rigida zac 19 vs. mavic x 221

Registriert
9. Juni 2004
Reaktionspunkte
0
muß mir einen neuen (günstigen) laufradsatz besorgen, da meine alten felgen schon richtige furchen haben. habe da 2 angebote zum gleichen preis (ca. 100 € mit deore naben), einerseits mit rigida zac 19 oder andererseits mit mavic x 221 felgen.

kennt jemand beide felgen bzw. hat was pos/neg über die eine oder andere gehört? welche würdet ihr denn empfehlen?

wiege 75 kg und fahren nur xc und touren.
 
fahre di x 221 seit einem Jahr und hatte bisher auch keine probs.
Bin etwas leicht, fahre dafür auch mehr so enduromässig.
 
das sind beides "VolksFelgen" die an hundertausenden rädern benutzt werden, unter anderem an meinen, seit jahren an verschiedenen laufradsätzen.

die ZAC19 sind dabei die deutlich billigeren.
sie sind um einiges schwerer als die mavic X221 (fünfhundert-irgendwas gramm vs 440 gramm - an laufrädern aussen macht dieser unterschied einiges aus!).

die x221 hat imo ein ziemlich konkurrenzloses preis/leistungsverhältnis (besonders was das gewicht angeht).
sie ist einer ZAC19 in jedem fall vorzuziehen.

allerdings: wenn beide sätze gleichteuer sind, nehme ich an, dass der x221 laufradsatz eher von einem billiganbieter ist? kauf dir lieber einen, bei dem du sicher sein kannst, dass er sauber handeingespeicht ist. denn davon hängt die spätere stabilität viel mehr ab, als von der verwendeten felge.
 
lelebebbel schrieb:
die ZAC19 sind dabei die deutlich billigeren.
sie sind um einiges schwerer als die mavic X221 (fünfhundert-irgendwas gramm vs 440 gramm
Das Gewicht der 559-Millimeter ZAC19 wird vom Hersteller mit 498 Gramm angegeben, also knapp 60 Gramm Unterschied zur X221, wenn die jeweiligen Herstellerangaben stimmen. Bist Du bei der ZAC19 vielleicht versehentlich in die Zeile mit der Gewichtsangabe zu der 622-Millimeter-Version der ZAC19 gerutscht (-> 555 Gramm)?

lelebebbel schrieb:
- an laufrädern aussen macht dieser unterschied einiges aus!).
Geht so. Ein Mehrgewicht von 60 Gramm macht sich beim Beschleunigen (und nur da) bei einer MTB-Felge mit einem Nenndurchmesser von 559 Millimetern ungefähr so bemerkbar, wie ein zusätzliches Mehrgewicht von 50 Gramm am Rahmen (oder sonstwo am Rad oder am Fahrer). 60 Gramm Mehrgewicht an der Felge sind also beim Beschleunigen äquivalent zu etwa 110 Gramm am Rahmen, in der Trinflasche, auf den Hüften des Fahrers oder sonstwo. Beim Bergauffahren (mit konstanter Geschwindigkeit) sind die 60 Gramm Mehrgewicht einfach nur 60 Gramm Mehrgewicht.

Die Auswirkungen des "Massenträgheitsmoments" (blöde Bezeichnung übrigens) bei rotierenden Teilen gehört meiner Meinung nach zu den meistüberschätzten Effekten in der MTB-Technik-Szene. Die Bike-Bravos erwähnen es immer wieder mal und ein Leser raunt es dann bei passender Gelegenheit dem anderen Leser kennerisch ins Ohr und alle nicken wissend. Offenbar haben aber nur wenige das erforderliche technische Wissen, um den Effekt auch nur näherungsweise zu quantifizieren.

Das soll übrigens kein Vorwurf an Deine Adresse sein (eigentlich noch nicht einmal ein Vorwurf an irgendwen). Ich wollt's einfach mal erwähnt haben. ;-)
 
Wonko schrieb:
Ein Mehrgewicht von 60 Gramm macht sich beim Beschleunigen (und nur da)

das problem ist,das das rad andauernd beschleunigt werden muss.

60 Gramm Mehrgewicht an der Felge sind also beim Beschleunigen äquivalent zu etwa 110 Gramm am Rahmen, in der Trinflasche, auf den Hüften des Fahrers oder sonstwo.

woher hast du die 110 g?

Beim Bergauffahren (mit konstanter Geschwindigkeit) sind die 60 Gramm Mehrgewicht einfach nur 60 Gramm Mehrgewicht.

eben nicht.

Die Auswirkungen des "Massenträgheitsmoments" (blöde Bezeichnung übrigens)

wieso blöde? passt doch.

bei rotierenden Teilen gehört meiner Meinung nach zu den meistüberschätzten Effekten in der MTB-Technik-Szene.

physik hat wenig mit meinung zu tun.
 
spOOky fish schrieb:
das problem ist,das das rad andauernd beschleunigt werden muss.
Nein. Wenn Du kurz begründest, warum Du glaubst, dass ein
Laufrad ständig beschleunigt werden muss, dann wird sich der Irrtum aber sicherlich schnell aufklären lassen.

woher hast du die 110 g?
60 Gramm tatsächliche zusätzliche Masse plus weitere 50 Gramm "Massenäquivalent", die beim Beschleunigen aufgrund des Massenträgheitsmoments dieser 60 Gramm zusätzlicher Masse der Felge anfallen.

Anderer Meinung? Dann mach eine Gegenrechnung auf.

[Beim Bergauffahren (mit konstanter Geschwindigkeit) sind die 60 Gramm Mehrgewicht einfach nur 60 Gramm Mehrgewicht.]

Siehe oben - begründe Deine Theorie einer ständigen Beschleunigung mal kurz, dann werden wir das sicher klären können.

[Massenträgheitsmoment ein blöder Begriff]

Weil es sich nicht um ein Moment handelt.

Wenn Du den Begriff passend findest, dann soll es mir auch recht sein. Du wirst aber in jedem zweiten Fachbuch darauf stoßen, dass der Autor sich bemüßigt fühlt, eine Erklärung bzw. Rechtfertigung für die Verwendung dieses eiegntlich unpassenden Begriffs zu finden (siehe zum Beispiel: Pestel, Technische Mechanik, Bd. III). Egal - der Begriff ist nun mal, wie er ist und offenbar ist er auch anschaulich.

[Die Auswirkungen des "Massenträgheitsmoments" (blöde Bezeichnung übrigens) bei rotierenden Teilen gehört meiner Meinung nach zu den meistüberschätzten Effekten in der MTB-Technik-Szene.]

physik hat wenig mit meinung zu tun.
rolleyes.gif


Bitte lies noch mal den ganzen Satz und verstehe, welche Aussage ich als meine Meinung ansehe.
 
Habe mir von Actionsports für 60 Euro Zac geholt. Sind aber nicht die 19 gewesen, aber dafür die 2000. Die sind meiner Meinung nach stabilier (hatte vorher 19) Kann auch sein, weil Actionsports die gespeicht hat, aber bei mir halten die, und ich schone mein Bike nicht gerade. Mussten noch nicht zentriert werden !! Sind mit Deore Naben und für 60Euro ist das absolut ok. Kann auch daran liegen, dass es 36 Loch Felgen sind
 
naja, bei 60€ für einen kompletten neuen LRS von den laufradprofis kann man natürlich nichts sagen...
wobei ich mavic trotzdem immer vorziehen würde! :cool:
 
Fahre seit 2 Jahren Zac19, bin 100kg und höchstzufrieden. Für mich in der Preis-Leistung unschlagbar.
 
Ich wiege 80 kg und fahre an einem Rad die Zac 19 und an einem anderen Zac 2000. Sind beides Hardtails mit Deore-Naben. Ich bin zwar kein Hardcore-Biker, doch bis jetzt haben alle LR meine Wald-Touren und kleinere Sprünge (50cm-Kanten) klaglos überstanden. Einmal im Jahr etwas nachzentriert, das war´s. Der Preis ist auf jeden Fall unschlagbar (pro LRS ca. 60 €).
 
wonko schrieb:
Zitat:
Zitat von spOOky fish
das problem ist,das das rad andauernd beschleunigt werden muss.


Nein. Wenn Du kurz begründest, warum Du glaubst, dass ein
Laufrad ständig beschleunigt werden muss, dann wird sich der Irrtum aber sicherlich schnell aufklären lassen.
das rad wird STÄNDIG beschleunigt und abgebremst, je langsamer man fährt, desto mehr.
grade an steilen anstiegen, womöglich mit unebenem untergrund, fährt man sowas von keine konstante geschwindigkeit mehr. und perfekt runder tritt funktioniert einfach nicht beim kurbelprinzip.
ich hab am mtb vor ner weile die butylschläuche gegen latex ersetzt, war eigentlich nur als pannenschutz gedacht. das hat sich bei der ersten probefahrt am berg angefühlt, als ob mein rad 3 kilo leichter wäre, ich war völlig baff. hab dann mal bei den weightweenies nachgeschaut, und festgestellt dass die latexschläuche pro laufrad 120g weniger wiegen.

ich sollte vielleicht dazu noch erwähnen, dass ich die sonstige gramfeilscherei am rad für beinahe reine psychologie halte - ich merk ehrlichgesagt KAUM nen unterschied, wenn meine trinkflasche voll oder leer ist. und für die 500g würden viele ja ihre oma verkaufen....
 
hi

erst mal vielen dank für die infos. denke mal, die zac 19 wirds doch werden, denn wenn ich bedenke, daß ich auf meinem bike noch 11 jahre alte felgen von araya mit fetten panaracer dart / smoke draufhabe, schätze ich mal, daß sogar die zac 19 leichter als die sein werden (hab meine alten lr aber noch nicht gewogen, mal sehen...). und 69 € für einen satz ist ja wirklich nicht zu verachten... nur gibts da ein kleines problem, aber da mach ich doch mal ein neues forum auf...

danka an alle!
robert
 
lelebebbel schrieb:
das rad wird STÄNDIG beschleunigt und abgebremst, je langsamer man fährt, desto mehr.
grade an steilen anstiegen, womöglich mit unebenem untergrund, fährt man sowas von keine konstante geschwindigkeit mehr. und perfekt runder tritt funktioniert einfach nicht beim kurbelprinzip.
Sicher, wenn man hinreichend genau misst, dann ergibt sich selbst bei scheinbar konstanter Geschwindigkeit ein Messschrieb, bei dem die Momentangeschwindigkeit ständig um die vermeintlich konstante Geschwindigkeit schwankt, die somit genau genommen nur eine Durchschnittsgewindigkeit im Kleinen ist.

Aber:

Bezogen auf die Fragestellung, wie stark sich zusätzliches Gewicht an der Felge wegen des Massenträgheitsmoments auswirkt (also über das reine Mehrgewicht hinaus) ist das völlig bedeutungslos, denn ...

1) Die kleinen Schwankungen um die scheinbare Konstantgeschwindigkeit sind eben nur kleine Geschwindigkeitsänderungen. Die für eine kleine Geschwindigkeitsänderung (vulgo Beschleunigung) aufzubringende Kraft bzw. Leistung ist dann aber ebenfalls klein.

2) Kleine Schwankungen um die scheinbare Konstantgeschwindigkeit bedeuten, dass das Fahrrad (und damit auch das Laufrad) sowohl postiv als auch negativ beschleunigt wird und zwar beides in gleichem Maße (sonst wäre die Geschwinddigkeit im Ergebnis und Durchschnitt nicht konstant!). das bedeutet aber wiederum, dass sich das zusätzliche Massenträgheitsmoment genauso oft kraftsparend wie kraftverzehrend auswirkt, denn bei negativer Beschleunigung wirkt das Massenträgheitsmoment des Laufrades wie ein Schwungrad. Ergo: bei einer annähernden Konstantgeschwindigkeit heben sich die ständigen kleinen Abweichungen in beide Richtungen von der Konstantgeschwindigkeit im Effekt auf.

Diese ganzen Überlegungen sind aber eigentlich überflüssig: die Errechnung eines "Massenäquivalents" sollte ja gerade anschaulich machen, wie stark sich dieser Effekt auswirkt. Deshalb noch einmal: das zusätzliche Massenträgheitsmoment einer 60 Gramm schwereren Felge wirkt sich beim Beschleunigen so aus, wie ungefähr 50 Gramm Zusatzgewicht an Rahmen, Fahrer oder einem anderen nicht rotierenden Teil des Fahrrads. Wie sehr Dich zusätzliche 50 Gramm beim Beschleunigen in der Praxis behindern, wirst Du selbst beurteilen können. Theoretische Überlegungen, wie oft bei einer typsichen Fahrt nun beschleunigt wird, sind da überflüssig, denn den effekt kann jeder mit Hilfe einer Trinkflasche in der Praxis erproben. Ganz ohgne jede Theorie. ;-)

Sind wir uns denn soweit einig, dass 60 Mehrgewicht an der Felge sich beim Beschleunigen etwa so auswirken, wie 110 Gramm am Rahmen (110 Gramm sind 60 Gramm für das Mehrgewicht und 50 Gramm für das daraus resultierende zusätzliche Massenträgheitsmoment)?

lelebebbel schrieb:
ich hab am mtb vor ner weile die butylschläuche gegen latex ersetzt, war eigentlich nur als pannenschutz gedacht. das hat sich bei der ersten probefahrt am berg angefühlt, als ob mein rad 3 kilo leichter wäre, ich war völlig baff.
Ich bin subjektiven Eindrücken gegenüber immer etwas misstrauisch und ziehe es vor, wenn man obektiv messen oder ersatzweise wenigstens rechnen kann. ;-) Und den Effekt des Massenträgheitsmoments bei der Beschleunigung von Laufräder kann man sehr einfach messen (das Massenträgheitsmoment eines Laufrades (real, kein vereinfachtes Modell) zu errechnen ist hingegen alles andere als einfach).

Die Bike hat das bei einem Laufradtest auch schon mal gemacht. Wörtlich hieß es dort:

[....]

In unserem Labor haben wir daher für jedes Laufrad das genaue Massenträgheitsmoment (ohne Reifen) ermittelt und daraus die Energie berechnet, die notwendig ist, um das Laufrad von 0 auf 25 Stundenkilometer zu beschleunigen.

[....]

Die Unterschiede sind aber marginal und in der Praxis kaum zu spüren. Generell sind die Differenzen zwischen den Messwerten vergleichsweise gering. Zwischen dem leichtesten Disc-Laufrad, dem Tune Superscharf, und enem normalen laufrad, wie dem Magura XC Pro, liegen gerade einmal 9,8 Joule.


9,8 Joule entspricht etwa der Arbeit, die erforderlich ist, um 400 Gramm von 0 auf 25 km/h zu beschleunigen. Der Massenunterschied zwischen den beiden Laufradsätzen betrug 211 Gramm. Bleibt also noch die Arbeit für die Beschleunigung von etwa 190 Gramm, die aufgrund der zusätzlichen Massenträgheitsmoments des schwereren Laufradsatzes investiert werden musste. Das passt von der Größenordnung auch sehr gut zu meinen 50 Gramm Massenäquivalent bei 60 Gramm Mehrgewicht (211/190 = 1,11, 60/50=1,2).

Also Faustregel: Gewichtsersparnis am Laufrad zählt beim Beschleunigen doppelt und am Berg einfach.

hab dann mal bei den weightweenies nachgeschaut, und festgestellt dass die latexschläuche pro laufrad 120g weniger wiegen.
Dann müssen vorher aber wohl besonders schwere Schläuche montiert gewesen sein. Wenn Du zum Beispiel auf die mittelschwere der drei Schlauchvarianten von Schwalbe (AV14/SV14: 130 Gramm) noch 120 Gramm sparen wolltest, bliebe für den Latex-Schlauch nicht mehr allzuviel übrig. Die Produkte, die sich aus 10 Gramm Latex herstellen lassen, dürften wohl eher beim Après-Biking Anwendung finden.

ich sollte vielleicht dazu noch erwähnen, dass ich die sonstige gramfeilscherei am rad für beinahe reine psychologie halte - ich merk ehrlichgesagt KAUM nen unterschied, wenn meine trinkflasche voll oder leer ist. und für die 500g würden viele ja ihre oma verkaufen....
Eben deshalb habe ich ja auch die Meinung vertreten, dass die Auswirkungen des gefürchteten Massenträgheitsmoments fürchterlich überschätzt werden. deine subjektiven Eindrücke in allen Ehren, aber rational ist nicht erklärlich, warum Dir die Gewichtsersparnis von insgesamt knapp 250 Gramm an den Laufrädern vorgekommen ist, wie 3 kg, zumal am Berg, wo ja meist nicht so rasant beschleunigt wird, wie auf der Ebene. ;-)

Aber wenn es Deinen Fahrspaß gesteigert hat, dann war das Geld für die Schläuche auf jeden Fall gut investiert, ungeachtet aller theoretischen erwägfungen. Und rund 500 Gramm Gewichtsvorteil (Massenträgheistmoment als Massenäquivalent eingerechnet) sind ja auch wirklich nicht zu verachten.
 
Zurück