Reifen für Winter gesucht Spike oder nicht Spike?

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Hallo,

wie ich in der Überschrift schon geschrieben habe suche ich einen Reifen für den Winter. Nun ist aber die Frage welcher ist optimal.

Ich habe folgendes Fahrprofil:

Ich fahre jeden Tag mit Kinderanhänger Croozer Kid 1 in den Kindergarten und auf Arbeit. Die Strecke ist im ersten Teil stark abschüssig ~ 8 - 10 % und geht dann durch eine Senke und auf der anderen Seite wieder hoch mit ca. 5 %. Auf dem Heimweg ist es umgedreht. Ich fahre dabei gepflasterten Radweg, Asphaltstraße und Kopfsteinpflaster. Einige Stellen davon werden nie geräumt andere wiederum regelmäßig. Das heißt ich brauche eine Eilegende-Wollmilchsau in Form eines Reifens. Der Reifen sollte für Abends auch eine Fahrt durch den Wald mit Singletrails und Waldautobahn mitmachen.

Nun ist die Frage was ist sinnvoll? Einen vollen Spikreifen für die rutschigen Abfahrten? Was ist dann aber auf den Asphaltstellen, das wird dann bestimmt auch rutschig? Ohne Spikes ist es teilweise sicher noch schlechter fahrbar. Was könnt ihr empfehlen?

Grüße:)
 
Moin!
Ich kann Dir nur empfehlen, Dir einen zweiten Laufradsatz anzuschaffen und diesen mit Spikes zu bestücken.
Es ist nahezu unmöglich, einen ganzen Winter lang mit Spikes zu fahren. Selbst bei uns im Allgäu, wo es ja an Schnee und Eis sicher nicht mangelt, gibt es genügend Tage, an denen Strassen und Wege schnee- und eisfrei sind - und es gibt nichts Übleres, als einen (teuren) Spike sinnlos über Asphalt oder Pflaster zu quälen. Damit hast Du in kürzester zeit nicht mehr viel übrig von den Spikes. Abgesehen davon ist der Grip dabei auch eher bescheiden.
Auf Deinen Standard-Laufradfsatz packst Du im Winterhalbjahr einen nicht zu breiten, aber griffigen "normalen" Allrounder-Reifen. Und dazu gibts hier im Forum ja auch genügend Threads mit Erfahrungen.
MFG
 
Spikes sind nur auf Eis und festgefahrenem Schnee von Vorteil. Asphalt geht auch, aber mörderischer Rollwiederstand.

Nasses Kopfsteinpflaster hab ich mit Spikes noch nie probiert, denke aber daß es dort sehr rutschig wird.

Auf festgefahrener Schneedecke funktioniren normale MTB-Reifen ganz gut. Von Conti gibt es einen speziellen Winterreifen, vielleicht solltest Du diesen mal probieren.
 
Also zwei Laufradsätze habe ich, das ist nicht das Problem. Ich sehe eher das Problem, das es früh sau glatt ist wenn ich los fahre, weil noch nichts gemacht wurde und nachmittags ist alles weggetaut oder es ist gestreut worden, das heißt ich brauche einen Reifen der früh auf Eis und Schnee funzt und Nachmittags auf Asphalt usw.

Z.B. gibt es von Schwalbe einen SnowStud, der soll voll aufgepumpt auf dem Gummi rollen und mit weniger Luft auf den Spikes. Wäre sowas verwendbar oder ist das Schrott. Vorallem wenn ich abends nochmal in den Wald fahre, ist der doch eher ungeeignet und es müsste einer wie der Schwalbe Ice Spiker her, oder sehe ich das falsch?

Ist es sinnvoll den Hänger auch umzurüsten oder einfach hinterher rollern lassen?
 
Ist es sinnvoll den Hänger auch umzurüsten oder einfach hinterher rollern lassen?


Wenn's richtig glatt ist, und Du Dank der Spikereifen im Zweifel auch zügig bremsen kannst, wird Dich der Croozer überholen wollen - vermutlich seitlich, dafür reicht ja schon eine minimale Abweichung beim Geradeausfahren.

Wenn ich bei solchen Bedingungen den Nachwuchs im Hänger hätte und dann noch irgendwo runter müsste, kämen an den Hänger ebenfalls Spikes.
 
Alles klar, dann Anhänger auch spikes, nun ist nur noch die Frage welchen Spikereifen an die Zugmaschine?

Die berabfahrt befindet sich übrigens auf dem Teil des gepflasterten Radweges, ist also nicht ganz so gefährlich bzgl. PKW-Verkehr.
 
Den Schwalbe Snow Stud fände ich für Dein Anforderungsprofil gar nicht so verkehrt. Von den paar Spikes darf man natürlich keine Wunder erwarten, aber trotzdem können die einem in bestimmten Situation das entscheidende bißchen Halt geben. Auch die Anpassung der Reifen über den Luftdruck funktioniert in gewissen Grenzen durchaus, allerdings sind die Reifen bei trockenem/warmem Wetter auch mit hohem Luftdruck noch eine unnötige Quälerei.

Warum meinst du, für Ausfahrten in den Wald "richtige" Spikereifen zu brauchen? Gerade auf frischem oder etwas festgetretenem Schnee, der nicht von Autos komplett glattgefahren oder vereist ist, macht sich das grobe Profil des Snow Stud ganz gut. Mehr Spikes schaden dort zwar nicht, haben aber auch keinen wirklichen Vorteil.
 
ganz einfach dort wo ich fahre, sind auch im Winter viele Jogger oder Radler unterwegs, sodass die Waldwege eine Ebene glatte Oberfläche bekommen. Mit normalen Reifen, wie ich sie letztes Jahr hatte, war das stellenweise sehr ungemütlich. Und die anschließenden Singletrails sind meist auch sehr ausgefahren, deshalb dachte ich da an einen Reifen mit mehr Spikes. Allerdings wollte ich mir nicht unbedingt einen dritten Laufradsatz zulegen, bzw. ein weiteres Bike Schnee und Salz aussetzen.
 
Wenn du einmal auf die Schnauze fliegst und dir evtl. die Hand brichst weil keine Spikes am Reifen dran waren, hat sich's gelohnt. Ich fahr nur noch mit Spikes im Winter, gut hier in der Gegend liegt auch dementsprechend mehr Schnee.
 
Ich habe letzten Winter die Schwalbe Marathon Winter mit 240 Spikes getestet. Sowohl das Einfahren auf Asphalt ging problemlos - ja, es ist laut, und ich habe fünf Spikes verloren, aber bei Schwalbe gibt es kostenlos Ersatz, aber auch fahren auf vereisten Straßen geht sehr gut, sowohl auf geforenem Schneemasch als auch wieder geforenes Schmelzwasser.

Auf frischem Schnee habe ich keine großen Unterschiede gemerkt, aber viel Schnee gab es hier letzten Winter nicht.

Grenzwertig waren sie nur auf dem See (siehe Album). Da fingen sie beim starken Beschleunigen, Bremsen und scharf gefahrenen Kurven kurz an zu Rutschen, bis die Spikes wieder gegriffen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe über den Snow Stud eher schlechtes gehört, bin auch mit meinen Ice Spikern nicht wirklich zufrieden. Sie sind o.k, aber mehr auch nicht. Die Gummimischung ist zu hart, das Profil zwar stylisch, aber für Schnee denkbar ungeeignet. Im Winter auf dem Trail kein Stück besser als ein billiger Albert. Für die Straße und gelegentliche Forststraßen-Einsätze habe ich die Nokian W 106, die wirklich überragen gut sind! Leider haben sie nicht so eine Pannenschutz-Einlage wie die von Schwalbe, darum lege ich noch einen zerschnittenen Schlauch mit Talkum dazwischen, damit die Spikes später nicht am Schlauch scheuern können. Über den Marathon Winter habe ich auch schon viel gutes gehört und gelesen, der kommt allerdings auf Trails an seine Grenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche fahren vorne einen Spikes-Reifen und hinten einen Winterreifen ohne Spikes, sowas wie den Continental Winter Contact. Der alte hat Microspikes, das sind eingegossene Splittsteinchen. Bekommt man gelegentlich noch. Der 2er hat Winterreifen-Gummimmischung mit Lamellen. Funktioniert beides gut, hat bei spiegelndem Glatteis aber seine Grenzen. Zumal wenn ein Anhänger von hinten schiebt, vermutlich nicht optimal für Dich.
 
Also Spike müsste es vorn und hinten wahrscheinlich sein, wie du schon sagst wegen des Hängers. Da drücken immer zwischen 35 und 40 kg von hinten und versetzen dabei teilweise das Hinterrad bzw. heben es leicht an beim starken bremsen. Aber welcher Reifen schafft nun den besten Spagat zwischen Trocken und Schnee/Eis, weil ich kann nicht immer einen zweiten Satz Räder mit auf Arbeit nehmen. :lol:
 
Ganz klar Schwalbe Ice Spiker - ob Pro oder die "normale" Variante spielt bei deinem Anforderungsprofil weniger eine Rolle!
Ich bin letztes Jahr den Ice Spiker (Pro Variante) gefahren und es war göttlich. Mein Dad stand mit seinem Auto an einem Berg (BMW Heckantrieb ging nichts mehr) und ich bin mim Radl auf die Arbeit an ihm vorbeigefahren!

Die Spikes bieten fast in jeder Lage halt, natürlich sind die extrem laut (Klingen brauchste nicht mehr ;) ) aber der Grip ist toll! Fühlte mich am Anfang etwas unsicher, aber mittlerweile einfach pudelwohl und werde die Teile nun auch bei den ersten Minustemperaturen zumindest auf ein Bike ziehen. Habe keine Lust wie letztes Jahr den Abflug zu machen, nur weil ich die Spikes 2 Wochen schonen wollte!

Hauptsächlich die Übergangszeit mit 15° am Mittag und leichtem Bodenfrost in der Nacht ist tückisch. Bei mir war alles trocken, ich bin also normal gefahren und an einer Stelle wars leicht glatt (aber nur 5-10m) und da hats mich dann erwischt!
 
Genau so ging es mir letztes Jahr, eine Stelle kurz überfroren und das genau an einer Stelle wo ich mit Hänger anbremsen muss, um von der Straße auf den Radweg zu kommen. War zwar nix weiter passiert, außer paar Kratzer und ne kaputte Hose, aber würde es dieses Jahr gern vermeiden... Nur sind die Ice Spiker für Trockenwetter fahrbar? Laut is mir Rille, nur die Auflagefläche auf der Straße ist dann ja so minimal und mit Anhänger... Ich kann jeden früh den optimalen Laufradsatz einsetzen, nur Nachmittag auf der Heimfahrt ist ein Wechsel unmöglich.
 
Also Spike müsste es vorn und hinten wahrscheinlich sein, wie du schon sagst wegen des Hängers. Da drücken immer zwischen 35 und 40 kg von hinten und versetzen dabei teilweise das Hinterrad bzw. heben es leicht an beim starken bremsen. Aber welcher Reifen schafft nun den besten Spagat zwischen Trocken und Schnee/Eis, weil ich kann nicht immer einen zweiten Satz Räder mit auf Arbeit nehmen. :lol:

Meine Antwort dazu siehe oben: Nokian W 106. Ich fahre ihn seit ca. 15 Jahren, bislang hat mich noch nichts anderes überzeugt. Kann man auch gut bei Trockenheit fahren, dann den Luftdruck erhöhen.

http://www.bike-components.de/products/info/p3573_Hakka-W106-Draht-Spikereifen-.html
 
Genau so ging es mir letztes Jahr, eine Stelle kurz überfroren und das genau an einer Stelle wo ich mit Hänger anbremsen muss, um von der Straße auf den Radweg zu kommen. War zwar nix weiter passiert, außer paar Kratzer und ne kaputte Hose, aber würde es dieses Jahr gern vermeiden... Nur sind die Ice Spiker für Trockenwetter fahrbar? Laut is mir Rille, nur die Auflagefläche auf der Straße ist dann ja so minimal und mit Anhänger... Ich kann jeden früh den optimalen Laufradsatz einsetzen, nur Nachmittag auf der Heimfahrt ist ein Wechsel unmöglich.

Ja, sie sind fahrbar. Aber da ich sie ja bekanntlich habe, muß ich das einschränken: Asphalt ist kein Problem, auch nass nicht. Pflaster ist fahrbar, aber da wirds schon rutschiger. Die Spikes können nicht gut greifen, zu wenig und zu hartes Gummi erreicht den Boden. Hat mich letztes Frühjahr auf einem Radweg mit dem roten Pflaster bei Feuchtigkeit ein paar Meter mehr Bremsweg gekostet, als ich sonst gehabt hätte. Rechts abbiegender Autofahrer, der mich keine 10 Sekunden vorher dicht überholt hatte ("Ich habe Sie nicht gesehen"). Ergebnis: Totalschaden, 4 Wochen krank.
Zudem verschwinden die Spikes nach einigen hundert Kilometern hinten immer weiter im Reifen, so daß sie kaum noch rausschauen. In Verbindung mit der schwachen Performance auf Schnee ist mein Prädikat: NICHT EMPFEHLENSWERT!
 
DIe Frage ist, willst du einen billigen Spike-Reifen der mäßig funktioniert und mit dem es dich trotzdemhinlegen kann? Beispielsweise bei Kurvenfahrten?

Wenn du aber den besten Spike-Reifen willst,dann nehm den hier:
http://www.bike-components.de/products/info/p25931_Ice-Spiker-Pro-Evolution-Falt-Spikereifen-.html

Der Spiker Pro hat in allen Tests die besten Bewertungen abgeräumt. :daumen:

Die einschlägigen Tests finden nicht im Alltag (auch auf trockenen Bedingungen bzw. nassem Pflaster) statt, sind also fragwürdig. Die Meinungen hier in den entsprechenden Threads zum Pro sind zwiespältig. Ich selbst habe ihn noch nicht gefahren, kann ihn also nicht beurteilen, ob er wirklich viel besser ist als der normale.
 
Also kann ich jetzt zusammenfassend sagen:

1. es gibt für meine Anforderung kein optimales Ergebnis
2. Ice Spiker sind von der Haftung gut, solange sie nur auf Eis/Schnee verwendet werden.
3. Der SnowStud ist nicht wirklich überzeugend, da er nichts wirklich gut kann
4. Der Nokain wird empfohlen da er auch passable Trockenwettereigenschaften hat.

Sehe ich das richtig?
 
Also kann ich jetzt zusammenfassend sagen:

1. es gibt für meine Anforderung kein optimales Ergebnis
2. Ice Spiker sind von der Haftung gut, solange sie nur auf Eis/Schnee verwendet werden.
3. Der SnowStud ist nicht wirklich überzeugend, da er nichts wirklich gut kann
4. Der Nokain wird empfohlen da er auch passable Trockenwettereigenschaften hat.

Sehe ich das richtig?

Fast. Der normale Ice Spiker ist auf Schnee NICHT gut. Nur auf Eis. Rest stimmt soweit. Ich denke, für Dich sind sämtliche Reifen, die auch in der Mitte Spikes haben, eher schlechter als besser.
 
Tja, und nun hast Du die Qual der Wahl. Den Snow Stud kannst Du vergessen. Der Nokian scheuert nach längerer Laufleistung wie gesagt gerne am Schlauch, da muß man Vorsorge treffen. Er ist auch nicht so durchstichsicher wie der Marathon (aber immer noch o.K.). Die Lamellen des Marathon dürften Vorteile auf nasser Straße haben. Die zweite Spikes-Reihe hilft in vereisten Spurrinnen. Für den 106 spricht die gute Gummimischung und die bessere Selbstreinigung im Schnee und Schlamm. Der Klondike ist breiter und vermutlich geländetauglicher, fraglich ist, ob er auf glatten, nassen Flächen und in der Pannensicherheit mithalten kann.
 
Ich glaube ich werde den Kenda und den Marathon kaufen und die zwei Probieren, vllt. auch als Mischbereifung, noch ist es trocken da kann ich beide einfahren und dann schauen welcher sich auch trocken anständig bewegen lässt.

Danke erstmal bis hier hin für die Hilfe.
 
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