Ratingagentur Fitch stuft Accell Group herab: Bonitätslevel Ramsch für bekannte Bike-Marken

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Das SUV-Klischee würde bedeuten, das es alles unerfahrene Neukunden sind, die den Markt erweitern. Einerseits ist das auch so.

Praktisch ging aber auch der Verkauf von 200.000 Bio-MTBs 2019 auf 2022 95.600 zurück, halbierte sich quasi.
Gleichzeitig wuchs der E-MTB-Markt.
Da hat also auch ein Transfer stattgefunden.



Schau einfach mal in den Marktbericht.

https://www.bike-magazin.de/magazin...-weiteres-rekordjahr-fuer-die-fahrradbranche/
Wenn dem so ist, dann würde ich als Laie sagen diese Entwicklung kommt Zustande weil in 2022 vieles und das bezieht sich nicht nur auf Bikes teurer war. Demnach hält sich die Kundschaft zurück, wartet erstmal ab und kauft nicht.
Wohl aber schafft sich auf der anderen Seite der ein oder andere vielleicht ein eMTB an um weniger mit dem Auto zu fahren, vielleicht der Umwelt wegen oder auf Grund hoher Energiekosten in 2022 und perspektivisch. Warum dazu ein eMTB? Das weiß ich auch nicht aber ich sehe einen Haufen an Leuten die ein teures eFully für den Alltag verwenden.

Ich denke der Mark wird sich wieder einpendeln, reguläre Mountainbikes werde auch in Zukunft eine Käuferschicht haben. Hinzu kommt dass der Gravelboom viellleicht auch an den bisherigen MTB Verkaufszahlen genagt hat und es noch tut. Denn das ist eine andere Beobachung, Gravelbikes sehe ich häufiger als eMTB.

Als es zuletzt gute Angebote gab habe ich übrigens 2 Bikes angeschafft, 1 zum Pendeln und ein 1 Hardtail für Touren, Gravel und Trails, beide ohne Motor.

Zur Accell Gruppe, ich hoffe für die Angestellten dass die Jobs erhalten bleiben oder dass die Branche so gesund und nachhaltig in die Zukunft schaut dass Jobs dort anderweitig verfügbar sind.
 

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Re: Ratingagentur Fitch stuft Accell Group herab: Bonitätslevel Ramsch für bekannte Bike-Marken
Nach dem Corona-Boom und bei der Inflationslage ist eine Kaufzurückhaltung aktuell nicht so überraschend. Und das wird bei Fahrrädern bestimmt auch die nächsten paar Jahre so weitergehen. Der Otto-Normal-Radler, der sich in den letzten 2-3 Jahren ein Fahrrad oder E-Bike gekauft/geleast hat, wird sich sicherlich die nächsten 5-10 Jahre kein neues Rad zulegen bzw. sein Leasingrad übernehmen. Zumal Fahrräder auch einen technischen Stand erreicht haben, der für den Alltagsradler absolut ausreichend ist. Auch wenn die Fahrradbranche versucht das Rad immer wieder neu zu erfinden, so sind die tatsächlichen Innovationen doch recht überschaubar gewesen (E-Bikes und Scheibenbremsen fallen mir da spontan ein). Wesentliche technische Innovationen als Kaufargument fallen daher auch raus. Bleiben nur noch ein paar Bike-Enthusiasten mit der n+1-Philosophie. Aber ob die die Branche retten werden? 😉

Ich finde es ganz interessant, aber auch besorgniserregend, wie zentralisiert die Fahrradbranche ist. Das war mir so gar nicht bewusst. Von der Accell Group habe ich noch nie gehört und mir war nicht bekannt, dass so viele Marken dahinter stehen. Von Signa habe ich zwar schon mal gehört, die Größe war mir aber auch nicht bewusst. Frage: Gibt es da weitere so große Player?

Für die Angestellten tut es mir Leid. Sie müssen letztendlich die Suppe auslöffeln, die das Management mit samt der Investoren gekocht hat.
Ist oft so bei Investorengruppen oder Private Equity Gesellschaften. Durch Zukäufe erreichen sie selbst ohne Wachstum in den einzelnen Marken eine Steigerung des Unternehmenswertes, da für einen höheren Konzernumsatz ein höherer Unternehmenswertmultiple auf das EBITDA marktüblich ist.
 
"Was sagst du zur CCC Bewertung der Accell Gruppe?"

Die übliche Kaffesatzleserei von Bankern, die sich für das Zentrum der Erde halten.
Naja eine Ratingagentur ist keine Bank und trägt zB auch dazu bei, dass Lieferanten wissen, wem sie gegen Zahlungsziel bei welchem Ausfallrisoko Ware schicken. Zinssenkung < 1 ist halt eine Aussage.

Warum eine rechtzeitige Ratingherabstufung gut ist, wird sich aber nicht jedem SPD-Stammtischler (allgemein und nicht auf dich bezogen) sofort erschließen.

Kritikwürdig finde ich eher M&A-Berater, deren Primärjob es ist, ein Unternehmen in einem Hochglanzprospekt übertrieben positiv darzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde in der News fehlt der Kontext, der ist wie immer wichtig: Accell wurde letztes Jahr von einem großen Investor gekauft, der nichts mit Radeln am Hut hat. Jetzt haben sie gemerkt, dass der Fahrradhype nicht anhält und stoßen die Accell-Gruppe ab. Vorher wurde noch alles Profitable rausgenommen und übrig bliebt ein Haufen Elend, das aber die Investoren nicht mehr interessiert. Das ist ein 0815-Heuschrecken-Move.
Rene Benko gefällt das.

Oder einfach zT fremdfinanziert- und die Zinsen sind halt Gift für solche Heuschrecken- siehe Benko...wobei, der sollte sich lieber Gedanken machen, wo er die 700 Mio für die Araber herholt ;-)
 
Die agentur kennt eh kein mensch.
Wichtig sind die mtb news user awards und da wird haibike nebenan sicherlich wieder abräumen.
 
Wenn Team Merz mit Rückenschmerzen schreibt 🤣
Durchaus witzig. Lagerdenken ist mir aber zuwider, auch wenn mein Post das vielleicht suggeriert.

Merz finde ich aber scho immer gut. Hätte ihn Merkel damals nicht kaltgestellt, müsste ich meine Kinder jetzt nicht von der staatlichen Grundschule nehmen.
 
Der Branche geht es nicht insgesamt schlecht, sondern trifft das vor allem Hersteller, die nicht agil genug sind. Lapierre und Haibike sind gute Beispiele dafür, Ghost sowieso.
Canyon hingegen lief auch 2023 sehr gut.
 
Kann man das vergleichen?
Hier ist der Hersteller eines überteuerten Hipster-Produktes mit fraglichem Nutzen und nicht überzeugendem Service insolvent.
Evtl. haben sich da einfach nicht mehr genug doofe Käufer*innen mehr finden lassen, die 350 Euro für die einmalige Anwendung ausgeben wollten.
 
Der Branche geht es nicht insgesamt schlecht, sondern trifft das vor allem Hersteller, die nicht agil genug sind. Lapierre und Haibike sind gute Beispiele dafür, Ghost sowieso.
Canyon hingegen lief auch 2023 sehr gut.
Das hat aber nichts mehr mit dem Hersteller selbst zu tun, sobald dieser zu einer Gruppe gehört. Da gibt es dann einfach strategische Entscheidungen von oben, an die sich die Hersteller zu halten haben.
Um bei Deinen Beispielen zu bleiben: Ghost hatte sehr gute Rennräder, bevor sie in die Accell Gruppe „eingegliedert“ wurden. Da gab es aber schon zwei Marken für Rennräder, Lapierre (22 Jahre Sponsor vom Team FDJ, was ja quasi als französisches Nationalteam angesehen wird) und Koga. Deswegen wurde bei Ghost zuerst der Rennradbereich und dann auch fast der ganze Gravelbereich gestrichen.
Das sind genau die beiden Bereiche, mit denen mein Stammhändler im Moment noch die meisten Verkäufe hat.
Sprich die Hersteller können nicht mehr agil genug handeln, gerade wegen ihrer Zugehörigkeit zu einer Gruppe.
 
Kann man das vergleichen?
Hier ist der Hersteller eines überteuerten Hipster-Produktes mit fraglichem Nutzen und nicht überzeugendem Service insolvent.
Evtl. haben sich da einfach nicht mehr genug doofe Käufer*innen mehr finden lassen, die 350 Euro für die einmalige Anwendung ausgeben wollten.

Das sehe ich genauso und ist in meinen Augen lediglich eine Marktbereinigung.
 
Kann so sein, muss aber nicht. Ich weiß jedenfalls nicht, wie bei Accell die Hierarchien aufgebaut sind.
 
Warum eine rechtzeitige Ratingherabstufung gut ist, wird sich aber nicht jedem SPD-Stammtischler (allgemein und nicht auf dich bezogen) sofort erschließen.

Da geb ich dir absolut recht! Hätten Moody‘s, Fitch und Co. 2008 den ganzen Subprime-Junk nicht entsprechend herabgestuft… und hätten sie Lehman nicht am Tag ihres Zusammenbruchs die A+-Bewertung entzogen… oh wait…

Merz finde ich aber scho immer gut. Hätte ihn Merkel damals nicht kaltgestellt, müsste ich meine Kinder jetzt nicht von der staatlichen Grundschule nehmen.

Lass mich raten… zu viele Kinder mit Migrationshintergrund? Ist wirklich schlimm geworden in München-Bogenhausen
 
Canyon hingegen lief auch 2023 sehr gut.
Der Umsatz ging nach oben.
Aber nicht der Gewinn.
Ich bin kein Betriebswirtschaftler, aber dank Google konnte ich nachlesen, welche Bedeutung der EBITDA für ein Unternehmen hat:
Das Verhältnis vom Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zum Umsatz ist für die Bewertung der Rentabilität besonders aussagekräftig. Wie hoch die EBITDA-Marge sein sollte, hängt stark von der Branche ab. Bei einem Industriebetrieb werden über 10 Prozent als gesund angesehen.

In den von Canyon veröffentlichten Geschäftszahlen wird bis September 2023 ein EBITDA von -6% angegeben. Das klingt eigentlich für mich auch nicht supergut.

(Siehe Link im ersten Absatz, Seite 2:
https://media-centre.canyon.com/de-...cycles-setzt-wachstumskurs-im-jahr-2023-fort#)

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Du musst das in Relation zur ökonomischen Gesamtsituation sehen. Canyon wird vermutlich seine 2023er Bestände weitgehend abgebaut haben; besser gesagt: Hat es geschafft. Das kostet zwar, aber was machen Hersteller, die jetzt noch auf massig 2023er Ware sitzen? Im Frühling kommen die neuen Modelle, der Bedarf an Schnäppchen ist auch gesättigt.

Nebenbei: Es geht das Gerücht um, dass Fox nun Grip 2 Gabeln auf Marzocchi um labelt, weil sie auf so vielen 2023er Fox Gabeln sitzen geblieben sind.
 
…, aber was machen Hersteller, die jetzt noch auf massig 2023er Ware sitzen? Im Frühling kommen die neuen Modelle, der Bedarf an Schnäppchen ist auch gesättigt.
Es steht jedem Hersteller frei, seine Modelle länger laufen zu lassen und aus der Tretmühle der jährlich „komplett“ neuen Modelle auszusteigen.
Aber dann könnte man ja keine jährliche Großbestellungen bei seinen Lieferanten mehr abgeben und die Aufteilung in mehrere kleinere über das Jahr verteilte, aber leicht den Bedürfnissen des Marktes anzupassenden Bestellungen bei den Lieferanten, wäre dann ja 5 Cent teurer.
 
Das es wohl
Es steht jedem Hersteller frei, seine Modelle länger laufen zu lassen und aus der Tretmühle der jährlich „komplett“ neuen Modelle auszusteigen.
Aber dann könnte man ja keine jährliche Großbestellungen bei seinen Lieferanten mehr abgeben und die Aufteilung in mehrere kleinere über das Jahr verteilte, aber leicht den Bedürfnissen des Marktes anzupassenden Bestellungen bei den Lieferanten, wäre dann ja 5 Cent teurer.
Dann müsste man hier diesen Newsbereich auch praktisch dicht machen. Der lebt ja davon Neuvorstellung en gefühlt im Wochentakt zu posten.
 
Du musst das in Relation zur ökonomischen Gesamtsituation sehen. Canyon wird vermutlich seine 2023er Bestände weitgehend abgebaut haben; besser gesagt: Hat es geschafft. Das kostet zwar, aber was machen Hersteller, die jetzt noch auf massig 2023er Ware sitzen? Im Frühling kommen die neuen Modelle, der Bedarf an Schnäppchen ist auch gesättigt.

Nebenbei: Es geht das Gerücht um, dass Fox nun Grip 2 Gabeln auf Marzocchi um labelt, weil sie auf so vielen 2023er Fox Gabeln sitzen geblieben sind.
Ein Minus beim Gewinn belastet dennoch. Das Unternehmen hat weniger Geld zur Verfügung.
Gestiegene Einkaufs-, Produktions- und Personalkosten benötigen mehr Geld.
D.h. nicht, dass es Canyon schlecht geht, aber sie können von der Umsatzsteigerung weniger profitieren, als sonst.
Bei anderen Herstellern sieht das ggfs. noch übler aus.
Als Direktvermarkter hat es Canyon besser in der Hand, Produktion und Absatz zu koordinieren.
Wer seine Produkte erstmal an Händler loswerden muss, hat eine Schwelle mehr zu überwinden und muss evtl. bei entsprechender Marktlage auch anders über die Preisgestaltung nachdenken.
Insgesamt werden die nächsten 1-2 Jahre sicherlich eine Veränderung in der Hersteller- und Händlerlandschaft mit sich bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann müsste man hier diesen Newsbereich auch praktisch dicht machen. Der lebt ja davon Neuvorstellung en gefühlt im Wochentakt zu posten.
Wenn im Newsbereich dann wieder echte Neuigkeiten, anstatt der von großem Marketinggeblubber begleiteten Vorstellung „neuer“ Räder, welche im Endeffekt aber oft nur eine neue Lackierung oder andere Reifen drauf haben, stattfinden, könnte es auch sein dass ich da mal wieder rein schaue.
 
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