Rohloff Nabe -- Alles rund um die "Cola" Dose !!! - Teil 2

Hallo ich melde mich auch mal wieder zu Wort:
Meine privaten Hobbyprojekte sind im Moment zwar am Ruhen, mitunter auch weil ich mir meine eigene Werkstatt am ausbauen bin und das Zeit und Geld frisst wie blöd (100m^2 Schopf angemietet).

Ich mache jedoch noch immer einige Sachen mit Rohloffs. Da ich irgendwie ein bisschen zur Anlaufstelle des Velomechs vom Nachbarort für Rohloffs geworden bin, haben nun schon einige Rohloffs meine Hände durchwandert und ich bin nun, da die Zusammenarbeit mit dem Mech gut harmoniert, ein gewisses Wagnis eingegangen und habe einen 20Ltr Kanister des Mobil SHC626 Getriebeöls gekauft.

Ich konnte bis jetzt (6 Rohloffs wie folgt gemacht, eine aus SNr. 19xyz, eine aus 43xyz, zwei aus 185xyz, eine aus 217xyz und eine 263xyz; die älteren beiden komplett zerlegt und gereinigt, neue Walzen, Lager und Wellendichtringe) keine Nachteile feststellen.
Zum Spülen hab ich 30ml (extra etwas mehr als vorgesehen) reines Leuchtpetrol + 5ml SHC626 verwendet und ohne Last (ausser dem eigenen Widerstand) auf der Drehbank mit fixiertem Kettenblatt 15 bis 25 Min bei 250 U/min laufen lassen, auslaufen lassen und bis zu dreimal wiederholt, bis die Plörre sauber raus kam. (Die 185er war noch immer auf ihrem ersten Öl..., das tut eim doch im Herzen weh!) Würde ich das nicht auf der Drehbank machen, sondern unter Last (Fahrer+Rad Gesamtgewicht) würd ich wohl 60:40 gehen.
Mit Montagereiniger geht es zwar wesentlich schneller und auch sauberer, aber solange da keine PTFE-Dichtringe drin sind und die Kupplungsbolzen stock sind, ist mir das bei Naben die nicht mir gehören zu heiss.

Bevor ich mir nun die Mühe mache, vom SHC626 welches abzufüllen und in den Marktplatz zu schmeissen, wollt ich fragen, ob daran überhaupt Interesse besteht und falls ja an welchen Mengen. - Ich hoffe das nimmt man mir nicht böse, dass ich hier frage.

Grüsse aus der Schweiz in die Welt

PS: An die Fahrer aus Norddeutschland, bei Hochwasser nicht tiefer als die Flansche der Nabe ins Wasser eintauchen.
 
Rohloff gibt dieses Intervall an, weil man damit gutes Geld verdient.
glaube nicht, dass Rohloff wirklich Geld mit dem Öl verdient, so wie die Tintenstrahldruckerhersteller mit ihren Patronen.
Und habe zumindest schon den Bericht eines "Weltreisenden" gelesenen, dessen Getriebe unterwegs "vergammelt" war, da Wasser von Flussquerungen in der Nabe war und er nicht regelmäßig Öl gewechselt hat.
Ich denke, das Intervall ist wohl auf "Sicherheit" bedacht gewählt...
 
Einerseits, wie @Rumbi schon schreibt, sind die wellendichtringe nicht sonderlich dicht, 0.5 Bar darüber sinds undicht. Probleme die man mit PTFE-Wellendichtringen (die man aber leider nicht passend zum Originalgehäuse bekommt) nicht hätte, dort gehn bis zu 12 Bar bei materialbedingt weniger Reibung.
Dazu kommt, dass wohl wegen eben dieser Designschwäche der Druchausgleich über das Bauteil GA01, also die eigentliche Achse bei den CC Modellen erfolgt. Deswegen soll die Nabe auch nicht mal zur Hälfte (25ml) befüllt werden. In meiner Erfahrung ist das Bauteil GA12, also der Dichtring für den Druckausgleich welcher Bauteil GA02, also die eigentliche Schaltwalze zum GA01 der Achse abdichtet, jedoch immer kaputt. Abfall, schrott. Siehe hierzu meinen Beitrag vom letzten Februar https://www.mtb-news.de/forum/t/rohloff-nabe-alles-rund-um-die-cola-dose-teil-2.435120/post-16372958 im ersten Bild siehst du die Überreste der Dichtung. Bei den anderen Naben die ich nun bereits schon komplett zerlegt und erneuert habe, insgesamt an die 10 Stück waren die Dichtringe entweder praktisch ganz weg oder in gleichartigem Zustand.
Wenn du nun also mehr als halb voll Öl einfüllst, fliesst das im Stand raus. Wenn du durch Wasser fährst, fliesst hankerum Wasser rein. Wenn du dann stehst, fliesst erstmal mitunter dein Öl raus und Wasser bleibt zurück.

Die Rohloff ist was geiles, aber der Teufel liegt im Detail und da bietet sie do manchen Konstruktionsmangel.

Edit:

Rohloff gibt dieses Intervall an, weil man damit gutes Geld verdient.
Rohloff verdient definitiv gut was an ihrem Öl, keine Frage. Aber das ist mehr so eine "Ein Fehler zur Gunst wandeln"-Sache.
Aufgrund der Konstruktionsfehler (1. das überhaubt Druckausgleich notwendig ist, 2. das jene Dichtung zerfällt) ist es notwendig in engen Intervallen Öl zu wechseln. - Wenn ich durch entsprechend hohes Wasser watten würde, würd ich umgehend zuhause Ölwechsel machen, gehärtete Legierungen sind unglaublich korrosionsanfällig! - Und jetzt kann man natürlich für 15k eine Abfüllanlage kaufen, Ölwechsel zur Garantievorgabe machen und das Öl mit Faktor 20 versilbern.
 
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In meiner Erfahrung ist das Bauteil GA12, also der Dichtring für den Druckausgleich welcher Bauteil GA02, also die eigentliche Schaltwalze zum GA01 der Achse abdichtet, jedoch immer kaputt. Abfall, schrott.
Worauf beziehen sich diese Angaben. Ist GA12 Nummer 45 in der Explosionszeichnung?
Die Schaltwalze hab ich bisher noch nicht rausgeholt, würde das aber gern mal kontrollieren. Kann man diese Dichtung denn ersetzen? Ich hatte ja mal ein nageneues Getriebe zerlegt gehabt aber eben nicht soweit, daher kann ich nicht bestätigen, dass diese Achse immer kaputt ist :p
Wie genau hast Du die Schaltwalze ausgebaut? das ist in dem Strip-to-Axle-Video nicht enthalten.
Danke und viele Grüße

Edit: nimmst Du diese "neuen" Wellendichtringe, die außen aus Metall sind? Wo beziehst Du die? Ich habe mir schon den Wolf gesucht, finde immer nur welche mit diesem "Gummi" (NBR?) außen ...
Würde auch gern mal ein paar Simmerringe wechseln aber Rohloff rückt diese ja nicht mehr heraus ...

Edit 2: Ich habe letztens die dünne Ausgleichsscheibe verschmissen, die zwischen Antreiber und Getriebe kommt... Kannst du mal bitte messen, wie dick die ist? Ich habe die durch 0,3 mm ersetzt und es funktioniert aber ich wüsste trotzdem gerne, wie dick die im Original ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Worauf beziehen sich diese Angaben. Ist GA12 Nummer 45 in der Explosionszeichnung?
Ja exakt.

Kann man diese Dichtung denn ersetzen?
Ja kann man, hab ich auch immer. Aber nachdem ich selbst nach langem hin und her über Flyer (Velomech ist Vertragshändler von Flyer) mit Rohloff kein einziger O-Ring von Rohloff bekommen habe, hab ich einfach bei Maagtechnic welche bestellt. Ich hab mich hier für welche aus Viton entschieden, da deren Rückstellelastik höher ist, als bei PTFE und mir dies bei diesem Anwendungsszenario relevant erschien.
Aber ACHTUNG:
Viton ist bei tiefen Temperaturen ggü. gasförmigen Belastungen nur schlecht dichtend (siehe Challengerexplosion und Blowby-Undichtigkeit beim Booster aufgrund von Nachtfrost)!
Viton ist allerdings ggü Ölen absolut beständig und auch temperaturunempfindlich. Ich habe meine eine Rohloff damit umgerüstet und 2 Tage im Gefrierschrank (-24°C) gelassen. Danach 8h auf der Drehbank bei 250U/Min laufen lassen, dies entspricht ca 250km bei Tempo 32, sowie tagsdarauf 8h bei 580U/Min, was 600km und 75km/h entspricht. Dabei konnte ich keinerlei Öl-Austritt feststellen. Ich habe die Nabe dann erneut eine Woche in den Gefrierschrank gepackt und die 75km/h Tortur wiederholt. Erneut war keinerlei Öl-Austritt festzustellen. Ich hab die Nabe erneut zerlegt und den Dichtring ausgebaut. Ich konnte und kann leider nicht auf die Werkstatt im Institut zugreifen. Daher hab ich ihn mir mit meinen Möglichkeiten unterm Mikroskop unter Anleitung eines Kollegen vom IWK angeschaut. Da dies echt nicht mein Spezialgebiet ist hab ich ihn dann mit Tinte präperiert und als Referenz einen Unbenutzen verwendet. Die Rillen im gebrauchten sind doch deutlich grösser, respektive beim Unbenutzen in dieser Menge auch gar nicht vorhanden. Ich hab daher dünne Scheibchen geschnitten. Diese dann seitlich durchleuchtend angeschaut und konnte keine durchgängigen Risse oä feststellen.
Bis jetzt gabs noch keine Rückmeldungen, aber wir wissen ja alle: No news is good news!

Wie genau hast Du die Schaltwalze ausgebaut?
Wenn du die Sperrklinken wippst, kannst du diese heraus heben, ebenso die Klinkenfedern. Ist nicht schwer. Das hereinsetzen ist wesentlich mühsamer, vor allem auch das erhalten neuer Federn. Diese hab ich bisher über eine darauf spezialisierte Firma herstellen lassen. 16 Federn kosten dann mal eben 150 CHF zzgl MwSt und Porto (zum weinen, aber Rohloff rückt da nichts raus).

Wo beziehst Du die?
Ebenfalls über Maagtechnic. Gehören zu Eriks und über die kann man, auch wenn die nicht gelistet sind, die NBR902 BAOF 40x47x4 beziehen, scheinen 1:1 die gleichen zu sein, wie jene die Rohloff verbaut.
Wohlmöglich könnte man alternativ auch die 40X47X4 HM4 R von SKF beziehen, aber da ich eh direkt bei Maagtechnic bestellt hatte...
Was ich mal bei einer ausprobieren will, sind Wellendichtringe aus Viton, denn Teflon ist in der passenden Grösse ohne überstehende Einlappung nicht zu bekommen.

Edit 2: Ich habe letztens die dünne Ausgleichsscheibe verschmissen, die zwischen Antreiber und Getriebe kommt... Kannst du mal bitte messen, wie dick die ist? Ich habe die durch 0,3 mm ersetzt und es funktioniert aber ich wüsste trotzdem gerne, wie dick die im Original ist.
Nr 12 oder 17? Nehme mal an, du meinst Nr 17, also GF05, gemessen an der die ich gerade in zerlegt da habe sind das 0.496±0.002 mm. Gemessen über 5 Punkte mit der Messschraube (Mitutoyo - ned das beste, aber ganz gut). Denke 0.3mm ist okay, wegen der 0.2mm bricht dir kaum ein Zahn ab. Aber das nächste mal wenn du sie aufmachst, kannst du ja nachbessern.

Hoffe konnte helfen und allzeit gute Fahrt.


Edit:

Um noch mal darauf zurück zu kommen, demnach ist eher kein Interesse nach dem Öl da?
 
Ja exakt.


Ja kann man, hab ich auch immer. Aber nachdem ich selbst nach langem hin und her über Flyer (Velomech ist Vertragshändler von Flyer) mit Rohloff kein einziger O-Ring von Rohloff bekommen habe, hab ich einfach bei Maagtechnic welche bestellt. Ich hab mich hier für welche aus Viton entschieden, da deren Rückstellelastik höher ist, als bei PTFE und mir dies bei diesem Anwendungsszenario relevant erschien.
Aber ACHTUNG:
Viton ist bei tiefen Temperaturen ggü. gasförmigen Belastungen nur schlecht dichtend (siehe Challengerexplosion und Blowby-Undichtigkeit beim Booster aufgrund von Nachtfrost)!
Viton ist allerdings ggü Ölen absolut beständig und auch temperaturunempfindlich. Ich habe meine eine Rohloff damit umgerüstet und 2 Tage im Gefrierschrank (-24°C) gelassen. Danach 8h auf der Drehbank bei 250U/Min laufen lassen, dies entspricht ca 250km bei Tempo 32, sowie tagsdarauf 8h bei 580U/Min, was 600km und 75km/h entspricht. Dabei konnte ich keinerlei Öl-Austritt feststellen. Ich habe die Nabe dann erneut eine Woche in den Gefrierschrank gepackt und die 75km/h Tortur wiederholt. Erneut war keinerlei Öl-Austritt festzustellen. Ich hab die Nabe erneut zerlegt und den Dichtring ausgebaut. Ich konnte und kann leider nicht auf die Werkstatt im Institut zugreifen. Daher hab ich ihn mir mit meinen Möglichkeiten unterm Mikroskop unter Anleitung eines Kollegen vom IWK angeschaut. Da dies echt nicht mein Spezialgebiet ist hab ich ihn dann mit Tinte präperiert und als Referenz einen Unbenutzen verwendet. Die Rillen im gebrauchten sind doch deutlich grösser, respektive beim Unbenutzen in dieser Menge auch gar nicht vorhanden. Ich hab daher dünne Scheibchen geschnitten. Diese dann seitlich durchleuchtend angeschaut und konnte keine durchgängigen Risse oä feststellen.
Bis jetzt gabs noch keine Rückmeldungen, aber wir wissen ja alle: No news is good news!


Wenn du die Sperrklinken wippst, kannst du diese heraus heben, ebenso die Klinkenfedern. Ist nicht schwer. Das hereinsetzen ist wesentlich mühsamer, vor allem auch das erhalten neuer Federn. Diese hab ich bisher über eine darauf spezialisierte Firma herstellen lassen. 16 Federn kosten dann mal eben 150 CHF zzgl MwSt und Porto (zum weinen, aber Rohloff rückt da nichts raus).


Ebenfalls über Maagtechnic. Gehören zu Eriks und über die kann man, auch wenn die nicht gelistet sind, die NBR902 BAOF 40x47x4 beziehen, scheinen 1:1 die gleichen zu sein, wie jene die Rohloff verbaut.
Wohlmöglich könnte man alternativ auch die 40X47X4 HM4 R von SKF beziehen, aber da ich eh direkt bei Maagtechnic bestellt hatte...
Was ich mal bei einer ausprobieren will, sind Wellendichtringe aus Viton, denn Teflon ist in der passenden Grösse ohne überstehende Einlappung nicht zu bekommen.


Nr 12 oder 17? Nehme mal an, du meinst Nr 17, also GF05, gemessen an der die ich gerade in zerlegt da habe sind das 0.496±0.002 mm. Gemessen über 5 Punkte mit der Messschraube (Mitutoyo - ned das beste, aber ganz gut). Denke 0.3mm ist okay, wegen der 0.2mm bricht dir kaum ein Zahn ab. Aber das nächste mal wenn du sie aufmachst, kannst du ja nachbessern.

Hoffe konnte helfen und allzeit gute Fahrt.


Edit:

Um noch mal darauf zurück zu kommen, demnach ist eher kein Interesse nach dem Öl da?
Suuuper, vielen Dank!
Übrigens, Nr. 12 meinte ich - kannst du da ggfs. auch noch mal messen? 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
SHC626 ist synthetisch und Viskosität 68 wie auch bei Pinion. Also sieht passend aus, das wird funktionieren.
GA12 bzw. Teil 45 ist wohl genau das Problem bei aus der Hohlachse siffenden Naben und eben von außen nicht mehr behebbar (Papierdichtungen, Wellendichtringe).
Kann es sein, dass bei zu starkem Anknallen der Spannachse die ausgefräste Hohlachse etwas gestaucht wird und daher es schlechter schaltet (ist ja bekannt) und zusätzlich diese Dichtung 45/GA12 gedrückt wird und danach die Sifferei (bei wieder normal gespannter Achse) losgeht? Wenn diese Dichtung Druckausgleich bieten soll, dürfte sie doch nur ganz wenig anliegen. Ist das denn eine Elastomerdichtung?
Die TS-Version der Nabe hat keine durchgehende Spannachse, da ist dies wohl anders.
 
Also wenn man das "Siffen aus der Achse" beheben will, muss man das Getriebe komplett zerlegen, weil die Schaltwalze raus muss und man dazu die Sperrklinken ausbauen muss und man dazu ...
Irgendwo habe ich mal gelesen, eine Umrüstung zwischen TS und CC (oder vice versa) würde nicht angeboten, weil man dazu das Getriebe komplett zerlegen müsste und das wiederum nicht wirtschaftlich wäre!?
Wenn man das Siffen reparieren will, kann das demzufolge auch nicht wirtschaftlich sein aber das wird ja wohl hoffentlich doch gemacht 🤔
Für nachgewiesene Erstbesitzer mMn sogar kostenlos, oder? Ansonsten kostet einmal neu abdichten laut Preisliste 155,- Ob das da dabei ist?

Viele Grüße

Edit: da fällt mir ein, bei meiner Tandemnabe kommt wirklich Öl aus der Spannachse :(
 
Beim Siffen schickt man die Nabe ein und wahrscheinlich wird dieses Ding GA12 dann gewechselt (Cent-Artikel), aber das erfährt man nicht aus der Rücklieferung. Die restlichen Teile bleiben. Umbau auf TS ist was anderes, weil neben dem Zerlegen auch neue Teile eingesetzt werden. Also die Achsplatte auf jeden Fall und dann das teure Frästeil 43/GA01 "Achse-CC" gegen "Achse-TS" oder so. Die gebrauchte Achsplatte und CC-Achse würde wohl ins Altmetall wandern und das Neuteil in TS ist eben teuer und kein normales Ersatzteil. Mehr zerlegen muss man wohl auch.
Für Erstbesitzer (und eventuell nicht zu alte Nabe) ist Abdichten im wesentlichen kostenlos, so zumindest die eigenen Erfahrungen. Abwicklung war unkompliziert. Übrigens sifft auch die Pinion, aber dort genauso problemlos. Grundsatz: Wo Öl drinnen ist, sucht es jede Fluchtmöglichkeit nach außen :D.
 
Beim Siffen schickt man die Nabe ein und wahrscheinlich wird dieses Ding GA12 dann gewechselt (Cent-Artikel), aber das erfährt man nicht aus der Rücklieferung. Die restlichen Teile bleiben. Umbau auf TS ist was anderes, weil neben dem Zerlegen auch neue Teile eingesetzt werden. Also die Achsplatte auf jeden Fall und dann das teure Frästeil 43/GA01 "Achse-CC" gegen "Achse-TS" oder so. Die gebrauchte Achsplatte und CC-Achse würde ins Altmetall wandern und das Neuteil in TS ist eben teuer und kein normales Ersatzteil. Mehr zerlegen muss man wohl auch.
Schon. Begründet war es aber, dass es durch das notwendige komplette Zerlegen nicht wirtschaftlich wäre. Das stimmt dann eher nicht, sondern es sind die teuren Teile, die getauscht werden, warum es nicht wirtschaftlich wäre ...

Hat jemand Erfahrung, wollen Rohloff wirklich die 155,- plus Versand, wenn die Nabe aus der Achse dröppelt? Sonst rufe ich die mal an.
 
Also sieht passend aus, das wird funktionieren.
Ich hab das lange abgeklärt und viel bittibätti bei nem Exxonmobil Händler gemacht, dieser wollte mir aber für ein Müsterchen kein Kanister anbrechen, hat aber einem seiner Kunden der das SHC 626 bezieht meine Kontaktdaten gegeben. Da das ein Ausbildungszentrum war, war nach nem fast 2h Telefonat die Sache geritzt und man hat mir freundlicherweise 50ml kostenfrei zugesandt. Diese hab ich einem Kollegen vom Fachbereich Chemie der Uni KN zusammen mit einem Güterchen des Rohloff Öls mitgegeben. Sei identisch.

Kann es sein, dass bei zu starkem Anknallen der Spannachse die ausgefräste Hohlachse etwas gestaucht wird und daher es schlechter schaltet (ist ja bekannt) und zusätzlich diese Dichtung 45/GA12 gedrückt wird und danach die Sifferei (bei wieder normal gespannter Achse) losgeht?
Jein, also eigentlich nicht. Denn der Ganze Achskörper ist zwar mehrteilig, aber ohne etwas dazwischen, welches Quetschtoleranzen hätte. GA01, M10 sowie OA05 stellen zusammen ja den Achskörper dar. Durch das festknallen kannst du eigentlich nicht mehr Druck auf GA02 aufbauen, was aber für ein Lecken nachher nötig wäre. Die Hohlachse selber ist sehr massiv und wertig. Es würde mich arg überraschen, wenn von Hand mit einem Schnellspanner eine nennenswerte Stauchung zu erreichen wäre - jetzt alleinig auf den Achskörper bezogen - eher würde die Achse gelängt werden.
Das schlechtere Schalten kann allerdings sehr wohl durch zu festen Spannen erziehlt werden und zwar in dem der gesamte Antreiber etwas stärker einzieht, die Antreiberlager werden etwas mehr rein gezogen, der Seegerring gebückt, das Gehäuselager auch noch mehr rein gezogen, der Simmerring gibt noch etwas nach, und die Lager sind ja allesamt nur Kugellager, die mögen axiale Belastung nicht, da drückst du die Kugeln seitlich und und und... schon hast du 0.5 bis 1mm wo auf die Sperrklinken wirken, die jedoch überhaubt keine seitliche schonführung haben. Die gehen dann also nicht mehr so fein und schon schaltet es sich nicht mehr sauber.

Irgendwo habe ich mal gelesen, eine Umrüstung zwischen TS und CC (oder vice versa) würde nicht angeboten, weil man dazu das Getriebe komplett zerlegen müsste und das wiederum nicht wirtschaftlich wäre!?
ich behaupte, dass das durchaus möglich wäre. Aber es lohnt sich für Rohloff nicht, viel lieber haben sie es, wenn du dir eine TS kaufst und deine CC verkaufst, so haben sie mehr Marktverbreitung und Profit. Geh mal mit einem BMW 525d auf München und sag denen die möchten bitte deinen M57D25O0 gegen einen M57D30T1 (samt der Differentiale) austauschen. Die lachen dich aus und rufen sgelbe Wägeli. Es wäre ziemlich das gleiche.

Hat jemand Erfahrung, wollen Rohloff wirklich die 155,- plus Versand, wenn die Nabe aus der Achse dröppelt?
Wenn du als Schweizer anrufst, wollen die deine Niere, deine Seele und dein Erstgeborenes.
Wenn du hingegen deinen Deutschen Kollegen anrufen und was von Europareise und alle Fahrradgeschäfte zu schwafeln lässt, schicken die sogar nen Drehgriff auf Kulanz raus.

Ich suche übrigens immer wieder nach einer TS Nabe, weil ich die gerne reversen möchte. Aber Leute die für ne 10 Jahre alte Nabe ohne Belege noch 950CHF haben wollen, finden in mir keinen Kunden. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute (sei es Sportbereich oder Lasten-Reiseräder) an der Möglichkeit die Nabe umzurüsten interessiert wären.
 
Ich suche übrigens immer wieder nach einer TS Nabe, weil ich die gerne reversen möchte. Aber Leute die für ne 10 Jahre alte Nabe ohne Belege noch 950CHF haben wollen, finden in mir keinen Kunden. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Leute (sei es Sportbereich oder Lasten-Reiseräder) an der Möglichkeit die Nabe umzurüsten interessiert wären.
Was genau willst du mit der machen? Wenn alles gut geht, habe ich gerade eine in etwas räudigem Zustand relativ günstig aufgetan. Ich wollte mir die eigentlich fein herrichten...
 
Das ist sehr gut zu wissen, das Pinion und Rohloff wahrscheinlich dieses vollsynthetische Getriebeöl in 68 nehmen bzw. es damit funktioniert. Danke für die beharrliche Mühen :daumen:. Wenn ich das richtig verstehe, sind alle Elastomere und Kunststoffe, die mit mineralischen Ölen verträglich sind, auch mit diesem synthetischen Öl verwendbar.
Wo findet man so ein dünnflüssiges Getriebeöl in der Umgebung (sonst bei Industriegetriebe doch eher um die 220 oder höher)? Die Nabe selbst läuft nie heiß und soll noch leicht tretbar sein, also ist dünnflüssig bei trotzdem hoher Druckstabilität schon alles plausibel. Das Öl ist schon in Großgebinden nicht billig und weil es praktisch an keiner Ecke zu finden ist, müssen Rohloff (und Pinion) es selbst extra in Kleinmengen mit der ganzen Verwaltung und Logistik anbieten. Schätzen wir mal schnell für Rohloff für 200.000 Fläschchen im Jahr (Feldbestand brav geserviced) ergibt nur 5.000l Öl. Also die Preise für die Kosmetikfläschen sind nicht so daneben. Wenn in DE nur 10% der PKWs jährlich (also jeder nur alle 10 Jahre) 5l neues Getriebeöl bekommen, sind das 20.000.000l. Dazu etwas das gleich für 4 Mio Neufahrzeuge.
Zum Service bei Rohloff: Ich habe zwei Fälle gehabt und beide wie es Rohloff vorgibt über Händler (beide waren nicht die Verkaufshändler der Räder). Einmal Umbau auf Scheibenbremse: Das war knapp über 100€ incl. Dichtungen (9 Jahre alt). Einmal Dichten einer siffenden Nabe: Ca. 20€ Händling und Kaffeekasse (5 Jahre alt). Beides lief problemlos und zügig und bei den Preisen absolut kein Grund zur Klage. Beides wie von Rohloff empfohlen im Winter. Zwischen Rohloff und Händler gibt es ja auch noch Ausgleich für Aufwendungen.
 
Ich sehe es auch so, dass für Rohloff das Öl keine große Gewinnquelle darstellt. Es ist immer leicht, den "Literpreis" von einem 5-l-Gebinde mit dem des kleinen Fläschleins zu vergleichen und dann über den Wucher zu schimpfen aber ich meine, das kleine Fläschlein will auch produziert und abgefüllt werden und geht durch viele Hände und die wollen auch alle Geld verdienen. Wenn man wie Loriot in Papa ante portas Klopapier palettenweise ordert, wird es auch billiger (je Rolle!), als wenn man mal eine Rolle benötigt :)
 
Zuletzt bearbeitet:
... gerade mal schnell gegooglet: ca. 300€ für ein 20l-Eimer, also auch da schon der Liter bei 15€. Das ist wirklich kein Salatöl. Wenn @CH_Lastenradler da eine gute Quelle für sich aufgetan hat und auch einige Naben wartet, dann ist das überaus praktisch. Gerade auch, wenn in CH die Rohloff-Teile schwieriger und nochmals mit Zuschlag nur zu bekommen sind.
Ist auch gut, wenn man weit unterwegs ist und nicht an die Rohloff-Originale kommt, aber eben nach einem synthetischen, dünnflüssigen Getriebeöl verträglich mit mineralischem Öl sucht. In heißen Ländern würde wahrscheinlich auch ein einfaches, mineralisches Getriebeöl mit 220 (also üblich SAE 80 - 90) funktionieren (vielleicht etwas mehr treten :D). Ich schaue mal bei unserem Mobil- Industrieöl-Stützpunkt in der Nähe, wie man SHC626 bekommen könnte (wahrscheinlich auch nur faßweise :rolleyes:).
 
Das geht? Ich finde die Preise aktuelle echt abartig. Zuletzt habe ich auf ebay eine (rein interessehalber) beobachtet, die für weit über 500€ weggegangen ist. Ohne Scheibenbremse wohlgemerkt.
Ja, bei Kleinanzeigen gab es gerade eine etwas runtergerockte Nabe - war mal rot gepulvert und wurde dann irgendwie entlackt. Auf den Bildern fehlten die Gehäusedeckelschrauben, bis auf eine - bin gespannt, was die noch kann :lol:
200,- inkl. Versand, angeblich mit Seriennummer. Hoffe, es geht alles klar, bin gespannt ...
 
Was genau willst du mit der machen?
Komplett zerlegen, abgleichen welche Bauteile sich wie zur CC Nabe unterscheiden, nachvollziehen wie der Druckausgleich hier versucht wurde zu realisieren, die unterschiedlichen Teile vermessen, ins CAD überführen und dann abklären, wie viel es kostet, die nach(zu)bauen (/zu lassen).

Wo findet man so ein dünnflüssiges Getriebeöl in der Umgebung
Eben leider nirgends. Ggf mal ein Ausbildungszentrum für Polymechaniker und Maschinenführer anrufen und fragen, ob die solches da haben. Aber ohne Hint vom Händler, wer das denn so kauft, eigentlich Chancenlos. Ein Bekannter meinte, dass die SBB SHC600er Öle für die Schienentraktoren bräuche, aber ich konnte da leider keinen Kontakt knüpfen.

Also ihn CH kostet es mit MwST, vRG, Transport und LSVA für Neukunden etwas über 400 CHF/20L. Das 210L Fass würde etwas über 3000 CHF kosten.

Schätzen wir mal schnell für Rohloff für 200.000 Fläschchen im Jahr (Feldbestand brav geserviced) ergibt nur 5.000l Öl. Also die Preise für die Kosmetikfläschen sind nicht so daneben.
Seh ich anders. Das sind 24 Fass. Da gibts def. Mengenrabatt im Bereich von 25-35% - bereitrs bei Abnahme von 2 Kanistern gabs 8%... - nehmen wir 30%. Sind das 50k€.
Ich habe letztes Jahr selber knapp 2000 Flaschen (100ml und 200ml) Desinfektionsmittel (Auf Basis der Allgemeinverfügung des Bundes) hergestellt und mir eine ganz einfache Abfüllhilfe konstruiert. Über Gewicht gegangen, mit automatischer Zuflussunterbrechung. Meine halbautomatische Abfüllhilfe hat an Material keine 120 CHF gekostet (Ricardo, neupreise so gegen 500). Die HDPE-Fläschen hab ich direkt je 1500 Stück im Deutschen bei einem Chemie- und Laborbedarfshändler bestellt. Obschon die dort tag für tag teurer wurden, keine 40 Rappen je Flasche, samt Dosierkappe und Verschluss gezahlt. Glücklicherweise kamen die direkt in Kartons zu 250 Flaschen, konnte mit nem Kumpel also zwei mal mit je 6 Kartons fahren und musste keinen Zoll zahlen, konnte aber noch die MwSt zurück holen (je Fahrt etwas über 50 Franken, ca die Fahrtkosten).
Ein Etikettendrucker ist nicht teuer, hab da einen alten Zebra geschossen mit Endlos-Etikettenband der selber schneidet. Uralt teil aber tat zuverlässig und vor allem arschgünstig. Aber sonst würde man so mit 6-15 Cent je Etikette rechnen. Wohlgemert, dass ist A6 Format, da war Gebrauchansweisung, Sicherheitsanweisung, Zusammensetzung, meine Postfachadresse etc alles drauf. In lesbarer Grösse. Das etikett von Rohloff ist viel kleiner und wohl nen Ticken billiger.
Obschon ich mein Desi auf Zweiwirkstoffbasis und mit Duftstoff (Menthol, Zitrone, Orange, oder Vanille (Hintergrund hier war die abnehmende Ethanolqualität, der stank teilweise, siehe bspw. die Desi im Supermarkteingang) sowie geliert und leicht eingefärt anbot. Und das, obschon ich als kleiner Dude im dafür hergerichteten Keller machte, konnte ich das zeitweise zu einem 60% tieferen Preis als die Desi im Supermarkt (wenn dann welches da war) anbieten. Dem Pflegeheim meines Urgrossonkels hab ich 30L geschenkt, weil die keines mehr bekamen.
Ich hab mich in dieser Zeit auch mit dem Thema einer automatischen Abfüllanlage beschäftigt. Für bereits 15k€ bekommst du da welche, die 0.25ml Toleranz je 100ml haben. - Da sich die Situation wieder normalisierte wurde das irrelevant. - Aber wenn man jetzt auf ne etwas luxuriösere Anlage geht für 30k€ und noch mal 15k€ für Installation, Reparaturen, Transport, Instruktion, Vorbereitungsarbeiten rechnet und diese Anlage auf 10 Jahre abschreibt, dann sind dass 2c€ je Flasche.

Und wenn du 200'000 Flaschen und direkt beim Produzenten beziehst, kommste gewiss noch mal ein gutes Stück billiger, sagen wir 18c€ je Flasche.
Rechnen wir je Flasche noch grosszügig 5c€ Stromanteil (Abfüllanlage, Stapler, Beleuchtung) ein.

Sind wir bei 25c€ Öl, 18c€ Flasche, 6c€ Etikett, 5c€ Stromanteil, 2c€ Anlagenanteil, macht 56c€ je Fläschen. Die Spülölflaschen werden nen Ticken billiger sein, wenn die auch Leuchtpetrol verwenden und man hier aufgrund der geringeren Menge lediglich von 20% ausgeht (8 Fass) ist hier der Füllungsbestandteil statt 25c€ noch lediglich 15-16c€, macht dann also für sFläschen Spülöl 46-47c€. Das Set also 1.03€.
Nur das Öl set, also ohne schlauch, Spritze etc. kostet in CH 16.90 CHF ungefähr 15.70€. Sagen wir der Händler hat 100% aufgeschlagen, dann zahlt er Rohloff noch immer 7.85€.
Eine in CH hergestellte Kartonage für 36 200ml Flaschen kostetet bei der von mir bezogenen Kleinmenege etwas über 2 CHF. Bei 1000 Kartons wären es nur noch 0.70 CHF gewesen.
Daher geh ich jetzt einfach mal mit 60c€/25 Sets. Dann ist das Set also 1.05€ in der Herstellung bis Lagerabgang.
Dann würde Rohloff 6.8€ je Set verdienen, bei 200'000 Sets sind das mal eben 1.36Mio Profit die mit wenig Aufwand und Risiko eingestrichen werden können.
Natürlich muss da noch Lohn drauf, aber ganz ehrlich, die 200'000 Flaschen fertigt ein MA alleine ab.

Ich schaue mal bei unserem Mobil- Industrieöl-Stützpunkt in der Nähe, wie man SHC626 bekommen könnte (wahrscheinlich auch nur faßweise :rolleyes:).
Ich kann dir 100, 200, 1000 oder 5000ml abfüllen, wenn du willst.

200,- inkl. Versand, angeblich mit Seriennummer. Hoffe, es geht alles klar, bin gespannt ...
Viel Erfolg, drück die Daumen, dass sich Rohloff nicht querstellt als obs ein Driftevent sei.
 
Komplett zerlegen, abgleichen welche Bauteile sich wie zur CC Nabe unterscheiden, nachvollziehen wie der Druckausgleich hier versucht wurde zu realisieren, die unterschiedlichen Teile vermessen, ins CAD überführen und dann abklären, wie viel es kostet, die nach(zu)bauen (/zu lassen).
Vielleicht borge ich Dir das Getriebe? 🤔
Ist nur bisschen umständlich, das zwischen CH und D hin- und herzuschicken.
 
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