Rückenschmerzen auf dem Fully, keine auf dem HT

Grummbeerbauer

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Hi,

Nachdem ich 2022 mit einem Einstiegs-Hardtail (Cube Race One 2022) Spaß am Mountainbiken gefunden habe, musste irgendwann ein Fully her. Dank satter Rabatte letzten Winter wurde es ein Orbea Occam M10 2023. Supergeiles Bike 🥰, definitiv weitaus fähiger als sein Fahrer. 😉
Leider habe ich bzw. mein(e) etwas angeschlagene LWS/ISG mit dem Occam ein Problem, was mir den Spaß dran doch etwas verleidet: nach den ersten 5-10km (meist schon mit ordentlich Höhenmetern) stellen sich immer mehr oder weniger starke Rückenschmerzen ein. Teilweise so übel, dass nicht Sauerstoffmangel oder brennende Beine meinen Speed beschränken, sondern das gefühlte Messer im Rücken. Und jetzt kommt's: nach nochmal 10-15km sind die Schmerzen weg!
Auf dem Hardtail hatte ich tatsächlich anfangs auch mal leichte Probleme, aber die verschwanden recht schnell mit steigender Fitness und waren nie derart ausgeprägt.
Ich hatte gehofft, dass es beim Occam genauso ist, aber nach fast 1500km auf dem Rad bleibt es dabei.
Jetzt frage ich mich: woran könnte es liegen? Die andere Geometrie mit rund 6cm mehr Reach? (Hier mal der Link zum Geometrievergleich https://www.bike-stats.de/geometrie...ce One_2022_22"&Bike2=Orbea_Occam H30_2023_XL habe aber das Occam H30 genommen, weil das M10 nicht in XL eingetragen ist, sollte keinen Unterschied machen).
Ich bin 192cm groß, bei SL von nur 87cm.
Der härtere Sattel (Ergon Comp Enduro am Occam, billiges Ab-Werk-Teil am HT)? Mehr Stöße und Vibrationen durch weniger "Compliance" durch steifere(n) Carbon-Rahmen und -Räder (ja, es ist ja ein Fully, aber das Occam ist eher keine Couch und ich nutze den Lockout recht intensiv im Uphill).
Generell empfinde ich das Occam als deutlich "anstrengender" als das Hardtail, ich tippe (=hoffe) darauf, dass das zum großen Teil an den ab Werk verbauten Maxxis-Reifen liegt (drauf waren vorne ein Dissector, hinten ein Rekon, der Dissector war für meine Strecken dermaßen Overkill, dass ich ihn durch einen Forekaster ersetzt habe). Vielleicht kommt der Rücken auch durch den höheren Krafteinsatz schneller in Schwierigkeiten?
Wer hat selbst derartige Erfahrungen gemacht und Abhilfe gefunden?
Was würdet ihr als erstes ändern? Bisher habe ich wenig versucht -
anfangs empfand ich die vom Händler eingestellte Sattelhöhe als etwas hoch - sowas kann ja unbewusst zum Verdrehen der Hüfte beim Treten führen, daher habe ich die Höhe stückweise gesenkt, die fühlt sich jetzt richtig an, aber gebracht hat das nix.
Reach reduzieren durch Vorstellen des Sattels und/oder kürzerem Vorbau? Weicherer Sattel? Was ganz anderes?
 
Da es auf dem Hardtail anfangs auch war und im Uphill auftritt, tippe ich auf die Mehrbelastung beim Hochpedalieren deines Fully. Das braucht schon mehr Krafteinsatz. Hinzu kommt dann vielleicht noch eine andere, ungünstigere Sitzposition.

Vielleicht hast du die Möglichkeit mal einen sehr leichten Laufradsatz u. XC reifen am Fully zu testen?
 
Zunächst wäre mal interessant was denn am Rücken überhaupt los ist, Verschleiß und Arthrose? So hört sich die Mischung aus LWS und ISG nämlich an. Das wäre typisch. Warst du schon im MRT? Ansonsten macht die unterschiedliche Geometrie und der erhöhte Kraftaufwand mit dem Fully den Unterschied.
Wenn du wegen des Rückens zur Physiotherapie gehst, dann nimm doch mal die Räder mit und lass den Physiotherapeuten das Bikefitting machen.
 
Hallo,
kann auch ein Gleitwirbel sein.
( Google) Wenn man sehr gebeugt sitzt rutscht er nach hinten.( richtige Stellung)
Bei aufrechter Sitzhaltung rutscht (gleitet) er in eine Fehlstellung und verursacht Schmerzen.
 
Da es auf dem Hardtail anfangs auch war und im Uphill auftritt, tippe ich auf die Mehrbelastung beim Hochpedalieren deines Fully. Das braucht schon mehr Krafteinsatz. Hinzu kommt dann vielleicht noch eine andere, ungünstigere Sitzposition.

Vielleicht hast du die Möglichkeit mal einen sehr leichten Laufradsatz u. XC reifen am Fully zu testen?
Ich habe leider keinen MTB-Fahrer im Bekanntenkreis, und die Räder des HT kann ich nicht nutzen, da das Schnellspanner hat.
Die Laufräder selbst dürften es zumindest bzgl. Gewicht nicht sein (da Carbon), wobei die sicher nicht super leicht sind.
Ich will auf Nobby Nic vorne und Wicked Will hinten wechseln, aber halt erst wenn, die Maxxis (zumindest der Rekon hinten) halbwegs runter sind.
Was mir noch eingefallen ist, was etwas gegen die Theorie"mehr Krafteinsatz" spricht: als das HT mal kaputt war, bin ich mit dem Fully zur Arbeit. 99% Asphalt. Der Hinweg ist überwiegend bergab und dann topfeben am Fluß entlang, also keine gefühlt senkrechten Waldwege 😉 oder gar technische Singletrails. Und trotzdem hatte ich nach den üblichen 10km das Problem. Allerdings mit ~10kg Rucksack.
 
Zunächst wäre mal interessant was denn am Rücken überhaupt los ist, Verschleiß und Arthrose? So hört sich die Mischung aus LWS und ISG nämlich an. Das wäre typisch. Warst du schon im MRT? Ansonsten macht die unterschiedliche Geometrie und der erhöhte Kraftaufwand mit dem Fully den Unterschied.
Wenn du wegen des Rückens zur Physiotherapie gehst, dann nimm doch mal die Räder mit und lass den Physiotherapeuten das Bikefitting machen.
Ich hatte vor rund 7 Jahren mal einen ziemlichen rückenbedingten Totalausfall, damals wurde (samstags im KKH) nur geröngt. Leicht verminderter Wirbelabstand. Bin der Sache nie wirklich nachgegangen, etwas Krankengymnastik (die Übungen mache ich heute noch) Ja, MRT wäre echt mal an der Zeit, aber erstmal einen Orthopäden finden, der taugt und noch Termine vergibt...
 
Check mal die Sattelposition ab und schau auch mal ob sich die ändert beim Fully bzw. dann auch wie unter Last. Ich denke da vor allem an die Sattelneigung. Eventuell Sattelspitze zu weit nach oben geneigt beispielsweise , das kann insbesondere im Uphill einen komischen Knick im unteren Rücken provozieren.
 
Ich hatte vor rund 7 Jahren mal einen ziemlichen rückenbedingten Totalausfall, damals wurde (samstags im KKH) nur geröngt. Leicht verminderter Wirbelabstand. Bin der Sache nie wirklich nachgegangen, etwas Krankengymnastik (die Übungen mache ich heute noch) Ja, MRT wäre echt mal an der Zeit, aber erstmal einen Orthopäden finden, der taugt und noch Termine vergibt...
Ich würde erst den Rücken abklären und dann neue Fahrradteile kaufen.

Gleitwirbel kenne ich als Angehöriger gut. Das wird unbehandelt irgendwann im Alltag unerträglich.

Über Doctolib findest du garantiert einen Termin vor dem Frühjahr.

Ansonsten einfach beim Orthopäden vor Ort vorbeigehen und über Schmerzen mit Taubheitsgefühl klagen.
 
Ich hatte vor rund 7 Jahren mal einen ziemlichen rückenbedingten Totalausfall, damals wurde (samstags im KKH) nur geröngt. Leicht verminderter Wirbelabstand. Bin der Sache nie wirklich nachgegangen, etwas Krankengymnastik (die Übungen mache ich heute noch) Ja, MRT wäre echt mal an der Zeit, aber erstmal einen Orthopäden finden, der taugt und noch Termine vergibt...
Kenne ich, selbst auch gehabt.
MRT zeigte eine etwas gequetschte Bandscheibe, aber nix verrutscht oder sonst was in der Richtung erkennbar. Physio und mehr Bewegung war damals angesagt.
Seitdem habe ich immer wieder Probleme an LWS oder ISG, die ich aber schnell wieder mit dehnen und laufen (nicht rennen) in den Griff bekomme.

Ich bin kein Arzt, aber:
Da bei dir die Probleme nach 10 km kommen und nach weiteren 10 wieder weg sind, tippe ich auf Muskelverspannungen/ Verkrampfungen die mit warmen Muskeln gelöst werden.
Bis ein Orthopäde sich das angeschaut hat, würde ich vor dem Radfahren ~ 15 min leichten Sport zum aufwärmen machen.

Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an.
Ggf. mal Fotos machen (lassen) um die Sitzposition zu vergleichen.
Wenn du nachbessert, eins nach dem anderen. Am End weißt du sonst nicht was die Lösung war...
 
Passt schon ins Bild, der verminderte Wirbelabstand. Dadurch drückst du die Facetten bzw Wirbelgelenke unter Last zusammen, die Schmerzen dann, bei weniger Last lockern sich die Wirbelgelenke wieder und du bist im Grunde sofort wieder schmerzfrei.
 
Was gut hilft: Ins Fittnesstudio gezielter Muskelaufbau der Rückenpartie betreiben. Da reichen 1-2 Maschinen. Zudem regelmäßig die richtigen Dehnübungen. Ist nervig...aber hilft ungemein.

Es kommt auch darauf an wie oft du fährst. Ich fahre z.B. 3-4 Woche 3-4,5 Stunden am Stück. Da ist das kein Thema mehr. Da ist so viel Kondition, Training im Körper, dass ich da keinerlei Wehwehchen verspüre. Aber kennen tue ich das Trotzdem.
Seitdem ich regelmäßig Übungen im Studio einbaue (30-40 Min. 2-3 Woche), keine Probleme mehr. Wenn du aber z.B. nur 1x die Woche fährst, wird sich da nichts verändern. Du fängst da immer von Vorne an. Minimum wären hier 2x die Woche im Abstand von 2-3 Tagen.

Die Rückenmuskulatur wird aber gerade beim Uphill extrem beansprucht. Ich kenne das.
Mein Fully hat die Scott Fernbedienung, wo ich das Fahrwerk auch komplett blockieren kann. Dann verpufft auch nicht die ganze Energie in die Dämpfer und die Geo verändert sich auch nicht. Wenn ich das Fully aber lange nicht gefahren habe, merke ich auch, dass der Körper sich erst wieder daran gewöhnen muss.

Bei deinem Teil, was eher abfahrtslastig aussieht, hätte ich auch kein Spass. Das Teil wiegt doch bestimmt 15kg.
Ich behaupte einfach mal: Ein Fully mit max. 120mm Federweg (mit SID etc.) und einem Gewicht zwischen 11-12kg würde mehr Spass machen. Die Frage ist halt immer. Für welchen Einsatzzweck.

Aber: Ich ertappe mich auch, dass ich das Hardtail am liebsten bewege. Es macht mir die größte Freude. Auch das ist ein Punkt.
 
Hi,

Nachdem ich 2022 mit einem Einstiegs-Hardtail (Cube Race One 2022) Spaß am Mountainbiken gefunden habe, musste irgendwann ein Fully her. Dank satter Rabatte letzten Winter wurde es ein Orbea Occam M10 2023. Supergeiles Bike 🥰, definitiv weitaus fähiger als sein Fahrer. 😉
Leider habe ich bzw. mein(e) etwas angeschlagene LWS/ISG mit dem Occam ein Problem, was mir den Spaß dran doch etwas verleidet: nach den ersten 5-10km (meist schon mit ordentlich Höhenmetern) stellen sich immer mehr oder weniger starke Rückenschmerzen ein. Teilweise so übel, dass nicht Sauerstoffmangel oder brennende Beine meinen Speed beschränken, sondern das gefühlte Messer im Rücken. Und jetzt kommt's: nach nochmal 10-15km sind die Schmerzen weg!
Auf dem Hardtail hatte ich tatsächlich anfangs auch mal leichte Probleme, aber die verschwanden recht schnell mit steigender Fitness und waren nie derart ausgeprägt.
Ich hatte gehofft, dass es beim Occam genauso ist, aber nach fast 1500km auf dem Rad bleibt es dabei.
Jetzt frage ich mich: woran könnte es liegen? Die andere Geometrie mit rund 6cm mehr Reach? (Hier mal der Link zum Geometrievergleich https://www.bike-stats.de/geometrie_vergleich?Bike1=CUBE_Race One_2022_22"&Bike2=Orbea_Occam H30_2023_XL habe aber das Occam H30 genommen, weil das M10 nicht in XL eingetragen ist, sollte keinen Unterschied machen).
Ich bin 192cm groß, bei SL von nur 87cm.
Der härtere Sattel (Ergon Comp Enduro am Occam, billiges Ab-Werk-Teil am HT)? Mehr Stöße und Vibrationen durch weniger "Compliance" durch steifere(n) Carbon-Rahmen und -Räder (ja, es ist ja ein Fully, aber das Occam ist eher keine Couch und ich nutze den Lockout recht intensiv im Uphill).
Generell empfinde ich das Occam als deutlich "anstrengender" als das Hardtail, ich tippe (=hoffe) darauf, dass das zum großen Teil an den ab Werk verbauten Maxxis-Reifen liegt (drauf waren vorne ein Dissector, hinten ein Rekon, der Dissector war für meine Strecken dermaßen Overkill, dass ich ihn durch einen Forekaster ersetzt habe). Vielleicht kommt der Rücken auch durch den höheren Krafteinsatz schneller in Schwierigkeiten?
Wer hat selbst derartige Erfahrungen gemacht und Abhilfe gefunden?
Was würdet ihr als erstes ändern? Bisher habe ich wenig versucht -
anfangs empfand ich die vom Händler eingestellte Sattelhöhe als etwas hoch - sowas kann ja unbewusst zum Verdrehen der Hüfte beim Treten führen, daher habe ich die Höhe stückweise gesenkt, die fühlt sich jetzt richtig an, aber gebracht hat das nix.
Reach reduzieren durch Vorstellen des Sattels und/oder kürzerem Vorbau? Weicherer Sattel? Was ganz anderes?
Der Skizze nach sitzt Du deutlich (horizontal) näher am Tretlager mit dem Fully. Eventuell erzeugst Du den Vortrieb mit anderen Muskeln, bzw dehnst die Rückenmuskulatur weniger.
Wenn ich mit dem Rennrad fahre (72 Grad Sitzwinkel und 25mm setback) entspannt das meinen Rücken, beim MTB (75 Grad, 10mm) genau das Gegenteil. Außerdem muss ich beim MTB viel penibler den Sattelwinkel einstellen. Was mir hilft, sind Dehnungsübungen vorm MTB Fahren.

MTB Geometrie unterlieg viel mehr Modetrends als beim RR (bzw. Ich fahre seit 30 Jahren das gleich RR.
 
Ich habe starke Isg-Arthrose und kenne das Gefühl mit dem glühenden Messer im Rücken.

Ich habe drei Bikes im Keller stehen und jedes wirkt sich anders auf meine Schmerzen aus.

Propain Tyee, geht gar nicht mehr
Radon cragger, nur Trainingsrunde
Orbea Rise, Bergtouren dank "E"

Mit dem Propain kann ich gar nicht mehr fahren. Die körperliche Belastung ist gefühlt sehr hoch.

Das Radon funktioniert gut. Mehr gerade Strecke fahren. Lange Anstiege (15min) bergauf werden sehr schmerzhaft.

Seit einem Jahr fahr ich E-Bike mit dem Orbea Rise. Mit dem Rise kann ich wieder fahren wie früher. Motor auf Eco reicht vollkommen aus und lange Bergtouren gehen wieder ganz gut. Man bekommt viel negatives Feedback weil "E"... aber ist halt so heutzutage 🤷🏼‍♂️

Auf allen drei Bikes fahr ich den "sqlab 612 active" Sattel. Kein Wundermittel hat aber einen positiven Effekt.

Dazu noch viel dehnen, Physio, Osteopathie und ganz wichtig eine positive Einstellung und versuchen mit dem Schmerz klar zu kommen.

Man wird nicht jünger...(34 hust) 😄
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir, 60, gehen die Rückenschmerzen aufgrund Arthrose in den Wirbelgelenken mit dem EMTB weg. Danach bin ich beschwerdefrei, wenn ich zwei oder drei Stunden gefahren bin.
Die Wirbelgelenke lockern dann einfach durch.
Genauso kann ich, an guten Tagen, mit dem Hardtail ein bis zwei Stunden ohne nennenswerte Steigungen locker Kurbeln, macht das gleiche.
 
1500 Kilometer sind ja nicht all zu viel, das weißt Du, oder?
Bin kein Kilometerfresser und das Fully kommt wirklich nur zum Einsatz, wenn ich danach die Zeit und Muße habe, es zu putzen - also am Wochenende/an Feiertagen. So eine gängige Sonntagsrunde hat 45km und 1000hm.
Check mal die Sattelposition ab und schau auch mal ob sich die ändert beim Fully bzw. dann auch wie unter Last. Ich denke da vor allem an die Sattelneigung. Eventuell Sattelspitze zu weit nach oben geneigt beispielsweise , das kann insbesondere im Uphill einen komischen Knick im unteren Rücken provozieren.
Erstmal vielen Dank an euch alle hier für die Erfahrungsberichte und Tipps. 👍
Ich denke das wichtigste ist, statt sich weiter rummzuquälen und zu jammern und sich wie ein alter Mann zu fühlen (bin Mitte 40...) einfach mal nen Termin bei nem Orthopäden zu machen. Vielleicht ist ja was zu machen.
Ansonsten habe ich mal (wie empfohlen) die erste minimale Veränderung ausprobiert - wie von @Schanzel (und anderen) empfohlen die Sattelposition leicht geändert (Spitze etwas runter). Nicht nur weil es schnell und billig ist, sondern weil ich so einen Aha-Effekt (Danke! 😄) hatte - ich empfand die tatsächlich manchmal - besonders wenn ich kurz zuvor auf dem HT gesessen habe - als etwas zu hoch. Bin damit heute rund 30km und 850hm gefahren, dass Problem war noch, aber nicht ganz so übel, würde ich sagen.
Zum Thema "Fully tritt sich deutlich schwerer" - ich bin die gleiche Strecke vor ein paar Wochen mit dem Hardtail gefahren und war damals über 10% schneller - klar Tagesform, Wegbedingungen, Temperaturen nicht vergleichbar, aber der Trend ist zu erkennen.
 
Was gut hilft: Ins Fittnesstudio gezielter Muskelaufbau der Rückenpartie betreiben. Da reichen 1-2 Maschinen. Zudem regelmäßig die richtigen Dehnübungen. Ist nervig...aber hilft ungemein.
Meine Fitnessstudiotage sind mit Corona zu Ende gegangen. Ich mache noch ein bisserl was zu Hause, insbesondere was für den Rücken, Dehnübungen usw.
Erst danach bin ich zum MTB gekommen.
Es kommt auch darauf an wie oft du fährst. Ich fahre z.B. 3-4 Woche 3-4,5 Stunden am Stück. Da ist das kein Thema mehr. Da ist so viel Kondition, Training im Körper, dass ich da keinerlei Wehwehchen verspüre. Aber kennen tue ich das Trotzdem.
üblich sind bei mir rund 100km und 2000hm pro Wocheauf drei Fahrten (ohne das gelegentliche Pendeln 1x die Woche, das sind dann 2x17km, in Summe 200hm)
Die Rückenmuskulatur wird aber gerade beim Uphill extrem beansprucht. Ich kenne das.
Mein Fully hat die Scott Fernbedienung, wo ich das Fahrwerk auch komplett blockieren kann.
Habe Remote-Lockout am HT, am Fully nicht - das war wohl bisher hauptsächlich bei XC-Fullies üblich, ich hab's, als ich im Kaufprozess für das Fully war, fast nur bei Scott gesehen. Fun fact: die 2024er NON-LT-Occams haben das jetzt. Aber geht auch so - halt nicht wenn beide Hände am Lenker gebraucht werden... 😉
Bei deinem Teil, was eher abfahrtslastig aussieht, hätte ich auch kein Spass. Das Teil wiegt doch bestimmt 15kg.
Ich behaupte einfach mal: Ein Fully mit max. 120mm Federweg (mit SID etc.) und einem Gewicht zwischen 11-12kg würde mehr Spass machen. Die Frage ist halt immer. Für welchen Einsatzzweck.
Ist ja nur ein "leichtes" Trail-Fully mit 140mm. 😉 Nie gewogen, aber wohl rund 14kg, das Alu-HT ist ungefähr gleich schwer. Aber ich habe damals tatsächlich auch zwischen Trail- und XC-Fully geschwankt, wollte aber letztlich etwas "Wachstumspotential" für etwas anspruchsvollere Trails - ich habe hier etliche legale rote und schwarze Trails direkt vor der Haustür.
Dann kam ein Super-Angebot für das "alte" Occam (sogar noch mit MyO-Custom-Lackierung) und so fiel die Entscheidung leicht.
Aber du hast schon recht, so wie ich es bisher nutze..
Vielleicht käme ich inzwischen auch eher bei Oiz oder Spark o.ä. raus
Aber: Ich ertappe mich auch, dass ich das Hardtail am liebsten bewege. Es macht mir die größte Freude. Auch das ist ein Punkt.
Hardtail for life! 😄
 
Klar solltest du erst mal orthopädisch abklären lassen, welche Probleme bei der LWS überhaupt bestehen.
Aber Biken mit richtig eingestelltem Rad ist jedenfalls im Prinzip eine gute Therapie. Deshalb würde ich trotz der Kosten ein "Bikefitting" empfehlen. Die Schmerzen könnten Folge rel. minimal erscheinender Einstellungsunterschiede bei den Bikes sein.
Ich sage das aus eigener Erfahrung. Mir hat es ungemein geholfen, einen kürzeren Vorbau zu montieren und etwas aufrechter zu sitzen. Zweite Sache war, den passenden Sattel gefunden zu haben. Ich schwöre auf den SQ LAB Sattel (richtige Breite) mit den Elastomeren (= active System) . Bei mir hat das den ganzen Muskelbereich gelockert, weil der Sattel bei jeder Pedalumdrehung sozus. ein klein wenig nachgibt und damit der Lendenwirbelbereich gelockert wird. Das sind meine persönlichen Erfahrungswerte, ohne "wissenschaftliche Grundlage". Kann bei dir wieder ganz andere Ursachen haben.
 
@Grummbeerbauer , die Tipps hier sind gut, ich möchte dir mal eine Zusammenfassung/Erweiterung dazu geben, weil das meiste noch nicht so kompakt genannt wurde.

Vorab: Ich habe selber immer wieder Probleme mit dem Rücken, gerade im unteren Bereich. Deshalb behaupte ich mal, dass ich durchaus einiges probiert habe. Und ich fahre ausschließlich Fully.

Zum Thema "Sattelneigung": Das ist für mich der größte Ansatzpunkt, um die untere Wirbelsäule zu entlasten. Häufig kommen Tipps über die Neigung im Sinn von "waagrecht" bis hin zur Einstellung mit der Wasserwaage. Das halte ich für völligen Blödsinn (bin gespannt auf die Reaktionen darauf :)). Die Sattelneigung hängt extrem von der ganzen Sitzposition angefangen vom Sitzrohrwinkel, Reach bzw. Oberrohrlänge, Sattelüberhöhung, Gelände ... . Wenn die Sattelneigung zu sehr mit "Spitze nach oben" ist (kann aber immer noch nach unten zeigen), kann das zu einem krummen Rücken führen, der ziemlich schmerzhaft ist. Bei mir zeigt die Sattelspitze inzwischen sehr deutlich nach unten, was einige hier als "unfahrbar" bezeichnen würden.

Es gibt für mich kein messbares Kriterium, die Sattelneigung theoretisch einzustellen. Da hilft nur experimentieren. Was häufig übersehen wird, ist der Unterschied von Hardtail zu Fully. Am Hardtail geht nur die Gabel in den Sag, also dreht der Sattel erst mal Richtung "Spitze nach unten", sobald du dich aufs Bike setzt. Im Gegensatz dazu geht das Fully auch hinten in den Sag, und nachdem in der Regel hinten mehr Sag eingestellt wird als vorne (grob: Hinterbau 25-30% Sag, Gabel 20-25%. Ist aber sehr vom Biketyp abhängig), dreht die Sattelspitze bei Belastung eher nach "oben". Das sind ein paar Grad Unterschied, die aber dramatisch sein können, was Schmerzen betrifft. Eine Einstellung der Sattelneigung am unbelasteten Bike halte ich für ziemlich sinnbefreit (es sei denn, es gibt überhaupt keine Federung).

Am Fully kann der Effekt vom Sag noch größer werden, wenn der Weg steiler nach oben geht. Dann hat man mehr Belastung auf dem Hinterrad, die Gabel geht aus dem Sag, während der Hinterbau in den Sag geht (jetzt mal Lockouts ignoriert). Dadurch dreht sich der Sattel noch weiter Richtung "Spitze nach oben".

Zusätzlich ist ja beim Bergauffahren der Sattel sowieso mehr nach "hinten" gedreht (z.B. Forststraße mit 10% Steigung --> Sattel wird mit 10% gegenüber Horizontale gedreht). Ich hab mich immer gewundert, dass die Rückenprobleme beim Bergauffahren mehr waren als in der Ebene, und jetzt für mich einen Kompromiss gefunden: Der Sattel ist so eingestellt, dass ich bergauf sehr gut zurecht komme, in der Ebene ist aber die Sattelspitze einen Tick zu tief. Das wird nicht für jeden passen, für mich ist es aber eine super Lösung.

Zu den medizinischen Geschichten schreibe ich mal nichts, lese aber gerne mit. Könnte sehr interessant für mich sein.
 
Mit höchster Wahrscheinlichkeit ist die differente Sitzposition für die Schmerzen verantwortlich. Ich würde etwas Geld in die Hand nehmen und in ein Bike Fitting investieren. Das macht Sinn insbesondere weil du bekannte Schwachstellen hast.
 
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