Reiserad/-MTB Kaufberatung (Fahrer=leicht/klein)

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22. Juni 2019
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Hallo zusammen,

ich bin für eine geplante mehrmonatige Radreise mit Zelt, Kocher und Co. auf der Suche nach einem geeigneten Rad. Ich bin mit 1,59m und 53kg eher klein und leicht, das Systemgewicht sollte also unkritisch sein, dafür müsste aber der Rahmen (ich hätte gerne einen Diamant-/Herrenrahmen) auch klein verfügbar sein. Wichtig ist mir, dass das Rad sich eher gut beschleunigen lässt und sich agil/wendig fährt, eben nicht wie ein Panzer. Außerdem hätte ich gerne folgende Eigenschaften:
  • V-Brakes-fähig
  • 26"-fähig
  • Ösen für Gepäckträger, möglichst auch für Lowrider
  • gerader Lenker
  • etwas breitere Reifen sollten schon reingehen, also nicht nur Rennrad
  • Einbaubreite fürs Hinterrad 135mm möglich
  • Steuersatz 1 1/8 Zoll
Auch interessant sind:

Bisher bin ich beim Surly Troll gelandet oder beim Umbau eines (alten) MTB. Für zweitere Option bin ich gerade dabei, Möglichkeiten auszuloten. Bisher habe ich für meine Suche berücksichtigt:
  • Kuwahara (92-Weasel, 92-Lynx, 91-Lynx, 91-Cheetah / eingeschränkt wegen Lowrider-Ösen auch: 91-Cougar, 90-Lion/-Cougar/-Cheetah/-Lynx/-Tiger/-Leopard)
  • Giant Terrago (und Boulder)
  • Centurion Lhasa Katmandu
  • Specialized Stumpjumper, Rockhopper (ohne Lowriderösen)

Nun meine Frage: Habt ihr noch weitere Ideen, nach welchen (konkreten) Rädern ich suchen könnte, welche meine Anforderungen erfüllen? Oder gar selbst welche im Angebot? Sollten Räder aus meiner Liste eigentlich gar nicht passen, freue ich mich natürlich auch, wenn mich darauf jemand aufmerksam macht.

Ich bin gespannt!

Viele Grüße
Marie
 
Dein Budget für das Rad solltest auch nennen. Kannst Du selber schrauben, hast Du jemanden der schrauben kann und auch vertrauenswürdig ist?
Das sind die Fragen welche wichtig sind. Davon wird es auch abhängen ob ein Neurad, oder der intelligentere Ansatz ein MTB in 26" dafür herzunehmen, weiter zu verfolgen ist.
Es ist auch nicht so wichtig sich nun bei der Auswahl eines 26"ers auf bestimmte Modelle zu fokussieren. Da müssen die Angebote von sachkundigen Augen gesiebt werden. Das ist dringend zu beachten. Von daher eine Liste mit den Eckdaten anlegen und die gewünschte Ausstattung fixieren und damit auf die Suche nach geeignteten Rahmen gehen.
1,5 Liter Flaschenhalter und die notwendige Rahmenhöhe wird bei abfallenden Oberrohr eine Herausforderung, als Beispiel genannt.
Gute Beschleunigung und bepacktes Reiserad passt auch nicht zusammen: Das Systemgewicht ist nun mal da, und leichte Bereifung samt ultraleichten Laufrädern (beschleunigte Massen bei jedem Antritt) auch eher ungünstig.
Beim Troll bist du schon mal gut gelandet. Probefahren wäre nun mal der nächste Ansatz.
Welche Art von Radreise planst du? Für den Donauradweg, oder eine Andenüberquerung braucht es unterschiedliche Untersätze....
 
Ich hatte mal ein Bridgestone MB (4 oder 5), das alle Anforderungen erfüllt hätte, bis vermutlich auf die Größe (50). Allerdings solltest Du beachten, dass man das Reiserad zu Ungunsten der Agilität eher eine Nummer größer nimmt, als das MTB, und in der Regel ein kurzes Oberrohr bevorzugt wird, damit man etwas aufrechter sitzt. Daher würde ich raten, verschiedene Probefahrten zu machen, um herauszufinden, welche Maße wirklich zu den Körperproportionen (Beinlänge, Oberkörperlänge etc) passen. Vor allem, wenn das Rad eine größere Investition wird.
 
Danke für die schnelle Antwort.
Budget: so günstig wie möglich, so teuer wie nötig. Kommt auch etwas darauf an, was ich dafür bekomme. Für das perfekte Rad würde ich ab 2000€ schon sehr anfangen zu schlucken, wenn ich Abstriche machen muss, wäre mir das deutlich zuviel. Wenn es dafür deutlich günstiger wäre, würde ich aber gerne auch Kompromisse machen. Ich weiß, das ist etwas schwammig, aber ich glaube, dass ich mit einem günstigeren Rad, was aber dennoch meine Zwecke erfüllt, eigentlich entspannter unterwegs wäre...
Nach konkreten Modellen habe ich gefragt, weil mir damit die Suche (z.B. auf Kleinanzeigen) leichter fällt.
Zur gewünschten Ausstattung:
  • Antrieb: Kettenschaltung (etwa Deore, wenn schon was anderes dran ist, würde ich das ggf. erstmal fahren, wenn Ersatzteillage und/oder Umrüstbarkeit gut), außer es ergibt sich zufällig eine gute Rohloff-Gelegenheit (eigentlich zu teuer)
  • Bremse: mech. V-Brakes (wenn schon was anderes dran wäre, würde ich das erstmal auch fahren, Möglichkeit zum Umbau muss aber gegeben sein)
  • NaDy: Precision Shutter oder SON28
  • Licht: ja, aber abschaltbar, muss nichts Tolles sein, plane keine großen Nachtfahrten
  • Felgen: noch offen, evtl. sowas wie ZAC2000?
  • Sattel: noch offen
  • zusätzlich in meinem ersten Post genannte Merkmale
Was ich mit Beschleunigung/Agilität/Wendigkeit meinte, was das Fahrgefühl, was sich für mich bei einer Probefahrt auf einem TX-400 der Fahrradmanufaktur gegenüber dem Surly Troll ergeben hat. Beides sind ja nun recht schwere und stabile Räder, dennoch fuhr sich das TX-400 gefühlt eher wie ein Panzer, das Troll eher wie ein MTB. In die Richtung ging auch meine Anmerkung zum Systemgewicht: Meine Überlegung ist, dass ich aufgrund meines eher geringen Körpergewichts ggf. nicht das stabilste vom stabilsten Reiserad brauche.
Ich plane eine Reise mit offener Dauer und Ziel. Zu Beginn eher Flüsse mit Ausflügen zum Bouldern in die Berge, wenn ich eingefahren bin, ggf. auch andere Wege. Würde mich da ungern zu stark festlegen durch das Rad.
Probefahrten: Habe ich schon einige gemacht mit dem Ergebnis, dass ich auf dem 47-er Rahmen des TX-400 sehr bequem saß und das Troll mir von den Fahreigenschaften am besten gefiel (Sitzposition war hier nicht wirklich vergleichbar, da zu langer Vorbau, auf einem dieser einstellbaren Räder für die Geometrie saß ich aber dann gut). Das Problem ist, dass in meiner Größe kaum Räder zum Probefahren angeboten werden...
Schraubererfahrung: Keine tolle außer dem Üblichen wie Züge tauschen und Co., aber Spaß dran. Das ist aber tatsächlich ein Problem, was ich noch nicht ganz lösen könnte: Ich würde das Rad gerne selbst aufbauen, aber nach Möglichkeit mit jemandem, der ab und an mal draufschaut bzw. mir was zeigt. Gibt hier eine Leihwerkstatt, die ich in Erwägung ziehe, aber über andere Ideen freue ich mich!
 
Wo kommst du denn her?

Man könnte ja ein altes MTB so aufbauen, wie du es möchtest. Sowas fahre ich auch.

Ansonsten sind viele gute Räder, leider 28" (das Stevens 6X Lite Tour ist leicht, flink, kann alles und gibt es in Gr. 48cm, aber leider nur 28 Zoll).

Warum alle an den 26ern so festhalten, kann ich noch nicht ganz verstehen.

Aber das Surly ist auf jeden Fall schon ne gute Alternative.
 
Die Idee ist gut, aber ich frage mich, wie viele Menschen
  • abseits der Zivilisation fahren
  • ausgerechnet dort liegen bleiben
  • und alles Flickzeug, Notreifen und Ersatzschläuche nicht helfen/ aufgebraucht sind

Also den Reifen schlitzt man sich nicht jede Woche auf, eine vernünftige Felge geht eigentlich nie kaputt und ein paar Speichen hat man bei. Den Rest kann UPS und DHL liefern, aus der Heimat. Ich war lange auf 26" unterwegs und fahre nun 29". Gerade am Reiserad ist es ein enormer, positiver Unterschied.

Vom Budget wäre es interessant, ein altes Stahl MTB selbst aufzubauen. Du kannst damit auf alle deiner Wünsche eingehen und kennst dein Rad bestens. Wenn du aber viel auf der Straße oder guten Wegen unterwegs bist, sollte ein 28" die bessere Wahl sein.
 
Hallo,

das Lhasa Katmandu ist schon mal sehr gut. Hat auch wirklich viele Ösen. Nur sind meines Wissens die Rahmen für 130er Naben gedacht. Hatte selber ein graues mit türkisfarbener Gabel (ich glaube Baujahr 1991). Hatte wegen des Einbaumasses extra bei Centurion angerufen. Das Stumpjumper oder Bridgestone würde ich nicht nehmen. Ansich wirklich sehr schöne Räder, aber durch das kurze Steuerrohr sehr tief. Habe selber auf Basis eines 96er Marin Pine Mountain ein Alltags/Tourenrad aufgebaut. Bin damit super zufrieden. Habe nur irgendwann die orginal Gabel gegen eine Gabel aus einem größeren Rahmen getauscht und eine Tubus Gepäckträgerverlängerung montiert. Dadurch kommt der Träger noch ein wenig nach hinten. Sehr empfehlen kann ich die die Continental Contact Faltreifen mit 5 cm Breite. Auch nicht schlecht ist der Maxxis Overdrive Elite (habe ich als Sonderposten bestellt) und der Panaracer Paesala. Obwohl ich ein wirklich sehr gutes Reiserad in 28 Zoll habe, fahre ich trotdem ständig mit dem Marin durch die Gegend.

Bei den Felgen kann ich dir sehr die aktuell verbauten DT 535er empfehlen. Bekommt man für etwa 20 Euro. Desweiteren natürlich von Rigida/Rhyde ist die Sputnik der absolute Klassiker. Extrem hohe Kilometerleistungen sind mit dieser Felge absolut möglich.
Hier mal ein paar Bilder (inzwischen aber nur mit Pletscher Ständer statt Hebie, anderem Computer und Klingel wie auf den letzten beiden Bildern):

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Gruß Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
@marieaus ich habe ein Surly Krampus in S hier als Reiserad aufgebaut. Ich wohne bei Heidelberg - du kannst es gerne Probefahren. Vg Nina
 
Das Krampus empfinde ich als zu lang im Oberrohr, wenn dir das TX400 grundsätzlich passt würde ich eigentlich nicht mehr herumsuchen. Den Vorbau eventuell anpassen, den Lenker etwas kürzen und nach Geschmack und Budget einen Sattel. Den Ritzelrechner hernehmen: vielleicht findet sich ja eine Kombination wo du mit 2 Kettenblättern vorne auskommst. Was Wertigeres lässt sich schwer finden um das Budget.
 
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