18.05.2008: Vulkan-Bike-Marathon Schotten (Vogelsberg)
Alles hat gut angefangen: das Bike hab ich schon am Vorabend perfekt vorbereitet, habe einen klasse Parkplatz gefunden (dank an die Einweiser), war früh und ohne Wartezeit an der Anmeldung, das Wetter war frisch aber trocken, also genau richtig, und ich konnte gleich zum Warmfahren losstarten. Also langsam los auf die Strecke, wollte den letzten Abschnitt nochmal anschauen, damit evtl. durch Konzentrationsmangel am Ende des Rennens auftretende Fehler durch die bessere Streckenkenntnis wettgemacht werden. Außerdem war an einer geilen Schlüsselstelle, einem kleinen Abhang mit ca. 40cm hoher Stufe, letztes Jahr der Fotopoint, und da will man ja schließlich 'ne gute Figur machen...

Dort habe ich dann auch noch zwei Team-Neulinge kennen gelernt.
Dann das Rennen über 45 km und 1045 hm: ich bin früh in der Startaufstellung und hab nen super Startplatz in der zweiten Reihe des Hobby-Blocks. Dann geht's los. Hatte mir eigentlich vorgenommen, das erste Rennen der Saison leise angehen zu lassen - das Wintertraining war nämlich nicht so optimal (um nicht zu sagen: es war nicht vorhanden). Aber das Tempo ist doch mal wieder sehr hoch, die Asphaltabschnitte am Anfang verleiten halt dazu, und ich habe Probleme den Puls unter 175 zu halten. Also lass ich die anderen mal fahren. Nur schade um den ersten Trailanstieg, ein relativ enger Wurzeltrail in einem Nadelwald. Da ist nämlich Stau angesagt, wenn man zu weit hinten fährt. Dementsprechend plötzlich Stillstand - allgemeines Gemurre. Das selbe Spiel wie letztes Jahr: die Fahrkünstler sind mal wieder am Werk...

Hier und da trocken-heiße Kommentare, ich spare mir meinen Atem lieber für die Zwischensprints an den übersichtlicheren Stellen und kann ein paar Plätze gut machen, bis so eine Tüte (entschuldige, König der Langobarden, nicht persönlich nehmen!

) vor mir meint, sein Bike quer zum Trail den Weg raufeiern zu müssen und mir dann auch noch genau vor die Gabel zu trampeln.

Hektisches rumgetrete, schnell noch um den Baumstumpf rechts rum statt links und - äh was macht denn die Sch... Rinne da mit meinem Vorderrad? Raus aus den Klickies und wieder ein paar Plätze weg. Egal - weiter auf dem mittleren Kettenblatt den Berg rauf. Nach 500 hm ist das Gröbste geschafft. Der Puls ist mittlerweile schon weit über 180, aber das ist in Schotten wohl normal. Der Rest kann nur besser werden - nur noch wenige glatte und relativ kurze Trailabschnitte und das Feld hat sich eindeutig gelichtet. Viele flache Schotterwege, fast alles ideal für's große Kettenblatt. Nur an der blöden Abbiegung ist die Ausschilderung genau so spät zu sehen wie letztes Jahr und einige biegen falsch ab. Ich kenne die Strecke besser, aber Schadenfreude ist hier wohl unangemessen, also hinterherschreien, die drehen also auch um. Nix dazu gelernt, TGV Schotten? Das kam doch letztes Jahr schon im IBC-Thread...
Der Rest ist zunächst unspektakulär. Außer, dass mein Tacho nicht mehr mitmacht. 7,32 km gefahren bis zur Hälfte des Rennens - das kann wohl nicht sein. Und die Fahrtzeit-Uhr ist demzufolge auch auf irgendwas um 30 min stehen geblieben. Mist - aber wenigstens der Höhenmesser ist noch bei mir. An der Straßen-Überquerung heißt es 10 sek. warten, bis die Kollegen von der Bergwacht mit Blaulicht und Martinshorn durch sind. Dafür hab' ich natürlich Verständnis - andere offenbar nicht! Zum :kotz: !!!
Jetzt der letzte deftige Trail-Anstieg auf den Bilstein. Rein in den Trail und runter auf's kleine Kettenblatt. Die Kette macht Rrrrrrrrr und bleibt wo sie ist. Also nochmal rauf- und runterschalten. Rrrrrrrrr. Ein beherzter Griff zum Umwerfer: Rrrrrrrrr. Mir dämmert's: ich hab am Dienstag die neuen Kurbeln montiert und war dann spät dran. Hab' ich etwa vergessen, den Umwerfer neu zu justieren??? Peinlich, peinlich...

OK - absteigen und fummeln? Ne - die Beine sind gut (letztes Jahr gab's hier Krämpfe...), also reingetreten und im Wiegetritt einfach drüber über die Wurzeln und rauf auf den Hügel - die Waden zucken, bleiben aber brav. Jetzt runter nach Schotten, Tempo machen, die Zeit sieht gut aus. Noch'n bisschen Windschatten-surfen (praktisch wenn andere einen breiteren Rücken haben als man selbst

) und in den letzten Trail mit der Stufe. Und auch hier das gleiche Bild wie letztes Jahr. Vor mir ist absteigen und runterstolpern angesagt, also Zeit für 'ne Auszeit mit Balanceübung und einen bissigen Kommentar in Richtung Stufe

(brauche ja jetzt nicht mehr viel Atem

), dann locker weiter und ab in den Abgrund. Kein Fotoapparat - schade. Aber Spaß gemacht hat's trotzdem!

Jetzt nochmal richtig reinhauen und noch ein paar Sekunden rausholen zum Ziel. Trotz hängendem Umwerfer (oder vielleicht gerade deswegen

) 6 min besser als letztes Jahr. Alles ist gut - nur die Teamkollegen sind nicht zu finden - weder persönlich noch auf den Ergebnislisten...
War eine kleine aber mal wieder total gut organisierte Veranstaltung

(bis auf die Abbiegung) mit lecker Essen im Ziel

und schnell veröffentlichten Ergebnislisten:
2:08.16 h
Gesamt: Platz 119 von 364
AK Sen1: Platz 43 von 134