Die Dübener Heide liegt etwas abseits der Touristenströme, nicht gerade um die Ecke und bietet weder hohe Berge mit schwindelerregenden Ausblicken noch Trails um verwunschene Seen herum. Aber es gibt bemerkenswerte Plätze und Orte, und am Wochenende hatte ich einen halben Tag Zeit, danach zu suchen

Online gibt es eine sehr gute Karte von Wanderwalter:
http://karte.wanderwalter.de/np-dh/
Zur Orientierung für unterwegs habe ich die "Grosse Radwander- und Wanderkarte Naturpark Dübener Heide und Umgebung" 1:50000 vom Dr. Barthel Verlag an Bord.
GPS ist nur zur Trackaufzeichnung dabei

hier die gefahrene Strecke:
http://www.gpsies.com/map.do?fileId=poulblylbntxkpia
Los geht es in Gräfenhainichen, ich folge dem mit gelbem Balken markierten Jösigkweg. Eigentlich will ich auf kürzestem Weg nach Bad Düben, um dort dem Hammerbachlauf zu folgen. Doch ich ändere meinen Plan, denn rechts sehe ich eine große Wasserfläche und ein paar Hügel (Gröberner Berg) mit Windrädern drauf, also geht es erst mal dorthin.

Der See heißt Gröberner See
http://de.wikipedia.org/wiki/Gröberner_See und ist eigentlich ein geflutetes Tagebaurestloch. Am Ufer gibt es einen Findlingspark:

Findlingspark Gröbern
Auf der Karte sehe ich, dass zwischen den anvisierten Hügeln und meinem Standort eine Bahnlinie liegt und ich vermutlich wieder nach Gräfenhainichen zurück muss, um dorthin zu gelangen. So hebe ich mir den Besuch der Hügel für das nächste Mal auf und fahre nach Krina, dort soll der Mittelpunkt des Deutschen Reiches sein. Ich kurve im Ort etwas herum, finde aber nichts, was auf diesen Umstand hinweist. Selbst der gute Wanderwalter hat dazu nichts vermerkt.
Also weiter über Schwemsal zum Hammerbachtal. Ab hier folge ich der Heide-Biber-Tour und dem Luther-Pilgerweg (
http://karte.wanderwalter.de/np-dh/313952.html).
Die Wege durch das Hammerbachtal sind recht breit und Trails fehlen leider auch. Trotzdem gibt es viele schöne Blicke auf den Bach und einige Mühlen liegen am Weg. Es wird auch immer hügliger und im Wald sind Süpfe und Modderlöcher

eingebettet.
Kurz vor Tornau befindet sich ein großer Skulpturengarten
http://karte.wanderwalter.de/np-dh/313698.html :

Skulpturenwiese Tornau
Zum Glück wird gerade an keiner Skulptur gearbeitet und mir bleibt das nervtötende Geräusch der Kettensäge erspart
In der Nähe von Eisenhammer mißachte ich den Warnhinweis auf dem Schild und nun wird es wegmäßig auch spannender.
Die letzte noch betriebene Köhlerei
http://karte.wanderwalter.de/np-dh/313356.html der Dübener Heide liegt am Weg, leider ist heute geschlossen.

Köhlerei Eisenhammer
Ab und zu tauchen jetzt ein paar Spaziergänger auf, und tatsächlich ist ein Parkplatz in der Nähe. Hier kann der Lutherstein besichtigt werden, fast wäre ich drübergefahren ohne ihn zu bemerken

Leider scheint die hier vorbeiführende B2 ein Magnet für Motorradfahrer zu sein, alle paar Sekunden rasen Irre auf ihren viel zu lauten Karren vorbei.

Lutherstein an der B2, in der linken oberen Ecke des Steines lässt sich ein leider etwas unscharf geratener Motorradfahrer erahnen
Jetzt geht es auf einem schnurgeraden Weg beständig leicht bergan. Erst auf den letzten Metern vor dem höchsten Punkt der Dübener Heide mit 194m ( Hohe Gieck
http://karte.wanderwalter.de/np-dh/313725.html ) wird es etwas steiler. Oben steht ein nicht begehbarer Sendeturm und ein eingezäunter Wasserbehälter, ein Fernblick wird nicht geboten

Hohe Gieck
Nun geht es eine ganze Weile leicht abwärts, am Wilhelmsgrubenquell
http://karte.wanderwalter.de/np-dh/313361.html mache ich Rast. Unglaublich still ist es hier, nur das Plätschern der Quelle ist zu hören.

Wilhelmsgrubenquell
So langsam muss ich mich auf den Rückweg machen und für die nächste Tour sollen ja auch noch ein paar Ziele übrig bleiben. Am Ochsenkopf ist wieder viel Fußvolk auf den Wegen unterwegs und es fahren Kremser mit lärmenden Ausflugsgesellschaften durch den Wald.

Waldschänke am Ochsenkopf
Zurück in Gräfenhainichen statte ich noch kurz dem sehenswerten Stadtzentrum einen Besuch ab, ehe es wieder nach Hause geht.
Auch wenn die Dübener Heide sicher nicht zu den spannendsten Gegenden zählt, kann man hier eine Menge entdecken ...
... im Wörlitzer Park, der in der Nähe liegt und wo ich den ersten Teil des Tages verbracht habe, natürlich auch. Doch das gehört hier nicht rein, deshalb nur ein Bild und ein Link zum Schluss:
http://www.flickr.com/photos/nhinze/sets/72157631855408599/