im Büro.

Achsoooooo.... ^^
Ich ging jetzt vom Werkstattbetrieb aus. Jetzt verstehe ich erst Deine Argumentation - stand irgendwie aufm Schlauch. Naja, also in diesem Fall wäre es toll, dass man sich die Teile vllt im Katalog anschauen kann, aber wenn man ganz sicher als Endkunde sein will, am Besten noch einen Kundenzugang zum Lieferanten hat, wo man dann die Verfügbarkeit sehen könnte.

EDIT//: Hast Du mal gesehn, wie dick so ein Katalog ist und weißt Du was der kostet? Dazu gibt´s jedes Jahr einen neuen. Für den Endkunden wäre ein Kundenzugang sicher besser.

PS: Es gibt aber auch Teile, welche seit 2Jahren ums Verrecken nicht lieferbar sind ( Deore Kettenblatt 44/42T in schwarz, oder 180mm-Adapter fürs HR ), obwohl das ja eig. Teile sind, die öfters mal gefragt sind.
 
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Das wäre ja prinzipiell auch kein Problem, Großhändler und Händler müssten sich auf ein Modell in der Art einigen: Es gibt beim Großhandel ein Endkundenportal, wo auch ein Endkunde Lieferbarkeit einsehen kann. Und bestellen kann, mit dem wissen das Teil wird nicht direkt an ihn geliefert sondern einen Vertragshändler des Großhandels. Den sich der Endkunde aus List aussucht. Und dort kann er es dann abholen.

Aber da träume ich vermutlich...
 
Aber da träume ich vermutlich...

Ich find´s ne gute Idee, und ich werd mal mit dem Außendienstler sprechen, wenn er da ist. Den Versuch ist es wert!
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*Nur für Bestellungen bräuchte jeder Kunde seinen eigenen Zugang und das wird nicht umzusetzen sein.
 
Nein Groß händler bleibt bei dem Modell Großhändler und liefert nur an Händler aus. Aber trotzdem könnt jeder Endkunde seinen Account haben, wo beispielsweise schon vom ersten mal anmelden her voreingestellt ist bei welchem Händler er abholt.
 
das brauchts ja gar nicht. reicht ja dann ein anruf beim händler mit angabe der artikelnummer und fertig

Ne, anders wärs schon besser, sonst seh ich schon die 3000 Bestellungen, wo ich dann hinterher dem Kunden nachlaufen muss, dass er sein Zeug auch abholt, denn wenn man das umsetzt, werden wir in Vorkasse gehen müssen, nachdem das Teil bei uns liegt.
 
das brauchts ja gar nicht. reicht ja dann ein anruf beim händler mit angabe der artikelnummer und fertig
Ja aber um die Artikelnummer zu haben brächt man erstmal nen Katalog. Und damit wären wir wieder am Anfang meiner Argumentation.

Vermutlich liesse sich das auch nicht alles auf einmal implemetieren, sondern bräuchte Zeit. Also womit anfangen? Mit den Katalogen.
 
EDIT//: Hast Du mal gesehn, wie dick so ein Katalog ist und weißt Du was der kostet? Dazu gibt´s jedes Jahr einen neuen. Für den Endkunden wäre ein Kundenzugang sicher besser.

Ja weiss ich, genau deshalb will ich ja einen. Der Teil der nur Ersatzteile erfasst ist so vielleicht 10 mal so dick wie die entsprechenden Teile des Rose Katalogs, also 10 mal so viele verschiedene Teile.
Vermutlich würde ich meinen auch nicht jedes Jahr sondern alle 2-3 Jahre austauschen. Und leb dann halt mit nem geringen Risiko, das nen Teil noch in dem alten Katalog, aber nicht mehr verfügbar ist. Würde ich ja dann im Kundenzugang erfahren.:love:
 
Ist der Kauf des Fahrrades schon älter als 2 Jahre her? Wenn nicht gilt immer noch die gesetzliche Gewährleistung und eine Fehlberatung ist ein Mängel und diesen und dessen Folgen muss der Händler beheben.
 
Ist der Kauf des Fahrrades schon älter als 2 Jahre her? Wenn nicht gilt immer noch die gesetzliche Gewährleistung und eine Fehlberatung ist ein Mängel und diesen und dessen Folgen muss der Händler beheben.

Der Händler kann ihm die Reparatur aber auch in Rechnung stellen, wenn sich rausstellt, dass er daran rumgeschraubt hat und nicht mehr nachvollziehbar ist, wer nun für den Schaden verantwortlich ist.
 
Ich war jetzt eher bei den LRS mit den 100kg und dem Fahrer mit Gepäck mit 125kg und den 2 Speichenbrüchen.
 
Ich war jetzt eher bei den LRS mit den 100kg und dem Fahrer mit Gepäck mit 125kg und den 2 Speichenbrüchen.

Bringt ihn auch nicht weiter. Der Händler hat das Rad verkauft und kann jetzt viel sagen ( Kunde hat zugelegt / wir haben ihn gewarnt / er nimmt das Rad bei seinem Gewicht zu hart ran ). Nach 2Jahren braucht man dann auch nicht mehr ankommen. Jetzt sind vllt sogar Montagespuren am LRS zu sehen, wo schon mehrmals Speichen erneuert wurden. Da nimmt dann selbst der Hersteller davon abstand.

EDIT//: @Snowboll

Versuch mal folgendes, oder lass es vom Händler machen - ist ein bekanntes Problem bei dem Rahmen:

- die Schrauben vom Hauptlager am Rocker lösen - müsste nen t40 sein ( vorsicht, wenn die Schrauben nicht rauskommen, dreht sich innen die Gewindehülse mit; dann sofort aufhören und hier melden )
- Rocker nach oben über die Rahmenaufnahme vom Lager ziehen
- mit einem 8er Inbus die Hülsen in der Aufnahme rausschrauben
- diese mit neuem Loctite versehen; trocknen lassen ( ! ) und alles wieder zusammenschrauben

Wenn das Knacken weg ist, ab zum nächsten Händler und die Schrauben mit Drehmoment nachziehen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ DarkGreen: Ich kann verstehen, dass Du möglicherweise in Deiner Situation einen Katalog brauchen könntest. Aber den meisten Endkunden wird es, so meine ich, eher wie mir gehen: Ich hatte noch nie das Bedürfnis, in einen gedruckten Katalog reinzuschauen. Wenn ich wissen will, welches Ersatzteil ich brauche, schaue ich mir die Produktanleitung des Herstellers an. Das bestelle ich dann entweder beim Händler oder direkt im Netz. Wüsste nicht, warum ich zwischendrin noch in einen Großhändler-Katalog reinschauen sollte.
 
Mit welchem recht maßt ihr euch denn eigentlich an, kunden zu beleidigen, zu verarschen, an der nase herum zu führen und zu jammern, dass ihr euren gatekeeperstatus verliert?

Ich kauf anfang juni mein erstes mountainbike, gebraucht, und hol mir am nächsten tag einen platten. Ich stolper damit in einen fahrradladen. Der besitzer reißt 3-4 dumme sprüche über dieses oder jenes verbaute teil und deren setup. Mitte 50, 20 kilo zuviel, typ handwerksmeister. Ich steh da, mitte zwanzig, t-shirt und kurze hose, und hör mir das gesabbel an. Ich wollte ja nur mein rad repariert haben. Hat er dann auch gemacht. Das diese person 25 euro an mir verdient hat, sei ihr gegönnt. Das waren aber auch die letzten. Hat mich angeraunzt, dass son junger Mann wie ich das auch selbst könnte. Klar kann ich? Ich kann einiges selbst. Das ist wie wenn ich bei aldi wieder heimgeschickt werde, weil ich äpfel auch selbst vom baum pflücken kann. Grotesk.

Vor zwei wochen hab ich wieder einen platten. Ich geh zu einem anderen laden. Der verkäufer sieht das rad, fragt mich ob ich damit auch "berg runter" fahre, was ich bejahe, und verkauft mir dementsprechend einen freeride schlauch. Als ich das rad abhole, fällt ihm auf, dass der vorbau locker ist bzw. dass eine schraube fehlt. Er holt schnell eine aus dem lager, bringt das in ordnung und erklärt mir, dass der vorbau zu dem Zweck nicht geeignet ist. Hier werde ich immer wieder 25 euro für einen neuen schlauch lassen. Den gibts im internet 4 euro billiger. Ist mir völlig egal.


So möchte ich behandelt werden. Und nicht anders. Es ist mir als kunde auch völlig egal, ob alle bikeläden baden gehen. So what? Der markt regelt das.

Das internet ist nicht das problem. Das problem ist, dass das internet mittlerweile teil unser aller leben ist. Menschen wie ich sind damit aufgewachsen. Die kommen garnicht auf die idee, den fernseher einzuschalten, oder die zietung zu lesen, oder generell darauf zu warten, wenn sie etwas wissen wollen. Wir kriegen information wann und worüber wir wollen.

Das einzige, was du als mechaniker leisten kannst, ist, mir dinge zu sagen, von denen ich garnicht weiß, dass ich sie wissen musste.




Nun zum Problem der Händler (und deren lösung)

1. Persönlichkeit

Wenn du persönlichkeit hast, ist das toll. Wenn die so aussieht, dass ich mir verarscht vorkomme, komm ich nie mehr.

Das ist das generelle problem dieser Handwerkertypen, die läden führen. Das ging früher, weil es eben nur den laden gab. Das internet macht den kunden zum gatekeeper. Wir entscheiden ganz allein, wer unser geld bekommt. Das deshalb die händler weinen, interessiert uns auch nicht, denn wir sitzen an der quelle. Wir brauchen euren scheiß nicht. Ihr braucht unser geld. Verhaltet euch entsprechend.


2. Das Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell der Händler sieht so aus:

Ihr stellt euch, teilweise 20-30 hochwertige fahrräder in den Laden (3499,- ).

Da fängt die verarschung übrigens schon an. Wenn bei aldi die butter 39 cent kostet ist mir das wurscht. Wenn ich für ein fahrrad 3500 euro ausgeben soll, aber eben nur fast, ist das lächerlich. Und nichts anderes.

Das sind teilweise vorjahresmodelle. Ich weiß das, weil ich mich vor das fahrrad mit dem smartphone hinstellen und die herstellerseite aufmachen kann, und wenn da der dämpfer, oder was weiß ich, nicht das gleiche ist, dann ist das eben nicht das korrekte modell. Trotzdem behauptet der besitzer das rotzfrech. Das ist übrigens betrug, ist aber völlig egal, denn wer das weiß, betritt den laden ohnehin niemehr.

Diese fahrräder kosten dann 25-30% mehr als internet. Das sind dann irgendwann auchmal mehr als tausend euro. Das sind zwei von den lila scheinen, die noch nie jemand in der hand hatte.


Nebenher darf man sich sein fahrrad reparieren lassen, aber nur wenn der Herr des Hauses grade lust drauf hat. Und das fahrrad hier gekauft wurde. Denn das ist ja sein kerngeschäft.

Und weils nichtmehr funktioniert, stellt ihr euch vor euren laden mit premiumlage, schweineteuer, mit euren 15 specializeds, 7 felts, cannondales, was weiß ich, im schnitt 3000. Beim groben überfliegen, bin ich auf einen niedrigen sechsstelligen betrag gekommen, der da langsam vor sich her verrottet. Da eure margen so winzig sind, lassen wirs 80000 sein, die im schaufenster stehen. Kein normaler mensch nimmt euch ab, dass es euch schlecht geht, obwohl ihr hohe fünfstellige beträge dem schleichenden wertverlust hingebt. Ich kann das schon glauben, aber die breite masse scheißt auf das gelaber.

Nun ist das so. Kein normaler mensch kauft sich irgendwas bei leuten die ihn verarschen. Wenn ich ein auto beim mobile.de Türke kaufe, ist das ein Opel Corsa mit 10 jahren und 160tkm runter. Ihr verkauft aber keine abgewrackten schrotthaufen. Ihr wollt ferraris verkaufen. Und ihr gebt euch trotzdem wie kleine beleidigte schreiende kinder, die zähneknirschend mit jemandem reden, der gegensätzliche vorstellungen von einem guten geschäft habt wie ihr. Spaziert mal in ein autohaus. Nicht in eins von den ganz edlen. Geht mal zum VW händler und lasst euch einen neuen Golf zeigen. Schaut euch ein wenig von deren attitude ab.


Euer geschäftsmodell ist *******. Und das ist überhaupt nicht böse gemeint. Aber es ist so dermaßen ******* wies überhaupt nur geht. Wie man mit diesen praktiken überhaupt überleben kann, ist mir ein rätsel.


3. Ein neues Geschäftsmodell

3.1 Fahrradfinanzierung/Versicherung

Ich weiß nicht, ob fahrradläden das anbieten, denn ich hab ja noch kein fahrrad in einem laden gekauft.

Wenn ihr eine Finanzierung verkauft, verdient ihr daran. Insb. könnt ihr leuten fahrräder verkaufen, die sich das sonst nicht leisten können.

Die Specialized super enduro evo fsrs dieser welt kosten jenseits der 3500 euro. Das geld hat man nicht mal eben.

Wenn diese Person nichtmehr zahlt, wird das auch nicht zu eurem problem. Ihr verkauft lediglich die Finanzierung. Die Bank kümmert sich um die Abwicklung.

Gleiches gilt für Versicherungen. Wenn ihr ein 3500 euro bike verkauft (das im internet 30% weniger kostet), glaubt ihr allen ernstes, dass jemanden die 100 euro versicherung überhaupt jucken, die ihr ihm obendrauf verkauft?

Upsells haben eine conversion rate von 20%.

Angenommen, du verkaufst 2 dieser Fahrräder im monat. Bei jedem fünften verkaufst du eine versicherung mit dazu. Je nachdem was die versicherung sich das kosten lässt, machst du damit 100 euro im monat extra. Wenn du darauf verzichten kannst, kannst du auch aufhören zu jammern, denn dann gehts dir noch viel zu gut.

3.2 Fahrradservice

Mach aus dem laden ne werkstatt. Ne offene werkstatt. Wie bei autowerkstätten. Lass mich dabei zusehen, wie du das rad reparierst. Was ist das für ein laden, bei dem ich nicht in die werkstatt darf. Ich geb dir mei n rad in die hand und bekomm dafür einen zettel, auf dem ne auftragsnummer drauf steht, und dann darf ich nichtmal in die werkstatt? Wer versichert mir denn, dass die hochwertige bremse, die an dem rad dran war, gegen eine gammlige alte, verrostete, ausgetauscht wurde? Und selbst wenn ich das feststell hab ich keinerlei beweise dafür. Aber dem laden kann man ja uneingeschränkt vertrauen. Der ist immerhin auch keineswegs schlecht drauf, weil ihm durch solche bösen internetkunden das geschäft flöten geht.

Sag mir ganz offen:

"Ich erklär dir, welche teile du brauchst, aber du kaufst die nicht bei mir. Kauf sie im internet. Oder ich kauf sie direkt für dich im internet. Und dann bau ich dir alles zusammen, für den betrag X."

Folgende recherche hat 3 sekunden gedauert:

http://www.fabial.de/p10433-boxxer-r2c2-federgabel-26-zoll-200mm-schwarz-.kaufen.html

326 euro (25,6%) differenz. In welcher welt lebt irgendwer, dass er denkt, kunden wüssten das nicht, oder es wäre ihnen egal, "um den lokalen händler zu unterstützen". Warum soll ich denn bitte ein Geschäftsmodell unterstützen, dass es nicht Wert ist (weil nicht selbstständig überlebensfähig).



3.3 Fahrradkaufberatung

DAS(!) ist die zukunft des fahrradladens. Ihr mokiert euch über leute, die in euer Geschäft kommen und ein Rad probefahren wollen. Ihr lasst sie probefahren, umsonst, und sie kaufen sich das rad im internet.

Lächerlich.

Buhu, die Radläden müssen die probefahrten des internets tragen. Voll gemein.

Wie wärs damit. Ihr stellt euch die gleichen räder ins schaufenster, die schon drin stehen, aber statt zu zittern, dass dieser böse mensch das rad vielleicht im internet kauft, lasst ihr euch 100 euro für die probefahrt geben. Ihr lasst euch erklären, welchen zweck das rad haben soll, und dann ladet ihr 3 räder ins auto und geht ne stunde mit dem kunde biken. Ihr schaut euch das an, ob das rad passt, wie er damit klar kommt, habt was vergleichbares dabei, und wenn ihr das gefunden habt, was zu ihm passt, geht ihr getrennte wege und er kauft sichs im internet.

Das will ich haben. Scheißt darauf, teile zu verkaufen, die ich schneller geliefert und eingebaut krieg, für weniger geld, wenn ich sie selbst kaufe.

Ich hab keine ahnung von diesem ganzen zeug. Ich will bloß rad fahren. Aber ich kann ahnung haben. Das die rockshox boxxer r2c2 gejrig d 240mm air compression multi adjustment was weiß ich die tollste gabel auf der welt ist, rauszufinden, kostet mich 5 minuten.

Er hat dann was richtig gutes, auf ihn abgestimmtes. Er hat vertrauen. Er ist euer kunde. Er hat dann auch lange spaß am rad, denn es passt ihm ja gut. Wenn was dran kaputt geht, oder er ne dickere gabel haben will, oder auf downhill umsteigen, dann kauft der kerl sich nichtmehr die bike, sondern kommt zu euch.

Customer. Lifetime. Value.

Dann hört auch das geflenne auf. Aber der will ein cube fahren, vielleicht will er ein radon kaufen und der rahmen ist eventuell gleich. So macht man keine geschäfte. Das ist wie der rentner der langsam auf die grüne ampel zufährt weil sie ja noch rot werden könnte.

Wenn rot ist, sperrt ihr den laden zu.

Und wenn das rad die saison überstanden hat, habt ihr daran 1000euro verdient. Ich hab keine ahnung. Das müsste man kalkulieren. Dann sind aber die 1000 euro, die ihr zu teuer seid, beglichen, und ihr könnt das rad gebraucht hier im bikemarkt verkaufen. Oder weiß der Teufel wo.



Und tut euch selbst den gefallen, und hört auf, in einem forum im internet anzufangen, über die bösen internetkinder zu jammern. Das ist so einfältig wie es nur irgendwie sein kann. Und dann gleich nochmal. Denn einmal reicht da nicht.


Das ist ein gut gemeinter ratschlag. Du hast darum gebeten. Du musst das nicht annehmen. Keiner muss das.

Ob der Laden X morgen noch existiert, ist völlig egal. Unsere Räder werden immer repariert werden. Wenn die läden sich dem verweigern, wird es unternehmer geben, die Werkstätten gründen, denn es entsteht eine nachfrage nach etwas, zu dem es kein angebot gibt. Jegliche scare tactic seitens der Läden ist bloß das. Deshalb schreien sie ja auch. Weil sie wissen, dass sie am kürzeren hebel sitzen. Es wird diese "läden" nichtmehr geben. Es wird auch diese Handwerksmeister, die "Läden" führen wollen, nichtmehr geben. Wenn ihr von werbung keine ahnung habt, holt euch hilfe. Hört auf anzeigen in Zeitungen zu schalten. Kein mensch schaut mehr in irgendeine Zeitung. Schon gar nicht auf die Seite, auf der schön aufgereiht die Anzeigen aller möglichen "Läden" der region landen.


Ich hab gestern wieder 2 dieser downhill kinder mit ihren downhill bikes gesehen. Die haben bunte RedBull Helme mit Schriftzügen von berühmten fahrern drauf. Stellt euch die in die Vitrine. Die finden das cool. Und seid nett zu denen. Das sind die kinder von reichen säcken. Die müsst ihr im laden haben.

Geht in schulen. Kinder sind zu fett. Nehmt euch einen nachmittag in der Woche zeit und besucht eine Schule mit einem haufen bikes. Jeder darf mal fahren. Bringt jemanden mit, der demonstrieren kann, was damit alles tolles geht.

Die leute werden euch die bude einrennen, wenn ihr aufhört, diese ******* zu fabrizieren. Es kann nicht so schwer sein. Hier steht jetzt alles, was ihr wissen müsst. Also hört auf, zu jammern. Die fahrradläden sind mit die letzten, die verstehen müssen, worum es im neuen jahrtausend geht.

Und wenn hier irgendjemand ernsthaft daran interessiert ist, dass ich dieses oder jenes vernünftig kalkuliere, tu ich das. Denn ich will ja vernünftigen fahrradservice in meiner nähe haben.

Tut das, was ihr könnt. Wenn ihr schrauber seid, macht ne werkstatt. Wenn ihr Beratung toll findet, macht beratung. Wenn ihr gutmenschen sein wollt, seid gutmenschen. Aber hört auf, auf irgendeinem albernen ehrenkodex rumzureiten. Unser hobby ist nicht, im bikeladen darauf zu warten, dass sich jemand unseres problems annimmt. Unser hobby ist, mehr oder weniger erfolgreich berge rauf und runter zu gurken. Der laden ist ein notwendiges übel.
 
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