Nun war es heute nach einigen Abenden Schrauberei und eurer Hilfe endlich soweit, die erste Testfahrt mit meinem nagelneuen Rotwild E1 Enduro stand bevor.
Das Dauergrinsen des ersten Ausritts steht mir immernoch ins Gesicht geschrieben.
Getestet habe ich es in den verwinkelten Gassen und auf dem teils steilen, bergähnlichen und stufigen Gelände des hiesigen Olympiageländes und -dorfes.
Nur einen langen Wurzeltrail vermisse ich hier, ansonsten ist das Testgelände ideal für die Einstellung von Federelementen und sonstiger Feinjustage am "Montenbyke".
Was mich extrem überrascht hat ist die hervorragende Kletterfähigkeit des E1.
Zwar war dies aufgrund des Radstandes von bei mir satten 119cm und dem Lenkwinkel von 65 Grad zu erwarten, aber dass es sich mit der mittelschweren
Hans Dampf Bereifung so leichtfüssig klettert, das hätte ich nie für möglich gehalten.
Übrigens gibt es auch an der Wheelie-Tauglichkeit nichts zu bemängeln, insofern überwiegen für mich die Vorteile dieser Geometrie.
Ein sehr krasser Unterschied zu meinem RFC0.3 ist die Totem-Stahlfedergabel, die mit 40mm Tauchrohren (statt 32mm) und 20mm Steckachse (statt 9mm Schnellspanner) eine neue Dimension der Steifigkeit einläutet.
Die Gabel steckt auch völlig versaute Sprünge weg und rettet einem wirklich den Arsch, wo man mit anderem Gerät längst einen Abgang gemacht hätte.
Geil ist auch das für mich durch die 36er Kurbel ungewohnt hohe Tretlager, das einem ermöglicht die meisten Treppen problemlos raufzufahren, ohne während dem Kurbeln irgendwo aufzusetzen.
Zwar ist das E1 vom Lenkverhalten deutlich weniger verspielt als das RFC0.3 und besonders mein 28" Stadtrad, aber trotzdem war es kein Problem die nur wenig breiter als ein Lenker gestalteten 180er Kehren der Rampe von den im Olydorf gelegenen Bungalows zur Ladenzeile rauf zu fahren.
Ein 680mm Lenker sollte es allerdings schon mindestens sein, meine 62cm sind definitiv zu wenig zur perfekten Kontrolle.
Der äußerst sensibel ansprechende Fox RP2-Dämpfer ließ den brettharten Selle Italia SLK zum Komfortsattel mutieren und die mit gelber Feder umgerüstete 2012er Totem Gabel harmoniert bei 72kg Fahrergewicht ganz hervorragend mit dem Hinterbau.
Das E1 lechzt geradezu nach steilen und stufigen Abfahrten, da fühlt es sich richtig wohl.
Ich kann es kaum mehr erwarten das Enduro am Gardasee oder im Voralpengebiet durch die Trails zu scheuchen.
Vielen Dank für all eure Tipps und Hinweise, ohne die ich nicht so schnell die ideale Konfiguration des Enduros recherchiert hätte!
