Radfahrer-Hetze auf dem AUTO BILD Titel...

...Neulich wollte mir doch glatt ein älteres Autofahrerpaar an der Ampel Bonbons schenken. Für meine "vorbildliche Fahrweise". :ka:Wusste überhaupt nicht, was ich sagen sollte. Fands erst nett und 2min später hat mich die Überhebblichkeit dabei aufgeregt.

Einmal die Vorfahrt lassen oder ein dankendes Handzeichen wirkt leider viel zu weniger als irgendein Vollpfosten, der auf ne Motorhaube schlägt.
 
Relativ gesehen sieht das vermutlich etwas anders aus.
Ich kann jedenfalls aus meiner Erfahrung sagen, dass ich bei einer Fahrt durch die Stadt (Berlin) vielleicht mal einen Auto fahrenden Rotlichtsünder sehe. Bei den Radfahrern käme ich mit dem Zählen nicht hinterher. Dazu kommt, dass Radfahrer nicht gerade noch so rüber fahren, sondern auch wenn die Ampel schon eine halbe Minute auf Rot steht. Mal abgesehen von den vielen anderen Verkehrsverstößen auf allen Seiten.
Aber in einem Radsportforum bin ich mit der Meinung, dass Radfahrer mit Abstand die unmöglichsten Verkehrsteilnehmer sind, wohl eher die Ausnahme ;)

Subjektive Eindrücke sind natürlich immer schwierig. Im Sinne der Verhältnismäßigkeit muss jedenfalls die Frage gestellt werden, wie hoch die dadurch entstehende Gefährdung ist. Wie stark gefährdet der Radfahrer durch sein Fehlverhalten sich oder gar andere? Wie sehr gefährdet ein KFZ-Fahrer sich oder andere? Das gilt nicht nur für Rotlicht, sondern natürlich auch für Alkohol am Steuer/Lenker und so weiter. Bei den unfalltoten Radfahrern spielen "Rambo-Radler" interessanterweise kaum eine Rolle. Auto- oder LKW-fahrer, die sich grob fahrlässig oder gar vorsätzlich nicht an die Verkehrsregeln gehalten haben, bedauerlicherweise eine sehr große Rolle.
 
Die Radwege bitte so bauen, dass man kaum Ampeln hat und Abstand zu den Autofahrern da ist. Dann ist auch der Frieden wieder gesichert.

Als ich das letzte mal durch die Stadt geradelt bin, hab ich verstanden warum man sich nicht an die Regeln hält. Man ist sich regelrecht "veräppelt" vorgekommen. Es sollte schon flüssiges Fahren möglich sein.
 
Man kann der Bild hier keinen Vorwurf machen. Die bedient nur einen Markt, den es eben gibt. Und außerdem: wer mit klarem Verstand kauft denn noch Printmedien oder nimmt "Journalismus" noch ernst, ob online oder offline? Ist doch egal, ob es explodierende E-Zigaretten oder iPads sind, AK-47 versandkostenfrei bestellt mit Bitcoins aus dem Darknet oder Killerspiele: die Jugend ist verdorben und Technologie ist böse. Wem, wenn nicht der CDU, dem ADAC und der Bild kann man den heute noch vertrauen?
 
ich habe versucht, mal den artikel "elektronisch" zu besorgen. nicht so leicht. als pdf scan von einem hier im dorf-supermarkt ausliegenden auto bild ist auch quatsch

man muss davon ausgehen, dass viele der genannten punkte im artikel alltagsrelevant in zb großstädten wie berlin sind, habe ich selbst erlebt - in anderen städten, die mehr auf fahrrad setzen wie münster, gibt es diese probleme viel weniger

ist auch noch nicht in der bike bild erschienen, obwohl dort auch die zukunftsträchtige ebike sorte bedient wird.

in kurz: billige anmache der bild, auto

gesendet vom telefon
 
Als vollwertiger Bürger sollte man halt wissen, worum es den Zeitungen geht. Nämlich, Aufmerksamkeit zu produzieren. Je mehr Aufmerksamkeit, desto mehr Geld kann man für die Werbefläche verlangen. Die Inserenten sind die Kunden der Zeitung, die Aufmerksamkeit Leser ist das Produkt. Der Preis, den der vemeintliche "Kunde" am Kiosk zahlt wird vom Logistik-"Fußvolk" aufgebraucht.
Und dann geht's natürlich darum, die Ziele der Medienkonzern-Besitzer umzusetzen, also z.B. Verblendung und Spaltung des Volks. Eine gute Zeitung macht's wenigstens nicht allzu offensichtlich.
 
http://www.mopo.de/hamburg/polizei-kontrolle-386-autofahrer-fuhren-ueber-rot--1429692

Ich weiss natürlich nicht, wie viele von diesen Autofahrern dies auch mit dem Fahrrad tun.

Nachtrag: Hier waren es dann über 300 Autofahrer, aber gleichzeitig nur 65 Radfahrer:
https://www.shz.de/regionales/hambu...rotlichtsuender-bei-kontrolle-id12830996.html

Ich bin ja für eine Regelung wie in Paris und anderen europäischen Städten. Radfahrer dürfen bei Rot rechts abbiegen, bzw. teilweise generell bei Rot fahren.
Dann werden Autofahrer in solchen Situationen auch nicht verunsichert.

Allerdings würden BILD und Konsorten schon im Vorfeld der Einführung einer solchen Regelung hyperventilieren.
 
Aber in einem Radsportforum bin ich mit der Meinung, dass Radfahrer mit Abstand die unmöglichsten Verkehrsteilnehmer sind, wohl eher die Ausnahme ;)

Hier im Ort fallen Radfahrer im Straßenverkehr auch häufig durch latente Todessehnsucht auf. Da wird statt der Fahrradstraße - ja, wirklich, kaum Autos - dann lieber die 4-spurige Straße genutzt und der gesamte Feierabendverkehr blockiert. Rote Ampeln werden oft nur als Empfehlung interpretiert und rechts vor links gilt offenbar auch nur für Autofahrer.
Die andere Seite kenne ich aber auch, z.B. als ein netter Busfahrer mir die Vorfahrt genommen hat oder die Stoppies weil manche Autofahrer nicht in der Lage sind per Schulterblick und/oder Spiegel den Radweg zu checken... :mad:
 
Ich fahre an bestimmten Ampeln ganz bewusst über Rot. Warum?: Weil ich es für sicherer halte ;-)
Die Ampeln stehen mitten auf einer Haupteinzugsschneise in die Stadt. Keine Kreuzung, nur eine Fußgängerampel. Einziger Zweck dieser Ampel ist (selten) Fußgänger rüber zu lassen und ansonsten den Kfz-Verkehr in "Pakete" aufzuteilen. Diese Pakete werden dann Stück für Stück im Stop&Go von Ampel zu Ampel durch die Stadt geschoben.

Was passiert, wenn ich mit dem Rad auf Grün warte?
Ich blockiere den Verkehr hinter mir. Die Auto-Pakete kommen langsamer voran und der Verkehrsfluss wird gestört. Weil das wiederum manche Autofahrer so sehr stört, werde ich waghalsig überholt. Obwohl das sonst nicht meine Art ist, fahre ich also mitten auf der Fahrbahn, um unmissverständlich klar zu machen, dass bei Gegenverkehr kein Platz ist zum Überholen. Eine ziemlich blöde Situation für beide Seiten.

Was passiert, wenn ich über Rot fahre?
Nichts. Ob ein Fußgänger rüber will, das sehe ich von weitem. Wenn nicht, fahre ich gemütlich rüber und durch den Zeitvorteil habe ich keine Auto-Schlangen hinter mir. Keine brenzligen Überholmanöver, keine Verkehrsbehinderung. Eine Win-Win-Situation für alle Seiten.

Aber dem Autofahrer, der stur und ohne Nachzudenken nur Regeln befolgen will, dem wird das nie einleuchten, dass ich den Rotlichtverstoß nicht nur aufgrund des eigenen Vorteils begehe.

Schön wäre an solchen Ampeln, die nur der Steuerung des Kfz-Flusses dienen, wenn es einen kurzen Schlenker für den Radverkehr gäbe. Ein Mini-Radweg sozusagen, auf dem Radfahrende legal an der Ampel vorbei fahren könnten. Ggf. noch mit Zebrastreifen für Fußgänger.
Ich denke, dass das der Weg ist, wie man Städte entlastet: Andere Verkehrsmittel, egal ob Radfahrer, ÖPNV oder Fußgänger, vor dem Kfz-Verkehr bevorzugen. Hat man bei Autos ja auch jahrelang so gemacht und deshalb fährt heute jeder so gerne mit dem eigenen Auto in die Stadt. Sieht man aus dem Auto heraus, dass Radfahrer und Busse ganz bewusst bevorteilt werden, setzt vielleicht auch ein Umdenken ein.
 
Ich versteh die Aufregung nicht ganz, aber vermutlich hat der BLOED Redakteur einfach nicht mitbekommen, was sich seit ca. Mitte der 1960er Jahre auf dem Planeten geaendert hat und welche Erkenntnisse die Menschheit (oder zumindest der denkende Teil derselben) gewonnen hat.
Die Frage ist schnell beantwortet
Sind Radfahrer wichtiger als wir Autofahrer?
JA

Die exzessive Autonutzung war immer und ist in DE heute erst recht Bloedsinn

Dieser Redakteur lebt offensichtlich noch in der Welt der 1950er Jahre (bzw. schreibt fuer ein Publikum, welches ...), als das Auto noch das Symbol fuer Fortschritt und Wohlstand war.
Heute rangiert es irgendwo zwischen 'Notwendiges Uebel' und 'Landplage' - Die Funktion als Geldfresser wird ja nicht mal von eingefleischten Autofahrern negiert.

Dass man in einem dicht besiedelten Land ausgerechnet das flaechenfressendste, teuerste und aufwendigste Verkehrsmittel quasi zur Staatsreligion erhoben hat - das ist das, worueber spaetere Generationen dermaleinst den Kopf schuetteln werden, wenn sie ueber uns reden.

Wie bereits mehrmals gepostet, werden Radfahrer in DE systematisch schikaniert, gegen jede Vernunft (die Klimaziele haben auch Sendepause wenn es um den Strassenverkehr geht) - der Rest ist Folgeerscheinung.

Eine Aenderung dieser verkehrs- und gesellschaftspolitischen Fehlentwicklung ist natuerlich nun nach ueber 80 Jahren zumindest von der aktuellen Kanzlerin nicht unbedingt zu erwarten.
Jetzt steckt der Karren tief im Dreck. Leistungsfaehige Eisenbahnverbindungen fehlen, Autobahnen fuehren in jedes Kuhdorf. Selbst ich nutze auf der gut 200km langen Wochenpendelstrecke Fahrgemeinschaften mit dem Auto - Wenn Zeit und/oder Motivation nicht fuer eine Rennrad-Tour reichen. Solange es weniger als eine Stunde Stau gibt, ist das Auto schneller, und das Benzingeld ist allemal deutlich guenstiger als das, was ich bei der Bahn zu zahlen haette.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, es fahren wirklich viele Radfahrer ohne Helm. Nach meinem Eindruck fahren jedoch noch viel mehr Autofahrer ohne Helm. Schlimm, das alles...

Zumal es keine Helmpflicht gibt und der Gesetzgeber jahrelang alles an Thema Akkubeleuchtung blockiert hat. Innerstädtische Radwege sind sowieso komplett verpennt worden. Mir gehen auch die Radfahrer auf den Bürgersteigen auf den Sack, das ist aber eine direkte Folge unserer pro Auto Politik.
 
Eine Helmpflicht würde implizieren, dass Radfahren gefährlich ist. Wieso sollte man sich auf eine gefährliche Art und Weise fortbewegen? Das würde zu weniger Radfahrern führen und weniger Radfahrer wiederum führen dazu, dass es gefährlicher ist weil schlichtweg das Bewusstsein für Radfahrer fehlt.
Die Diskussion gibt es schon laaaange in den Niederlanden. Fazit bislang: Fehlende Helmpflicht führt zu mehr Radfahrern und damit zu mehr Sicherheit für Radfahrer.
 
In meiner Gegend sieht man Radfahrer auch äußerst selten abseits der Gehwege. Aber das ändert sich langsam. Grund: E-Bikes. Mit denen wird hier nun grundsätzlich aber in der Nähe der Leitlinie gefahren.
 
Eine Helmpflicht würde implizieren, dass Radfahren gefährlich ist. Wieso sollte man sich auf eine gefährliche Art und Weise fortbewegen? Das würde zu weniger Radfahrern führen und weniger Radfahrer wiederum führen dazu, dass es gefährlicher ist weil schlichtweg das Bewusstsein für Radfahrer fehlt.
Die Diskussion gibt es schon laaaange in den Niederlanden. Fazit bislang: Fehlende Helmpflicht führt zu mehr Radfahrern und damit zu mehr Sicherheit für Radfahrer.

Es aber auch so das eine Helmpflicht für Autofahrer mehr Sinn macht als für Radfahrer ;)

Statistisch gesehen kommt bei Autounfällen viel häufiger zu Kopfverletzungen als bei Unfällen mit dem Rad.


Das war damals auch ein Problem beim einführen der Gurtpflicht, da hatten man auch Angst es würden weniger Leute Auto fahren
 
Mehr Rad Fahrende auf der Fahrbehn führt zu einer geringeren Nutzung des MIV. Dadurch ist auch den MIV Fahrenden geholfen, denn der Verkehr wird flüssiger und übersichtlicher. Rad Fahrende im Mischverkehr auf der Fahrbahn zu führen, reduziert dazu das Unfallrisiko MIV vs. Fahrrad Fahrender, da Rad Fahrende beständig im Verkehrsbild zu sehen sind und nicht plötzlich "auftauchen", wenn Fahrbahn und Radweg sich kreuzen.
Diese Erkenntnisse stammen nicht von mir, sondern werden inzwischen international immer wieder in Untersuchungen verifiziert (in Deutschland u.a. durch GDV, BMVI; aktuelle Untersuchungen zu Bike Lanes in London).
Das sich eine Chefredaktion von AutoBILD inhaltlich nicht damit auseinandersetzt zeugt von dessen Qualität. Aber damit sind sie ja nicht alleine, war es doch jahrelang Leitspruch der FOCUS: "Fakten, Fakten und an die Leser denken"..., der eine objektive Auseinandersetzung mit einem Thema nicht zulässt.
 
Und genau wegen solchen "Fahrradfahrern" kommt der gute Ruf. Erinnert mich an die tollen Typen die mit nem AMG 63 mit 200 über die Kölner Ringe cruisen und meinen alles im Griff zu haben.
Wenn ich jemanden bei 200 mit meinem AMG umfahre, bleibt von dem nicht mehr viel übrig. Ist beim Radfahren doch etwas anders. Außerdem fahren die Jungs im Video hauptberuflich Fahrrad, die können die Gefahr doch besser einschätzen als der Laie. Ich zumindest höre selten bis nie, dass Verkehrsverstöße von Radfahrern für Unbeteiligte tödliche Folgen haben. Dein Vergleich hinkt doch sehr.
 
Zusammengefasst: Radfahrer töten weniger Menschen als Autofahrer, deswegen müssen sie sich nicht an Regeln halten und dürfen sich wie die letzten Idioten verhalten. :wut::spinner:

Was passiert eigentlich, wenn ein Autofahrer sich wegen der versuchten Sachbeschädigung - nichts anderes ist es im Endeffekt, Kratzer und Beulen können teuer enden - erschreckt und das Lenkrad verreißt? Heult dann so ein "Held" aus dem Video über die bösen Autofahrer? Man darf auch im Verkehr denken.
 
so siehts aus. aber der mensch braucht feindbilder. ersetzt den radfahrer durch flüchtlinge. oder die straße durch wald und dieses titelblad auf nem wandermagazin usw.....menschen sind halt scheiße....genau wie der kpl artikel
 
Zurück